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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.12.2017

Nur als "Zwischenmahlzeit" geeignet

Die Hebamme von Venedig
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16. Jh. Venedig. Die junge Jüdin Hannah ist Hebamme und lebt im venezianischen Judenviertel. Eines Nachts kommen Abgesandte eines Contes zu ihr und fordern sie auf, mit ihnen zu kommen. Sie soll bei einer ...

16. Jh. Venedig. Die junge Jüdin Hannah ist Hebamme und lebt im venezianischen Judenviertel. Eines Nachts kommen Abgesandte eines Contes zu ihr und fordern sie auf, mit ihnen zu kommen. Sie soll bei einer schwierigen Geburt einer christlichen Frau mithelfen. Dies ist Hannah jedoch gesetzlich und auch von ihrer Glaubensgemeinschaft her strengstens verboten. Trotzdem geht Hannah mit, denn ihr Ehemann ist als Sklave in Malta und um ihn freizukaufen, verlangt sie für ihren Dienst vom Conte ein hohes Entgelt, dass dieser ihr auch zu zahlen bereit ist. Nachdem Hannah erfolgreich bei der Geburt geholfen hat, sind es die Verwandten des Conte, die dem Kind nach dem Leben trachten, da sie selbst das große Erbe nicht teilen wollen. Gleichzeitig kommt die Pest nach Venedig und Hannah sieht sich von allen Seiten Gefahren ausgesetzt, denen sie sich widersetzen muss, um zu überleben. Wird es ihr gelingen und auch ihr Ehemann endlich frei kommen?
Roberta Rich hat mit ihrem Buch „Die Hebamme von Venedig“ einen unterhaltsamen historischen Roman vorgelegt. Der Schreibstil ist recht einfach gehalten und verlangt durch die Erzählversion in der dritten Person einige Konzentration. Gleichzeitig fallen Aussprüche, die zur damaligen Zeit bestimmt so nicht gefallen sind und recht deplatziert wirken. Gedanklich wird der Leser in das alte und mystische Venedig entführt und erlebt an Hannahs Seite so einige Abenteuer. Die Handlung ist in zwei Erzählperspektiven aufgeteilt, die eine befasst sich mit Hannah und ihrem Leben in Venedig, während die andere Hannahs Ehemann und dessen Sklavendasein auf Malta beschreibt. Die Arbeit der Hebamme zur damaligen Zeit steht bei der Autorin eindeutig im Vordergrund, zu detailliert sind die Vorgänge beschrieben und nehmen dabei leider einen großen Raum in der Geschichte ein. Ebenfalls verliert sich die Autorin in vielen Nebensächlichkeiten und manche Dinge sind gar völlig unglaubwürdig und nicht nachvollziehbar. Der Spannungsbogen bleibt über den gesamten Zeitraum relativ flach und unaufgeregt.
Die Charaktere sind nicht besonders individuell ausgearbeitet. Sowohl Hannah als auch ihr Ehemann kommen dem Leser während der Lektüre nicht sehr nah und bleiben sehr eindimensional und flach. Da baut sich keine große Sympathie auf und als Leser erlebt man die Handlung eher aus der Distanz, anstatt mitfiebern, mitleiden oder mitfreuen zu können, was sehr schade ist.
In „Die Hebamme von Venedig“ geht es um Religion, Liebe, Verrat, Intrigen und die Zustände Venedigs zur damaligen Zeit. Das Buch eignet sich für einen Urlaubstrip, wird allerdings nicht lange im Gedächtnis des Lesers haften bleiben. Für zwischendurch ganz ok.

Veröffentlicht am 18.11.2017

Zu viel gewollt...

Das Papiermädchen
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Tom Boyd lebt in Malibu und ist ein erfolgreicher Schriftsteller, der mit den ersten beiden Büchern seiner „Angel Trilogy“ den Coup gelandet hat, dass diese sogar verfilmt werden soll. Nachdem die Beziehung ...

