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Veröffentlicht am 25.02.2018

Nicht wie der Klappentext verspricht

Der Buchliebhaber
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Gesponserte Produktplatzierung - Rezensionsexemplar
Preis: € 10,00 [D]
Verlag: Goldmann
Seiten: 512
Format: Taschenbuch
Altersempfehlung: keine Angabe
Reihe: -
Erscheinungsdatum: 20.11.2017

Inhalt:

Arthur ...

Gesponserte Produktplatzierung - Rezensionsexemplar
Preis: € 10,00 [D]
Verlag: Goldmann
Seiten: 512
Format: Taschenbuch
Altersempfehlung: keine Angabe
Reihe: -
Erscheinungsdatum: 20.11.2017

Inhalt:

Arthur Prescott ist glücklich mit seinem Leben im beschaulichen Barchester. Er unterrichtet an der Universität und verbringt seine Freizeit am liebsten in der Bibliothek der Kathedrale, deren Geschichte er recherchiert. Doch ausgerechnet seine wichtigste Quelle, das ›Buch der Ewolda‹, gilt als verschollen. Seit Jahren sucht Arthur vergebens nach dieser mittelalterlichen Handschrift, als nun auch noch ein Eindringling seine Arbeit stört: Die junge Amerikanerin Bethany ist nach Barchester gekommen, um die Bestände der Bibliothek zu digitalisieren. Ein Sakrileg in den Augen des bibliophilen Arthur. Doch Bethany erobert schließlich nicht nur Arthurs Herz, sie hilft ihm auch, das Rätsel des verschwundenen Manuskripts zu lösen ...

Design:

Ein kleines Buch für die Handtasche. Da habe ich schon deutlich größere und dickere Bücher gesehen, trotz der über 500 Seiten! Perfekt zum mitnehmen und überall dabeihaben.

In das Cover und den Titel habe ich mich sowieso direkt verliebt. Immerhin sind wir hier unter Buchliebhabern. ? Die dezenten rosa Blüten und die alten Bücher haben mir ein Gefühl von Geborgenheit vermittelt. Der Schriftzug ist erhaben und glänzt leicht, auf den Blüten ist eine transparente Glanzschicht aufgetragen. Dezent, aber trotzdem ein schönes Detail. Diesen Glanz finden wir auch auf dem Buchrücken und den ersten Worten auf der Rückseite.

Meine Meinung:

Der Duft! Ich gehöre definitiv zu den Leuten, die an Büchern riechen. Und dieses riecht so, wie früher dicke Taschenbücher gerochen haben. Das hat mich natürlich, zusammen mit dem Titel, sofort angesprochen.

Laut Klappentext treffen in diesem Buch der bibliophilen Arthur auf die amerikanische "Digitalisierungsexpertin" Bethany und gemeinsam suchen sie, nach anfänglichen Reibereien, nach einem verschollenen Manusript, während sich zwischen ihnen einen Liebesgeschichte entwickelt.
Grundsätzlich findet man diese Elemente auch in der Geschichte, allerdings machen sie tatsächlich leider nur einen kleinen Teil aus.
Die Suche nach dem Buch der Ewolda wurde komplett durch die Suche nach dem heiligen Gral ersetzt. Das Buch, um das es sich meiner Meinung nach hätte drehen müssen, wäre nur das Mittel zum Zweck um den Gral zu finden. Das allein schon hat mich sehr irritiert. Nirgendwo erschloss sich mir im Vorfeld, dass es hierbei primär um die Arthus-Sage geht. Hätte ich das gewusst, wäre das Buch vermutlich nicht interessant für mich gewesen.

Am Anfang der Kapitel macht die Geschichte immer einen Sprung in die Vergangenheit. Wir erleben verschiedene wichtige Ereignisse im Kloster Sankt Ewolda, fast immer in chronologischer Reihenfolge. Diese Schilderungen fand ich mit am interessantesten in dem Buch. Sie waren auch der Hauptgrund dafür, dass ich das Buch überhaupt beendet habe. Ich wollte wissen, wie Vergangenheit und Zukunft irgendwann aufeinandertreffen und was es nun mit diesem Schatz aufsich hat. Diese Auszüge erinnerten mich an Romane wie "Die Säulen der Erde". Hätte sich der Autor auf einen historischen Roman in dieser Form konzentriert, hätte es mir besser gefallen.

