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Veröffentlicht am 08.07.2017

Was ist die Wahrheit?

Die Bucht, die im Mondlicht versank
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Auf einer Sandbank in Longstone an der englischen Küste lernen sich die Teenager Isla Berry und Sarah Symonds kennen und sind fortan beste Freundinnen und unzertrennlich. Sie teilen alles miteinander und ...

Auf einer Sandbank in Longstone an der englischen Küste lernen sich die Teenager Isla Berry und Sarah Symonds kennen und sind fortan beste Freundinnen und unzertrennlich. Sie teilen alles miteinander und in schweren Schicksalsschlägen stehen sie sich bei. Die Sommer verbringen sie in einer Strandhütte. Isla hat sich allerdings vorgenommen, nach der Schule einige Zeit in der Welt rumzureisen und verlässt England und Sarah dafür. Auch von ihrem Freund Nick trennt sie sich und lässt ihn hinter sich. Als Isla nach 18 Monaten hochschwanger zurückkehrt, ist Sarah mit einem Kind von Nick ebenfalls schwanger und mit ihm verlobt. Sowohl Isla als auch Sarah bekommen einen Sohn, Marley und Jacob. Sie wachsen zusammen auf und auch die Freundschaft zwischen ihren Müttern ist so eng wie eh und je. Doch dann stirbt Islas Sohn Marley beim Spiel mit Jacob. Und Jahre später verschwindet Jacob plötzlich, ausgerechnet an Marleys Todestag….

Lucy Clarke hat mit ihrem Buch „Die Bucht, die im Mondlicht versank“ einen sehr fesselnden, emotionalen und stimmungsvollen Roman vorgelegt, der von der ersten bis zur letzten Seite den Leser in Atem hält. Der Schreibstil ist flüssig, schnell ist man in der Handlung versunken und durch den ständigen Perspektivwechsel zwischen Islas und Sarahs Sicht mitten im Geschehen und immer dabei. Die Gefühle und Gedanken der Hauptprotagonistinnen liegen dabei offen und geben viel Einblick in die Freundschaft der beiden Frauen und deren Entwicklung. Der Spannungsbogen ist zu Beginn noch niedrig angelegt, doch schraubt er sich während der Geschichte immer mehr in die Höhe, denn es gibt einiges an Konfliktpotential, das hier zur Sprache gebracht und bewältigt werden will. Dabei geht es um Vertrauen, Liebe, das Mutterdasein, Verlustängste und Ehrlichkeit, aber auch Geheimnisse, Betrug und Lügen spielen eine Rolle. Die Autorin schafft es wunderbar, durch geschickt eingebaute Wendungen den Leser bei der Stange zu halten und für Überraschungen zu sorgen, die man nicht auf dem Zettel hatte. Die Landschaftsbeschreibungen sind sehr bildhaft gestaltet und lassen den Leser die Sandbank vor Augen haben und den Wind und das Meer spüren, das so eine große Rolle in diesem Buch spielt.

Die Charaktere sind sehr vielfältig ausgearbeitet und liebevoll platziert worden. Sie wirken lebendig und sehr realitätsnah, so dass man sich als Leser gut mit ihnen identifizieren kann. Sarah und Isla sind zwei sehr sympathische Frauen, die sich wunderbar ergänzen und fast von Beginn an wie Seelenverwandte wirken. Während bei Sarah mehr die Gegenwart zu Wort kommt und viele Gefühle zum Ausdruck kommen, steht Isla für die Dinge, die die beiden Frauen in der Vergangenheit geteilt haben und was sie auch voneinander entfernt hat. Die gegenseitige Enttäuschung beider Frauen ist regelrecht greifbar. Jacob und Marley sind miteinander aufgewachsen und ebenfalls eng miteinander verbunden, so wie ihre Mütter vorher. Gleichfalls wird sehr deutlich, wie eng die verschiedenen Bande miteinander verknüpft sind.

„Die Bucht, die im Mondlicht versank“ ist ein sehr unterhaltsamer und facettenreicher Roman über eine langjährige Freundschaft, die auf eine sehr harte Probe gestellt wird, wobei sie alle Beteiligten bis ins Mark erschüttert. Ein spannendes Drama, was gleichzeitig zum Nachdenken anregt und man sich oftmals die Frage stellt, wer hier eigentlich die Wahrheit sagt. Absolute Leseempfehlung für eine sehr gut geschriebene Geschichte!

