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Veröffentlicht am 13.05.2020

Zum Punk geboren

Face it
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Debbie Harry, Frontfrau von Blondie, hat mit 75 Jahren allen Grund, ihre Autobiografie zu schreiben. Wie viele Künstler ihrer Zeit kann sie auf ein extrem bewegtes und faszinierendes Leben zurückblicken. ...

Debbie Harry, Frontfrau von Blondie, hat mit 75 Jahren allen Grund, ihre Autobiografie zu schreiben. Wie viele Künstler ihrer Zeit kann sie auf ein extrem bewegtes und faszinierendes Leben zurückblicken. Auch ohne Blondiefan zu sein, kennt jeder die wunderschöne, charismatische und sexy Frontfrau und auch ohne mit Blondies Musik aufgewachsen zu sein, kennen viele ihre Hits wie z.B. "Heart of Glass", "Denis" und "Maria". Zudem hat sie in vielen bekannten Filmen, wie "Hairspray" und "Copland" mitgespielt.

Als junge Frau ging sie nach New York, das in den 60er und 70er ein einziger krimineller und heruntergekommener Moloch war; die Stadt war pleite und gefährlich, nichts desto trotz war es auch ein Schmelztiegel von Kunst, Musik und Literatur. Die Mieten waren erschwinglich, div. Bars und Kneipen boten den jungen Künstlern die Möglichkeit sich auszuprobieren und zu performen. So arbeitete auch Debbie Harry mit weltbekannten Künstlern zusammen, wurden von ihnen gemalt und fotografiert oder sie machten gemeinsam Musik. Sie kannte Andy Warhol, Jean-Michel Basquiat, Robert Mapplethorpe, Joan Jett, Iggy Pop, David Bowie und William S. Boroughs. Natürlich hatte das wilde leben auch Schattenseiten: Drogensucht, schlechte Plattenverträge und der darauffolgende Bankrott, bei dem sie alles verlor sowie schwere Krankheit ihres langjährigen Partners und Blondie-Mitbegründers Chris Stein.

Das Buch hat gewisse Längen, und komischerweise wiederholen sich auch manche Szenen in unterschiedlichen Kapiteln, dennoch ist es kurzweilig und vermittelt den Zeitgeist perfekt und jede Menge Fotografien und Bilder steigern den Lesespaß. Um das Buch zu mögen, muss man kein Blondie-Fan sein.

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Veröffentlicht am 12.05.2020

Kleine Knolle, große Wirkung

Kurkuma
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Die Goldene Milch ist mittlerweile in aller Munde Hauptbestandteil: Kurkuma und somit ist die segensreiche Heilkraft der Kurkumaknolle auch im Westen angekommen.

Klaus Oberbeil erklärt in seine Buch ...

Die Goldene Milch ist mittlerweile in aller Munde Hauptbestandteil: Kurkuma und somit ist die segensreiche Heilkraft der Kurkumaknolle auch im Westen angekommen.

Klaus Oberbeil erklärt in seine Buch leicht verständlich und praxisnah, warum diese kleine Knolle eine große heilende Kraft besitzt.

Seit mehr als 5000 Jahren sind Heilwirkung, Anwendungs- und Einsatzgebiete in den ayurvedischen Schriften dokumentiert und sie wird in der Ayurveda-Medizin als einflussreiche Heilpflanze geschätzt, äußerlich und innerlich angewandt. Ihr Wirkstoff, das Curcumin, wird heutzutage sogar in der Krebstherapie eingesetzt, ist außerdem ein potenter Radikalenfänger, hemmt Demenzerkrankungen sowie die Ausbreitung von Herpes-Viren, hilft gegen Depressionen, ist entzündungshemmend uvm.
Neben einem ausführlichen Theorieteil findet der Leser etliche Seiten mit leicht umsetzbaren Rezepten.

Ich selbst verwende Kurkuma seit langer Zeit in der Küche und Curcumin-Kapseln erfolgreich bei div. Beschwerden.

Klaus Oberbeils Buch "Kurkuma - Die heilende Kraft der Zauberknolle" schafft eine effektive Grundlage, die Heilwirkung der Knolle zu verstehen und in der Praxis anzuwenden.

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Veröffentlicht am 10.05.2020

Ein schwäbischer Tausendsassa

Ein Bauch spaziert durch Paris
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Vincent Klink ist ein echter Tausendsassa: Er kocht nicht nur göttlich und hat sich den Ruf als einer der besten Köche Deutschlands hart erarbeitet, er ist auch Autor, Imker und ein begnadeter Musiker, ...

Vincent Klink ist ein echter Tausendsassa: Er kocht nicht nur göttlich und hat sich den Ruf als einer der besten Köche Deutschlands hart erarbeitet, er ist auch Autor, Imker und ein begnadeter Musiker, er malt und besticht gleichzeitig mit seinem detaillierten Wissen über Kunstgeschichte. Dabei ist der humorvolle schwäbische Koch wunderbar geerdet und sympathisch normal.