Die Charaktere waren allesamt sehr flach. Ich konnte mich in keine der Personen hineinversetzen.
So wie Arthur sich verhält, erschien er mir beim Lesen eher wie ein 70-Jähriger mit schlohweißen Haaren, der einsam sein Leben fristet mit der Kathedrale und ihrer Bibliothek als seine einzige Aufgabe. Jünger konnte ich ihn mir nur sehr schlecht vorstellen. Ich hatte wirklich Probleme mit ihm als Hauptprotagonist. Damit einhergehend war für mich die Liebesgeschichte zwischen ihm und Bethany absolut unglaubwürdig. Natürlich sind wir hier nicht im Young Adult-Bereich, aber es fehlte mir einfach vorne und hinten an allem um diese Beziehung glauben zu können. Diesen Aspekt des Buches hätte man ohne viel Verlust weglassen können.

Dieses Buch war leider nichts für mich. Einerseits war ich fasziniert von der Vielfalt und Detailverliebtheit, andererseits störte dies immens. Man merkt dem Buch an, dass der Autor sehr ausführlich und gründlich recherchiert hat. So gut wie die Orte und die Bauwerke beschrieben wurden, so flach war die Geschichte. Denn diese wurde durch die vielen Beschreibungen sehr ausgebremst. Die Handlung in der Gegenwart könnte man in wenigen Kapiteln schildern. Und andauernd sind die Charaktere bei irgendeiner Messe oder Andacht und es wiederholt sich alles gefühlt tausendfach.

Der Erzählstil war sehr langsam und gemächlich, jedoch nicht unverständlich. An keiner Stelle wurde es packend oder dramatisch, obwohl die Geschichte das tatsächlich hergegeben hätte. Ich habe fast zwei Monate gebraucht um das Buch komplett zu lesen! Im Rückblick erscheint es mir so, als habe es mindestens 2.000 Seiten. Der Text ist gespickt mit vielen Fachbegriffen, sodass ich anfangs einige davon nachgeschlagen habe. Das hat den Lesefluss auch verlangsamt. Hinterher habe ich einfach nur noch darüber hinweggelesen.

Fazit:

Leider hat mich dieses Buch enttäuscht. Ich habe nach der Inhaltsangabe etwas gänzlich anderes erwartet. Ich schwankte die ganze Zeit dazwischen dem Buch 2 oder 3 Sterne zu geben.

Nachdem ich das Buch beendet habe, habe ich es noch eine weitere Woche liegen lassen und immer wieder überlegt, was dafür und dagegen sprach. Als ich meine Punkte für die Rezension sammelte, sprachen dann leider immer mehr gegen das Buch. Wirklich schade, da die Idee der Geschichte mich fasziniert hat, jedoch konnte der Funke einfach nicht überspringen. Daher kann ich nur zwei Sterne vergeben.

Veröffentlicht am 13.02.2018

Föniglich!

Der Fönig
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Gesponserte Produktplatzierung - Rezensionsexemplar
Preis: € 10,00 [D]
Verlag: Penguin
Seiten: 64
Format: Taschenbuch
Altersempfehlung: keine Angabe
Reihe: -
Erscheinungsdatum: 09.01.2018

Inhalt:

Ein ...

Gesponserte Produktplatzierung - Rezensionsexemplar
Preis: € 10,00 [D]
Verlag: Penguin
Seiten: 64
Format: Taschenbuch
Altersempfehlung: keine Angabe
Reihe: -
Erscheinungsdatum: 09.01.2018

Inhalt:

Ein Moerschen für Erwachsene vom Großmeister des Humors

Eines Tages erwachte der Fönig zum Gezwitscher einer Fohlmeise, eines Folibris und eines Faninchens, denn in seinem Fönigreich wurden alle Ks durch Fs ersetzt. Dann werden in seinem Fönigreich sämtliche Fs durch Ks ersetzt. Und plötzlich ist Frieg mit Kranfreich! Da können nicht einmal mehr die drei Wünsche helfen, die dem Fönig gewährt werden … Walter Moers stellt in seinem illustrierten Moerschen nicht nur die deutsche Sprache auf den Kopf, sondern auch die gesamte Märchenwelt. In Fönigland, wo die Buchstaben die Plätze tauschen, lauert das Lachen hinter jedem Wort. Einfach umwerfend komisch!

Meine Meinung:

Vor einigen Jahren erzählte mir ein befreundetes Paar von dem Fönig von Walter Moers. Das Buch ist regelrecht zur Familienlektüre geworden und wanderte von Hand zu Hand. Leider bekam ich es nicht zu Gesicht und somit versank das Buch in den hintersten Winkel meiner Erinnerungen. Als ich es nun im Bloggerportal entdeckte stand fest: das Buch muss ich lesen. Zum Glück erhielt ich es als Rezensionsexemplar, vielen Dank dafür.

