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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.01.2017

Falsche (Kauf-)Entscheidung

Die Entscheidung
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Nachdem ich bisher alle Bücher von Charlotte Link nur so verschlungen habe, musste dieses nach langem Warten natürlich auch bei mir einziehen. leider - muss ich im Nachhinein sagen, denn ich bin mehr als ...

Nachdem ich bisher alle Bücher von Charlotte Link nur so verschlungen habe, musste dieses nach langem Warten natürlich auch bei mir einziehen. leider - muss ich im Nachhinein sagen, denn ich bin mehr als enttäuscht von diesem saft- und kraftlosen Buch.

Eindimensional gestaltete Charaktere, platte Attitüden, ein Allerweltsthema und die Spannung gegen Null, das ist keine ausführliche Rezension wert, denn schon die verschwendete Lesezeit reut mich für eine vorhersehbare und konstruierte Handlung ohne Tiefgang.

Einfach eine falsche Kaufentscheidung, von dieser Autorin hatte ich mir viel mehr versprochen, schade! Absolut keine Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 20.01.2017

Abschied von Familie Melzer

Das Erbe der Tuchvilla
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1923 Augsburg. Nachdem der 1. Weltkrieg vorbei ist, kehrt langsam wieder Normalität in den Alltag ein. Paul Melzer teilt sich mit seinem Freund Klippstein die Führung der Tuchfabrik, nachdem vorher seine ...

1923 Augsburg. Nachdem der 1. Weltkrieg vorbei ist, kehrt langsam wieder Normalität in den Alltag ein. Paul Melzer teilt sich mit seinem Freund Klippstein die Führung der Tuchfabrik, nachdem vorher seine Frau Marie die Firma geführt hat, während Paul im Krieg war. Familie Melzer geht es gut, die Auftragslage ist nicht schlecht, während viele andere Menschen immer noch damit zu kämpfen haben, ihr Auskommen zu sichern. Paul richtet Marie ein Modeatelier ein, welches von Beginn an ein großer Erfolg wird. Leider hat sie dadurch nicht mehr so viel Zeit für ihre Kinder Dodo und Leo. So zieht mit Serafina von Dobern, eine alte Freundin von Pauls Schwester Elisabeth, eine Gouvernante in die Tuchvilla, um sich um die Kinder zu kümmern und auch Alicia, der Patronin des Hauses, beizustehen. Doch bald schon wird klar, dass mit dieser Gouvernante nicht zu spaßen ist und diese eigene Vorstellungen von der Kindererziehung hat. So packt erst Kitty mit ihrer Tochter Henny die Sachen und verlässt das Elternhaus, um bei ihrer Schwiegermutter einzuziehen. Aber schon kurz danach entflieht auch Marie mit Dodo und Leo der Villa und zieht bei Kitty mit ein. Auch zwischen Paul und Marie kommt es zu einem großen Streit, die beiden leben sich immer mehr auseinander, aber keiner ist bereit, Kompromisse zu machen. Es wird einsam in der Villa, bis endlich Elisabeth aus Pommern zurückkehrt, schwanger und ohne ihren Ehemann. Wird das Leben in die Tuchvilla zurückkehren und die Streitigkeiten endlich beigelegt?

Anne Jacobs hat mit „Das Erbe der Tuchvilla“ ihren Abschlussband der Tuchvilla-Trilogie vorgelegt, der den beiden Vorgängern in nichts nachsteht. Der Schreibstil ist wunderbar flüssig, schnell findet sich der Leser in der Melzer-Villa wieder zurecht und fungiert als stiller Beobachter beim Leben und Treiben des Melzer-Haushaltes. Die Beschreibungen der damaligen gesellschaftlichen und politischen Hintergründe und die bildhaften Darstellungen der zeitgemäßen Mode verschmelzen mit der fiktiven Handlung der Protagonisten und lassen den Leser an einer längst vergangenen Zeit teilhaben. Ebenfalls wird das Leben in einem wohlhabenden Mehrgenerationenhaus wunderbar von der Autorin dargestellt, zu dem auch der Dienstbotentrakt gehört und zeigt so auf, welch unterschiedliche Welten in solch einem Haushalt aufeinander treffen. Dabei sind die Geschichten der fleißigen Hausangestellten mindestens ebenso interessant wie die der hohen Herrschaften. Am Ende sind die Probleme beider Gesellschaftsschichten gar nicht so unterschiedlich, wenn sich auch die wohlhabende Familie weniger Sorgen um Essen oder Geld machen muss.

