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Veröffentlicht am 02.01.2020

2. Teil der Schoko-Trilogie

Die Schokoladenvilla – Goldene Jahre
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V.a. gefällt mir als Lokalpatriotin die Beschreibung Stuttgarts - das Hotel Marquardt, der Friedrichsbau und die Neue Weinsteige. Maria Nikolai hat sauber recherchiert und beschreibt das historische Leben ...

V.a. gefällt mir als Lokalpatriotin die Beschreibung Stuttgarts - das Hotel Marquardt, der Friedrichsbau und die Neue Weinsteige. Maria Nikolai hat sauber recherchiert und beschreibt das historische Leben so detailliert, dass die Szenen sofort vor dem inneren Auge erscheinen. Und auch ich habe recherchiert, weil ich wissen wollte, ob Josephine Baker wirklich in Stuttgart war und siehe da: "Vermutlich war es der Stuttgarter Karl Volmoeller, der Josephine Baker (1929) nach Stuttgart ins Friedrichsbau Varietétheater brachte. Er entdeckte Josephine Baker und verschaffte ihr Auftrittsmöglichkeiten in Berlin und Stuttgart." Sie tanzte knapp bekleidet im bekannten Bananenröckchen, was ihr andernorts untersagt war. Das spricht für die Weltoffenheit und Toleranz, die damals in Stuttgart herrschten.

Dieses Mal handelt das Hörbuch v.a. von Serafina, Halbschwester Victors, die von Berlin in das prächtige Familienanwesen, die Schokoladenvilla, zieht. Und auch dieses Mal gibt es wieder für den unsäglichen Versuch der Sprecherin Beate Himmelstoß, Dialekte, v.a. das Schwäbische, zu immitieren, einen Stern Abzug. Abgesehen davon, ist "Die Schokoladenvilla - Goldenen Jahre" ein abwechslungsreicher Schmöker, der mir so manche Autofahrt versüßt hat.

Ich freue mich auf den dritten Band!

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Veröffentlicht am 29.12.2019

The Chiang Mai Food Diaries

Grillen in Chiang Mai
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"Es gewährt Einblicke in die spannende Welt des für uns durchaus noch nicht so alltäglichen Lebens in Chiang Mai und Thailand. In unterhaltsamer Weise (mit teilweise typisch britischem Humor) wird erzählt ...

"Es gewährt Einblicke in die spannende Welt des für uns durchaus noch nicht so alltäglichen Lebens in Chiang Mai und Thailand. In unterhaltsamer Weise (mit teilweise typisch britischem Humor) wird erzählt von der Esskultur, von Insekten, Bratwürsten, Nudeln, Pilzen, und der Fischzucht und vom ganz normalen Leben in Chiang Mai – aber auch von Geschichtlichem, von Sagen und alten Bräuchen wird berichtet."

Die Rezepte sind für mich zweitrangig, zumal einige Zutaten wie z.B. Grillen, ganze Ochsenfrösche oder Mungbohnenpaste nur vor Ort erhältlich sind. Viel unterhaltsamer sind Alex Gunns Geschichten über die unterscheidlichen Märkte, Standbesitzer sowie Zuwanderer, die die Chiang Mai-Küche beeinflussen, wie z.B. Bangladeshis, Vietnamesen und Chinesen. Bei seinen Erzählungen spart er nicht mit seinem britischem Humor, der den Lesern viele Schmunzler und laute Lacher entlockt.

Das letzte Mal war ich 1998 in Chiang Mai und es hat sich viel geändert, einiges zum Negativen, einiges zum Positiven, so auch die lokale Küche verändert. Das Buch hat mir viele angenehme Erinnerungen zurückgebracht und an das eine oder andere äußerst schmackhafte Gericht gerne zurückdenken lassen. Da ich Vegtarierin bin, war einer meiner ersten Sätze auf Thai "Ich bin Vegetarierin" (di chann kin che), da ich bei den meisten Essenständen die vegetarischen von den Fleischgerichten nicht unterscheiden konnte. MIt der Zeit klappte die Speisenauswahl aber immer besser und trotzdem habe ich Heuschrecken probiert, die auf Holzkohle gegrillt und mit Salzwasser eingesprüht, in der Tat sehr lecker schmecken.

1 Stern Abzug gibt es für das nicht vorhandene Glossar und die ebenfalls nicht vorhandenen Fotos. Dafür gebe ich aber eine defintive Buchempfehlung zur Vorbereitung auf eine Thailandreise oder um Erinnerungen an eine gemachte Reise wieder aufzufrischen.

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Veröffentlicht am 18.11.2019

Der lange Weg - Sein Leben lenken lernen

Wer nix checkt, kann nix ändern!
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Zuerst dachte ich, schon wieder so ein Ratgeber, wobei mir das außergewöhnliche Titelbild ganz gut gefiel. Wer hat nicht mal Tomaten auf den Augen?

Herbert Lange duzt seine Leser. Das kann man mörgen ...

Zuerst dachte ich, schon wieder so ein Ratgeber, wobei mir das außergewöhnliche Titelbild ganz gut gefiel. Wer hat nicht mal Tomaten auf den Augen?