Ich habe das Buch direkt mehrmals hintereinander gelesen (so viele Seiten mit so viel Text hat es immerhin nicht). Beim ersten Mal ist es mir nämlich passiert, dass ich die vertauschten Buchstaben im Kopf einfach wieder durch die richtigen ersetzt habe. Daher habe ich beim zweiten Durchlesen ganz explizit darauf geachtet, es auch genauso zu lesen wie es im Buch steht. Das ist garnicht einfach. Und wenn man dann auch noch versucht das Ganze jemandem vorzulesen ergibt das so manchen lustigen Zungendreher. ?

Allein die Idee zu haben in einem gesamten Königreich einfach mal zwei Buchstaben miteinander zu vertauschen hat mich schon sehr belustigt. Als dann auch noch die nymphomanische Königin vor dem Akt kiffen will, artet es so richtig aus. Das Ganze wird gewürzt mit einem kleinen Hauch Märchen, und schon haben wir ein unterhaltsames Buch für Erwachsene.

Ich würde das Buch eigentlich als Comic bezeichnen. Große Schrift, überall Zeichnungen und andere Illustrationen (ich sag nur die Galerie der Königin...). Den Zeichenstil von Walter Moers kennt vermutlich jeder, am bekanntesten wird Käpt'n Blaubär sein. Diesen mag ich sehr und habe mir die Bilder gerne angeschaut. Die Figuren sind einfach ausdrucksstark.

Eine kleine Anekdote will ich euch nicht vorenthalten: als Buchschnüffler schlug ich wahllos eine Seite auf und roch mit geschlossenen Augen am Papier. Ich hatte zuvor nicht geschaut welche Seite ich aufgeschlagen hatte. Als ich dann die Augen öffnete staunte ich nicht schlecht, als ich an einem Gemälde der Königin gerochen habe. Das hat schon vor dem Lesen für den ersten Lacher gesorgt. Und nein, fischig roch das Papier definitiv nicht. ?

Fazit:

Ich habe mich föniglich amüsiert. Ein kurzweiliger Spaß für Erwachsene, die das geschriebene Wort lieben. Der Fönig ist Kult! Oder sollte ich eher schreiben: der Fönig ist Fult. ? Dafür vergebe ich gerne vier Sterne.

Veröffentlicht am 07.02.2018

Drei Epochen, ein Abenteuer

Timeless - Retter der verlorenen Zeit
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Gesponserte Produktplatzierung - Rezensionsexemplar
Preis: € 19,99 [D]
Verlag: cbj
Seiten: 624
Format: Hardcover
Altersempfehlung: ab 12 Jahren
Reihe: -
Erscheinungsdatum: 23.10.2017

Inhalt:

Dein Eintritt ...

Gesponserte Produktplatzierung - Rezensionsexemplar
Preis: € 19,99 [D]
Verlag: cbj
Seiten: 624
Format: Hardcover
Altersempfehlung: ab 12 Jahren
Reihe: -
Erscheinungsdatum: 23.10.2017

Inhalt:

Dein Eintritt in eine neue Welt – Sei dabei, bevor die Zeit abläuft

Die Zeitkollision war eine Katastrophe kosmischen Ausmaßes, die Zeit und Raum aufspaltete und die Erde auseinanderriss. Die Überlebenden kommen aus den unterschiedlichsten Kulturen und Epochen. In dieser neuen Welt lebt Diego Ribera.

Doch nicht alle sind an einem friedlichen Zusammenleben in diesem neuen Zeitalter interessiert, und so wird Diegos brillanter Erfinder-Vater entführt. Er soll den Zeitbruch – und somit die letzten 15 Jahre – ungeschehen machen. Diego muss sich auf eine gefährliche Reise begeben, um seinen Vater, seine eigene Existenz und die Zukunft der Welt zu retten …

Design:

Wenn man das Cover mag, wird man die Bilder im Buch lieben! Alles an diesem Cover hat mir gefallen, ich habe keinen Grund zu meckern. ? Sogar auf dem Vorsatz finden sich Bilder von wichtigen Personen der Geschichte. Diese habe ich mir am Anfang immer wieder gerne angeschaut. Das Cover hat mich übrigens auch erst auf dieses Buch aufmerksam gemacht und mein Interesse daran geweckt. Daher: Mission und Zweck erfüllt!

