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Veröffentlicht am 25.02.2017

Wettlauf mit der Zeit

Tödliche Frist
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Die Tierärztin Kirra Jacobs und Reef McKenna unterstützen als Hilfskräfte ein bekanntes Schlittenhundrennen in Alaska. Kirras Onkel Frank nimmt jedes Jahr an diesem Rennen teil, doch einen Abend trifft ...

Die Tierärztin Kirra Jacobs und Reef McKenna unterstützen als Hilfskräfte ein bekanntes Schlittenhundrennen in Alaska. Kirras Onkel Frank nimmt jedes Jahr an diesem Rennen teil, doch einen Abend trifft er nicht an dem Rennabschnitt ein. Kirra macht sich Sorgen und will mitten in der Nacht nach ihm suchen, so dass Reef sie begleitet. Als sie ihn mitten in der stürmischen verschneiten Wildnis antreffen, hält Frank sie auf Abstand und gibt ihnen kryptische Hinweise, dass er bis zum Ende des Rennens etwas erledigen muss, damit seine Tochter Meg überlebt, denn sie wurde entführt. Bevor Kirra und Reef weitere Informationen bekommen, werden sie von einem vermummten Snowmobilfahrer angegriffen und können sich in letzter Minute retten, bevor dieser sie töten kann. Kirra ist in heller Aufregung und gemeinsam mit Reef macht sie sich daran, den merkwürdigen Aussagen ihres Onkels nachzugehen und nach ihrer Cousine Meg zu suchen. Diese ist tatsächlich wie vom Erdboden verschluckt. Während Kirra und Reef auf eine Umweltorganisation stoßen, begegnet Kirra ihrer schmerzlichen Vergangenheit und muss sich dieser stellen. Aber Reef ist immer an ihrer Seite und lässt sie nicht im Stich, auch der restliche McKenna-Clan steht den beiden bei der Suche bei. Werden sie Meg finden und das Schlimmste verhindern können? Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt…

Dani Pettrey hat mit ihrem Buch „Tödliche Frist“ den letzten Band ihrer „McKenna“-Serie vorgelegt, der den anderen Romanen in nichts nachsteht. Der Schreibstil ist wunderbar flüssig und rasant. Bereits im Prolog wird der Spannungsbogen aufgebaut und schraubt sich im weiteren Verlauf des Romans immer mehr in die Höhe bis zum großen Finale. Der Leser nimmt an einer atemberaubenden Hatz durch die Wildnis Alaskas teil, spürt regelrecht die wahnsinnige Kälte und das Knirschen des Schnees, während die Protagonisten Jagd auf die Entführer machen und die Suche nach der Entführten vorantreiben. Der Autorin gelingt es durch Anspielungen und einigen Verwirrspielen sehr gut, den Leser immer wieder in eine neue Richtung zu treiben. Erst nach und nach fallen die Puzzlesteine an ihren Platz und bringen die Lösung näher. Die Familienbande der McKennas werden auch sehr schön beschrieben, man kann die Verbundenheit der einzelnen untereinander regelrecht spüren und fühlt sich als Leser diesen Protagonisten sehr nah.

