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Veröffentlicht am 24.03.2018

Lebensakrobatinnen

Töchter der Lüfte
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2. Weltkrieg. Astrid wuchs in einer Zirkusfamilie auf und wurde schon früh als Artistin ausgebildet. Am Trapez verzaubert sie die Menschen, doch niemand weiß, dass ihr wirklicher Name Johanna und sie Jüdin ...

2. Weltkrieg. Astrid wuchs in einer Zirkusfamilie auf und wurde schon früh als Artistin ausgebildet. Am Trapez verzaubert sie die Menschen, doch niemand weiß, dass ihr wirklicher Name Johanna und sie Jüdin ist. Nun soll sie die 16-jährige Holländerin Isa am Trapez ausbilden. Isa wurde von einem deutschen Soldaten geschwängert und von ihrem Vater vor die Tür gesetzt. Nachdem man ihr das Baby wurde nach der Geburt weggenommen und zur Adoption gegeben hat, musste Isa sich allein durchschlagen. In einem Zug findet sie ein jüdisches Baby und nimmt sich seiner an. Auf ihrer Reise treffen sie auf den Zirkus und kommen dort unter. Mit Astrids Hilfe versucht Isa nun, ein neues Leben im Zirkus aufzubauen und ihren Lebensunterhalb durch Artistik zu bestreiten, immer in der Angst, erwischt zu werden. Eine Angst, die sie mit Astrid teilt…
Pam Jenoff hat mit ihrem Roman „Töchter der Lüfte“ einen sehr eindringlichen, spannenden und sehr gefühlvollen Roman vorgelegt. Der Schreibstil ist flüssig und lebhaft, der Leser ist sofort in der Handlung gefangen und durch die laufenden Perspektivwechsel ist er mal an Astrids, mal Isas Seite bei ihrem täglichen Kampf ums Überleben, ihren Gedanken und Gefühlen. Die Autorin hat gut recherchiert und lässt den Leser durch ein Nachwort wissen, dass sie als Vorlage für ihren Roman Informationen eines Zirkusses benutzt hat, der während des Krieges jüdische Artisten deckte und mitreisen ließ. Dem Leser gewährt sie einen schönen Einblick in die hart arbeitende und entbehrungsreiche Welt der Artisten, die sich zum Teil aus vielen verschiedenen Nationen zusammensetzen. Durch die detaillierten Beschreibungen kann man sich das Wanderleben der Zirkusleute wunderbar vorstellen. Die Zeit während des Krieges war zudem gerade für Zirkusmenschen schwierig, das sie im Nationalsozialismus zwar für die Unterhaltung der Bevölkerung nützlich waren, jedoch meist ebenso verfolgt wurden wie Juden, da sie meist als Zigeuner galten.
Die Charaktere sind sehr unterschiedlich und individuell ausgestaltet, sie besitzen alle ihre Eigenheiten und wirken gerade deshalb sehr lebendig und authentisch. Astrid ist eine Frau, die schon einige Schicksalsschläge zu verkraften hatte. Sie ist pragmatisch und als Realistin macht sie sich nichts vor. Sie lebt nicht nur am Trapez einen Drahtseilakt, denn ihre falsche Identität kann jederzeit auffliegen. Angst ist ihr ständiger Begleiter. Doch sie muss bei ihrem Trapezakt auch immer hochkonzentriert und verlässlich sein. Allerdings muss sie auch anderen Vertrauen entgegenbringen, damit die aufgeführte Nummer gut gelingt. Isa ist noch ein sehr junges Mädchen, das viel zu schnell erwachsen werden musste. In ihrer Naivität hat sie sich verliebt und musste teuer dafür bezahlen, denn sie verlor nicht nur ihr Kind, sondern auch ihr Zuhause. Die Sehnsucht nach ihrem Baby ließ sie ein anderes vor dem sicheren Tod retten, und nun lebt sie in Angst, dass man sie überführt. Sie versteckt sich und muss nun nicht nur sich, sondern auch das Kind ernähren. Dass sie für ihren Lebensunterhalt im Zirkus eine Gegenleistung erbringen muss, hat sie nicht bedacht. Die Angst vor Höhe, der eigenen Courage und vor allem einem anderen sein Leben anzuvertrauen, bringt sie an ihre Grenzen, lässt sie aber auch erwachsen werden.
„Töchter der Lüfte“ ist nicht einfach ein Roman über Zirkusartisten, sondern ein sehr emotionaler Roman über den Krieg, seine Folgen, Verfolgung, Freundschaft, Vertrauen und das Überleben. Ein wunderbares Buch, das eine absolute Leseempfehlung verdient!