Meine Meinung:

Der Hauptcharakter dieser Geschichte ist der 13-jährige Diego Ribera. Er lebt in einer Welt, in der drei verschiedene Epochen miteinander kollidiert sind und sich eine neue Welt geformt hat:

"Die Menschen aus der zivilisierten Vergangenheit nannte man die Dampfzeitler, die aus der Zukunft waren die Ältesten und die aus der Zeit dazwischen die Mittelzeitler." (S. 7)

Somit haben wir eine bunte Mischung aus Dinosauriern, Hochhäusern und dampfbetriebenen Robotern. Von der Idee und Umsetzung her genial! So eine Konstellation ist mir bisher noch nicht begegnet.
Wir lernen Diego und seine Freunde kennen und kurz darauf geht das große Abenteuer los. Die Geschichte ist unterhaltsam und für ein jüngeres Publikum sicher auch spannend. Mich konnte sie nicht so fesseln, dennoch habe ich sie gerne gelesen. Der Autor hat viele interessante Ideen. Einige erinnerten mich an den Film "Der Schatzplanet" von Disney.

Die Charaktere sind toll konzipiert und ergänzen sich gut. Das Zusammenspiel, besonders von Diego und seinen Freunden, hat mir besonders gefallen. Vor allem Lucy und Paige waren super, da sie jungen Mädchen ein starkes Vorbild sein können. Sie bieten den Jungs ganz schön die Stirn!

Vom Inhalt der Geschichte hatte ich etwas komplett anderes erwartet. Anfangs war ich von den Geschehnissen sehr überrascht und konnte sie nicht direkt einordnen. Ich hatte einfach nicht damit gerechnet, dass der Plot so komplett anders ablaufen würde als von mir vermutet. Außerdem war die Handlung von einer steten Unruhe geprägt, die Charaktere stürzen von einer Katastrophe in die nächste. Ein paar ruhigere Abschnitte hätten dem Buch gutgetan und etwas Struktur hineingebracht.

Das Buch war zwar gut zu lesen, aber der Schreibstil gefiel mir nicht hundertprozentig. Der Autor hat versucht eine einfache Sprache zu wählen und diese trotzdem mit technischen Begriffen zu kombinieren. Außerdem habe ich mich immer wieder dabei ertappt wie ich über unterschiedliche Formulierungen nachgedacht habe und mich fragte, wie man den Satz anders schreiben könnte. Das hat mich ab und an etwas im Lesefluss behindert. Etwa 200 Seiten habe ich gebraucht, bis ich mich an den Schreibstil gewöhnt habe. Danach ging es dann aber flüssig weiter.

Mit den 624 Seiten, dem schweren Einband und den dicken Seiten ist das Buch ein richtiger Brocken. Lange in der Hand halten kann man es nicht, sondern muss es beim Lesen auf jeden Fall ablegen. Und mir ist auch noch aufgefallen, dass das Buch nicht offen liegen bleibt. Es will sich immer wieder schließen und man muss die Seiten regelrecht festhalten und auch ein wenig gegen das Buch ankämpfen. Ob das an den dickeren Seiten liegt? Vielleicht sind sie etwas zu störrisch.

Einen Großteil des Buches machen natürlich die Illustrationen aus. Und für diese muss ich wirklich ein großes Lob aussprechen! Sie fangen die geschilderte Welt nicht nur perfekt ein, sie sind auch wunderschön anzusehen und so detailreich. Ich glaube ich hätte das Buch viel schneller beendet, wenn ich die Bilder nicht stundenlang angeschaut hätte. Viele davon könnte ich mir wirklich als Kunstdrucke an der Wand vorstellen, vor allem mit der tollen Kombination der verschiedenen Zeitepochen. Sie waren definitiv das Highlight an diesem Buch für mich.

Fazit:

Das perfekte Buch für junge Abenteurer, besonders auch für Jungen und an Technik interessierte Mädchen. Die Charaktere und die Zeichnungen haben mich begeistert, die Geschichte hätte für mich jedoch gerne etwas anders ablaufen können. Trotzdem vergebe ich diesem wunderschönen Buch 4 Sterne.

Veröffentlicht am 05.02.2018

Da lacht das Schurkenherz

Das Buch der Schurken
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Gesponserte Produktplatzierung - Rezensionsexemplar
Preis: € 12,00 [D]
Verlag: btb
Seiten: 256
Format: Taschenbuch
Altersempfehlung: keine Angabe
Reihe: -
Erscheinungsdatum: 09.01.2017

Inhalt:

Was wäre ...