Die Charaktere sind sehr vielfältig angelegt und in Szene gesetzt. Sie wirken sehr lebendig und authentisch. Kirra Jacobs ist eine sehr sympathische Frau, die ein schlimmes Erlebnis in ihrer Vergangenheit bis heute das Leben schwer macht und ihr die Fähigkeit nimmt, jemandem wirklich zu vertrauen. Sie ist eher zurückhaltend, aber in manchen Situationen auch recht impulsiv. Sie handelt oftmals aus dem Bauch heraus, um dann festzustellen, dass etwas Unterstützung doch gar nicht so schlecht ist. Ihre Eltern haben sie in ihrer schwärzesten Stunde im Stich gelassen und sie war auf sich allein gestellt. Seit ihrer Jugendzeit war sie immer ein wenig in Reef verliebt, doch auch er war ihr nie wirklich nah, weil er sich immer für andere interessiert hat. Reef ist das schwarze Schaf der McKennas gewesen, ein netter junger Mann, der sich immer für das Extreme interessiert hat. Doch er hat sich geändert, seit er in einem Mordfall der Hauptverdächtige war. Er ist ruhiger und bedachter geworden und kann immer auf die Unterstützung seiner Familie zählen. Je mehr er mit Kirra Zeit verbringt, umso mehr bringt sie seine Gefühle durcheinander. Auch er wünscht sich insgeheim endlich jemanden, der zu ihm gehört. Sowohl Kirra als auch Reef eint ihr Glaube an Gott, wobei Reef sich noch viel mehr auf den Herrn verlässt und sich fallen lassen kann, während Kirra das Gefühl hatte, Gott hätte sie bei ihrem schlimmen Erlebnis verlassen. Sämtliche McKennas unterstützen bei dieser Jagd durch Eis und Schnee und vermitteln ein Gefühl der Verbundenheit, wie es in einer Familie sein sollte.

Der christliche Aspekt äußert sich in diesem Buch sehr schön durch die Gedanken der einzelnen Protagonisten und durch kleine Gebete, die mal allein und mal zusammen gesprochen werden. Hier geht es um Hoffnung und das sich Fallenlassen in die Arme des Herrn, ohne jegliche Zweifel, dass er einen auffängt.

„Tödliche Frist“ ist ein sehr spannender, rasanter Roman, der Krimielemente und eine schöne Liebesgeschichte in sich vereint, also in jeder Hinsicht ein „Abenteuerroman“. Alle, die dieses Genre mögen, sei dieses Buch ans Herz gelegt. Das Buch lässt sich allein gut lesen, jedoch ist zu empfehlen, sich die anderen Teile der Serie vorher zu Gemüte zu führen, um der Entwicklung innerhalb der Familie McKenna folgen zu können. Absolute Leseempfehlung für einen Pageturner!

Veröffentlicht am 24.02.2017

In den Abgründen

Schwarze Wut
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GBI—Agent Will Trent ermittelt Undercover als Biker getarnt in Macon in einem Krankenhaus, um einem Drogenhandel im großen Stil auf die Schliche zu kommen und Big Whitey zu finden, einen Drogenbaron, von ...