Die Charaktere sind sehr liebevoll ausgestaltet und wirken sehr authentisch und lebendig. Auch hier finden sich sympathische und intrigante Personen wie im normalen Leben wieder. Paul ist ein recht netter Mann, der allerdings bei seiner Frau immer öfter ins Fettnäpfchen tritt und somit einen Streit vom Zaun bricht, der ihn fast um seine Familie bringt. Marie lebt mit ihrem Atelier zwar endlich ihren Traum, dabei hat sie aber immer weniger Zeit für ihre Familie, vor allem für ihre Kinder. Dodo und Leo sind zwar Zwillinge, aber die Interessen der beiden sind so unterschiedlich wie Tag und Nacht. Leo lebt für die Musik und ist ein regelrechtes Wunderkind. Dodo dagegen interessiert sich für ein Mädchen untypisch für alles Technische, vor allem fürs Fliegen. Kitty ist die quirlige, etwas überspannte Schwester von Paul, die immer vorprescht und ihren eigenen Kopf hat. Elisabeth dagegen ist die snobistisch veranlagte unter den Melzer-Geschwistern, die sich ein armes Leben nicht vorstellen kann, aber ausgerechnet in einen Lehrer verliebt ist. Serafina ist eine falsche und intrigante Frau, die es versteht, einen Keil in die Familie zu treiben und versucht, sich unentbehrlich zu machen. Auch die Dienstboten sind sehr vielfältig ausgearbeitet und ohne sie wäre die Handlung nur halb so spannend.

„Das Erbe der Tuchvilla“ ist ein sehr unterhaltsamer und lebendiger historischer Roman aus der Zeit des 19. Jahrhunderts. Anne Jacobs ist ein sehr schöner Einblick in eine Fabrikantenfamilie gelungen, der fasziniert und die Geschichte der vergangenen Zeit wieder aufleben lässt. Allerdings sollte man alle Bände der Reihe nach lesen, um dem Familienleben und allen Protagonisten folgen zu können. Alle Liebhaber von Familiengeschichten werden mit der Tuchvilla-Trilogie ihre Freude haben. Wunderbare Unterhaltung!

Veröffentlicht am 15.01.2017

Epochale Zeitreise

Der Jahrhunderttraum (Jahrhundertsturm-Serie 2)
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1891-1909. Der Schicksalsschlag trifft Otto von Briest und seine Geschwister Levin und Amalie völlig unvorbereitet. Paul und Louise, ihre Großeltern, starben in der Schweiz bei einem Zugunglück. Otto, ...

1891-1909. Der Schicksalsschlag trifft Otto von Briest und seine Geschwister Levin und Amalie völlig unvorbereitet. Paul und Louise, ihre Großeltern, starben in der Schweiz bei einem Zugunglück. Otto, der zwar studiert, aber eigentlich lieber Detektiv werden möchte, hängt sich an seinen Freund Edgar Trönicke, der eigenständig Nachforschungen anstellt, weil dieser an Sabotage glaubt. Levin träumt von nichts anderem als Fliegen zu lernen, seitdem er Otto von Lilienthal gesehen hat. Und Amalie, die im Schatten ihrer Brüder steht, trifft auf die schillernde Emma von Schley und schon bald sind die beiden jungen Frauen mehr als nur engste Freundinnen. Jeder der drei Geschwister tut alles für die Erfüllung ihrer Träume, aber haben ihre Träume Platz in dieser Welt, wird es ihnen gelingen, ein glückliches Leben zu führen?

