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Veröffentlicht am 02.06.2018

L'Inconnue

Eines Tages in Paris
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Nachdem die Großmutter in Louisiana verstarb, trauert Softwareentwicklerin Claire nicht nur sehr um sie, war sie doch ihre eigentliche Familie, da ihre Eltern sich nie richtig um sie gekümmert haben, sie ...

Nachdem die Großmutter in Louisiana verstarb, trauert Softwareentwicklerin Claire nicht nur sehr um sie, war sie doch ihre eigentliche Familie, da ihre Eltern sich nie richtig um sie gekümmert haben, sie muss sich auch um den Nachlass kümmern. Als sie in einem alten Karton die kunstfertige Totenmaske einer Frau nebst einem Brief findet, erinnert sie sich an den letzten Wunsch ihrer Oma, dass sie nach Paris reisen und sich auf die Spuren der Maske begeben solle, um ein Geheimnis zu ergründen. Die Maske „L’Inconnue (Die Unbekannte)“ macht Claire neugierig, so begibt sie sich gleich auf Spurensuche, wobei sie sich auf der Seite des Herstellers „Moulage“ informiert und feststellt, dass es diesen immer noch gibt. Bei der Maske handelt es sich um eine Frau, die man Ende des 19. Jahrhunderts aus der Seine geborgen hat. Claire will es genauer wissen und reist nach Paris, um dort die Bekanntschaft von Armand und Giselle zu machen, die heute „Moulage“ führen. Schnell besteht zwischen Claire, Giselle und Armand eine Verbindung, sie unterstützen Claire bei ihren Recherchen, das Geheimnis um „L’Inconnue“ zu lüften, doch sie zeigen ihr auch ein Paris und halten ihr unbewusst einen Spiegel vor, in dem sich Claire endlich auch selbst wiedererkennt…
Juliet Blackwell hat mit ihrem Buch „Eines Tages in Paris“ einen sehr unterhaltsamen und fesselnden Roman vorgelegt, der den Leser gleich von Beginn an in seinen Bann zieht. Der Schreibstil ist flüssig und lebhaft, der Leser findet sich schnell an Claires Seite wieder, um sie heimlich bei all ihren Unternehmungen zu begleiten und ihre Gedanken und Gefühle aus erster Hand zu erfahren. Der Handlungsaufbau ist interessant gestaltet, so bekommt man nicht nur Einblicke in Claires Leben, sondern erfährt auch die Geschichte rund um die Totenmaske sowie die Unbekannte, deren Gesicht diese ziert und deren Geheimnis seit über einem Jahrhundert die Menschen fasziniert als „L’Inconnue de la Seine“ und um die sich so allerlei Geschichten ranken. Der Spannungsbogen wird langsam aufgebaut und steigert sich im Verlauf der Handlung immer mehr. Die Autorin versteht es, geschickt Überraschungsmomente sowie unvorhersehbare Wendungen einzuflechten, so dass der Leser zum Miträtseln angeregt wird. Die Ortsbeschreibungen von Paris sind sehr bildgewaltig und farbenfroh, lassen sie doch wunderschöne Bilder vor dem inneren Auge des Lesers entstehen und das Gefühl haben, selbst vor Ort in der französischen Metropole zu verweilen, die alten Bauten zu bewundern und die vielen kleine Cafés, Parks und auch die Künstlerszene zu studieren, um nebenbei von französischen Köstlichkeiten verführt zu werden.
Die Charaktere sind sehr schön ausgestaltet und platziert worden. Durch ihre individuellen Eigenheiten wirken sie sehr real und lebendig, was sie dem Leser näher bringt. Claire ist eine sympathische junge Frau, die keine leichte Kindheit gehabt hat. Ihre Mutter starb durch einen Unfall, als sie noch sehr jung war, der Vater hatte kein Interesse an dem Kind. So musste Claire schnell erwachsen werden, aber nicht ohne die liebevolle Unterstützung ihrer Großmutter. Claire ist freundlich, offen und neugierig zugleich. Aber sie ist auch in sich gekehrt und ruhelos, sie ist immer noch auf einer Suche und nicht zufrieden mit ihrem derzeitigen Job. Armand und Giselle sind beides sehr nette und freundliche Menschen, die allerdings auch so manches Geheimnis in sich tragen, jedoch dazu beitragen, dass Claire sich bald selbst immer besser kennenlernt und ihr Leben aus einer anderen Perspektive betrachtet. Die Beschreibung von „L’Inconnue“ wird hier etwas verklärt dargestellt, Tatsache ist, das bis heute niemand weiß, wer die Tote in Wirklichkeit war.
„Eines Tages in Paris“ ist ein sehr schöner spannender Roman, der nicht nur ein Geheimnis aufzudecken versucht, sondern auch die Suche nach sich selbst in den Vordergrund stellt. Für diese fesselnde Geschichte gibt es auf jeden Fall eine Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 31.05.2018

