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Veröffentlicht am 11.04.2017

Burg Chaleran birgt ein Geheimnis

Das Geheimnis von Chaleran Castle
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Die Reisejournalistin Felicia bekommt den Auftrag, für ein Magazin einen Reportage über Schottland zu schreiben. Sie ist Feuer und Flamme, denn sie ist sehr naturverbunden. Als sie in Chaleran Castle ankommt, ...

Die Reisejournalistin Felicia bekommt den Auftrag, für ein Magazin einen Reportage über Schottland zu schreiben. Sie ist Feuer und Flamme, denn sie ist sehr naturverbunden. Als sie in Chaleran Castle ankommt, ist sie sofort von der alten Burg begeistert, übt dieser Ort doch eine magische Anziehungskraft auf sie aus. Die jetzige Burgherrin Amelia Chaleran und deren Familie sowie die Dorfbewohner begegnen ihr freundlich und so fühlt sich Felicia rundum wohl. Amelie überlässt ihr für ihre Recherchen alte Briefe und Tagebuchaufzeichnungen. Bei der Durchsicht stößt Felicia auf ein altes trauriges Familiengeheimnis aus dem 19 Jahrhundert, welches sie zum Anlass nimmt, ihren Aufenthalt zu verlängern. Allerdings kommt ihr das gerade recht, denn der Gärtner Scott hat es ihr angetan, doch der gibt sich eher zurückhaltend. Hat Scott ein Geheimnis und was ist damals passiert? Wird es Felicia gelingen, Scotts Schale zu knacken und auch die alte Familiengeschichte offen zu legen?

Elaine Winter hat mit ihrem Buch „Das Geheimnis von Chaleran Castle“ einen sehr unterhaltsamen Roman vorgelegt, dessen Geschichte sich in zwei Handlungsstränge aufteilt. Der eine behandelt die Familiengeschichte der Chalerans im 19. Jahrhundert, der andere erzählt von der Gegenwart um Felicia und ihren Erlebnissen in Schottland. Der Schreibstil ist flüssig, der Leser ist schnell in der Handlung versunken und findet durch die Zeitsprünge mal in dem einen, mal in dem anderen Jahrhundert wieder, wo er als stiller Beobachter an den Geschehnissen teilnimmt. Die Spannung wird gemächlich aufgebaut und bleibt auf mittlerem Niveau bis zum Ende, da ab Mitte des Romans mehr oder weniger die Geschichte schon offen liegt. Die Landschaftsbeschreibungen sind sehr bildhaft und zeichnen ein schönes Bild von Schottland und der rauen Natur sowie den liebenswerten Menschen dort. Die Autorin lässt dem Leser ebenso nebenbei einige Informationen über die schottischen Landsleute und ihre dortigen Riten und Gebräuche zukommen.

Die Charaktere sind schön ausgestaltet und in Szene gesetzt. Sie wirken durchweg sehr real und lebendig. Felicia ist eine sympathische junge Frau, die bei Adoptiveltern groß geworden ist. Sie wirkt zwar selbstbewusst, aber in ihrem Inneren kämpft sie einen einsamen Kampf und hat eine Mauer um sich herum aufgebaut, um Verletzungen vorzubeugen und so dass niemand ihr zu nah kommen kann. Dabei sehnt sie sich danach, eine Schulter zum Anlehnen zu finden und sich auch mal fallen lassen zu können. Familie Chaleran ist ebenso sympathisch und gastfreundlich. Sie öffnen Felicia ihr Haus und lassen sie an ihrem Leben teilhaben. Scott ist ein sehr zurückhaltender Mann, der meist verschlossen und eher unfreundlich daher kommt. Dabei will auch er sich nur schützen, denn er hat in seiner Vergangenheit schon einiges durchmachen müssen. Die anderen Protagonisten sind ebenfalls gut gewählt und bereichern mit ihren kleinen Episoden und Geschichten die Handlung.