Veröffentlicht am 22.03.2018

Turbulenzen bei den Spitzenweibern

Spitz auf Knopf
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Stine führt ihr eigenes Café „Laine“ mit integriertem Wollstübchen in der Nähe von Hamburg, was nur leidlich erfolgreich ist, obwohl sie von Oma Lore und Babette viel Hilfe bekommt. Leider fehlt ihr auch ...

Stine führt ihr eigenes Café „Laine“ mit integriertem Wollstübchen in der Nähe von Hamburg, was nur leidlich erfolgreich ist, obwohl sie von Oma Lore und Babette viel Hilfe bekommt. Leider fehlt ihr auch noch ihr Verlobter Simon, mit dem sie gezwungenermaßen eine Fernbeziehung pflegt, was Stine so manche trüben Gedanken beschert. Als dann auf einmal ein alter Jugendfreund in Nöten ist, kann Stine gar nicht anders, als diesen in ihrer Wohnung unterzubringen. Allerdings beschwört das gleich neue Probleme herauf. Zu allem Trubel übt sich Lore im Alleingang, und Franziska ist in Berlin mit ihrer Vergangenheit beschäftigt. Bei allen Spitzenweibern geht es also rund – werden sich alle Schwierigkeiten lösen können?
Frieda Lamberti hat mit ihrem Buch „Spitz auf Knopf“ den zweiten Band ihrer Serie „Spitzenweiber“ vorgelegt, der dem Vorgänger an Spannung und Unterhaltung in Nichts nachsteht. Man sollte allerdings das erste Buch gelesen haben, um der Geschichte auch gut folgen zu können, da sich die Protagonisten im zweiten Band wiederfinden und auf den ersten Teil aufbauen. Der Schreibstil ist flüssig, gefühlvoll und mit einer Prise Humor gewürzt, so dass der Leser schnell in die Handlung eintauchen kann und sich schnell an Stines Fersen heftet, um sie bei all ihren Unternehmungen unauffällig zu begleiten und auch ihre Freunde bei all ihren Turbulenzen zu beobachten. Durch die unterschiedlichen Perspektiven bekommt der Leser Einblick in die einzelnen Schicksale und fühlt sich so als Teil der Truppe. Die Autorin versteht es sehr geschickt, unvorhergesehene Wendungen einzuflechten, die den Leser immer wieder überraschen. Die Beschreibung des gemütlichen Wollladens sowie des Cafés hinterlassen ein wohliges Gefühl mit viel Lust, dort zu verweilen und zu stöbern.
Die Charaktere sind liebevoll ausgearbeitet und detailliert beschrieben, sie besitzen individuelle Ecken und Kanten wie im wahren Leben und gerade deshalb wachsen sie dem Leser schnell ans Herz, kann man sich doch wunderbar mit dem einen oder anderen identifizieren. Stine ist eine hilfsbereite und sympathische Frau, die sich liebevoll um ihre Oma Lore kümmert. Freund Simon dagegen ist so ganz anders und irgendwie wundert man sich über die Beziehung der beiden. Oma Lora macht alles nach ihrem eigenen Kopf. Franziska, inzwischen mit Lukas und Janosch in Berlin, hat mit ihrer Vergangenheit zu kämpfen. Und dann gibt es ja auch noch Babette. Sie wirkt sehr sympathisch, aber auch geheimnisvoll. Der Leser darf gespannt sein, was sich da noch auftun wird, denn man hofft natürlich, das Geheimnis spätestens im dritten Band zu lüften.
Mit „Spitz auf Knopf“ ist Frieda Lamberti eine rundum gelungene Fortsetzung gelungen, die von Anfang an zu fesseln weiß. Ein Wohlfühlroman für einen regnerischen Tag auf der Couch, bei dessen Ende der Leser am liebsten gleich Band 3 in den Händen halten würde. Auf jeden Fall eine Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 18.03.2018

