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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 31.07.2017

Viel mehr als "nur" ein Kochbuch

Mein Gartenkochbuch
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Der Titel "Mein Gartenkochbuch" ist irreführend, denn das Buch verbirgt viel mehr als nur Rezepte. Genau deshalb fand ich es besonders gut und es hebt sich von anderen reinen Kochbüchern ab. Ein bisschen ...

Der Titel "Mein Gartenkochbuch" ist irreführend, denn das Buch verbirgt viel mehr als nur Rezepte. Genau deshalb fand ich es besonders gut und es hebt sich von anderen reinen Kochbüchern ab. Ein bisschen irritiert hat mich, dass die Autorin Karin Schmelzle nicht auf dem Cover erwähnt wird.

"Mein Gartenkochbuch" ist saisonal unterteilt in Frühlings-, Sommer-, Herbst- und Winterküche und plädiert zum einen für den saisonalen Gebrauch von Obst und Gemüsen, zum anderen für den Anbau von alten Sorten und legt den Fokus auf regionale Märkte. Der Leser findet nicht nur eine Sammlung von unterschiedlichen Rezepten vor, sondern jede Menge Tipps zum Anbau, zur Lagerung oder eine Anleitung zum Bau von Hügelbeeten, Kräuter- und Pflanzenkunde uvm. Mich hat beeindruckt, wieviel Information man auf wenigen Seiten unterbringen kann und habe einge Dinge gelernt, dass es z.B. zweierlei Quitten gibt, wie man Pilze anbauen kann usw. Durch die vielen unterschiedlichen Themen wird manches nur angerissen, was z.B. bei den Küchenkräuter sehr gut gelingt, bei manchen Themen ist die Information jedoch zu oberflächlich, wie z.B. bei den Hochbeeten. Leider machen die vielen Informationen manche Seiten auch sehr unruhig und etwas unübersichtlich.

Die Rezepte sind nicht ausdrücklich vegetarisch, jedoch keineswegs Fleisch lastig, so dass viele Rezepte für Vegetarier sehr gut geeignet sind. Ich habe sofort das Erdbeer-Tiramisu ausprobiert, das ich jedoch in ein Himbeer-Tiramisu umgewandelt habe. Die Angaben der Zutaten sind genau und die Beschreibung der Zubereitung ist gut nachvollziehbar. Was aber noch viel wichtiger ist: Das Tiramisu war extrem lecker. Ich konnte noch drei bis vier weitere Rezepte finden, die ich auf jeden Fall ausprobieren werde, wie z.B. Butter mit den Blüten der Kapuzinerkresse, gratinierter Fenchel und ein vielversprechendes Mairübchen-Rezept mit Weißwein. Ansonsten konnte ich bei den Rezepten nicht viel Neues finden, zumal die eine oder andere Zutat, z.B. Margarine, nicht mehr zeitgemäß ist. Dazu muss ich aber fairerweise sagen, dass ich sehr viele Kochbücher besitze, selbst Kochkurse gebe und was die Rezeptsammlung angeht, nicht unbedingt repräsentativ bin.

Ich kann das Buch empfehlen, da es sich nicht um ein reines Kochbuch handelt, sondern viele wertvolle Tipps rundum den Garten beinhaltet. Nur bei wenigen Rezepten wird Fleisch verwendet, so dass "Mein Gartenkochbuch" auch für Vegetarier sehr interessant ist.

Veröffentlicht am 28.07.2017

Frau Smith springt

Swing Time
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Erstmal vorweg: Nach dem Prolog habe ich mich schwer getan und es hat lange gedauert, die ganzen 640 Seiten zu lesen.

"Zähne zeigen" habe ich gerne gelesen, jedoch hatte ich den Verdacht, dass bei der ...

Erstmal vorweg: Nach dem Prolog habe ich mich schwer getan und es hat lange gedauert, die ganzen 640 Seiten zu lesen.

"Zähne zeigen" habe ich gerne gelesen, jedoch hatte ich den Verdacht, dass bei der deutschen Übersetzung so einiges unterging. Deshalb habe ich das Buch auch noch einmal als "White Teeth" verschlungen und war begeistert. Das Werk wurde zurecht hochgelobt und preisgekrönt. Danach habe ich "London N-W" gewählt. Es ist dynamisch, atemlos wie London selbst. Smith springt allerdings ohne Vorwarnung zwischen den Protagonisten und wechselt die Schreibstile, was handwerklich sicherlich ein Leistung ist und eine gewissen Dichte erezugt. Als Leser wird mir die Handlung dadurch aber zu distanziert und emotionslos. "London N-W" habe ich nicht auf Englisch gelesen. Vielleicht hätte ich das mal tun sollen?