Veröffentlicht am 01.07.2017

Schicksalhafte Begegnung auf Edenbrooke

Sommer in Edenbrooke
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England 1816. Seit ihre Mutter gestorben ist, lebt Marianne Daventry bei ihrer Großmutter in Bath, während ihre Zwillingsschwester vom Vater nach London zu Freunden geschickt wird. Neben dem Umstand der ...

England 1816. Seit ihre Mutter gestorben ist, lebt Marianne Daventry bei ihrer Großmutter in Bath, während ihre Zwillingsschwester vom Vater nach London zu Freunden geschickt wird. Neben dem Umstand der Langeweile muss Marianne auch noch Mr. Whittles ertragen, der ihr ständig den Hof macht und ihr einfach nur unerträglich ist. Als Cecily Marianne eine Einladung schickt, mit ihr einen Besuch auf dem Landsitz Edenbrooke zu machen, da Cecily sich dort von ihrem Angebeteten Charles einen Heiratsantrag erhofft, sieht Marianne ihre Chance, Bath zu entfliehen. Zusammen mit ihrer Zofe macht sie sich auf eine abenteuerliche und turbulente Reise nach Edenbrooke. Unterwegs trifft Marianne auf Philip, doch der erste Eindruck ist nicht gerade erbaulich. Kaum in Edenbrook muss Marianne feststellen, dass Philip zur Familie gehört, deren Gast sie nun ist. Schon bald kommen sich die beiden näher und zarte Bande entspinnen sich. Aber dann erfährt Marianne Dinge, die sie von Philip Abstand halten lassen…

Julianne Donaldson hat mit ihrem Buch „Sommer in Edenbrooke“ einen sehr unterhaltsamen historischen Debütroman vorgelegt, der in der Regency-Zeit angesiedelt ist. Der Schreibstil ist wunderbar flüssig und der damaligen Zeit angepasst, erzählt wird aus der Perspektive von Marianne, so erhält der Leser Einblick in deren Gedanken und Gefühlswelt und fühlt sich ihr auf besondere Art verbunden. Die Landschaftsbeschreibungen sind bildgewaltig, der Leser kann sich alles wunderbar vorstellen. Ebenso legt die Autorin Wert auf das Einbeziehen der gesellschaftlichen Stellungen, Sitten und Gebräuche, die zur damaligen Zeit zum täglichen Leben dazu gehörten und dem Leser ein rundes Bild vermitteln. Der Spannungsbogen wird erst sehr spät aufgebaut, schraubt sich aber dann schnell in die Höhe und gibt dem Roman damit noch einen besonderen Reiz.

Die Charaktere wurden sehr liebevoll und detailliert angelegt und ihren Rollen entsprechend platziert. Alle wirken sehr individuell und authentisch. Marianne ist eine junge und sympathische Frau, die man einfach gern haben muss. Sie lässt sich einfach nicht verbiegen und bleibt sich treu, auch wenn sie sich noch so viel Mühe gibt, eine richtige Dame zu werden. Es liegt einfach nicht in ihrem Naturell, nicht das zu sagen, was sie nicht meint. Gerade das macht sie so liebenswert. Philip ist ein junger Adliger, der auf den ersten Blick nicht gerade sympathisch wirkt, doch riskiert man einen zweiten Blick, ist er ein durchaus netter Mann, der einiges an Verantwortung zu tragen hat und einen guten Sinne für Humor beweist. Auch die übrigen Protagonisten sind sehr schön auf die Handlung ausgerichtet und geben ihr einen würdigen Rahmen.

„Sommer in Edenbrooke“ ist ein sehr schöner und romantischer historischer Liebesroman im Stil von Jane Austen, der auch mit seinen Spannungselementen zu überzeugen weiß. Ein absolut überzeugendes Debüt, das bestimmt eine Menge Freunde dieses Genres finden wird. Auf weitere Werke der Autorin darf man gespannt sein. Absolute Leseempfehlung für ein Lese-Highlight!

Veröffentlicht am 01.07.2017

Das Leben geht weiter in Mount Polbearne

Sommer in der kleinen Bäckerei am Strandweg
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Polly Waterford lebt mit ihrem amerikanischen Freund Huckle und dem Papageientaucher Neil in Mount Polbearne an der Küste von Cornwall in einem alten Leuchtturm und hat sich mit ihrer Arbeit in der kleinen ...