"...aber die Liebe ist die größte unter ihnen." (1. Korinter, 13)

Hüter meines Herzens
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Josie Dupree hatte schon als Teenager keinen guten Ruf, galt sie doch als leicht zu haben. Das wurde ihr auch in ihrer Ehe mit Noah Mitchell zum Verhängnis, die nach zwei Jahren in die Brüche ging und ...

Josie Dupree hatte schon als Teenager keinen guten Ruf, galt sie doch als leicht zu haben. Das wurde ihr auch in ihrer Ehe mit Noah Mitchell zum Verhängnis, die nach zwei Jahren in die Brüche ging und jeder zutiefst verletzt wieder seiner Wege ging. Josie führt einen Herrenfriseursalon, während sich Noah eine Pferdezucht betreibt und außerhalb der Stadt wohnt, so dass sich die beiden kaum über den Weg laufen. Doch nun müssen sie wieder miteinander sprechen, denn Josie hat es versäumt, sich um die Unterzeichnung der Scheidungspapiere zu kümmern, weshalb die beiden immer noch ein Ehepaar sind. Noah ist fuchsteufelswild und besteht auf eine rasche Abwicklung. Josie möchte diesen Wunsch unbedingt erfüllen, doch irgendwie geht alles schief. Sie und Noah landen ungewollt mitten in einem Schneesturm, der sie in der Wildnis ums Überleben kämpfen lässt. Dabei bleibt es nicht aus, dass sie viel zu viel Zeit miteinander verbringen müssen und Themen zur Sprache kommen, die beide vermeiden wollten, vor allem Josie…
Denise Hunter hat mit ihrem Buch „Hüter meines Herzens“ einen sehr einfühlsamen, emotionalen und gleichzeitig spannenden Roman vorgelegt, der den Leser bereits ab der ersten Seite in seinen Bann zieht. Der Schreibstil ist flüssig und feinfühlig, er lässt den Leser hautnah sowohl an Josies wie an Noahs Leben teilhaben und ihre Gedanken, Gefühle und die gemeinsamen Konflikte miterleben. Die Handlung wird in verschiedenen Zeitebenen erzählt, so erfährt der Leser neben der gegenwärtigen Situation auch viel aus der Vergangenheit Josies sowie von dem gemeinsamen Kennenlernen zwischen Noah und Josie. Der Spannungsbogen wurde gemächlich angelegt, steigert sich dann aber im Verlauf der Geschichte immer weiter bis zum finalen Schluss. Die Autorin offenbart dem Leser tiefe Einblicke in das Seelenleben ihrer beiden Protagonisten und bringt gleichzeitig einige Themen wie Missbrauch, Rufmord sowie Betrug und Enttäuschungen in ihrem Roman unter. Sehr gefühlvoll erlebt der Leser die Zerrissenheit und Verzweiflung der beiden und bangt, hofft und leidet mit ihnen.
Die Charaktere wurden individuell ausgearbeitet und mit Leben versehen. Sie wirken sehr real und authentisch, so dass der Leser in der Lage ist, sich gut in sie hineinzuversetzen. Josie ist eine sympathische Frau mit einem großen Herzen. Sie engagiert sich neben ihrem Beruf ehrenamtlich und hilft jungen Mädchen, sich schön zu fühlen und mehr Selbstwertgefühl aufzubauen. Sie ist mitfühlend und freundlich. Doch das ist nur die äußere Fassade, niemand weiß, wie sehr Josie in jungen Jahren verletzt wurde, wodurch ihr eigenes Selbstwertgefühl zerstört wurde und sie sich bis heute wünscht, um ihrer selbst willen bedingungslos geliebt zu werden. Sie zeigt den Menschen lieber ein anderes Bild von sich und erntet dadurch oftmals Verachtung und Geringschätzung. Den Glauben an Gott hat sie irgendwann verloren. Noah ist ein netter Mann, der hart arbeitet und in einer liebevollen Familie aufwuchs. In Josie glaubte er, seine große Liebe gefunden zu haben, doch wurde er bitter enttäuscht und verletzt. Er hat eine Mauer um sich aufgebaut, die nur sehr schwer einzureißen ist. Doch Noah ist auch ein gläubiger Mann, immer hilfsbereit und mit genügend Herz versehen. Er lässt niemanden im Stich und versucht, immer das Beste aus der Situation herauszuholen.
Der christliche Aspekt wurde von der Autorin durch Noahs Gebete an Gott sehr eindrucksvoll in die Handlung eingearbeitet. Auch schön mitzuverfolgen ist die langsame Annäherung Josies an Gott und ihr Fallenlassen, was ihr gleichzeitig einen Stein vom Herzen nimmt. Ebenso haben Werte wie Nächstenliebe, Vergebung und Liebe einen hohen Stellenwert in dieser Geschichte.
„Hüter meines Herzens“ überzeugt durch einen wunderschönen Erzählstil, christliche Botschaften und eine gefühlvolle Liebesgeschichte. Absolute Leseempfehlung ist hier allemal verdient!