GBI—Agent Will Trent ermittelt Undercover als Biker getarnt in Macon in einem Krankenhaus, um einem Drogenhandel im großen Stil auf die Schliche zu kommen und Big Whitey zu finden, einen Drogenbaron, von dem bisher niemand weiß, wie er eigentlich aussieht. Gleichzeitig ermittelt auch Lena Adams im Drogenmilieu, doch nach einer schiefgelaufenen Razzia werden sie und ihr Ehemann Jared im eigenen Haus überfallen. Jared wird angeschossen und sein Leben hängt am seidenen Faden. Lena konnte in Notwehr die Täter überwältigen, steht aber nun im Fadenkreuz interner Ermittlungen. Will ist in einer Zwickmühle, denn Jared ist der Sohn von Jeffery Tolliver, dem verstorbenen Ehemann seiner neuen Liebe Sara Linton. So kommt auch Sara nach Macon, um bei der Familie zu sein. Doch sie ahnt nicht, dass auch Will in Macon ist und hier einen Einsatz hat. Das macht seinen Einsatz umso schwieriger und gefährlicher, läuft er doch Gefahr, seine Tarnung zu verlieren. Schon bald findet er sich in einer Zwickmühle und vor allem in tödlicher Gefahr, aber auch Sara ist bereits im Fadenkreuz…
Karin Slaughter hat mit ihrem Buch „Schwarze Wut“ einen neuen Band ihrer Georgia-Reihe vorgelegt, in dem man auf alte Bekannte wie Will Trent als Ermittler, Sara Linton als Ärztin und Pathologin sowie Lena Adams als Polizistin trifft. Der Schreibstil ist flüssig, schon in den ersten Seiten wird der Spannungsbogen von der Autorin hoch angelegt und steigert sich rasant während der düsteren und teilweise erschreckenden Handlung immer weiter bis zum fulminanten Finale. Das Buch ist ein wahrer Pageturner, der Leser kann es kaum aus den Händen legen, so sehr versteht es die Autorin in ihrer sehr offenen und teilweise brutalen Erzählweise zu fesseln. Durch die ständigen Perspektivwechsel erzeugt sie ebenso zusätzliche Spannung wie durch diverse Zeitsprünge, so dass der Leser wirklich erst ganz am Ende die Auflösung versteht und nachvollziehen kann.
Die Charaktere sind sehr schön ausgearbeitet und platziert, sie wirken sehr authentisch und lebensnah. Will Trent hat in seiner Jugend schon so einiges erlebt, das sein Leben geprägt hat. Meist ist er sehr zurückhaltend und wortkarg, wirkt oft hart und unterkühlt. Doch in dieser Geschichte kommt er mehr aus sich heraus, zeigt auch mal Gefühle, was ihm den Leser umso näher bringt, denn er zeigt auch mal seine verletzliche Seite. Sara Linton ist eine sehr sympathische Frau, immer hilfsbereit und liebevoll, wenn jemand ihre Unterstützung braucht. Doch auch sie hat in ihrer Vergangenheit schon so einiges durchstehen müssen, und so manche innere Wunde ist bei ihr noch nicht verheilt. Lena Adams ist eine knallharte und eiskalte Frau, sie wirkt selbstsicher und stark nach außen. Aber wie es in ihrem Inneren aussieht, ist eine andere Sache. Wo sie auftaucht, sterben Menschen und sie gerät ins Kreuzfeuer von internen Ermittlungen. Lena Adams ist kein sympathischer Charakter, aber sie ist durchweg interessant und voller Überraschungen. Auch die anderen Protagnisten unterstützen die Handlung durch ihr gegenseitiges Beziehungsgeflecht und ihre Rolle während der Ermittlungen.
„Schwarze Wut“ ist ein sehr rasanter und fesselnder Thriller, der auf höchstem Niveau Spannung verspricht. Liebhaber dieses Genres werden hier voll auf ihre Kosten kommen. Absolute Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 24.02.2017

Ein Stummfilmstar als Detektiv

Noble Gesellschaft
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1925 Berlin. Der 23-jährige Carl von Bäumer ist ein bekannter Stummfilmstar der UFA, gutaussehend und etwas eitel. Nebenbei sieht er sich als Hobbydetektiv und in direkter Konkurrenz zu seinem Lebensgefährten ...

1925 Berlin. Der 23-jährige Carl von Bäumer ist ein bekannter Stummfilmstar der UFA, gutaussehend und etwas eitel. Nebenbei sieht er sich als Hobbydetektiv und in direkter Konkurrenz zu seinem Lebensgefährten Paul Genzer, der als Kommissar für die Berliner Polizei arbeitet. Als Carl bei dem Besuch einer Wohltätigkeitsveranstaltung vom Verschwinden eines Dienstmädchens erfährt und sein Informant am nächsten Tag tot ist, weckt dies seinen Spürsinn für einen interessanten Fall, zumal Paul sich nur wenig für den Fall interessiert. Da Carl in der Welt der Schönen und Reichen ein und ausgeht, hat er jede Menge Möglichkeiten, seine eigenen Ermittlungen anzutreten und dabei jede Menge dubioser Personen auf die Füße zu treten und sich Informationen zu besorgen. Wird er den Fall lösen können?