Tom Boyd lebt in Malibu und ist ein erfolgreicher Schriftsteller, der mit den ersten beiden Büchern seiner „Angel Trilogy“ den Coup gelandet hat, dass diese sogar verfilmt werden soll. Nachdem die Beziehung zu einer berühmten Pianistin in die Brüche geht, fällt er in ein Loch und sucht in Alkohol und Drogen seine Zuflucht. Das Geständnis seines Beraters Milo lässt Tom dann vollends den Boden unter den Füssen verlieren, denn dieser hat sein ganzes Vermögen verzockt. Während der Verlag händeringend auf den dritten Band wartet, ist es Tom nicht möglich, auch nur eine Zeile zu Papier zu bringen. Doch dann steht plötzlich eine unbekannte Frau vor seiner Tür, die behauptet, „Billie“ zu sein, eine der Hauptcharaktere aus seinen Büchern. Tom denkt an einen üblen Scherz, doch die Frau ist so überzeugend und kann alle von ihm gestellten Fragen richtig beantworten, so dass Tom langsam an Magie glaubt. „Billie“ drängt ihn, unbedingt den dritten Teil des Buches zu schreiben, damit auch ihr Leben weitergeht. Wird es Tom gelingen, seine Trilogie zu beenden und wie Phönix aus der Asche seine Pechsträhne hinter sich zu lassen? Und was wird aus „Billie“?
Guillaume Musso hat mit seinem Buch „Das Papiermädchen“ einen unterhaltsamen, leicht mystisch angehauchten Roman vorgelegt. Der Schreibstil ist flüssig, fesselnd und sehr rasant. Gleich mit dem ungewöhnlichen Prolog kann der Autor den Leser faszinieren, da er diesen mit E-Mails und Zeitungsausschnitten über und um den Hauptprotagonisten Tom Boyd versieht und so einen Abriss über dessen Leben und seine Erfolge liefert. Die Handlung wird aus der Sicht von Tom Boyd in der Ich-Form erzählt, doch bedient sich der Autor auch anderer Perspektiven, um der Handlung den Eindruck von Mehrdimensionalität zu geben. Der Spannungsbogen wird zu Beginn recht hoch angelegt, flacht dann allerdings wieder ab und steigt erst wieder im letzten Drittel des Romans an. Die letzten Romane des Autors enthielten immer mehr mystische und phantastische Elemente, auch in diesem Buch vermischt sich Gegenwart mit Fiktion und verschmilzt zu einer Einheit, für Liebhaber dieses Genres sicherlich ein Genuss, doch dem „normalen“ Leser sind viele der merkwürdigen Zufälle einfach nur schleierhaft oder unnachvollziehbar. Zudem wirkt die Handlung recht überfrachtet mit Begebenheiten, die teilweise mit der eigentlichen Geschichte so gar nichts zu tun hatten.
Die Charaktere sind interessant gestaltet, bleiben aber durch ihre Eindimensionalität eher oberflächlich und blass, sie wirken wenig glaubwürdig und realistisch. Tom ist ein Mann, dessen Leben von einem Tag auf den anderen den Bach runter geht. Zum Teil ist es Pech, zum Teil ist er aber auch selbst schuld durch sein Verhalten. Oftmals wirkt er wie ein erfolgsverwöhnter Typ, der nicht damit zurechtkommt, nun durch eine Durststrecke hindurchwaten zu müssen. Er zeigt keinen Biss, sich selbst aus dem Schlamassel zu befreien, sondern braucht dafür einen Tritt in den Hintern. Milo ist Toms Freund, der sich allerdings verspekuliert hat und mit an Toms Pechsträhne Schuld ist. Doch er hat Gewissensbisse genug, Tom beizustehen und ihn unterstützen zu wollen. Polizistin Carole ist ebenfalls mit Tom befreundet und zeigt Herz, Mut und Verstand. Billie vermittelt das Bild einer Frau, die nicht auf den Mund gefallen ist und ihren Standpunkt zu vertreten weiß. Sie ist hartnäckig und verändert sich während der Handlung zu einer fast schon warmherzigen und hilfsbereiten Frau. Leider wirkt dies eher so, als täte sie das nur, um ihren Willen durchzudrücken.
„Das Papiermädchen“ ist ein durchaus unterhaltsamer Roman für alle, die Gefallen an dem Genre Mystik-Fantasy finden. Alle anderen werden eher enttäuscht sein von einer Handlung, die völlig überladen und nicht rund ist.