Veröffentlicht am 18.03.2018

Glaube, Hoffnung, Liebe

Wer sein Herz riskiert
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1871 Nashville. Seit ihr Verlobter David vor einem Jahr bei einem Eisenbahnunglück starb, trauert die 25-jährige Alexandra Jamison um ihn. Ihre Familie ist in der Stadt hoch angesehen und sie wuchs behütet ...

1871 Nashville. Seit ihr Verlobter David vor einem Jahr bei einem Eisenbahnunglück starb, trauert die 25-jährige Alexandra Jamison um ihn. Ihre Familie ist in der Stadt hoch angesehen und sie wuchs behütet auf. Doch nun ist das Trauerjahr vorbei und ihr Vater will sie in eine arrangierte Ehe mit einem sehr viel älteren Mann zwingen, wohl auch, damit die Familie abgesichert ist. Alexandra hat allerdings andere Vorstellungen von ihrem zukünftigen Leben, möchte sie doch als Lehrerin arbeiten. Deshalb bewirbt sie sich kurzerhand an der Universität für Freigelassene. Als sie die Zusage erhält, stellt ihr Vater ihr ein Ultimatum, aber Alexandra weigert sich, den Wünschen ihres Vaters Folge zu leisten. Sie ist gezwungen, das Elternhaus ohne eigene Besitztümer zu verlassen und trifft auf den Eisenbahnbesitzer Sylas Rutledge aus den Nordstaaten, den Alexandra in den Geschäftsräumen ihres Vaters bereits kennengelernt hat und der sich in Nashville um den Bau einer neuen Eisenbahnstrecke bewirbt. Sylas schlägt Alexandra einen Deal vor: sie unterrichtet ihn in den geschäftlichen Gepflogenheiten der Südstaatler, während er sie dafür in Geld und Naturalien bezahlt. Während Alexandra ihren Unterricht an der Universität aufnimmt und sich immer mal wieder mit Sylas trifft, um ihn zu unterweisen, freunden sich die beiden an. Doch Alexandra kennt Sylas‘ Geheimnis noch nicht…
Tamera Alexander hat mit ihrem Buch „Wer sein Herz riskiert“ einen wunderschönen und gefühlvollen historischen Roman vorgelegt. Der Schreibstil ist flüssig, warmherzig und gleichzeitig fesselnd; der Leser wird mit Beginn der Geschichte in eine längst vergangene Zeit katapultiert und darf in Begleitung von Alexandra und Sylas die damaligen gesellschaftlichen Werte und Weltanschauungen kennenlernen. Die Autorin hat die historischen Hintergründe sehr gut recherchiert und mit ihrer Handlung verflochten. Der amerikanische Bürgerkrieg war erst einige Jahre beendet, doch die Rassenproblematik immer noch ein großes Thema. Viele alteingesessene Südstaatenfamilien lebten immer noch mit dem Gedanken an die vergangene Sklaverei und behandelten Farbige wie Aussätzige oder Menschen niederer Klasse. Gleichzeitig versteckten sie sich unter dem Mäntelchen der Mildtätigkeit. Ein ebenso großes Thema, das die Autorin in ihrer Geschichte behandelt, ist das Recht auf Bildung, von dem Farbige kaum oder gar nicht profitierten. Der Ausbau des amerikanischen Eisenbahnnetzes findet sich ebenfalls als ein weiterer Blickpunkt in der Handlung wieder. Die Autorin weist in ihrem Nachwort darauf hin, dass sie in ihrem Roman einige historisch belegte Tatsachen verwendet hat, was die Geschichte noch lebendiger wirken lässt.