„Das Geheimnis von Chaleran Castle“ ist ein unterhaltsamer Roman vor der malerischen schottischen Landschaft, dessen Ende zwar recht bald vorhersehbar ist, jedoch weiß die Geschichte mit ihren beiden Handlungssträngen zu fesseln, bis alle Geheimnisse aufgedeckt sind. Liebhaber von Familiengeschichten mit historischem Einschlag werden hier einige schöne Lesestunden verbringen. Auf jeden Fall eine Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 09.04.2017

Suche in der Vergangenheit

Die Zeit, in der wir träumten
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Die Journalistin Sarah Havensworth lebt mit ihrem Mann Hunter in San Francisco und beide sind glücklich verheiratet. Da Hunter recht vermögend ist, kann Sarah ihr Studium weiterführen und an ihrem Roman ...

Die Journalistin Sarah Havensworth lebt mit ihrem Mann Hunter in San Francisco und beide sind glücklich verheiratet. Da Hunter recht vermögend ist, kann Sarah ihr Studium weiterführen und an ihrem Roman schreiben. Bei der Recherche zu ihrem Buch findet sie einen Zeitungsausschnitt, der über zwei Näherinnen berichtet, die 1876 spurlos verschwunden sind. Sarah ist von dieser Geschichte fasziniert und stellt weitere Nachforschungen an. Doch was sie dabei entdeckt, stellt ihr Denken über die Familie ihres Mannes auf den Prüfstand. Was hat Hunters Familie mit dem Verschwinden der beiden Frauen zu tun? Aber auch Sarah selbst sieht sich mit ihrer eigenen Vergangenheit konfrontiert, sie hütet schon lange ein Geheimnis, von dem nicht einmal ihr Mann etwas weiß. Wird sie sich dem stellen können?

Meredith Jaeger hat mit ihrem Buch „Die Zeit, in der wir träumten“ einen sehr unterhaltsamen und spannenden Roman vorgelegt, der sich über zwei Handlungsebenen erstreckt und Historisches mit der Gegenwart auf wunderbare Weise verbindet. Durch die unterschiedlichen Erzählperspektiven, die zum einen im 19. Jahrhundert spielen und zum anderen in der Gegenwart, wird eine Spannung erzeugt, die sich immer mehr hochschraubt bis zum finalen Ende. Der Schreibstil ist schön flüssig und fesselnd, dabei auch gefühlvoll; er lässt den Leser schnell in die Handlung eintauchen und sich von der Geschichte einfangen. Der historische Hintergrund wurde von der Autorin sehr gut recherchiert und perfekt in die Handlung integriert; er zeigt die damaligen gesellschaftlichen und familiären Gegebenheiten auf, das harte Leben der Einwanderer und Arbeiter und dazu der extreme Gegensatz der Reichen und Wohlbetuchten.

Die Charaktere sind sehr differenziert angelegt und überzeugen durch ihre Ecken und Kanten sowie durch ihre Lebenseinstellung. Sie wirken sehr wirklichkeitsnah und authentisch. Sarah ist eine sympathische Frau, die sich eigentlich glücklich schätzen kann, mit ihrem Mann ein sorgenfreies Leben zu führen. Doch sie hat etwas aus ihrer Vergangenheit ganz tief in sich verschlossen und hütet dieses Geheimnis, das nicht einmal ihr Ehemann kennt. Sie wirkt zwar äußerlich recht stark und unabhängig, jedoch ist sie eigentlich eine unsichere Frau, die sich im Geiste ständig umdreht, als ob sie verfolgt wird. Hunter stammt aus reichem Elternhaus, musste sich nie um etwas Sorgen machen. Er hat eine gute Erziehung genossen und hält seinen Reichtum für selbstverständlich. Doch er ist auch ein sympathischer Mann, der seine Frau liebt und eigentlich ihr Vertrauen verdient hätte. Hannah ist eine junge Frau, die schon recht früh Verantwortung tragen und zum Lebensunterhalt ihrer Familie beitragen muss. Sie hat ein recht hartes Leben, in der Familie herrscht nicht gerade ein Überfluss an Liebe und Gefühlsbezeugungen. Hannah ist eine gute Freundin und sorgt sich um ihre Mitmenschen, geht den Dingen auf den Grund und lässt sich nicht unterkriegen. Lucas und Robert sind Cousins aus reichem Hause und vom Leben verwöhnt. Sie haben sich bisher keine Gedanken darüber gemacht, wie es in anderen Gesellschaftsschichten aussieht und wie es den Menschen in armen Familien geht, so bringt die Konfrontation damit einiges an Entsetzen und Unglauben.