Veröffentlicht am 30.09.2017

Leider nicht überzeugend

Wenn die Liebe Anker wirft
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Summer wollte eigentlich nicht zurück nach Willowbeck, nachdem ihre Mutter gestorben ist. Doch das Hausboot-Café ihrer Mutter liegt dort am Fluss und es wird Zeit, dass sich jemand darum kümmert. Also ...

Summer wollte eigentlich nicht zurück nach Willowbeck, nachdem ihre Mutter gestorben ist. Doch das Hausboot-Café ihrer Mutter liegt dort am Fluss und es wird Zeit, dass sich jemand darum kümmert. Also überwindet Summer sich, drängt die Erinnerungen zurück und reist dorthin, um die beste Freundin ihrer Mutter, Valerie, tatkräftig zu unterstützen und das Geschäft wieder in Gang zu bringen. Auch, wenn das Führen eines Cafés nicht gerade Summers Traum von einem Job ist, so beginnt sie doch Gefallen an ihrer Aufgabe zu finden. Bootsnachbar Mason unterstützt sie dabei nach Kräften und gewinnt so langsam auch Summers Herz. Doch die Gedanken an die Vergangenheit kommen Summer immer wieder in die Quere und zwingen sie zu einer Entscheidung…

Cressida McLaughlin hat mit ihrem Buch „Wenn die Liebe Anker wirft“ einen Liebesroman vorgelegt. Der Schreibstil ist flüssig und leicht, erzählt wird aus der Sicht von Summer. Schnell ist der Leser mitten im Geschehen und versucht, Summer bei ihren Aktivitäten zu folgen. Die Beschreibungen der Örtlichkeiten und auch das Café sind sehr detailliert und lebendig, sie geben dem Leser das Gefühl, direkt vor Ort zu sein. Leider lässt die Autorin die Hauptgeschichte oftmals aus den Augen und verliert sich in langatmigen Nebensächlichkeiten, die Langeweile aufkommen und das Interesse schwinden lassen. Zu viele Geheimnisse und zu viele verschiedene Baustellen lenken einfach von der eigentlichen Handlung ab. Die eigentliche Liebesgeschichte bleibt eher lauwarm und kann nicht so wirklich überzeugen.

Die Charaktere sind zum großen Teil sehr oberflächlich gestaltet, dass man als Leser keine richtige Beziehung zu ihnen herstellen kann. Sie wirken oftmals blass und unscheinbar. Die beiden tierischen Nebendarsteller sind dagegen herzallerliebst gezeichnet und wirken so lebendig und real, dass man sie sich gut vorstellen kann. Summer ist eine Frau, die sich mit Schuldgefühlen herumplagt und die Vergangenheit am liebsten verdrängen bzw. vergessen möchte. Sie wirkt oft unsicher, naiv, zu gutgläubig und etwas zerstreut. Etwas mehr Mut, Entscheidungsfreudigkeit und Energie hätten ihr gut getan. Mason ist ein sympathischer Mann, der hilfsbereit und offen daher kommt, allerdings bleibt auch er etwas unscheinbar. Die Nebenprotagonisten sind allesamt eindimensional gehalten, bei einigen fragt man sich, weshalb sie überhaupt eine Rolle spielen.

„Wenn die Liebe Anker wirft“ ist ein Liebesroman, der leider nicht überzeugen kann aufgrund der schwachen Charaktere und der recht ausschweifenden Erzählweise, die keinen Raum für eigene Gedanken lässt und viele Nebensächlichkeiten zur Hauptrolle stilisiert. Eine Geschichte, die man schnell wieder vergisst. Leider keine Empfehlung!