Vincent Klink nimmt uns mit auf einen kulinarischen Streifzug durch die französische Metropole. Er diniert in den besten Lokalen, aber auch ganz rustikal z.B. im jüdischen Viertel. Gleichzeitig erfährt der Leser jede Menge Koch-, Kultur- und Stadtgeschichte. Die Krux bei der Sache ist jedoch, dass er mich mit diesem erstaunlichen Wissen teilweise überfordert; er kommt vom Hölzchen aufs Stöckchen und irgendwann verliere ich den roten Faden, kann nicht mehr folgen. Aus diesem Grund gibt es in meiner Bewerbung einen Stern weniger. Davon abgesehen, ein durch und durch gelungenes, interessantes, kurzweiliges, humorvolles und sehr lesenswertes Buch.

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Veröffentlicht am 27.04.2020

Detektive wider Willen

Die Detektive vom Bhoot-Basar
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"Die Detektive vom Bhoot-Basar" wird gerade überall besprochen und beworben, sei es in Lieteraturmagazinen im Fernsehen, in Zeitschriften und auch ich habe es gelesen und kann nur bestätigen, dass es zu ...

"Die Detektive vom Bhoot-Basar" wird gerade überall besprochen und beworben, sei es in Lieteraturmagazinen im Fernsehen, in Zeitschriften und auch ich habe es gelesen und kann nur bestätigen, dass es zu Recht in aller Munde ist. Allerdings möchte ich in meiner Rezension nicht zum xten Mal eine Kurzfassung des Inhalts wiedergeben. Dazu ist der Klappentext besser geeignet.


Deepa Anappara, eine indische Journalistin, die in Kerala, Indien geboren wurde und mittlerweile in England lebt, ist ein bildgewaltiger Debütroman gelungen, der trotz des schwierigen Themas den Leser immer wieder schmunzeln lässt. Gleichzeitig entsteht bereits von der ersten Seite an ein Lesesog und die Seiten fliegen nur so dahin. Das liegt zum einen an der Geschichte selbst, die so unglaublich spannend und dennoch grausamer Alltag in indischen Slums ist, zum anderen liegt es aber auch an Anapparas Sprache, die dicht und gleichzeitig ganz leicht ist und an der Art, wie sie ihren Protagonisten Leben einhaucht. Beim Lesen kann man fast den Müll der Slums riechen, den Smog sehen, der wie ein Nebel über allem hängt und man kann zusammen mit den kleinen Detektiven durch die Stadt streifen.


Ich lese häufig indische Literatur und liebe indische Autorinnen, die leider viel zu unterschätzt sind. Vielleicht trägt Deepa Anappara dazu bei, dass sie alle bekannter werden. Noch mehr hoffe ich, dass ich bald ein zweites Buch dieser begabten Autorin lesen kann.

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Veröffentlicht am 26.04.2020

Urban Jungle

Pflanzenliebe
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Die große Frage und zugleich Untertitel ist: "Warum macht uns ein grünes Zuhause glücklich?"

Dieser Frage geht Summer Rayne Oakes, studierte Umweltwissenschaftlerin und Insektenkundlerin, auf den Grund. ...

Die große Frage und zugleich Untertitel ist: "Warum macht uns ein grünes Zuhause glücklich?"

Dieser Frage geht Summer Rayne Oakes, studierte Umweltwissenschaftlerin und Insektenkundlerin, auf den Grund. Das Titelbild zeigt auch gleich, dass es dabei um Zimmerpflanzen geht. Ich habe meine Pflanzen aus Bequemlichkeit vor vielen Jahren weitestgehend aus meiner Wohnung verbannt und ich muss gestehen, es fehlt mir was. Mir fehlt das Grün, die Frische, der Geruch und die Atmosphäre, die Pflanzen schaffen. Dabei will ich aber bitte kein Ungeziefer bekämpfen, nur halbvertrocknetes, gelbblättriges Kraut rumstehen haben, sondern genau solche Pflanzen wie sie auf dem Titelbild zu sehen sind. Doch wie schaffe ich das? Mit dieser Frage war ich schon mal auf dem Holzweg, denn darum geht es im Buch "Pflanzenliebe" nicht; es handelt sich nicht um ein Ratgeber mit Pflegehinweisen, Tipps zu Standorten usw., sondern bewegt sich auf der Metaebene zwischen Mensch und Pflanze und um eine Neuausrichtung dieser Beziehung. Dazu streut Oakes immer wieder div. Zitate ein. Diese Betrachtungsweise ist sicherlich nachdenkenswert, ist aber nicht das, was ich erwartet habe. Allerdings hat die Autorin zahlreiche Youtube-Videos und einen eigenen Blog, in denen sie genau meine Fragen beantwortet. Diese werde ich nach der Lektüre alle anschauen.

Das Buch gefällt sicherlich allen passionierten Pflanzenfreunden, die mehr als reines Gärtnern im Sinn haben.

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