„Die Zeit, in der wir träumten“ ist ein wunderbarer und fesselnder Roman über Familiengeheimnisse, wobei die Mischung aus historischer und gegenwärtiger Handlung einfach unwiderstehlich ist und hier besonders schön ausgearbeitet wurde. Ein spannender Pageturner, der sich lohnt. Absolute Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 02.04.2017

Verrückt nach Meer

Meerblick inklusive
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Meikes Leben wird gerade gehörig durchgeschüttelt: die plötzliche Trennung von Freund Tom und damit der eher unfreiwillig Auszug aus der gemeinsamen Wohnung ausgerechnet zurück ins elterliche Kinderzimmer ...

Meikes Leben wird gerade gehörig durchgeschüttelt: die plötzliche Trennung von Freund Tom und damit der eher unfreiwillig Auszug aus der gemeinsamen Wohnung ausgerechnet zurück ins elterliche Kinderzimmer und dann auch noch der Verlust ihres Jobs. Da platzt die Nachricht herein, dass ihre Oma Elisabeth ihren Ehemann nach 50 Jahren einfach Knall auf Fall sitzenlässt und verschwindet. Meikes Opa, ein wahres Juwel von Kotzbrocken, kümmert sich lieber nur um sich selbst und seine Bedürfnisse, es scheint, als wäre es ihm gerade recht, mal freie Bahn zu haben. Auch Meikes Eltern sind nicht gerade in Sorge. Meike, die zu ihrer Oma ein ganz besonders herzliches Verhältnis hat, macht sich auf, sie Oma zu suchen und landet auf der Insel Amrum, die für ihre Großmutter immer schon eine ganz besondere Bedeutung gehabt hat. Ihre Oma bleibt zwar weiterhin verschwunden, doch tagtäglich trifft Meike auf nette Inselbewohner, die sie bei der Suche nach Elisabeth unterstützen. Meike fühlt sich auf Amrum immer heimischer, das mag zum einen an der verhexten Pension liegen, in der sie abgestiegen ist, wo eine Heilerin und ein Schamane mit ihr unter einem Dach leben und sie in die Welt der Meditation und Spiritualität einweihen, aber auch an Barne, dem rauhbeinigen Typen, den sie bereits auf der Fähre kennengelernt hat. Die Antworten auf Fragen über ihre Oma eröffnen Meike einiges aus deren Vergangenheit und die Spur zu einem Geheimnis, welches es zu lüften gilt. Wird Meike ihre Oma finden und wie wird es nach all den Niederlagen in ihrem eigenen Leben weitergehen?

Anna Rosendahl hat mit ihrem Buch „Meerblick inklusive“ einen wunderschönen und unterhaltsamen Roman vorgelegt, der schon beim Anblick des Covers ein tolles Urlaubsflair verbreitet und mit der Geschichte endgültig für „Lust auf Meer“ sorgt. Der Schreibstil ist warmherzig, gefühlvoll und mit einer gewissen Situationskomik gespickt, auch der Inseldialekt kommt zeitweilig zum Tragen und macht die Geschichte umso authentischer. Der Leser begibt sich mit Einstieg in die Handlung auf ein gemeinsames Abenteuer mit Meike und macht dabei die Bekanntschaft von einigen sehr skurrilen und recht außergewöhnlichen Menschen, die so echt wirken, dass man den einen oder anderen anhand ihrer Eigenarten im eigenen Umfeld identifizieren könnte und sofort ein Bild vor Augen hat. Dieses Buch verursacht ein herrliches Kopfkino, dass durch die lebendigen und bildgewaltigen Landschaftsbeschreibungen der Insel Amrum sowie der süßen Köstlichkeiten ein wohliges Gefühl und einen Schmerz von Fernweh noch unterstrichen wird.