Richard Dübell hat mit seinem Buch „Jahrhunderttraum“ den Nachfolgeband seines Romans „Der Jahrhundertsturm“ vorgelegt. Der Schreibstil ist flüssig und humorig. Ebenso bedient sich der Autor auch einiger Dialekte, die er gekonnt in seine Handlung einfließen lässt, wodurch diese an Authentizität gewinnt. Die gekonnt vorgenommenen Perspektivwechsel zwischen Otto, Levin und Amalie halten den Leser immer aktuell auf dem Stand der Gefühls-, Gedanken- und Erlebniswelt der einzelnen Geschwister. Die geschichtlichen und politischen Hintergründe dieser Zeitepoche des technischen Wandels wurden sehr gut recherchiert und mit der Handlung verflochten, so dass sich neben den fiktiven Protagonisten auch bekannte Persönlichkeiten in der Geschichte wiederfinden und dem Leser bei der Lektüre das Gefühl vermittelt wird, in diesem spannenden Zeitalter hautnah dabei zu sein. Der früh angelegte Spannungsbogen steigert sich im Laufe der Handlung immer mehr und überrascht am Ende mit einem großen Finale.

Die Charaktere sind sehr schön ausgestaltet und in ihrer Zeit verankert, sie wirken sehr lebensecht und authentisch. Otto ist ein sympathischer Mann, der sich für die Ermittlungsarbeit und den Beruf des Detektives interessiert. Während er eher nüchtern und durchdacht auftritt, hat man bei seinem Bruder Levin den Eindruck eines Träumers. Er wirkt immer ein wenig entrückt und unentschlossen. Amalie ist noch sehr jung und etwas naiv, dadurch auch schnell zu beeinflussen. Sie ist allerdings auch bereit, ein großes Risiko auf sich zu nehmen, denn sie verlässt die Konventionen der Zeit und begibt sich in ein Abenteuer, welches sie in größte Schwierigkeiten bringen könnte, sollte es publik werden.

„Der Jahrhundertraum“ ist eine sehr spannende und unterhaltsame historische Zeitreise in eine der interessantesten Epochen überhaupt und ein würdiger Nachfolgeroman des „Jahrhundertsturms“. Hier kann man Geschichte hautnah miterleben. Man darf gespannt sein auf die nächste epochale Zeitreise aus der Feder des Autors. Absolute Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 14.01.2017

Die Sehnsucht nach Leben

Mein schlimmster schönster Sommer
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Die Unternehmensberaterin Isabel Drievers lebt mit ihrem Freund und Kollegen Georg zusammen in München und geht ganz in ihrer Arbeit auf. Doch schon länger geht es ihr schlecht, sie ignoriert die Schmerzen ...

Die Unternehmensberaterin Isabel Drievers lebt mit ihrem Freund und Kollegen Georg zusammen in München und geht ganz in ihrer Arbeit auf. Doch schon länger geht es ihr schlecht, sie ignoriert die Schmerzen bis es nicht mehr geht und sie sich in die Hände von Ärzten begibt. Diese teilen ihr nach vielen Untersuchungen mit, dass sie Krebs hat. Bevor man mit der Behandlung beginnt, soll Isabel sich einen Urlaub gönnen. Kaum hat sie das Krankenhaus verlassen, steht sie vor einem gelben VW-Bus, der zum Verkauf steht. Kurzentschlossen mietet Isabel den VW-Bus samt Eigentümer Rasso Liebermann, einen Hippie mit Rastalocken, der von einer Musikerkarriere träumt und sich gerade von seiner Freundin und Bandsängerin Caro getrennt hat. Schnell packt Isabel ein paar Sachen und lässt ihr Handy auf dem Küchentisch liegen. Sie will frei sein von allem und nur in den Tag hinein leben. Bevor die ungeplante 14-tägige Reise in die Provence beginnen kann, muss Rasso noch die Urne seiner Mutter abholen. Es beginnt eine ungeplante Rundreise mit Camping im Freien, einem Bankraub, merkwürdigen Jesu-Anhängern, einem Schuss im Wald, einer Begegnung mit einem vertrauten Fremden und einem Ausgang, den man so nicht erwartet hätte.