Nun aber zu Smith neuestem Werk "Swing Time". Mittlerweile wohnt sie übrigens nicht mehr in North-West London, sondern in New York City. Ich werde nicht den Klappentext abschreiben, sondern gleich zu meinem Eindruck übergehen:
Der Roman gewann den WELT-Literaturpreis, allerdings ist das kein Garant für ein tolles Buch. Es behandelt ein sehr interessantes Thema: Inwieweit formen und beeinflussen Herkunft und soziales Umfeld einen Menschen? Smith kann Geschichten anspruchsvoll erzählen, Details gut herausarbeiten, verliert sich dann aber darin und es wird zäh. Die Autorin kämpft gegen Stereotype und schafft gleichzeitig welche. Was können Mädchen mit einem "Afro-Hintergrund" am besten? Genau - Tanz, Musik und Sport! Was für ein Klischee! Dazu werden Themen wie Religion, Rassismus, Weltpolitik angerissen und schon ist der rote Faden weg, der Tiefgang mit ihm und zu guter Letzt die ganze Geschichte. Zadie Smith macht, was sie auch schon in "London N-W" gemacht hat, sie springt! Ortswechsel (London, New York Gambia) und Zeitsprünge machen es noch schwerer, den roten Faden zu erkennen. Vielleicht hätte ich den Roman auch auf Englisch lesen sollen...

Veröffentlicht am 27.07.2017

77 raffinierte vegetarische Rezepte

Pflücksalat & Blattspinat
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Von den Gemüsen des Titelbilds angezogen, habe ich "Pflücksalat & Blattspinat" in einem Rutsch durchgelesen. Schade, dass auf der Titelseite nicht gleich darauf hingewiesen wird, dass es sich ausschließlich ...

Von den Gemüsen des Titelbilds angezogen, habe ich "Pflücksalat & Blattspinat" in einem Rutsch durchgelesen. Schade, dass auf der Titelseite nicht gleich darauf hingewiesen wird, dass es sich ausschließlich um vegetarische Rezepte handelt. U.U. hätte ich als Vegetarier deshalb gar nicht zu diesem Kochbuch gegriffen.

Yvonne Schwarzinger, Sterneköchin und Autorin schafft es, die Rezepte so zu gestalten, dass auch ungelernte Köche leckere Ergebnisse erzielen. Die Rezepte sind übersichtlich, die Zutaten kennt man, die Zubereitung wird Schritt für Schritt erklärt und jedes Rezept wird von einem herrlichen Foto begleitet, das einem das Wasser im Mund zusammenlaufen lässt. Was soll dabei also noch schiefgehen? Ein Foto hat mich jedoch etwas irritiert: Süße Spinattorte mit Himbeeren. Wo man einen goldbraunen Biscuitboden erwarten würde, sticht einem ein grünes Etwas ins Auge, das jedoch wunderbar mit Mascarpone-Quark bestrichen und mit Himbeeren belegt wurde. Das wird sicherlich auch das Rezept sein, dass ich als erstes ausprobieren werde. Jedes Rezept ergänzt ein hilfreicher und interessanter Tipp wie z.B. zu alternativen Zutaten oder auf was man bei der Zubereitung achten sollte. Die raffinierten Gerichte sind intelligent in den folgenden Kapitel aufgeführt: Grüne Smoothies, Salate + Basics, Suppen + Vorspeisen + Snacks, Beilagen + Hauptgerichte, Süßes + Knuspriges und Dressings. Einige Seiten widmet Schwarzinger Kräutern und Gemüsen, erklärt sie knapp und kochbuchgerecht.

Einen Kritikpunkt habe ich allerdings: Fett ist zwar ein Geschmacksträger, wird jedoch heute als gesundheitlichen Gründen in Maßen verwendet. Nicht so bei vielen Gerichten in "Pflücksalat & Blattspinat". Yvonne Schwarzinger spart nämlich gar nicht an Butter, Sahne, Mascarpone, Ricotta oder Olivenöl. Vermutlich schmeckt dann alles enorm lecker, ist aber gleichzeitig auch enorm reichhaltig und leider nicht immer gesund.