Lass das Leben auf Dich regnen

Die Inselgärtnerin
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„Glück ist etwas, das in vielen Gestalten kommt, und wer kann es erkennen?“
(Der alte Mann und das Meer von Ernest Hemingway, 1951)

Die Enddreißigerin Sonja hat gleich mehrere Baustellen, die sie zu ...

„Glück ist etwas, das in vielen Gestalten kommt, und wer kann es erkennen?“
(Der alte Mann und das Meer von Ernest Hemingway, 1951)

Die Enddreißigerin Sonja hat gleich mehrere Baustellen, die sie zu bewältigen hat. Ehemann Michael hat sich eine jüngere angelacht und lebt im ehemals gemeinsamen Haus mit seiner Neuen zusammen, was ihr schlaflose Nächte und jede Menge Herzschmerz beschert. Außerdem hat sie gerade von dem Gartenbetrieb, in dem sie lange Jahre als Gartenarchitektin gearbeitet hat, die Kündigung bekommen. Aber es gibt einen kleinen Lichtblick, denn Großtante Sandy, die Schwester ihrer Mutter, hat sie als Erbin für ihr Strandhaus auf Dolphin Island in Florida eingesetzt. Und dieses Erbe kann sie jetzt übernehmen. Um Abstand von allem zu gewinnen, begibt sich Sonja auf die Reise, ihr Erbe anzutreten. Schon kurz nach der Ankunft in Florida fühlt sich Sonja wie befreit und auch das Häuschen entpuppt sich als wahre Fundgrube mit alten Erinnerungen und einem wunderschönen Garten, Zugang zum Meer und eigener Insel. Schnell lebt sich Sonja, die sich nun Sunny nennt, ein und findet auch bald neue Freunde durch Nachbarin Lorraine und der Strandbegegnung Stormy. Eine neue Geschäftsidee hat Sonja auch schon, sie möchte einen Dünengärtnereibetrieb eröffnen und Naturgärten anlegen. Der erste Kunde klopft auch schon an die Tür, der sogleich auch noch Sunnys Herz in Wallung bringt. Der Besuch von Tante Sandys altem Freund Sam hinterlässt ebenfalls seine Nebenwirkungen. Aber so ohne Schwierigkeiten ist das Leben in Florida auch nicht, denn es gibt Menschen, die wollen unbedingt ihr Grundstück, koste es, was es wolle…
Sylvia Lott hat mit ihrem Buch „Die Inselgärtnerin“ einen sehr unterhaltsamen und fesselnden Roman vor der malerisch-exotischen Kulisse Floridas vorgelegt. Der Schreibstil ist flüssig, gefühlvoll und nimmt den Leser ab den ersten Zeilen mit in die Handlung, wo er sich als stiller Beobachterschnell sowohl einer aufregenden Reise, Gefühlchaos als auch liebenswerten Charakteren gegenübersieht, die ihm schnell ans Herz wachsen. Die Landschaftsbeschreibungen sind bildgewaltig, detailliert und farbenfroh, dass der Leser sich sofort wie zuhause fühlt und doch das Gefühl von Urlaub während der Lektüre immer mitschwingt. Die Autorin lässt dem Leser auch viele