Polly Waterford lebt mit ihrem amerikanischen Freund Huckle und dem Papageientaucher Neil in Mount Polbearne an der Küste von Cornwall in einem alten Leuchtturm und hat sich mit ihrer Arbeit in der kleinen Bäckerei von Mrs. Manse inzwischen etabliert. Als die alte Dame stirbt, bekommt es Polly mit deren Erben zu tun, denn diese machen Polly das Leben schwer und wollen von nun an den Ton angeben, was das Geschäftliche angeht. Als hätten sie auf den Moment gewartet, kommt es zu einem kleinen Zwischenfall und Polly erhält die Kündigung, was Malcolm gerade recht ist, denn er will lieber Industrieware verkaufen und auf leichte Art und Weise Geld verdienen. Zu allem Überfluss steht auf einmal auch noch Huckles Bruder Dubose vor der Tür und nistet sich bei ihnen daheim ein, was die Beziehung zwischen Polly und Huckle auf die Probe stellt. Hat Polly doch noch eine Zukunft in der Bäckerei? Und wie entwickelt sich die Beziehung zu Huckle?

Jenny Colgan hat mit ihrem Buch „Sommer in der kleinen Bäckerei am Strandweg“ den Nachfolgeband von „Die kleine Bäckerei am Strandweg“ vorgelegt. Der Schreibstil ist flüssig und gefühlvoll, schnell taucht der Leser wieder in die Welt von Polly und Mount Polbearne ein, sieht den malerischen kleinen Hafenort sowie seine Bewohner geradezu vor sich, so gelungen sind die Beschreibungen der Landschaft und der Örtlichkeiten. Die Einführung von neuen Protagonisten und deren Schicksalen ist gut gelungen, während die Weiterführung der Handlung um Polly eher vernachlässigt wird. Vielleicht liegt es aber auch daran, dass Polly selbst in diesem Buch etwas zu kurz zu kommen scheint.

Die Charaktere sind vielfältig ausgestaltet und in Szene gesetzt. Sie alle wirken lebhaft und real. Polly ist eine sympathische Frau, die sich mit ihrer Arbeit in der Bäckerei einen Lebenstraum erfüllt hat, der leider nun durch geschäftliche Machenschaften in Gefahr gerät. Leider wirkt sie in dieser Geschichte etwas sehr schwach, blass und kraftlos. Oftmals möchte man ihr einen Tritt in den Hintern geben, damit sie mit dem Gejammer aufhört und sich mutig den Dingen stellt bzw. diese anpackt. Sie ist oftmals einfach zu nett, kein Wunder, dass jeder meint, mit ihr umspringen zu können, wie es ihm gerade beliebt. Ihr fehlt noch der nötige Biss. Huckle ist eigentlich ein netter Typ, doch seine Beweggründe, in seine Heimat zurückzukehren sind nicht sehr verständlich dargestellt. Da bleibt viel Raum für Spekulationen. Dubose ist ein komischer Kauz, der nichts auf die Reihe bekommt und dann vor den Folgen flüchtet. Papageientaucher Neil ist der heimliche Star des Romans, denn er fängt mit seinen Aktionen die Aufmerksamkeit des Lesers ein und verursacht sämtliche Emotionen, deren man fähig ist. Auch die anderen Protagonisten wie Kerensa Reuben, Jayden, Flora oder Patrik tragen mit ihrem Auftreten und ihren Handlungen zur Bereicherung der Geschichte bei.

„Sommer in der kleinen Bäckerei am Strandweg“ ist ein unterhaltsamer Roman, der mit seiner Handlung allerdings nicht an den ersten Band der Serie heranreicht. Gleichwohl lässt sich das Buch wunderbar weglesen, um Polly und ihre Weggefährten in deren Leben weiterhin zu begleiten. Auf jeden Fall eine Leseempfehlung für ein Wohlfühlbuch! Auf den dritten Teil der Serie darf man gespannt sein…

Veröffentlicht am 01.07.2017

Für den Strand reicht es

Meeresblau & Mandelblüte
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Die Karrierefrau Leonie Maler ist selbständige Unternehmensberaterin und hat gerade wieder erfolgreich eine Firma saniert. Während sie noch überlegt, welches Jobangebot sie als nächstes auswählen soll, ...