Trotz dieser Kritik handelt es sich bei "Pflücksalat & Blattspinat" um ein wunderschönes, vegetarisches und praxisnahes Kochbuch mit 77 raffinierten Rezepten, das ich nicht nur Vegetariern empfehle.

Veröffentlicht am 24.07.2017

Friede, Freude, Eierkuchen

Die Patin
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"Die Patin" ist noch absurder als "Die Mütter-Mafia", die Fälle sind noch abenteuerlicher und alles verliert sich in Friede, Freude, Eierkuchen.

Constanze tritt dieses Mal als "Die Patin" auf, bei ihr ...

"Die Patin" ist noch absurder als "Die Mütter-Mafia", die Fälle sind noch abenteuerlicher und alles verliert sich in Friede, Freude, Eierkuchen.

Constanze tritt dieses Mal als "Die Patin" auf, bei ihr Treffen sich alle, sie regelt die schwierigsten Fälle, sie nervt aber nach wie vor mit ihrer dümmlichen Art. Warum kann es sich dabei nicht um eine intelligente Frau handeln? Wäre es dann nicht mehr so albern?

Trudi zieht weiterhin irgendwelche "Lernaufgaben" ans Land. Die letzte hartnäckige vertreibt sie mit einer verwesten Schildkröte. Die starke Anne, lässt sich aufgrund eines sittenwidrigen Ehevertrags, von ihrem Ehemann knechten, verliebt sich, wird schwanger, erbt und alles wird gut. Constanze findet ihr Glück mit dem unwahrscheinlich gut aussehenden und erfolgreichen Anwalt Anton. Außerdem schlägt die Mütter-Mafia wieder zu, macht Geschäfte mit der Russenmafia, klärt Kindesvernachlässigung auf und leert die eine oder andere Pulle. Immer wieder werden Nellies Tagebucheinträge eingestreut und man erfährt so einige Aspekte aus dem Leben eines Teenagers. Mir erschließt sich jedoch kein bisschen, warum mich das interessieren sollte.

Inhaltlich eine glatte 6, Boes nervt stellenweise mit ihrer übertriebenen Stimme und dennoch musste ich das eine oder andere Mal herzhaft lachen und wollte immer bis zum Enden hören. Für die gelunge Albernheit gibt es von mir 3 Punkte.

Veröffentlicht am 20.07.2017

Gute Sushi-Rezepte Schritt für Schritt erklärt

Sushi-at-Home-Party
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Ich rolle schon seit einigen Jahren Sushi selbst, habe div. Bücher zu diesem Thema gelesen und muss sagen, dass Sushi-at-Home-Party sich positiv abhebt: Angjinsan beschreibt auf den ersten Seiten die unterschiedlichen ...

Ich rolle schon seit einigen Jahren Sushi selbst, habe div. Bücher zu diesem Thema gelesen und muss sagen, dass Sushi-at-Home-Party sich positiv abhebt: Angjinsan beschreibt auf den ersten Seiten die unterschiedlichen Utensilien und Zutaten. Dann kommen auch schon die ersten Rezepte und zwar für die Beilagen. Diese werden in vielen Büchern nicht erwähnt, dabei sind diese sehr wichtig und runden ein Sushi-Menu ab.

Schritt für Schritt wird danach anhand von Fotos die Zubereitung verschiedener Sushi-Formen erklärt, leicht verständlich und nachvollziehbar. Man lernt wie man die gängigten Sushi zubereitet.

Der dritte Rezeptblock bietet Rezepte für den Tag danach. Nach jeder Sushi-Party bleiben Zutaten übrig, die viel zu schade sind, um sie wegzuwerfen. Angjinsan zeigt dem Leser schmackhafte Ideen wie man die Reste sinnvoll und lecker verwerten kann,

Das Buch wird noch durch eine japanischen Knigge, der z.T. sehr amüsant ist , sowie durch einen FAQ-Teil ergänzt.

Ein sehr gutes Sushi-Kochbuch, das sich auf das Wesentliche konzentriert, ohne Beilagen und Resteverwertung zu vernachlässigen. Ich empfehle das Buch sowohl geübten Sushi-Köchen als auch Anfängern.