Stefanie Gregg hat mit ihrem Buch „Mein schlimmster, schönster Sommer“ einen sehr unterhaltsamen, aber auch berührenden Roman vorgelegt, der einen sowohl zum Schmunzeln als auch zum Nachdenken anregt. Der Schreibstil ist schön flüssig und recht schnell findet sich der Leser als Isabels unsichtbarer Schatten wieder, bei dem ihm ihre Gedanken und Gefühle offenbar werden. Die Handlung wird hauptsächlich aus Isabels Sicht erzählt, allerdings gibt es auch einige Kapitel, die Isabels Lebensgefährten Georg zu Wort kommen lassen, und auch Piet, einer Zufallsbekanntschaft werden einige Abschnitte eingeräumt. Viel Wert legt die Autorin auch auf Rückblenden, geheime Wünsche und Träume von Isabel, die deutlich machen, wie sehr sie sich von diesen entfernt hat und mit welcher Sehnsucht ihr diese nun wieder vor Augen stehen.

Die Charaktere sind sehr differenziert und ausgesprochen liebevoll gezeichnet. Sie wirken sehr lebendig und authentisch, so dass man das Gefühl hat, den einen oder anderen von ihnen zu kennen. Isabel ist eine junge Frau, die sich eher einer Karriere als Ehe und Kindern verschrieben hat. Nachdem sie die ärztliche Diagnose bekommen hat, stellt sie ihr ganzes Leben und ihre Entscheidungen in Frage. Isabel wirkt eher vernünftig und gradlinig, doch gerade jetzt hat sie das Gefühl, ausbrechen zu müssen und die Zeit sinnvoller nutzen zu müssen. Die spontane Entscheidung einer ungeplanten Reise mit einem VW-Bus hätte sie sich wohl am wenigsten selbst zugetraut. Ihre Wandlung während der Reise und im Umgang mit den Menschen, die sie jeden Tag kennenlernt, ist von der Autorin sehr schön ausgearbeitet und wirkt absolut glaubhaft. Rasso ist ein Mann, der in den Tag hinein lebt. Der ewige Student oder Gelegenheitsarbeiter, solange er Geld genug hat, sich seinen Traum von einer Musikerkarriere zu erfüllen. Er ist nicht sehr anspruchsvoll, weiß aber das Leben zu genießen. Rasso ist ein Optimist, sieht immer das Positive in allem und macht aus jeder Situation ein Happening. Georg ist ein nüchterner Geschäftsmann, der sich niemals damit auseinander gesetzt hat, welche Gefühle er wirklich für Isabel hegt. Er hat das Zusammenleben mit ihr als selbstverständlich hingenommen und nun muss er sich mit der neuen Situation abfinden und sich über seine Beziehung zu Isabel klar werden. Piet ist ein netter Kerl, der als Biologe in der Forschung tätig ist. Er hat ganz bestimmte Vorstellungen von seiner Traumfrau, die es seiner Meinung nach doch nicht gibt. Doch dann begegnet er ihr eines Tages…

Mit witzigen Dialogen und nachdenklichen Gedanken macht die Autorin das Lesen dieses Romans zu einem richtigen Highlight. „Mein schlimmster, schönster Sommer“ ist ein Roman über verpasste Chancen, neugewonnene Neugier auf das Leben und echte Freundschaften, die in der Not so wichtig sind. Dieses Buch ist ein Herz- und Seelenwärmer, das einem zeigt, wie unverhofft und ungeplant das Leben sein kann. Einfach wunderschön und herzerfrischend, absolute Leseempfehlung!!!

Veröffentlicht am 09.01.2017

Abschied von den Lessings

Das Versprechen der australischen Schwestern
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1910. Die drei Schwestern Elsa, Carola und Minna, Enkelinnen von Emilia und Karl Lessing, sind inzwischen erwachsen und haben jede ihr eigenes Leben. Während Carola im deutschen Hamburg ein relativ behütetes ...