Die Charaktere sind liebevoll ausgestaltet und punkten mit ihren individuellen Eigenheiten. Sie wirken durchweg lebendig und realitätsnah und der Leser kann sich mit ihren Gedanken, Gefühlen und Gewissenskonflikten gut identifizieren. Alexandra ist eine wohlerzogene junge Frau aus gutem Hause, die für ihre Träume kämpft und sich durchzubeißen versteht. Sie verweigert sich den Wünschen ihrer Eltern und ist gezwungen, mit sehr begrenzten Mitteln auszukommen, was sie ohne zu murren erträgt. Sie besitzt eine mutige Persönlichkeit, wobei sie insgeheim manchmal gern einen Rückzieher machen würde. Doch sie stellt sich den Herausforderungen und ihren eigenen Ängsten und wächst dabei über sich hinaus. Sylas Rutledge ist ein ungeschliffener Diamant: ein selbstbewusster Mann mit einer geheimnisvollen Aura. Er fühlt sich wohler in Jeans und Stiefeln als im Anzug, kümmert sich liebevoll um Pferde und vor allem seinen Hund. Gleichzeitig hält er die Augen und Ohren offen, ist hilfsbereit und zeigt mehr als einmal sein großes Herz. Sylas hat selbst einen großen Schicksalsschlag ertragen müssen und lässt keine Möglichkeit aus, Nachforschungen zu betreiben, um nicht nur sein Gewissen zu beruhigen, sondern auch jemandes Unschuld zu beweisen. Auch die weiteren Protagonisten wie z.B. Ella, Vinson oder auch Mr. White sind starke Persönlichkeiten, die mit ihrem Auftreten und ihren Dialogen die Handlung noch weiter aufgewertet haben.
Die Autorin hat den christlichen Aspekt sehr schön in ihre Geschichte eingearbeitet. Er strahlt durch stille Gebete, Liedertexte und Gesänge hervor und macht deutlich, in welch unterschiedlichen Arten sich Menschen an Gott wenden, um von ihm Hilfe, Zuspruch und Leitung zu erfahren. Die Themen Vergebung und Hoffnung sind hier die zentralen Themen.
„Wer sein Herz riskiert“ ist ein wunderbarer historischer Roman, der viele interessante Themenbereiche in sich vereint, die christliche Botschaft gefühlvoll vermittelt und gleichzeitig eine schöne Liebesgeschichte erzählt. Absolute Leseempfehlung für ein Buch, dass nicht nur unterhält, sondern auch tief ins Herz geht.

Veröffentlicht am 17.03.2018

Liebe zwischen den Welten

Save Me
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Ruby Bell hat keinen Sinn für Macht, Geld und Luxus. Sie ist ehrgeizig und träumt von einem Studium in Oxfort. Deshalb bleibt sie lieber unauffällig und konzentriert sich auf ihr Stipendium, das sie für ...

