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Veröffentlicht am 29.01.2017

Familiensuche und Wurzelfindung

Die Töchter des Roten Flusses
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Die 29-jährige Anwältin Tuyet wuchs mit ihrer deutschen Stiefmutter Marina und ihrem vietnamesischen Vater Phong in Frankfurt auf. Nachdem Marina an Krebs gestorben ist, findet Tuyet in deren Nachlass ...

Die 29-jährige Anwältin Tuyet wuchs mit ihrer deutschen Stiefmutter Marina und ihrem vietnamesischen Vater Phong in Frankfurt auf. Nachdem Marina an Krebs gestorben ist, findet Tuyet in deren Nachlass alte Briefe von ihrer leiblichen Mutter Hanh, die ihr offenbaren, dass ihre leibliche Mutter Hanh damals nach Hanoi zurückgekehrt ist. Tuyet ist völlig durcheinander, da sie immer gedacht hat, dass ihre leibliche Mutter sie nicht gewollt hat und macht sich kurzerhand in Begleitung ihres Freundes Alexander auf den Weg nach Vietnam, um endlich die Wahrheit zu erfahren und ihre Wurzeln zu finden. Während der Reise kühlt das Verhältnis zu Alexander merklich ab, so dass dieser bald darauf nach Deutschland zurückkehrt, während Tuyet sich immer mehr auf das Heimatland ihrer leiblichen Eltern einlässt und sich aufmacht, ihre Mutter zu finden. Was wird sie erwarten?

Beate Rösler hat mit ihrem Buch „Die Töchter des Roten Flusses“ einen sehr unterhaltsamen Gesellschafts- und Familienroman geschrieben, der über zwei Handlungsstränge erzählt wird. Der eine behandelt die Gegenwart von Tuyet, der andere erzählt in Rückblenden das Leben von Tuyets Eltern in der ehemaligen DDR in den 1970er Jahren. Der Schreibstil ist schön flüssig und nimmt den Leser sogleich gefangen. Schnell findet man sich mitten in der komplizierten Familiengeschichte wieder und verfolgt gebannt die Reise und die vielen Überraschungen, die die Hauptprotagonistin Tuyet mit dem Besuch in Vietnam erlebt. Der Autorin ist es wunderbar gelungen, ihre Liebe zu dem asiatischen Land mit schönen Reisebeschreibungen, der Landesgeschichte und dem alltäglichen Leben innerhalb der Handlung mit einzuflechten, so dass der Leser bald ebenfalls von Vietnam fasziniert ist. Auch die politischen und historischen Hintergrundinformationen über die asiatischen Studenten, die in die ehemaligen DDR gekommen sind und dort fernab der Heimat einige Jahre zugebracht haben, bevor die meisten von ihnen nach Vietnam zurückkehrten, geben der Handlung des Romans noch mehr Gewicht.

Die Charaktere sind sehr vielfältig angelegt und schön in Szene gesetzt. Wer die asiatische Zurückhaltung bereits am eigenen Leib kennengelernt hat, weiß um die meist undurchschaubaren Handlungsweisen dieser Kultur, die man erst mit Jahren dort verbrachter Zeit etwas besser zu deuten weiß. Tuyet ist eine junge Frau, die nicht nur durch den Tod ihrer Stiefmutter einen schweren Verlust erleidet, sondern fast gleichzeitig erfahren muss, dass man ihr jahrelang etwas vorgemacht hat. Ihre Reaktion ist Wut, Unsicherheit und Verzweiflung, was aufgrund der neuen Erkenntnisse ganz normale Verhaltensweisen sind, Tuyet aber zu Beginn erst einmal nicht sonderlich sympathisch erscheinen lassen. Doch je mehr sie sich auf das Land ihrer Wurzeln einlässt, umso mehr kann man ein Verständnis für ihr Verhalten und ihre Reaktionen entwickeln. Tien ist eine Schwester Tuyets, die im ersten Moment feindselig und abweisend wirkt, doch lernt der Leser sie erst besser kennen, kann man ihre Reaktion bei Tuyets Ankunft verstehen und nachvollziehen, je mehr man über sie und ihr persönliches Leben erfährt. Linh, ebenfalls Tuyets Schwester ist eine sehr angenehme und sympathische Erscheinung, die ein mitfühlendes Wesen besitzt und viel Engagement für ihre Mitmenschen mitbringt. Auch die anderen Protagonisten sind mit ihren Ecken und Kanten wunderbar in der Handlung verankert und tragen dazu bei, dass die Geschichte atmosphärisch dicht und lebendig wirkt.