Die Karrierefrau Leonie Maler ist selbständige Unternehmensberaterin und hat gerade wieder erfolgreich eine Firma saniert. Während sie noch überlegt, welches Jobangebot sie als nächstes auswählen soll, erhält sie einen Anruf von Rike, einer Freundin ihrer Tante, die ein kleines Fincahotel auf Mallorca betreibt, die ihr mitteilt, dass Tante Lisbeth an einem Herzinfarkt gestorben ist. Seit ihrer Kindheit hat Leonie keinen Kontakt mehr zu ihrer Tante gehabt, denn ihre Eltern haben die Verbindung gekappt. So fliegt Leonie nach Mallorca, um wenigstens bei der Beerdigung und bei der Testamentseröffnung dabei zu sein und trifft dort neben Rike auf Hans, Friedrich und Greta, die anscheinend mit ihrer Tante in einer Art Senioren-WG neben einigen Tieren auf deren Finca gelebt haben. Lisbeths Testament eröffnet Leonie eine Überraschung, denn sie soll einige Zeit auf der Finca verbringen und sich um die Tiere und das Anwesen kümmern. Sie darf es nur verkaufen, wenn sie Lisbeths Freunden ein Vorkaufsrecht einräumt. Doch die Finca muss erst einmal hergerichtet werden und die Bewohner sind so gar nicht erpicht auf Leonies Anwesenheit, denn sie halten sie für eine gefühlskalte und arrogante Person. Einzig Niklas, Rikes Sohn, bricht für Leonie immer wieder eine Lanze. Werden sich alle Bewohner zusammenraufen und endlich gemeinsam an einem Strang ziehen? Wird Leonie in ihr altes Leben zurückkehren? Und welche Geheimnisse liegen auf Mallorca verborgen?

Elke Becker hat mit ihrem Buch „Meeresblau & Mandelblüte“ einen unterhaltsamen Roman vor der südländischen Kulisse Mallorcas vorgelegt. Der Schreibstil ist flüssig und lebhaft, schnell taucht der Leser an der Seite von Leonie in die Handlung ein und folgt ihr als unsichtbarer Schatten auf Schritt und Tritt. Die Landschaftsbeschreibungen sind sehr bildgewaltig und farbenfroh, der Leser hat den Blick aufs Meer, die Strände, aber auch die zerklüfteten Felsen genau vor Augen. Auch die Tierbewohner werden liebevoll beschrieben, so dass sie vor dem geistigen Auge regelrecht lebendig werden. Die Handlung ist eher simpel gestrickt und lässt nicht viel Raum für Spekulationen, sondern ist recht vorhersehbar. Das Ende kommt eher Knall auf Fall, was den Lesespaß doch etwas eintrübt.

Die meisten Charaktere wirken eher blass und farblos, der Leser kann keine richtige Beziehung zu ihnen aufbauen. Lena ist eine arrogante und hochnäsige Person, die völlig verzogen und emotionslos wirkt. So wundert es nicht weiter, dass sie keine wirklichen Freunde hat und auch sonst niemand näher mit ihr zu tun haben will. Sie tappt mit ihren nicht gerade feinfühligen Bemerkungen von einem Fettnäpfchen ins nächste und wundert sich dann noch, dass sie keiner versteht. Rike, Hans, Greta und Friedrich sind eine eingeschworene Gemeinschaft, die sich gut ergänzen und auch jede Menge guten Willen gegenüber Leonie zeigen. Niklas ist ein geduldiger und netter Mann ebenso wie Samuel. Doch auch diese zwei bleiben eher unspektakulär und ihr Verhalten ist vorhersagbar. Einzig der Pfau ist der Star der Geschichte, denn seine Aktionen verursachen kurzfristig einen gewissen Lachanfall.

„Meeresblau & Mandelblüte“ ist ein Roman, der für einen Tag am Strand oder in der Hängematte einen kurzweiligen Zeitvertreib bietet, aber leider auch nicht mehr.

Veröffentlicht am 01.07.2017

Familienschicksal am Tegernsee

Für jetzt und immer
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Der idyllische bayerische Tegernsee ist das Zuhause der 31-jährigen Kindergärtnerin Lena. Durch einen unglücklichen Zwischenfall verliert sie ihren Job und einen neuen zu finden ist so gut wie aussichtslos. ...