Informationen zukommen, so erfährt man einiges über die örtliche Flora und Fauna, über die Spuren Ernest Hemingways, die alten Hollywoodfilme mit Esther Williams und über Delphine, wobei über allem der alte Motown Sound liegt, der hier genau die richtige Stimmung vermittelt. Aber auch Stürme sowie ein Hurricane sind Thema in diesem Roman und machen die Wichtigkeit eines gesunden Umweltdenkens deutlich.
Die Charaktere sind liebevoll ausgestaltet und mit den nötigen Ecken und Kanten versehen, die sie unwiderstehlich, individuell und sehr realistisch wirken lassen. So kann der Leser sich gut mit ihnen identifizieren, mitfühlen, -leiden und auch -hoffen. Sonja/Sunny ist eine sympathische Frau, die durch einige Schicksalsschläge gebeutelt wurde. Zu Beginn ist sie niedergeschlagen und ohne Perspektive, doch dann wendet sich das Blatt. Sie liebt ihren Beruf und hat ein Herz für Pflanzen und Tiere. Ihre Offenheit, Ehrlichkeit und Hilfsbereitschaft lässt sie schnell Freunde gewinnen, die ihr beistehen und deren Tür für sie immer offen steht. Ihre Entwicklung während der Handlung ist wunderbar zu beobachten, denn sie gewinnt immer mehr an Selbstbewusstsein und Lebensbejahung. Stormy und Lorraine sind zwei wunderbare Frauen, die das Herz auf dem rechten Fleck haben und in jeder Notlage da sind. Aber auch Etta, Ranger und die Freunde des Gemeindezentrums sind ein eingeschworener Haufen, die für die Dinge und die Menschen einstehen, die ihnen am Herzen liegen. Sam ist ein ganzer Kerl, der das Leben genießt, aber auch einige Geheimnisse hat. Als Ebenbild von Ernest Hemingway schmilzt so manches Herz davon, doch er hat viel mehr zu bieten. Nick Winslow becirct die Frauen durch sein attraktives Äußeres, doch auch bei ihm liegen so manche Dinge im Dunkeln. Auch die übrigen Protagnisten wie Lisa, Anna oder auch Michael machen die Handlung mit ihrem Auftreten rundum gelungen.
„Die Inselgärtnerin“ ist ein wunderbarer Roman, bei dem der Leser während der Lektüre neben einem tollen Urlaubsfeeling auch noch einiges an Informationen rund um die dortige Pflanzen- und Tierwelt bekommt. Aber auch die Freundschaft und die Liebe kommen hier nicht zu kurz, so dass das Leserherz rundum auf seine Kosten kommt. Auf jeden Fall eine Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 31.05.2018

Ausbruch in ein neues Leben

Helle Nächte am Meer
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Die Irin Imogen Naughton und ihr Mann Vince sind in Dublin für alle das perfekte Paar, sie wirken auf ihr Umfeld so glücklich, das man regelrecht neidisch werden könnte. Aber auf einmal ist Imogen verschwunden, ...