„Die Töchter des Roten Flusses“ ist ein spannender Familienroman mit historischem Hintergrund und einer exotischen Kulisse, der den Leser schnell gefangen nimmt und ihn mit auf eine Reise in unbekannte Gewässer nimmt, um ein lang gehütetes Geheimnis zu offenbaren. Auf jeden Fall eine Leseempfehlung und unterhaltsame Stunden.

Veröffentlicht am 28.01.2017

Die Zutaten für Liebe

Taste of Love - Geheimzutat Liebe
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Seit Andrew Knight sein Jurastudium geschmissen und seine Leidenschaft aufs Kochen verlegt hat, ist er zu einem berühmten Küchenchef mit eigenem ausgebuchtem Restaurant in Boston avanciert. Doch immer ...

Seit Andrew Knight sein Jurastudium geschmissen und seine Leidenschaft aufs Kochen verlegt hat, ist er zu einem berühmten Küchenchef mit eigenem ausgebuchtem Restaurant in Boston avanciert. Doch immer mehr fühlt sich Andrew ausgebrannt und findet keinen Spaß mehr an seiner Arbeit. So beschließt er kurzerhand, eine kleine Auszeit zu nehmen und fährt mit seinem Wagen nach Maine. Dort trifft er eher ungeplant auf Brooke Day, als er mit seinem Wagen fast einen Unfall verursacht und sein Auto vor einen Baum setzt. Brooke nimmt ihn widerwillig mit in den elterlichen Familiengasthof mit eigenem Restaurant, um Andrew eine Übernachtungsmöglichkeit zu geben, bis der Wagen repariert ist. Schnell ist Andrew verzückt von den im Restaurant angebotenen Speisen ebenso wie von Brooke. Auch Brooke erwärmt sich nach anfänglichem Misstrauen immer mehr für Andrew, dessen Vorliebe fürs Essen und dessen Zubereitung sie immer wieder erstaunt, und lässt sich von ihm sogar aushilfsweise in der Küche unterstützen. Allerdings hat die Sache einen Haken, denn Andrew hat Brooke nicht erzählt, welchen Beruf er in Wahrheit ausübt. Wird Brooke ihm das verzeihen?

Poppy J. Anderson hat mit ihrem Buch „Taste of Love – Geheimzutat Liebe“ einen sehr unterhaltsamen und amüsanten Liebesroman vorgelegt. Der Schreibstil ist flüssig, die Dialoge angefüllt mit Humor und Witz, der Schlagabtausch zwischen den Protagonisten ist fast wie ein auf einer Bühne geführter Schwertkampf, bei dem keiner nachgeben oder verlieren will. Der Leser ist ab der ersten Seite mitten im Geschehen und kann sich von diesem Pageturner kaum trennen, so viel Spaß macht die Lektüre. Durch die wechselnden Perspektivwinkel erhält der Leser sowohl in die Gedankenwelt von Andrew als auch von Brooke und erfährt einiges über ihren Hintergrund und ihre Wünsche. Die Spannung baut sich durch die geschickt platzierten und teils wahnsinnig witzigen Dialoge auf und zieht sich durch die gesamte Geschichte.

Die Charaktere sind sehr liebevoll ausgestaltet und wirken mit ihren Ecken und Kanten sehr lebendig und authentisch. Andrew ist ein attraktiver und netter Mann, der eine Vorliebe für gutes Essen hat, das Kochen liebt und genießt. Sein familiärer Hintergrund schnürt ihm oftmals die Kehle zu, fühlt er sich doch als schwarzes Schaf der Familie unter lauter Politikern und Juristen. Einzig seine Tante Daisy scheint zu ihm zu halten, doch auch die will ihn in einer TV-Show unterbringen, um ihn berühmt zu machen. Völlig ausgebrannt fühlt Andrew sich nur noch leer und flüchtet geradezu aus Boston, um den Kopf frei zu bekommen und vielleicht eine Lösung zu finden, wie er wieder Spaß am Leben haben kann. Ausgerechnet dann trifft er auf Brooke. Brooke ist eine sympathische, fleißige junge Frau, die ihre Eltern in nur jeder Weise unterstützt. Eigentlich ist sie studierte Journalistin, doch seit ihre Mutter schwer erkrankte, hat sie ihren Job aufgegeben und die volle Verantwortung für das Familienrestaurant übernommen, damit ihr Vater sich voll und ganz auf seine Ehefrau konzentrieren kann. Brooke ist eine warmherzige Person, die das Herz auf der Zunge trägt, stur wie ein Esel und leider nicht verhindern kann, dass ihr Gesicht rot glüht, wenn sie verlegen ist. Auch die anderen Protagonisten unterhalten und vor allem stützen die Handlung mit ihren eigenen kleinen Geschichten.