Joan Weng hat mit ihrem Buch „Noble Gesellschaft“ den zweiten Romanband um Carl von Bäumer vorgelegt. Der Schreibstil ist schön flüssig, der Leser taucht ab der ersten Seite in die bunte Zeit der vergangenen 20er Jahre ein, um Carl bei seinen Ermittlungen als stummer Beobachter zu begleiten. Die Handlung führt nicht nur durch die „noble Gesellschaft“, sondern auch alle anderen Gesellschaftsschichten sind hier vertreten, so dass man ein buntes Bild der damaligen Berliner Szene bekommt. Ebenso vermischt wie die Gesellschaft sind auch die handelnden Protagonisten, die irgendwie alle entfernt miteinander zu tun haben. Das beigefügte Personenregister zu Beginn des Buches hilft dem Leser dabei, all diese Charakteren auseinander zu halten bzw. zuzuordnen. Die Autorin weiß mit ihren wechselnden Perspektiven, Andeutungen und versteckten Hinweisen sehr gut mit dem Leser zu spielen, verwirrt ihn oftmals sogar. Dieses Buch benötigt die ganze Aufmerksamkeit, damit der Leser Carl bei der Lösung des Falls Schritt halten und alles nachvollziehen kann. Zwischen Edelsteinschmuggel und verschlungenen amourösen Beziehungen geht es auch um Drogen und Rache. Gleichzeitig erlebt der Leser die sehr unterschiedlichen Gesellschaftsschichten, wo die einen zu viel und die anderen knapp mehr als zu wenig zum Leben haben und ihr schiefes Abhängigkeitsverhältnis untereinander.

Die Charaktere sind liebevoll gestaltet und in Szene gesetzt. Leider bleiben sie dabei recht oberflächlich, es fehlt ihnen an Tiefe und der Leser hat Schwierigkeiten, sich ihnen zu nähern. Eher bekommt man den Posten des Beobachters, ohne das einem die Personen so richtig ans Herz wachsen. Carl von Bäumer ist ein attraktiver, bekannter und erfolgreicher Schauspieler, der seine Homosexualität in den eigenen vier Wänden mit Lebensgefährten Paul Genzer auslebt. Carl ist etwas zu eitel, zu spitzfindig und hat auch einen Hang zum Snobismus. Er hat ein Faible für gute Manieren und für Wagner. Paul ist das glatte Gegenteil von Carl, er ist eher ein Mann, der anpackt, ehrlich und in seinen Job kniet er sich regelrecht hinein. So unterschiedlich die beiden sind, so ergänzen sie sich doch gut, vielleicht ist dies auch eine Folge ihres doch recht verschiedenen familiären Hintergrunds.

„Noble Gesellschaft“ ist ein unterhaltsamer historischer (Kriminal-)Roman, der auf recht amüsante Weise in eine andere Zeit zu entführen weiß. Der Krimiaspekt rückt hierbei etwas in den Hintergrund, allerdings ist es sehr interessant, die einzelnen Charaktere bei ihren Unternehmungen zu begleiten. Ein kurzweiliger Roman, der gute Unterhaltung verspricht. Auf jeden Fall eine Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 19.02.2017

Abenteuer gesucht, Liebe gefunden

Der Korsar und das Mädchen
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1814 South Carolina. Der Unabhängigkeitskrieg gegen die Briten wütet, deshalb schickt der Plantagenbesitzer Frederick Hansen seine beiden Töchter, die Halbschwestern Emily und Catherine nach England, wo ...