Veröffentlicht am 29.09.2017

Der geheimnisvolle Schmetterlingsgarten

Das Jahr der Schmetterlinge
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Nach einer Scheidung von Ehemann Sebastian zieht die Mittzwanzigerin Nina Parr wieder in das Haus von Mutter Delilah und Stiefvater Malcolm. Nach einem nicht bestandenen Studium arbeitet Nina in einem ...

Nach einer Scheidung von Ehemann Sebastian zieht die Mittzwanzigerin Nina Parr wieder in das Haus von Mutter Delilah und Stiefvater Malcolm. Nach einem nicht bestandenen Studium arbeitet Nina in einem Anwaltsbüro und langweilt sich zu Tode. Der Job ist nicht der richtige und auch ihr Leben fühlt sich nicht richtig an. Lieber verbringt sie ihre Zeit in der Bücherei und träumt vor sich hin. Mit ihrem Ex-Mann verbindet sie immer noch eine enge Freundschaft, aber ansonsten gibt es in Ninas Leben nichts Aufregendes zu vermelden. Eines Tages begegnet ihr eine alte Dame in der Bücherei, die sie zu kennen glaubt, doch Nina hat sie noch nie gesehen. Daheim findet sie einen mysteriösen Brief in ihrer Handtasche, der sie verwirrt, denn die Zeilen offenbaren ihr, dass ihr angeblich toter Vater, ein Schmetterlingsforscher, immer noch am Leben ist und es ein Anwesen namens Keepsake gibt. Ihre Mutter bleibt ihr die Antworten auf ihre Fragen schuldig, so beginnt Nina selbst mit eigenen Nachforschungen, die sie auf ein altes Geheimnis stoßen lassen…

Harriet Evans hat mit ihrem Buch „Das Jahr der Schmetterlinge“ ein etwas mysteriöses Buch vorgelegt. Der Schreibstil ist flüssig und gut zu lesen, wirkt aber seltsam emotionslos und recht leblos. Die Handlung teilt sich auf in die Gegenwart, Rückblenden in die Vergangenheit und dazu gibt es Ausschnitte aus diversen Büchern, die für die Handlung relevant sind. Der Leser bekommt durch die verschiedenen Perspektiven einen Einblick in die Familiengeschichte der Vorfahren von Nina Parr und ihrer eigenen. Die Beschreibungen der Örtlichkeiten sind sehr detailliert und geben dem Leser ein genaues Bild des alten Familiensitzes Keepsake und seines verwahrlosten Zustands. Der Spannungsbogen ist sehr niedrig angelegt und steigert sich leider auch nicht im weiteren Verlauf der Handlung. Die Autorin lässt den Leser durch die verschiedenen Perspektivwechsel durch die Handlung springen und dies ist leider gar nicht gelungen. Die Handlung wirkt unausgegoren und durcheinander, es findet sich keine richtige Struktur, so dass das Lesen Spaß macht.

Die Charaktere sind nur oberflächlich gestaltet, weshalb es dem Leser schwer fällt, eine engere Beziehung zu ihnen aufzubauen. Nina Parr wirkt für ihr Alter noch sehr naiv, verwirrt und gutgläubig, Sie stellt nichts in Frage und beugt sich sämtlich den Wünschen anderer. Besonders zeigt sich dies in der Beziehung zu ihrer Mutter. Delilah stöhnt ständig rum und wirkt wie eine Egoistin. Oftmals möchte man Nina schütteln und sie anschreien, endlich mal ihre Meinung zu sagen. Sie ist ebenso unschlüssig, was ihre Beziehung zu Sebastian angeht. Doch im letzten Drittel kriegt Nina wenigstens etwas die Kurve und sagt ihrer Mutter endlich mal halbwegs die Meinung. Stiefvater Malcolm ist ein sehr netter Mann, der sich sowohl um Delilah als auch um Nina immer gekümmert hat. Sebastian ist nicht Fleisch, nicht Fisch. Er ist ebenso wankelmütig, was es nicht leicht macht, ihn und seine Gefühle einzuschätzen. George ist ein merkwürdiger Kautz, der vermeintlich nur an sich denkt und keinerlei wirkliches Interesse an seiner Tochter Nina zu haben scheint. Seine Beweggründe werden dem Leser leider viel zu spät offenbart, um ihm halbwegs Sympathie entgegenbringen zu können. Theodora ist die einzige Persönlichkeit in diesem Roman, was einfach zu wenig ist.