„Taste of Love – Geheimzutat Liebe“ ist ein sehr witziger und unterhaltsamer Liebesroman, der einem mit eigenem Charme wundervolle Lesestunden bereitet und den man aufgrund seiner Sogwirkung ab der ersten Seite nicht mehr aus der Hand legen kann. Absolute Leseempfehlung und gespannte Erwartung auf den nächsten Band aus der Feder der Autorin!

Veröffentlicht am 28.01.2017

Unverhoffter Geldsegen

Millionärin wider Willen - Elenas Geheimnis
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Die passionierte Allgemeinmedizinerin Elena Prinz muss aus gesundheitlichen Gründen kürzer treten und geht vorzeitig mit knapp 60 Jahren in den Ruhestand. Da ihr ihre Arbeit fehlt und sie sich langweilt, ...

Die passionierte Allgemeinmedizinerin Elena Prinz muss aus gesundheitlichen Gründen kürzer treten und geht vorzeitig mit knapp 60 Jahren in den Ruhestand. Da ihr ihre Arbeit fehlt und sie sich langweilt, kauft sie bei einem Einkauf ein Lotterielos. Wer hätte geahnt, dass ausgerechnet Elena den Hauptgewinn ergattert? Die Arme ist mit der Situation völlig überfordert und weiß nicht, was sie nun tun soll. Ihren zwei erwachsenen Kindern möchte sie von dem Gewinn erst einmal nichts erzählen, bis sie sich selbst klar darüber ist, was sie mit den ganzen Millionen anfangen soll. Elena beschließt, nur ihren Anwalt vertraulich einzuweihen. Ob das die richtige Strategie war?

Brigitte Teufl-Heimhilcher hat mit ihrem Buch „Millionärin wider Willen“ einen sehr unterhaltsamen und humorvollen Roman vorgelegt. Der Schreibstil ist locker und flüssig zu lesen, es ist als lausche man einer Erzählung im Freundeskreis und ist von der Geschichte bald völlig gefangen. Neben der eigentlichen Handlung versteht es die Autorin, auch zeitkritische Themen anzusprechen. So finden sich neben Politik und medizinischen Behandlungsmethoden auch Terrorismus und der Wahlkampf in Amerika in der Geschichte wieder, was das Zeitgenössische des Romans noch unterstreicht.

Die Charaktere sind sehr vielfältig angelegt und liebevoll ausgestaltet, sie wirken sehr authentisch und wie Menschen von nebenan. Mit der Hauptprotagonistin Elena wird man zwar erst langsam war, dann allerdings sieht man sich einer sympathischen Frau gegenüber, die in einem Dilemma steckt. Der neugewonnene Ruhestand liegt ihr im Magen, denn sie war mit Leib und Seele eine engagierte Ärztin, die ihren Beruf liebte. Dadurch blieb allerdings auch ihr Privatleben irgendwie auf der Strecke und sie fühlt sich jetzt im Alter einsam. Elena ist geschieden, versteht sich aber noch sehr gut mit ihrem Ex-Ehemann. Sie hat sich etwas in ihren Anwalt verguckt, doch der ist erst seit kurzem Witwer und hat wohl noch keine Augen für eine neue Frau an seiner Seite. Ihre zwei erwachsenen Kinder sind nicht gerade ein Ausbund an Sympathiefängern. Sohn Alex lebt auf Kosten seiner Frau, die das Geld verdient, während er sich als Grünen-Politiker engagiert und dem Traum nachjagt, einmal ein Schriftsteller zu sein. Tochter Kerstin ist das Gegenteil von Alex, sie ist eine sehr ehrgeizige Anwältin, die oft kalt wie ein Fisch wirkt und knallhart. Vielleicht liegt es daran, dass sie sich in einer immer noch vorwiegend von Männern geprägten Domäne behaupten muss. Das macht sie aber leider nicht sympathischer. Auch die Nebendarsteller untermalen mit ihren kleinen Episoden die Handlung.

„Millionärin wider Willen“ ist ein sehr amüsanter Roman, der unterhaltsame Lesestunden garantiert. Die Geschichte könnte sich jederzeit in der eigenen Nachbarschaft zutragen, oder auch man selbst steht auf einmal vor solch einem „Dilemma“, weshalb man sich nach der Lektüre nachdenklich selbst so einige Fragen stellt. Eine Leseempfehlung für eine wirklich schöne Geschichte, die bald schon eine Fortsetzung haben wird.