1814 South Carolina. Der Unabhängigkeitskrieg gegen die Briten wütet, deshalb schickt der Plantagenbesitzer Frederick Hansen seine beiden Töchter, die Halbschwestern Emily und Catherine nach England, wo Emilys Verlobter Stattford lebt. Die 17-jährige Catherine soll ebenfalls dort ihren zukünftigen Ehemann kennenlernen. Die beiden Schwestern sind so verschieden wie Tag und Nacht. Während die ältere Emily schon eine guterzogene und sittsame Südstaatenlady ist, liebt es Catherine, Hosen zu tragen, kann reiten, fechten und benimmt sich auch sonst eher wie ein Junge. Ihr bester Freund ist der gleichaltrige Sklave First. Während der Überfahrt wird ihr Schiff gekapert und die beiden Schwestern finden sich auf dem Freibeuterschiff von Commander Lennart Montiniere wieder, der in geheimer Mission unterwegs ist. In einem spontanen Einfall gibt sich Catherine als Schiffsjunge Cato aus. Montiniere ist misstrauisch ob dieses Wildfangs und lässt ihn nicht aus den Augen. Bald schon erleben die Schwestern an Bord so einige Abenteuer und Catherine ist immer kurz davor, dass ihre Verkleidung auffliegt. Je länger sie an Bord ist, umso mehr wachsen ihre Gefühle für den Commander. Aber sie hat noch ein anderes Problem, denn jemand trachtet ihr nach dem Leben. Wer will sie umbringen?

Elisabeth Büchle hat mit ihrem Buch „Der Korsar und das Mädchen“ einen sehr fesselnden, rasanten und atmosphärischen historischen Abenteuer-Liebesroman vorgelegt, der den Leser bereits von Beginn an in die Handlung hineinzieht und dieser sich der Sogwirkung dieses Pageturners nicht entziehen kann bzw. will. Zu schön sind der bildhafte Schreibstil, der auch eine gute Prise Humor nicht vermissen lässt ebenso wie der Handlungsaufbau und die aufregende Reise der Frauen auf dem Freibeuterschiff; man hat als Leser das Gefühl, ebenfalls mit an Bord und unsichtbarer Teil der Mannschaft zu sein. Die Spannung wird bereits mit dem Prolog aufgebaut, der 17 Jahre zuvor spielt und dessen Rätsels Lösung von der Autorin sehr geschickt erst ganz am Ende präsentiert wird. Währenddessen stellt der Leser immer wieder Überlegungen an, was es mit dem Geschehen in der Vergangenheit auf sich hat. Sehr unterhaltsam werden die Schlachten zur See beschrieben, wobei die Autorin für alle Nicht-Bootskundigen neben einer Schiffszeichnung auch ein Glossar im Anhang des Buches zur Verfügung stellt, damit man weiß, wovon die Rede ist. Ebenso werden die rauen Sitten an Bord, das wechselnde Wetter und die harte Arbeit auf einem Schiff thematisiert.

Die Autorin beweist mit der Schaffung ihrer Protagonisten ein besonderes Feingefühl. Die Charaktere wurden so liebevoll und individuell ausgearbeitet, dass einige von ihnen das Herz des Lesers im Sturm erobern, bei anderen ist man sich noch nicht so sicher. Sie wirken so lebendig und authentisch, als würden sie einem gegenüber stehen. Cat ist eine sehr resolute und energische junge Frau, die recht selbstbewusst wirkt und eine gehörige Portion Mut und Abenteuerlust besitzt. Durch ihre recht unkonventionelle Erziehung kommt sie im ersten Moment wie ein Junge daher, allerdings entwickelt sie sich während der Reise immer mehr zu einer Frau, die sich auch ihrer Weiblichkeit bewusst wird und zum ersten Mal der Liebe begegnet. Ihre Schwester Emily ist eher die zurückhaltende, etwas snobistisch und ängstlich wirkende Südstaatenlady, die sich nur für Mode und das nächste Teekränzchen interessiert. Doch die Zeit auf dem Schiff verändert auch Emilys Wesen, sie packt mit an und wächst über sich hinaus. Lennart ist ein sympathischer Mann, der seine Mannschaft gerecht und klug zu leiten versteht. Er besitzt ein gesundes Misstrauen und einen klaren Verstand, der nur von einer Person vernebelt werden kann. Auch die anderen Protagonisten wissen mit ihrem Handeln und Tun zu überzeugen, mancher hat gar schlimmes im Sinn, doch alle unterstützen die Handlung und verleihen ihr weitere Spannung.