Die Charaktere sind ein bunter Haufen von verrückten Typen und Normalos, wie sie jedem von uns jeden Tag begegnen, hier tauchen sie nur in etwas geballter Form auf, was dem Ganzen eine besondere Note verleiht. Dabei sind die Protagonisten mit liebevoller Hand gezeichnet und alles andere als perfekt, aber gerade deshalb fühlt man sich mit ihnen pudelwohl und möchte lange bei ihnen verweilen. Meike ist eine sehr sympathische Frau, die gerade mitten in einer Pechsträhne steckt. Doch das Schicksal ihrer Oma ist ihr wichtiger als alles andere, was einen ausgesprochenen Sinn an Mitgefühl, Herz und Empathie zeigt. Meike macht sich Sorgen und leider ist sie die Einzige aus ihrer Familie, denn ihr Vater ist eher sorglos, sprich gleichgültig. Und Omas Ehemann ist ein arroganter und kalter Fischkopp, dem es nur um sich selbst geht. Kein Wunder, dass Oma die Beine in die Hand und Reißaus genommen hat. Für die 50 Jahre Ehe hätte sie noch einen Orden für ihre Geduld verdient. Meikes Ex-Freund Tom ist auch so ein selbstverliebtes Schätzchen, der wohl noch Applaus erwartet, was er doch für ein toller Hecht ist. Barne, der Zufallstreffer an der Fähre, ist ein eher wortkarger und rauhbeiniger Typ, der erst auf den zweiten Blick interessanter wird. Auch die anderen Protagonisten wissen mit ihren kleinen Episoden die Spannung der Handlung zu steigern und dem Leser ein komplettes Bild zu vermitteln.

„Meerblick inklusive“ ist ein Roman, der alles beinhaltet, um sich als Leser wohl und gut unterhalten zu fühlen. Ein Familiengeheimnis, eine Liebesgeschichte, verrückte Typen – alles ist hier vereint und vermittelt auf wunderschöne Weise einen gedanklichen und entspannten Kurzurlaub. Aber Vorsicht: der Abschied fällt wirklich schwer! Absolute Leseempfehlung für alle, die Bücher mit Herz lieben!!!

Veröffentlicht am 01.04.2017

Ränkeschmieden am Hof Ludwig XIII.

Die gefährlichen Intrigen des Marquis de Cinq-Mars
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1640 Venedig. Die junge Gabriella di Montadori ist heimlich verliebt in den Ziegenhierten Angelo. Doch leider haben ihre Eltern andere Pläne mit ihr, ihrem Stand angemessen soll sie den Pariser Adeligen ...

1640 Venedig. Die junge Gabriella di Montadori ist heimlich verliebt in den Ziegenhierten Angelo. Doch leider haben ihre Eltern andere Pläne mit ihr, ihrem Stand angemessen soll sie den Pariser Adeligen Julien de Rochebonne ehelichen. Julien allerdings interessiert sich gar nicht für die junge Frau, sondern nur für das Familienvermögen, denn er hat hohe Spielschulden und benötigt dringend Geld, um diese zu tilgen. Gabriella weiß keinen Ausweg aus ihrer Lage, da kommt ihr der Zufall zu Hilfe. Sie belauscht ein Gespräch zwischen ihrem „zukünftigen“ Ehemann und seinem besten Freund, dem Marquis de Cinq-Mars und erfährt so von den Plänen, Kardinal Richelieu zu beseitigen, damit der Bruder Känig Ludwig XIII. den Thron besteigen kann. Gabriella ist sich der Brisanz der Informationen wohl bewusst und stellt weitere Nachforschungen an. Dabei kommt sie einem Geheimnis des Kardinals auf die Spur und muss nun selbst um ihr Leben fürchten. Wem kann sie trauen und wer wird ihr helfen?