Die Irin Imogen Naughton und ihr Mann Vince sind in Dublin für alle das perfekte Paar, sie wirken auf ihr Umfeld so glücklich, das man regelrecht neidisch werden könnte. Aber auf einmal ist Imogen verschwunden, und niemand, nicht einmal ihr Ehemann, weiß, wo sie ist. Doch Imogen ist geplant untergetaucht und aus ihrer Ehe ausgebrochen, um sich in Südfrankreich am Meer, wo sie als Kind oft gewesen ist, eine Auszeit zu gönnen, um wieder zu sich zu kommen und Entscheidungen für sich zu trefffen. Denn niemand weiß: ihr Ehemann hat sie über Jahre mit seinen Machtspielchen manipuliert und kontrolliert, so dass Imogen sich in dieser Zeit selbst verloren hat und wie in einem Gefängnis lebte. Ihr Verschwinden bleibt allerdings nicht ohne Folgen, denn Vince lässt sich das natürlich nicht bieten und macht sich auf die Suche nach ihr…
Sheila O’Flanagan hat mit ihrem Buch „Helle Nächte am Meer“ einen sehr spannenden, aber auch nachdenklich stimmenden Roman vorgelegt, der so gar nicht mit dem sonnigen und farbenfrohen Cover zu tun hat. Der Schreibstil ist flüssig und weiß von Beginn an zu fesseln. Die Handlung wird aus zwei verschiedenen Perspektiven erzählt, die eine lässt Imogen zu Wort kommen und lässt auch Rückblenden in ihre Vergangenheit zu, wodurch der Leser sehr gut kennenlernt. In der anderen erhält man einen guten Eindruck über Imogens Ehemann Vince, was dem Leser viel Verständnis für Imogens Reaktion abringt. Durch die Perspektivwechsel wird zusätzliche Spannung aufgebaut, was das Buch zu einem regelrechten Pageturner werden lässt. Auch die Örtlichkeiten sind sehr farbenfroh beschrieben, so dass der Leser sich alles gut vorstellen kann und gedanklich selbst eine Reise von Dublin über Paris nach Südfrankreich an einen Meeresstrand unternimmt.
Die Charaktere sind sehr gut und detailliert ausgearbeitet, so dass sie mit ihren individuellen Ecken und Kanten auf den Leser sehr realistisch und authentisch wirken. Imogen ist zu Beginn eine sehr unsichere und zurückhaltende Frau, die ihrer Umwelt etwas vorspielt. Doch sie ist auch eine mutige und entschlossene Frau, denn es zeugt von Stärke, sich unbequemen Wahrheiten zu stellen und selbst eine Veränderung hervorzurufen, um sich in seinem Leben wieder wohl zu fühlen. Die Entwicklung von Imogen ist wunderbar zu beobachten, je länger ihre Auszeit dauert. Unterschwellig ist zwar auch immer die Unsicherheit vor der Entdeckung ihres Ehemanns zu spüren, doch Imogen wird immer selbstbewusster und selbstbestimmter, je länger sie von Vince weg ist. Vince ist ein unsympathischer Mann, der seine eigene Unsicherheit durch das Schikanieren seiner Ehefrau kaschieren will. Er kontrolliert Imogen und setzt sie seinen Manipulationen aus, wodurch er sie über Jahre eingeschüchtert hat und denen sie sich nicht erwehren kann. Mit dem Verschwinden von Imogen fehlt ihm sein Prügelknabe, damit er sich besser fühlt. Zudem stellt es ihn vor seinen Mitmenschen in Frage, denn sicher ist, dass sich alle wundern über das Verschwinden seiner Ehefrau, das er nicht so einfach erklären kann.
„Helle Nächte am Meer“ ist ein sehr unterhaltsamer und fesselnder Roman über den Ausbruch aus einer Ehe, Manipulation, echte Freunde und das Zurückgewinnen von Selbstvertrauen und Stärke. Das Buch regt zum Nachdenken an und zeigt, dass man sein Leben selbst in die Hand nehmen muss, um eine positive Änderung herbeizuführen. Hierfür kann es nur eine absolute Leseempfehlung geben!

Veröffentlicht am 30.05.2018

Statue of Liberty

Lady Liberty
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1885 Paris/New York. Camille St. Laurent träumte schon immer davon, eine unabhängige Frau zu sein und etwas in der Welt zu bewegen. Deshalb setzt sich über den Wunsch der Eltern hinweg, indem sie als Journalistin ...