„Das Jahr der Schmetterlinge“ ist ein Roman über ein altes Familiengeheimnis. Leider ist die Umsetzung durch die blassen Charaktere und die recht wirre Erzählweise nicht sehr gelungen. Am Ende sind zwar fast alle Fragen geklärt, jedoch hat man leider das Gefühl, seine Zeit für dieses Buch verschenkt zu haben. Kein Buch, dass einem in Erinnerung bleibt – leider.

Veröffentlicht am 29.07.2017

Muss nicht sein...

Der Anruf kam nach Mitternacht
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Sarah Fontaine ist mit ihrem Ehemann Geoffrey gerade mal zwei Monate verheiratet, als sie mitten in der Nacht einen Anruf vom Botschafter Nick O‘Hara erhält, ihr Mann wäre bei einem Brand in Berlin ums ...

Sarah Fontaine ist mit ihrem Ehemann Geoffrey gerade mal zwei Monate verheiratet, als sie mitten in der Nacht einen Anruf vom Botschafter Nick O‘Hara erhält, ihr Mann wäre bei einem Brand in Berlin ums Leben gekommen. Sarah ist erst völlig aufgelöst, doch dann realisiert sie die Nachricht und wird misstrauisch. Ihr Mann weilte doch in London und nicht in Berlin, also kann er auch nicht tot sein. Sarah hofft darauf, dass alles ein Missverständnis ist und versucht, die Dinge aufzuklären. Kurz nach der Beerdigung reist sie mit Nick O’Hara durch Europa, nachdem sie erfahren hat, dass es Geoffrey Fontaine bis vor einigen Jahren gar nicht gegeben hat, und ist ständig auf der Flucht, denn es gibt anscheinend Menschen, die sie töten wollen. Wird Sarah die Wahrheit über Geoffrey herausfinden und kann sie Nick trauen?

Tess Gerritsen hat mit „Der Anruf kam nach Mitternacht“ 1987 ihren Debütroman vorgelegt. Inzwischen ist sie als Thrillerautorin weltbekannt und ihre Rizzoli & Isles-Romane sind sogar verfilmt worden. Der Schreibstil ist in diesem Roman noch nicht so fein geschliffen wie in ihren neuen Büchern, wirkt fast schon ein wenig einfältig und wenig spannungsgeladen. Die Geschichte ist recht vorhersehbar und ohne geschickte Winkelzüge. Sie lässt nicht viel Spielraum für eigene Gedanken und Vorstellungen, was wohl als nächstes passieren wird. Auch wirkt das Buch nicht wie ein Thriller, sondern eher wie ein romantisch angehauchter Kriminalroman, dem es neben der Spannung am gewissen Biss fehlt.

Die Charaktere sind hier auch nicht sehr differenziert ausgestaltet, wirken eher simpel, naiv und 08/15. Sie sind in ihren Reaktionen regelrecht vorhersehbar, bleiben dabei blass und wenig interessant. Die merkwürdige On-Off-Beziehung zwischen den beiden Hauptprotagonisten und die ständig wechselnden Gefühle wirken nicht sehr glaubwürdig.

Wie gut, dass Tess Gerritsen inzwischen ihren Stil weiterentwickelt hat und zu einer festen Größe in meinem Bücherregal wurde. Diesen ersten Roman kannte ich noch nicht, werde ihn aber auch nicht wirklich im Gedächtnis behalten, dafür sind die Folgeromane einfach zu genial ausgetüftelt. Als Fan sollte man das Buch vielleicht gelesen haben, als Thrilleranhänger aber die Hände davon lassen.