Mit „Der Korsar und das Mädchen“ ist Elisabeth Büchle wieder ein toller Roman gelungen, der den Leser in eine aufregende Welt entführt, aus der man nur schwer wieder in die Wirklichkeit auftauchen möchte. Ein wundervoller Schmöker, der sowohl Abenteuer mit einer schönen Liebesgeschichte vereint und mit einigen Wendungen zu einem überraschenden Ende führt. Dieses Buch hat alles, um den Leser an sich zu ketten, bis die letzte Seite gelesen ist. Absolute Leseempfehlung, besser geht es nicht. Chapeau für ein Highlight!

Veröffentlicht am 18.02.2017

Besser nicht!

Der Modigliani-Skandal
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Die in Paris lebende Kunststudentin Dee findet bei ihren Recherchen zu ihrer Abschlussarbeit einen Hinweis auf ein bisher unbekanntes Gemälde des berühmten Malers Modigliani. Leider kann sie diese Neuigkeiten ...

Die in Paris lebende Kunststudentin Dee findet bei ihren Recherchen zu ihrer Abschlussarbeit einen Hinweis auf ein bisher unbekanntes Gemälde des berühmten Malers Modigliani. Leider kann sie diese Neuigkeiten nicht für sich behalten und berichtet ihrer Freundin und auch ihrem Onkel, einem englischen Kunsthändler, davon, der nichts anderes zu tun hat, als seiner Nichte sofort einen Detektiv an die Fersen zu heften. So machen sich alle unabhängig voneinander auf die Suche nach dem Gemälde. Die Reise führt quer durch Italien und jeder will bei der Jagd nach dem Bild der erste sein, um Ruhm und Reichtum einzuheimsen. Ob es Dee und ihrem Freund gelingt, das Bild zu finden?

Mit seinem Buch „Der Modigliani Skandal“ hat Ken Follett seinen ersten Roman, damals noch unter dem Pseudonym Zachary Stone, vorgelegt, der allerdings keinem Vergleich der neueren Romane des Autors standhält. Der Schreibstil ist zwar flüssig, allerdings ist schon die Anzahl der auftauchenden Protagonisten so verwirrend und undurchschaubar, dass man wirklich eine Weile braucht, bis man halbwegs durchblickt. Die verschiedenen Perspektivwechsel, die man von Follett gewohnt ist, machen hier einige Sprünge und sind in sich nicht immer schlüssig. Die meisten Fäden laufen am Ende aber zusammen. Der Leser bekommt einiges an Hintergrundwissen über die einzelnen beteiligten Protagonisten und in welcher Beziehung sie zu dem einen oder anderen stehen. Einen richtigen Spannungsbogen hat das Buch leider nicht.

Die Charaktere sind nicht sehr gut ausgestaltet, so dass sie oftmals nicht überzeugen können. Als Leser steht man eher außen vor und hat das Gefühl, alles zu beobachten, als mit zu fühlen und mit zu fiebern. Dee ist eine junge Frau, die bei ihrem Fund völlig aus dem Häuschen gerät und naiv, wie sie ist, ihr Wissen gleich an die große Glocke hängt, ohne über die möglichen Folgen nachzudenken. Der moderne Künstler Usher kämpft gegen die arroganten Händler und möchte am liebsten auf sie verzichten. Sammy, eine junge Schauspielerin stellt sich als eine moderne Robina Hood heraus, die den Reichen liebend gern etwas wegnehmen würde, um es den Armen zu geben. Und Julian möchte eine eigene Galerie eröffnen, hat aber kein Geld.

„Der Modigliani-Skandal“ ist ein eher unaufregendes Buch, das streckenweise sehr langweilig daher kommt. Wer sich zum ersten Mal einen Ken Follett zulegen möchte, der sollte sich lieber eines seiner neueren Bücher kaufen, die inzwischen so detailliert, spannend und unterhaltsam sind, dass man sie nicht aus der Hand legen kann. Hiervon bitte Finger weg!