1885 Paris/New York. Camille St. Laurent träumte schon immer davon, eine unabhängige Frau zu sein und etwas in der Welt zu bewegen. Deshalb setzt sich über den Wunsch der Eltern hinweg, indem sie als Journalistin für den “Figaro” arbeitet. Als sie von ihrem Chef das Angebot bekommt, über den Aufbau der Freiheitsstatue und die Einweihung in New York zu berichten, die den Amerikanern von den Franzosen zum Geschenk gemacht wurde, greift sie zu. Joseph Pulitzer weiß zwar, dass Camille eine talentierte Schreiberin ist, doch der Artikel soll unter einem männlichen Pseudonym erscheinen, deshalb wird Camille von Patrick O’Sullivan begleitet, der sich mit seiner Art in Camilles Herz schleicht. Dann gibt es zwei Morde, deren Spur zum Aufbau der Freiheitsstatue führen. Für Camille und Patrick ist das die Chance, gemeinsam darüber zu schreiben, was den Mörder auf Camilles Spur bringt…
Annabelle Tilly haben mit dem Buch „Lady Liberty“ einen sehr unterhaltsamen und spannenden historischen Roman vorgelegt, der sich gleichzeitig zu einem Krimi entwickelt. Der Schreibstil ist flüssig, lebhaft und fesselnd, der Leser wird schnell in ein anderes Zeitalter katapultiert und darf sich an der Seite von Camille auf eine aufregende Reise vom mondänen Paris in das pulsierende New York begeben und gleichzeitig ein Stück Geschichte miterleben sowie eine abenteuerliche Mörderjagd. Der Spannungsbogen ist gemächlich angelegt, steigert sich aber im Verlauf der Handlung immer mehr in die Höhe und lässt keine Wünsche offen. Der historische Hintergrund wurde von den Autoren sehr schön recherchiert und mit ihrer fiktiven Geschichte verwebt, so dass der Leser das Gefühl hat, selbst hautnah dabei zu sein. Gleichzeitig sind im Anhang des Buches zusätzlich viele interessante Informationen für den Leser beigefügt.
Die Charaktere sind wunderbar ausgestaltet, mit Leben versehen und in Szene gesetzt worden. Sie zeichnen sich durch individuelle Eigenheiten aus und wirken durchweg sehr real und authentisch. Camille ist eine sehr sympathische und lebensbejahende Frau, die das Abenteuer sucht und neugierig auf das Leben ist. Sie setzt sich über die damaligen Konventionen hinweg und fordert auf charmante Art ihr Recht als berufstätige Frau, ohne dabei unverschämt oder aufmüpfig zu wirken. Gerade das nimmt den Leser für sie ein, denn sie kämpft für ihren Traum und lässt ihn nie aus den Augen. Patrick ist ein attraktiver irischer Mann, der zuerst mit Camille so seine Probleme hat. Doch die zerstreuen sich bald und verkehren sich ins Gegenteil. Die beiden ergeben ein gutes Team, ziehen sie doch am gleichen Strang. Auch die übrigen Protagonisten wissen durch ihr Auftreten und ihre eigenen Episoden zu überzeugen und geben der Handlung zusätzlich Spannung und Lebendigkeit.
„Lady Liberty“ ist einer dieser Roman, die von Beginn an den Leser für sich vereinnahmen sowie durch wunderbaren Erzählstil und eine fesselnde Story überzeugen können. Der Leser wird auf eine spannende Zeitreise mitgenommen, bei der man am Schluss bedauernd feststellen muss, dass sie leider beendet ist. Absolute Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 29.05.2018

Schicksalsschläge in Maxton Hall

Save You
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In Maxton Hall haben Ruby und James ihre erste ernste Krise, denn nach einem Zwischenfall auf einer Party hat Ruby all ihr Vertrauen in James verloren und hält ihn auf Abstand. Doch James ist momentan ...