Veröffentlicht am 21.01.2017

Störche klappern zum Abschied leise „Servus“

Das Lied der Störche
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1920. Nachdem ihre Mutter als zweifache Witwe nochmals ihr Glück in einer neuen Ehe mit dem Vetter ihres zweiten Mannes, Erik von Fennhusen gefunden hat, zieht die 11-jährige Frederike mit ihren beiden ...

1920. Nachdem ihre Mutter als zweifache Witwe nochmals ihr Glück in einer neuen Ehe mit dem Vetter ihres zweiten Mannes, Erik von Fennhusen gefunden hat, zieht die 11-jährige Frederike mit ihren beiden jüngeren Halbgeschwistern Gerta und Fritz von Berlin auf das ostpreußische Gut ihres neuen Stiefvaters ein und muss sich erst an das neue Landleben gewöhnen. Während ihre beiden Geschwister den Namen von Fennhusen von Geburt an tragen, ist Frederike eine von Weidenfels, das macht sie grob gesehen zur Außenseiterin, obwohl sie auch von ihrem neuen Stiefvater und den Bediensteten mehr als herzlich aufgenommen wird. Doch auch Frederike merkt aufgrund von belauschten Gesprächen und der Art und Weise, wie ihre Mutter sich ihr gegenüber verhält, dass ihr ein anderes Leben beschieden sein wird, denn sie hat keinerlei Erbrecht, sondern muss auf eine aussichtsreiche Heirat hoffen. Frederike übernimmt schon früh Verantwortung, achtet auf ihre Geschwister, interessiert sich für das Leben auf dem Gut ebenso wie die Arbeit in der Küche. Schon in jungen Jahren lernt Frederike Ax von Stieglitz kennen, einen jungen Gutsbesitzer und erfolgreichen Pferdezüchter, der das Protegé ihres Stiefvaters Erik genießt. Jahre später, nachdem Frederike ihre Ausbildung in Bad Godesberg absolviert hat und nach Gut Fennhusen zurückkehrt, trifft sie erneut auf Ax, der ihr nun den Hof macht. Ist Ax der Mann ihrer Träume?

Ulrike Renk hat mit ihrem Buch „Das Lied der Störche“ einen wunderschönen historischen Roman vorgelegt, der auf wahren Begebenheiten beruht. Der Schreibstil ist herrlich flüssig, durchsetzt mit ortüblichem Dialekt der einfachen Leute, der dem Ganzen noch mehr Authentizität verleiht. Die Landschaftsbeschreibungen sind so bildhaft, dass der Leser sich alles wunderbar vorstellen kann. Der geschichtliche Hintergrund wurde von der Autorin akribisch recherchiert. Sowohl die politische Lage, die kulturellen Entwicklungen wie die damalige Mode und die Tänze oder die technischen Neuerungen wie Strom erwachen in dieser Geschichte wieder zum Leben und geben dem Leser einen Einblick, wie die Menschen damals gelebt haben. Ebenfalls wird das Treiben auf dem Gut wunderbar beschrieben und vor allem die einfachen Leute im Dienstbodentrakt steuern eine Menge zur Unterhaltung der Geschichte bei. Die gesellschaftlichen Gepflogenheiten werden genauso thematisiert wie die Stellung der Frau und der Zeitvertreib der damaligen Jugend.

Die Charaktere wurden sehr liebevoll und detailliert ausgearbeitet und von der Autorin in Szene gesetzt. Sie wirken durchweg sehr authentisch und lebensecht. Frederike ist eine sehr sympathische Protagonistin, die schon recht früh Verantwortung für ihre jüngeren Geschwister übernimmt und sich für alles auf dem Gut interessiert. Sie ist tierlieb und findet ihr Glück beim Reiten und bei den Dienstboten in der Küche, die sie allesamt ins Herz geschlossen haben. Aber Frederike wirkt oftmals auch einsam und allein, obwohl sie eine gute Freundin in Thea und auch in ihren Geschwistern hat. Doch schon recht früh weiß sie um ihre besondere Position in der Familie, die wie eine Bürde auf ihren Schultern und ihrer Seele lastet. Erik ist ein wirklich netter Stiefvater, der sich auf sehr liebevolle Art um seine Stieftochter kümmert, während Mutter Stefanie gegenüber ihrer Erstgeborenen Frederike gegenüber oftmals kühl und berechnend wirkt. Die Köchin Schneider ist ein richtiges Original, die ihr Herz auf der Zunge trägt und immer wieder Optimismus und Wärme ausstrahlt, der auf die anderen abfärbt. Auch die anderen Protagonisten haben ihren ganz eigenen Platz in der Handlung und bereichern die Geschichte mit ihren Dialogen und ihrem Tun.