Nora Berger hat mit ihrem Buch „Die Intrigen des Marquis de Cinq-Mars“ einen sehr spannenden historischen Roman vorgelegt, der von der ersten Seite an den Leser zu fesseln weiß. Der Schreibstil ist schön flüssig und lässt den Leser schnell eintauchen in eine vergangene und interessante Zeit, die gespickt ist mit Verrat, Machtspielchen, Spionierereien und Intrigen. Gedanklich verbringt man die erste Zeit in Venedig, um dann nach Frankreich zu reisen. Der historische und politische Hintergrund wurde von der Autorin akribisch recherchiert und sehr gekonnt mit der fiktiven Handlung verwoben. So begegnet der Leser neben den erfundenen Protagonisten auch belegten Persönlichkeiten wie Kardinal Richelieu, König Ludwig XIII. und dem Marquis de Cinq-Mars, dem Günstling des Königs. Durch die geschickte Verflechtung von Fiktion und Realität bekommt der Leser das Gefühl, hautnah bei den Begegnungen und Ränkeschmieden dabei zu sein, am französischen Hof zu wandeln und den Gesprächen hinter verschlossenen Türen zu lauschen.

Auch bei der Auswahl der Charaktere beweist die Autorin ein sehr gutes Gespür. Sie alle wurden liebevoll ausgestaltet und wirken lebendig, kraftvoll und real. Gabriella ist zwar noch eine junge Frau, besitzt aber auch einen eigenen Willen und wehrt sich mit Kräften gegen eine Heirat, die sie nicht will. Ihr Herz gehört einem anderen Mann, auch wenn dieser standesgemäß nicht passend erscheint. Aber Gabriella besitzt keinerlei Standesdünkel, obwohl sie einer wohlhabenden Familie entstammt. Sie ist mutig und auch ein wenig leichtsinnig, denn sie bringt sich durch ihre Neugier in große Gefahr. Julian de Rochebonne ist ein arroganter Schnösel, der sich für etwas Besseres hält. Allerdings ist er dumm genug, sich vom Spielen verführen zu lassen. Nun hat er immense Schulden und muss sehen, wie er diese aus der Welt schafft. Marquis de Cinq-Mars ist ein durchtriebener Mann, der die Position als Günstling des Königs über seinen Vater erreicht hat. Er spielt die Menschen gegeneinander aus und benutzt seine Macht für ein gefährliches Spiel, was ihn am Ende alles kostet. Angelo ist ein einfacher junger Mann, der seinen Lebensunterhalt mit dem Hüten von Ziegen verdient. Ihn umgibt ein Geheimnis, dass es innerhalb des Romans zu lüften gilt. Auch die anderen Protagonisten haben ihren Platz in dieser fesselnden Handlung und tragen zur Steigerung der Spannung ihren Anteil bei.

„Die Intrigen des Marquis de Cinq-Mars“ ist ein opulenter, spannender historischer Roman um politische Ränkeschmiede am französischen Hof des 17. Jahrhunderts, der auch eine schöne Liebesgeschichte zum Inhalt hat. Alle Liebhaber dieses Genres werden hier auf ihre Kosten kommen. Absolute Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 31.03.2017

Die Reise des Perlenkragens

Aimées geheimer Wunsch
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Normandie 1891. Die junge Aimée steht kurz vor ihrer Hochzeit mit einem ihr völlig unbekannten Mann. Sie soll Bertrand heiraten und mit dieser Verbindung das Schloss ihrer Familie retten. Aimées Mutter ...