In Maxton Hall haben Ruby und James ihre erste ernste Krise, denn nach einem Zwischenfall auf einer Party hat Ruby all ihr Vertrauen in James verloren und hält ihn auf Abstand. Doch James ist momentan nicht er selbst, er geht durch schlimme Zeiten und ausgerechnet an Ruby lässt er es aus. Als Ruby immer mehr Distanz zwischen ihnen schafft und sich mehr darauf konzentriert, einen Studienplatz in Oxford zu ergattern, setzt James alles daran, sie wieder zurückzugewinnen und ihr klarzumachen, dass sie zusammengehören. Aber das ist schwieriger als gedacht, denn Ruby ist sehr verletzt. Allerdings kann auch sie ihre Gefühle für ihn nicht einfach so abstellen. Werden sich die beiden noch einmal zusammenraufen können?
Mona Kasten hat mit „Save You“ nach „Save me“ den zweiten Teil ihrer Save-Trilogie vorgelegt. Der Schreibstil ist flüssig und saugt den Leser wieder einmal regelrecht an das Setting von Maxton Hall, um neben Ruby und James auch Lydia und Ember zu begleiten und aus deren Perspektiven einen guten Einblick in die Gedanken- und Gefühlswelt aller Beteiligten zu erhalten. Die Autorin ist geschickt darin, dem Leser das Gefühl zu geben, Teil der Handlung zu sein. Durch die wechselnden Sichtweisen bekommt der Leser einen guten Rundumblick über die Geschehnisse und kann mit den Charakteren mitleiden und –fiebern und eine Achterbahn der Gefühle erleben. Gleichzeitig wird dadurch eine Spannung aufgebaut, die den Leser an den Seiten kleben lässt. In diesem Band jedoch plätschert die Geschichte von Ruby und James ein wenig vor sich hin, was ein Gefühl von Langatmigkeit hervorruft. Bei Lydia und Ember dagegen war wesentlich mehr los und vor allem auch viel interessanter.
Die Charaktere sind sehr gut ausgearbeitet und vermitteln dem Leser den Eindruck, sie schon eine Weile gut zu kennen. Aufgrund ihrer individuellen Eigenheiten wirken sie sehr authentisch. Ruby ist eine sympathische junge Frau, die absolut loyal und vertrauenswürdig ist. Sie arbeitet hart für den Traum von einem Studienplatz an einer Eliteuniversität und will sich diesen auf jeden Fall erfüllen. Sie ist hilfsbereit und lässt niemanden im Stich. Aber sie ist auch eine sensible Person, deren Vertrauen verletzt wurde, was es ihr schwer macht, darüber hinwegzusehen. Sie zieht sich lieber zurück und leidet im Stillen. James ist ein junger Mann, der einen schweren Schicksalsschlag zu verkraften hat und dies eher in sich hineinfrisst, als sich anderen anzuvertrauen. Ganz im Gegenteil verletzt er auch noch die, die ihn lieben. Aber langsam lernt er, sich zu öffnen, seine Gefühle zu zeigen und sich auch mal Hilfe bei anderen zu suchen. Lydia ist James Schwester und hat selbst ein großes Geheimnis, was ihr schwer zu schaffen macht und sie dringend eine Freundin und Unterstützung braucht. Ember ist ebenfalls ein angenehmer Charakter, die einige Träume hat und darauf hofft, dass sich diese realisieren lassen. Auch die weiteren Protagonisten stützen die Handlung und geben ihr weiteren Pep.
„Save You“ ist ebenso ein Pageturner wie der Vorgängerband, den man besser zuerst gelesen haben sollte, sonst kommt man in der Handlung nicht so mit. Allerdings kann dieser Band nicht so überzeugen wie der erste Teil, was an den langatmigen Strecken zwischen Ruby und James liegt. Deshalb gibt es hier einen Punktabzug. Doch Band 3 wird weiterhin mit Spannung erwartet!