Der idyllische bayerische Tegernsee ist das Zuhause der 31-jährigen Kindergärtnerin Lena. Durch einen unglücklichen Zwischenfall verliert sie ihren Job und einen neuen zu finden ist so gut wie aussichtslos. Bei einer Radtour trifft sie auf die 9-jährige Mia, die sich in einem ausgehöhlten Baum versteckt hat. Mit viel Geduld erlangt Lena langsam das Vertrauen des kleinen Mädchens und kommt so zu einem neuen Job, denn Mias Eltern, ein Diplomatenehepaar, bietet ihr an, bei ihnen als Kindermädchen zu arbeiten. Dass ihr Schützling Mia kein einfacher Charakter ist, hat Lena schon festgestellt und hofft, mit genügend Einfühlungsvermögen das kleine Mädchen in die richtigen Bahnen zu lenken. Kaum hat sie ihren Job angetreten, hat sie nicht nur Probleme mit Mias Eltern, sondern sie trifft auch auf den unausstehlichen attraktiven Fremden, mit dem sie schon vor kurzem eine kleine Meinungsverschiedenheit hatte. Wird es Lena gelingen, sich für Mia innerhalb der Familie einzusetzen? Und wie kommt sie mit dem „Unbekannten“ zurecht, nachdem ihre erste Begegnung ja nicht gerade freundschaftlich war?

Susanne Rößner hat mit ihrem Buch „Für immer und jetzt“ einen sehr unterhaltsamen und gefühlvollen Roman vor der malerischen Szenerie des Tegerensees vorgelegt, der neben einer Liebesgeschichte und einer rührenden Handlung auch ein gewisses Urlaubsfeeling vermittelt. Der Schreibstil ist flüssig-leicht mit einer guten Portion Humor und weiß zu fesseln sowie dem Leser so einiges an Emotionen zu entlocken. Schon der Prolog lässt dem Leser genügen Raum für Spekulationen und schnell wird man von der Handlung mitgerissen, steht an Lenas Seite und erfährt ihre Gedanken, Sorgen und Gefühle. Die Beschreibungen der Landschaft und auch einzelner Situationen sind so bildhaft, dass man sich alles sehr gut vorstellen und auch nachvollziehen kann. Geschickt hat die Autorin einige Geheimnisse in der Geschichte versteckt, die der Leser nach und nach bei der Lektüre entblättert.

Die Charaktere sind liebevoll ausgestaltet und gemäß der Handlung platziert. Sie wirken durchweg lebendig und authentisch. Lena ist eine sehr sympathische Frau, die ihren Beruf trotz vieler Widrigkeiten liebt und den Umgang mit Kindern als eine Chance ansieht, diese auf das Leben vorzubereiten und ihnen einen Hafen der Sicherheit zu bieten. Lena ist ein sportlicher und praktischer Mensch, allerdings auch gefühlsbetont und impulsiv, doch immer hilfsbereit. Sie hat ein sehr gutes Verhältnis zu ihren Eltern, vor allem zu ihrer älteren Schwester Eva, die ihr oft als Ratgeberin sowie Stütze dient, wenn es hart auf hart kommt. Die kleine Mia ist zu Beginn mit Vorsicht zu genießen, sie lügt und klaut, tritt um sich und steht allem und jedem zornig gegenüber. Doch hat man als Leser erst einmal den Grund für ihr Verhalten verstanden, möchte man sie am liebsten in den Arm nehmen und alle Ungemach von ihr fern halten. Corinna ist eine Frau, die mit sich selbst nicht zufrieden ist und auch dem Alltag in ihrer eigenen Familie nicht gewachsen ist. Sie ist einfach komplett überfordert, vor allem mit Mia, dabei hat sie einen guten Kern. Leo ist ein attraktiver Mann, den man erst näher kennenlernen muss, um ihn zu mögen. Er wirkt oftmals arrogant und selbstherrlich. Auch die anderen Protagonisten wie Fritz, Yara, Frau Erlinger oder Herr Stadler unterstützen die Geschichte auf ihre ganz eigene Weise und machen die Handlung dadurch rund.

„Für jetzt und immer“ ist ein Roman, in dem es sich am malerischen Tegernsee um die Familie, die Liebe, Geheimnisse und Konflikte dreht. Ein unterhaltsames Buch, das sicherlich viele Anhänger finden wird. Auf jeden Fall eine Leseempfehlung!