„Das Lied der Störche“ ist ein wunderbarer historischer Roman, der die 20er Jahre wieder aufleben lässt und eine wirklich eindrucksvolle Familiengeschichte erzählt. Absolute Leseempfehlung für ein echtes Highlight! Wunderschön, Chapeau!!!

Veröffentlicht am 21.01.2017

Schlägt Band 1 um Längen!

Trust Again
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Nachdem sie mit ihrem Ex-Freund so böse auf die Nase gefallen ist, vertraut Dawn keinem Mann mehr. Sie will sich lieber auf ihr Studium in Woodhill konzentrieren und die Vergangenheit hinter sich lassen. ...

Nachdem sie mit ihrem Ex-Freund so böse auf die Nase gefallen ist, vertraut Dawn keinem Mann mehr. Sie will sich lieber auf ihr Studium in Woodhill konzentrieren und die Vergangenheit hinter sich lassen. Die Liebe hat da einfach keinen Platz. Doch sie hat nicht mit dem Blitzeinschlag gerechnet, den Spencer schon bei ihrer ersten Begegnung bei ihr hinterlässt und absolutes Herzrasen garantiert, wenn sie ihn sieht. Dawn will diese Gefühle unterdrücken, aber Spencer ist der hartnäckige Typ, der ebenfalls die Anziehung zwischen Dawn und sich bemerkt hat. Sie ist ihm keinesfalls gleichgültig und er will die Chance nutzen, sie besser kennenzulernen. Bald kann sich Dawn seinem Charme nicht mehr entziehen…

Mit „Trust again“ hat Mona Kasten ihr zweites Buch nach „Begin again“ vorgelegt, einen sehr unterhaltsamen, aber auch romantischen Liebesroman, der beim Lesen schnell eine Sogwirkung entwickelt. Der Schreibstil ist flüssig und lässt den Leser als unsichtbaren Schatten hautnah am Leben und den Gefühlen der Protagonisten teilhaben. Die Handlung wird aus Dawns Perspektive erzählt und man erfährt ihre Stimmungslage und ihre Gedanken aus erster Hand. Die Geschichte enthält einige Spannungselemente, die gekonnt in Szene gesetzt wurden. Auch die Dialoge wurden von der Autorin recht lebendig und unterhaltsam mit einer Prise Humor gekonnt platziert.

Die Charaktere sind diesmal absolute „Normalos“, sehr sympathisch und richtig nett. Man hat fast den Eindruck, sie persönlich zu kennen und fühlt sich beim Lesen wie ein geheimer Kuppler, der die zwei endlich als Paar sehen will, während Dawn und Spencer umeinander herumschleichen und sich mit dem entscheidenden Schritt viel Zeit lassen. Aber gerade dadurch wirkt die Geschichte umso glaubhafter und realistischer. Dawn sowie Spencer waren im Buch „Begin again“ eher Randfiguren, doch diesmal spielen sie die Hauptrolle. Dawn ist eine richtig sympathische junge Frau, sensibel und gleichzeitig fokussiert auf ihr Studium und ihr Schreiben. Durch die schmerzhaften Erfahrungen mit ihrem Ex-Freund hat sie das Vertrauen in die Liebe verloren und will sich innerlich vor einer neuen Beziehung verschließen. Nur leider kann man das nicht, wenn das Herz rast und das Kribbeln im Bauch immer stärker wird. Für Dawn sind dies Anzeichen von Gefahr, die sie unbedingt meiden will und dann zieht sie sich zurück. Spencer ist ein sehr charmanter und humorvoller Mann, der ebenso hartnäckig und geduldig sein kann. Aber auch er hat eine Vergangenheit, mit der er klarkommen muss, was ihm aber nicht die Freude am Leben und seinen Optimismus raubt. Auch die Nebenprotagonisten sind liebevoll in Szene gesetzt und untermalen die Grundhandlung mit ihren kleinen Episoden.

„Trust again“ ist ein regelrechter Pageturner, der romantische Stunden verspricht und in dem man mit den Charakteren sämtliche Emotionen durchlebt. Absolute Leseempfehlung – dieser Teil schlägt den ersten Band um Längen!