Normandie 1891. Die junge Aimée steht kurz vor ihrer Hochzeit mit einem ihr völlig unbekannten Mann. Sie soll Bertrand heiraten und mit dieser Verbindung das Schloss ihrer Familie retten. Aimées Mutter starb vor einigen Jahren auf mysteriöse Weise und ihr Vater hat für sie nur Missbilligung übrig, denn Aimée ist wissensdurstig und möchte sich weiterbilden. Aimée ist heimlich in den Hausdiener verliebt, der sie jedoch nicht beachtet. So versieht sie ihr Hochzeitskleid, ein Erbe ihrer Mutter, mit einem kunstvoll mit Perlen bestickten Kragen und versieht ihn mit einer geheimen Botschaft. Kurz vor der Hochzeit bricht Aimée zusammen…

London, Gegenwart. Maggie ist beruflich als Auktionatorin tätig und lebt mit ihrer Familie in London. Sie hat für sich eine alte Kiste ersteigert und entdeckt darin einen antiken wunderschönen gefertigten Kragen, der mit Perlen besetzt ist. Maggie ist fasziniert von dem Accessoire und schmückt sich damit, doch immer, wenn sie ihn trägt, gerät ihr Leben durcheinander. Durch Francesca, eine alte Dame, die Maggie einen Besuch abstattet, wird sie neugierig und beginnt, Nachforschungen anzustellen, woher der Kragen stammt und wer ihn gemacht hat. Wird Maggie fündig werden und wird sie die geheime Botschaft von Aimée entdecken?

Kelly Doust hat mit ihrem Buch „Aimées geheimer Wunsch“ einen Roman, der mehrere Zeitebenen umfasst, vorgelegt, und die alle ihre Verbindung über ein Kleidungsstück eint. Der Schreibstil ist flüssig und lässt den Leser schon im Prolog in die Aimées Zeit eintauschen eintauchen und ihr beim Sticken über die Schulter sehen, wobei man einige ihrer Gedanken und Sorgen mitverfolgen kann. Der Perlenkragen reist durch viele verschiedene Hände und durch die ganze Welt, bis ihn am Ende Maggie in den Händen hält. Die vielen Handlungsstränge aus unterschiedlichen zeitlichen Ebenen wechseln sich immer wieder mit der Gegenwart und Maggies Nachforschungen ab, so erfährt der Leser nach und nach die Reise des Perlenkragens. Leider hat sich die Autorin nicht auf Aimées und Maggies Geschichte beschränkt, sondern ihr Hauptaugenmerk eher auf den Perlenkragen gelegt. So bleibt die Handlung um Aimée und Maggie nur sehr oberflächlich und geht nicht in die Tiefe. Dabei möchte man gerade mehr von den beiden Frauen und ihrem Leben erfahren, haben sie doch so einiges gemeinsam.

Die Charaktere sind interessant gestaltet, wenn auch nicht immer sympathisch. Hauptsächlich zeichnet die Autorin durchweg ein Bild von starken Frauen über die Jahre hinweg, die alle ihren Alltag meistern und fast ausschließlich in der Liebe kein Glück hatten. Ebenfalls erfährt der Leser viel von dem gesellschaftlichen Frauenbild der jeweiligen Zeit und welche Anforderungen sie zu erfüllen hatte bzw. welche Rolle ihr zugedacht war. Leider wirken Maggie und Aimée als eigentliche Hauptprotagonistinnen hinter den Erwartungen zurück, der Leser kann keine engere Beziehung zu ihnen aufbauen.

„Aimées geheimer Wunsch“ bleibt leider geheim, der Leser muss sich seine eigenen Gedanken darüber machen, warum der Perlenkragen ihren jeweiligen Trägerinnen nie Glück gebracht hat. Der Roman beginnt zwar vielversprechend und lässt sich gut lesen, aber mehr als eine kurze Unterhaltung konnte er leider nicht bieten, da es zu viele Szenarien und zu viele Schauplätze gab und zu wenig Intensität in Bezug auf Aimée und Maggie. Nette Abwechslung für Zwischendurch, aber leider nichts Besonderes.