Ruby Bell hat keinen Sinn für Macht, Geld und Luxus. Sie ist ehrgeizig und träumt von einem Studium in Oxfort. Deshalb bleibt sie lieber unauffällig und konzentriert sich auf ihr Stipendium, das sie für das elitäre Maxton Hall College erhalten hat und wo sich die Reichen und Schönen die Klinke in die Hand geben. Leider gehört auch James Beaufort dazu, der all das verkörpert, was Ruby verabscheut. Er ist der Partykönig und Wortführer der Collegegemeinde schlechthin. Und ausgerechnet er wird Teil eines Veranstaltungskomitees, dem auch Ruby angehört. Als Ruby ein Geheimnis entdeckt, was besser nicht an die Öffentlichkeit geraten sollte, nimmt sich James ihrer an. Obwohl die beiden wie Feuer und Wasser sind und nichts gemeinsam haben, gibt es eine gewisse Anziehungskraft zwischen den beiden, die nach und nach immer mehr wächst. Wie wird Ruby damit umgehen?
Mona Kasten hat mit ihrem Buch „Save Me“ den ersten Band ihrer „Save“-Reihe vorgelegt. Der Schreibstil ist flüssig, warmherzig und prickelt gleichzeitig. Die Autorin versteht es auf wunderbare Weise, den Leser in ihre Geschichten eintauchen zu lassen, wo er sich an der Seite interessanter Charaktere wiederfindet und ihnen bei ihren Gedanken, Gefühlen und ihrem Lebensweg folgen darf. Schauplatz ist diesmal ein Luxuscollege in England, wo sich die Sprösslinge reicher Familien die Klinke in die Hand geben und Jugendliche aus weniger betuchten Familien kaum zu finden sind bzw. nur über ein Stipendium der Zugang gewährt wird. Die Geschichte wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt, so erhält der Leser Einblick sowohl aus der Sicht von Ruby als auch von James, was einen guten Rundumblick ermöglicht. Gleichzeitig erfährt er aus erster Hand, mit welchen Problemen sowohl James als auch Ruby zu kämpfen haben und wie ihre Träume aussehen. Mona Kasten deckt hier das gesamte Gefühlsbarometer ab, denn der Leser leidet mit den Protagonisten, freut sich für sie und hofft und bangt.
Die Charaktere sind liebevoll und detailliert ausgearbeitet und in Szene gesetzt worden. Sie besitzen Ecken und Kanten, wirken individuell und authentisch zugleich. Der Leser kann sich mit ihnen identifizieren und gleichzeitig mit ihnen träumen. Ruby ist eine sympathische und fleißige junge Frau. Sie hat schon lange einen großen Traum, auf den sie hinarbeitet und sich durch nichts ablenken lässt. Sie kommt aus einer liebevollen Familie, deren Werte nicht durch Geld und Oberflächlichkeit bestimmt werden, sondern auf Respekt und Achtung gründen. Ruby erkämpft sich ihre Position durch Zielstrebigkeit, dabei besitzt sie Humor und ein Herz am rechten Fleck. James kommt aus einer reichen Familie und musste sich nie Gedanken über irgendetwas machen. Er wirkt arrogant und überheblich, oftmals regelrecht unsympathisch, keine Party ist sicher vor ihm, um die Zeit totzuschlagen. Sein Leben wurde von seiner Familie schon bis ins kleinste Detail durchgeplant und verlangt von ihm, dies umzusetzen. Doch James hat auch eigene Träume und zeigt sein gönnerhaftes und snobistisches Verhalten nur nach außen hin, nach innen hat er bereits resigniert, denn er fühlt sich von den ihm auferlegten Zwängen regelrecht geknebelt. Auch die übrigen Protagonisten stützen mit ihren eigenen kleinen Episoden die Handlung und machen sie rundum gelungen.
Mit „Save me“ ist Mona Kasten ein sehr gelungener Auftakt für ihre neue Trilogie gelungen. Durch ein spannendes Finale ist der Leser gezwungen, bis zum nächsten Band auszuharren. Ein wunderschöner und romantischer, dabei keinesfalls oberflächlicher Liebesroman, der Sehnsucht nach mehr macht. Absolute Leseempfehlung!