Herbert Lange duzt seine Leser. Das kann man mörgen oder auch nicht. Er versteht es jedoch seine Gedanken klar zu fassen, genau zu definieren und er formuliert seine Zeilen leserfreundlich. Langes wissenschaftlicher Hintergrund als Psychologe und Coach klingt immer wieder durch. Hier begegnet der eine oder andere Leser bekannten psychologischen Theorien. Allerdings ist dies, um die Grundlagen zu erklären, kaum vermeidbar.

Das Buch ist glücklicherweise kein weiterer Ratgeber zum Thema Selbstoptimierung, sondern zeigt einen individuellen Weg der Persönlichkeitsentwicklung auf, der den Menschen als soziales Wesen akzeptiert. Machen wir uns nichts vor, hierbei geht es um eine Lebensaufgabe in Verbundenheit mit unseren Mitmenschen. Das ist m. E. Herbert Lange in "Wer nix checkt, kann nix ändern" sehr gut gelungen und deshalb ist das Buch durchaus lesenswert.

Veröffentlicht am 06.10.2019

Der 10. Fall

Guglhupfgeschwader
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Rita Falk feiert mit "Guglhupfgeschwader" den 10. Eberhofer-Julbiläumskrimi und gleichzeitig auch das 10jährige Dienstjubiläum von Franz Eberhofer.
In diesem Band steht v.a. der Kriminalfall im Mittelpunkt. ...

Rita Falk feiert mit "Guglhupfgeschwader" den 10. Eberhofer-Julbiläumskrimi und gleichzeitig auch das 10jährige Dienstjubiläum von Franz Eberhofer.
In diesem Band steht v.a. der Kriminalfall im Mittelpunkt. Franz Eberhofer und sein Spezl Rudi Birkenberger stellen unter Einsatz ihres Lebens eine kriminelle Bande. Allerdings war der Kriminalfall an sich für mich nie das Hauptaugenmerk der Eberhofer-Krimis. Mir gefallen v.a. die Geschichten, die sich in Niederkaltenkirchen im Allgemeinen und in der Eberhofer Familie insbesondere abspielen, und da ist es ganz schön ruhig geworden. Der Fanz, seine Susi und der kleine Paul leben ihr Familienidyll, die Oma bringt leider nur einige wenige Klopper, der Papa kifft friedlich vor sich hin und Leopold hilft sogar bei den Ermittlungen. Die Niederkaltenkirchner sind in diesem Band ebenfalls sehr zurückhaltend.

Wie bei jedem Hörbuch der Eberhofer-Reihe sticht Christian Tramitz als brillanter Sprecher heraus. Kaum einer schafft es wie er, den einzelnen Charakteren eine eigene Stimme zu verleihen. Allein dadurch entlockt er dem Hörer schon den einen oder anderen Lacher.

Ich hoffe auf einen 11. Band, in dem die Charaktere wieder mehr zum Zug kommen sollten.

Veröffentlicht am 29.09.2019

Die etwas andere Wienreise

Wien abseits der Pfade (Jumboband)
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Georg Renöckl kennt Wien wie seine Westentasche und schafft es, den Leser in sein Wien abseits der Touristenpfade mitzunehmen. Dabei sind die unterschiedlichen Routen wohlüberlegt wie z.B. "Von Sisi zu ...

Georg Renöckl kennt Wien wie seine Westentasche und schafft es, den Leser in sein Wien abseits der Touristenpfade mitzunehmen. Dabei sind die unterschiedlichen Routen wohlüberlegt wie z.B. "Von Sisi zu Franzl". Elisabeth lief ja bekanntlich ihrem Mann lieber davon. Renöckl dreht die Historie um und flaniert vom ehemaligen Kaiserin-Elisabeth-Bahnhof, heute Westbahnhof, zum ehemaligen Kaiser-Franz-Josefs-Bahnhof.

Bei jeder Tour beschreibt er die Straßen durch die er läuft so, dass der Leser den Eindruck bekommt, mitzugehen. Auf dem Weg kehrt er in Gaststätten und Cafés ein, besucht noch den einen oder anderen besonderen Laden und beschreibt außerdem architektonische und geschichtliche Besonderheiten, die man so nicht unbedingt in einem regulären Reiseführer findet.

Am Ende jeder Tour werden auf wenigen Seiten die wichtigsten Punkte in "Orte zum Verweilen" und "Orte zum Vertiefen" zusammengefasst. Diese Listen sind für die Vorbereitung eines Städtetrips sehr nützlich.

Die knapp 400 Seiten sind mit div. Kartenausschnitten und Fotos gespickt, doch leider ist die Qualität der Abbildungen nicht besonders gut und sie sind alle nur schwarz-weiß. Das war sicherlich eine finanzielle Entscheidung; meiner Meinung nach wurde dabei aber bei einem Reiseführer am falschen Ende gespart. Mit besserem Bild- und Kartenmaterial hätte ich die volle Punktzahl vergeben.

"Wien - Abseits der Pfade" kommt bei der nächsten Wienreise definitiv mit ins Gepäck und ich werde die eine oder andere Tour, die man in den handelsüblichen Reiseführern nicht findet, in Angriff nehmen. Ganz besonders freue ich mich darauf, Renöckls Tipps bzgl. besonderer Orte selbst ausprobieren. Die nächste Wienreise kommt jetzt erst recht!