1910. Die drei Schwestern Elsa, Carola und Minna, Enkelinnen von Emilia und Karl Lessing, sind inzwischen erwachsen und haben jede ihr eigenes Leben. Während Carola im deutschen Hamburg ein relativ behütetes und glückliches Leben zusammen mit Werner führt, ist sie doch in engem Briefkontakt mit ihren Schwestern in Australien, denn sie vermisst ihre Verwandten sehr. Minnas und Elsas Leben ist deutlich beschwerlicher, aber auch diese beiden versuchen, sich ihre Träume und Wünsche auf ihre eigene Art zu erfüllen. Minna hat in Pfarrer William ihre große Liebe gefunden, die beiden heiraten endlich, während Elsa sich zu einer erfolgreichen beruflichen Frau in einer Werbeagentur entwickelt hat, die insgeheim immer noch darauf hofft, dass sie eines Tages doch noch mit ihrem Cousin Otto in Liebe vereint eine Familie gründen kann. Als das Familienoberhaupt, Großvater Carl Gotthold Lessing stirbt, leidet gerade Carola sehr darunter, ihn nicht noch einmal gesehen zu haben. Dann bricht der erste Weltkrieg aus und plötzlich leben die Schwestern in verfeindeten Ländern. Werden sie sich irgendwann doch noch einmal wiedersehen?

Ulrike hat mit ihrem Buch „Das Versprechen der australischen Schwestern“ den 3. Teil ihrer historischen Trilogie über die Familie Lessing vorgelegt, der seinen beiden Vorgängerromanen in nichts nachsteht. Der Schreibstil ist wunderschön flüssig und bildhaft, schnell findet sich der Leser an der Seite der Hauptprotagonistinnen wieder und erlebt abwechselnd, welche Gedanken und Gefühle sie umtreiben und welche Abenteuer sie in ihrem täglichen Leben zu bewältigen haben. Die Landschaftsbeschreibungen sind sehr farbenfroh beschrieben, so dass der Leser sich von den Örtlichkeiten und den Lebensumständen ein sehr gutes Bild machen kann. Besonders interessant weiß die Autorin auch über die Aborigines zu berichten, die zum Teil eng mit dem Hause Lessing in Australien verknüpft sind durch langjährige Hausangestellte, die inzwischen als Teil der Familie gelten und ebenso Generationen mit einander verbracht haben. Besonders hervorzuheben ist, dass es die Familie Lessing tatsächlich gegeben hat und man sie durch die aufs Papier gebrachte dreiteilige Romanerzählung der Autorin richtig kennenlernen darf. So bildet sich schnell ein Band zwischen Leser und Charaktere, und man darf sich fast selbst als Teil der Familie fühlen, so sehr wachsen sie einem ans Herz.

Die Charaktere wurden sehr differenziert ausgearbeitet und ausgesprochen liebevoll in Szene gesetzt. Gerade aufgrund ihrer Unterschiedlichkeit und familiären Verbundenheit wirken sie sehr authentisch und lebendig. Schnell hat der Leser das Gefühl, den einen oder anderen zu kennen. Die Frauen sind in ihrer Persönlichkeit allesamt sehr verschieden, doch sie alle eint eine Kraft und Stärke, ein besonderer Mut und die Energie, auch vor ausweglosen Situationen nie den Kopf in den Sand zu stecken, sondern anzupacken und sich hilfsbereit gegenseitig zu stützen und Trost zu spenden. Die Liebe zueinander ist regelrecht spürbar und rühren das Herz des Lesers bis ins Innerste. Besonders schön war die Entwicklung eines jeden Charakters innerhalb dieser Trilogie zu beobachten, die nun leider ihr Ende gefunden hat.

„Die Versprechen der australischen Schwestern“ ist ein wunderschöner und würdiger Abschluss der historischen Trilogie von Ulrike Renk. Der Abschied von den zauberhaften Lessings fällt sehr schwer, sie werden noch lange im Gedächtnis bleiben, denn sie zu begleiten war ein absoluter Gewinn, den man als Leser nicht missen möchte. Alle, die historische Familienromane mögen, werden die Lessings lieben. Absolute Leseempfehlung für ein Highlight!!!