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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.03.2017

Es ist cool, ein Mädchen zu sein!

Alles, was Mädchen wissen sollten, bevor sie 13 werden
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Das Cover des Buches hat mich stutzig gemacht und ich hoffte, dass es sich nicht wieder um so einen typischen Girlie-Roman handelt. Schon nach den ersten Zeilen wurde ich eines Besseren belehrt. Das Buch ...

Das Cover des Buches hat mich stutzig gemacht und ich hoffte, dass es sich nicht wieder um so einen typischen Girlie-Roman handelt. Schon nach den ersten Zeilen wurde ich eines Besseren belehrt. Das Buch greift Themen der Pubertät fachlich sehr gut auf, bleibt aber dennoch humorvoll und flüssig. Links und Checklisten laden zur Interaktion ein und regen zum eigenen Nachdenken an. Hilfreich ist, dass das Buch nicht aus der Sicht einer erwachsenen Autorin geschrieben ist, sondern von Henriette, einem 15jährigen Mädchen. Dadurch wirken die Tipps nie besserwisserisch, sondern von Pubertier zu Pubertier.

Die einzelnen Kapitel befassen sich z.B. mit körperlichen Themen wie den Veränderungen des weiblichen Körpers, der ersten Monatsblutung oder dem Körperhaarwuchs, aber auch mit der ersten Liebe, dem ersten Date sowie ganz ernsten Themen wie Mobbing. Die Autorin, oder besser gesagt Henriette, stellt nicht nur hohle Thesen auf, sondern belegt alles sachlich fundiert, jedoch mit einem Schmunzeln und immer so, dass es Mädchen in diesem Alter gut verstehen können, ohne dass es peinlich wird.

Das Buch war für meine Tochter und mich eine wahre Lesefreude und wir freuen uns schon auf das nächste Buch aus Heike Abidis Feder.

Veröffentlicht am 09.03.2017

Intelligenter Retro-Krimi

Es klingelte an der Tür
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Bei dieser Neuübersetzung von Rex Stouts "Es klingelte an der Tür" bin ich zwiegespalten. Kein Krimi, den man schnell mal so herunterlesen kann. Die unterschiedlichen Handlungsstränge benötigen etwas Zeit ...

Bei dieser Neuübersetzung von Rex Stouts "Es klingelte an der Tür" bin ich zwiegespalten. Kein Krimi, den man schnell mal so herunterlesen kann. Die unterschiedlichen Handlungsstränge benötigen etwas Zeit und Durchhaltevermögen. Der Leineneinband liegt angenehm in der Hand und verleiht dem Taschenbuch einen hochwertigen Eindruck. Der Krimi ist aus der Sicht des Assistenten Archie Goodwin geschrieben. Das etwas Altmodische und Angestaubte mochte ich sehr und konnte mir die Charaktere sowie das New York der 60er Jahre bestens vorstellen. So musste man z.B. eine Telefonzelle aufsuchen, wenn man telefonieren wollte. Die Marotten des Privatdetektivs Nero Wolfes sind sehr sympathisch. Er verlässt zum Ermitteln sein Brownstone Haus nie, kümmert sich stundenlang um seine Orchideen und schwelgt zusammen mit seinem Koch Fritz in Kochrezepten. Man gewinnt außerdem den Eindruck, dass Wolfe am allerliebsten frei hat. Das ist auch das Hauptmotiv, warum er diesen Fall überhaupt annimmt.

Die betuchte Rachel Bruner bietet Nero Wolfe 100.000 Dollar für dessen Hilfe. Sie hat Machenschaften des FBI aufgedeckt und nun den naheliegenden Verdacht, von diesem auf Schritt und Tritt beschattet zu werden. Gleichzeitig wird Wolfe darum gebeten einen ungelösten Mordfall an einem Journalisten aufzudecken. Hängen beide Vorfälle vielleicht zusammen? Mit viel Geschick schafft das Detektivteam, den FBI auszutricksen.

Obwohl der Krimi 1965 spielt, sind die Methoden des FBI hochaktuell. Mir hat besonders gut gefallen, dass Rex Stout eine spannende Geschichte erzählen kann, ohne sich blutrünstiger Szenen zu bedienen.