Gesponserte Produktplatzierung - Rezensionsexemplar
Preis: € 12,00 [D]
Verlag: btb
Seiten: 256
Format: Taschenbuch
Altersempfehlung: keine Angabe
Reihe: -
Erscheinungsdatum: 09.01.2017

Inhalt:

Was wäre die Welt ohne Schurken? Unfassbar langweilig: Sherlock Holmes ohne Moriarty, Paris ohne Fantômas oder gar das Monster ohne Frankenstein? Im Herrn der Ringe würde vermutlich ununterbrochen gepicknickt, Alice würde den lieben langen Tag nur durchs Wunderland hopsen und Hannibal Lecter an Sojawürstchen knabbern. Schurken machen das Leben erst spannend, das unserer Helden und natürlich auch unseres. Martin Thomas Pesl hat die 100 genialsten und coolsten Bösewichte der Weltliteratur zur verschmitzten Schurkenparade versammelt. Mit Illustrationen und Schurkenskala.

Design:

Das Cover gefällt mir total gut. Der Scherenschnitt zeigt einen Zylinder mit Maske und Schnurrbart. Einfach herrlich! Der weiße Hintergrund und die an drei Seiten angebrachten schwarzen Balken erwecken ein wenig den Eindruck einer Traueranzeige. Passt zum Thema, auch wenn es etwas makaber ist. Nur das btb Fähnchen in Rot sticht hervor und mutet ein wenig an den roten Bluttropen im weißen Schnee an.

Meine Meinung:

Als erstes ist mir der Geruch des Buches aufgefallen. Ich gehöre zu den heimlichen Buchschnüfflern und liebe es an Papier zu riechen. Doch dieses Buch habe ich schon gerochen, als ich es gerade aus der Versandverpackung geholt habe. Die Seiten riechen sehr unangenehm. Ich weiß nicht ob das vom Papier oder vom Druck kommt, aber ich hatte schon einmal solch ein Buch und fand es nicht gerade angenehm zu lesen. Bei jedem Blättern kommt einem der "Duft" entgegen. Ganz ehrlich, hätte ich das Buch im Laden in die Hand genommen, hätte ich es allein deswegen schon nicht gekauft.

Apropos Papier und Druck: Das Papier ist so durchscheinend, dass man von der Rückseite wirklich sehr viel durchsehen kann. Das ist aufgrund der Zitate und Überschriften in fetter Schrift sowie der Bilder bei jedem Bösewicht nicht so toll. Das hat mich wirklich gestört!

Aufgrund der beiden zuvor genannten Punkte empfehle ich den Kauf des Ebooks gegenüber dem Taschenbuch. Das riecht nicht und man sieht auch nicht die Rückseite des Blattes durchschimmern.

So, nun aber mal zum Inhalt. Das Buch ist in verschiedene Abschnitte mit entsprechenden Oberthemen eingeteilt. Jeder Schurke wurde in eine davon einsortiert und ist dort dann auch zu finden. Die Themen oder Kapitel sind:

Die Gierigen (13 Schurken)
Die Rachsüchtigen (7 Schurken)
Die Despoten (12 Schurken)
Die Berserker (7 Schurken)
Die Egoschweine (12 Schurken)
Die Erziehungsberechtigten (8 Schurken)
Die fatalen Frauen (7 Schurken)
Die Psychopathen (11 Schurken)
Die Ungreifbaren (9 Schurken)
Die verrückten Wissenschaftler (5 Schurken)
Die Über- und Unterirdischen (5 Schurken)
Die Könige des Verbrechens (4 Schurken)

Jeder Schurke bekommt eine Doppelseite Platz. Links werden der Name, Daten zur Lektüre in der der Schurke auftaucht, das Bild und ein Zitat aufgeführt. Auf der rechten Seite folgen dann die Erläuterungen sowie ein paar passende Details. Dieser Aufbau hat mir sehr gut gefallen.

Viele der Schurken kenne ich bisher tatsächlich noch nicht. Die mir Unbekannten haben mich auf jeden Fall neugierig gemacht, und die, die ich kannte, waren wirklich sehr gut recherchiert und humorvoll aufgearbeitet. In jedem Text ist eine gute Prise Sarkasmus enthalten, das mag ich sehr. Der Schreibstil ist gut zu lesen, erinnert mich teilweise sogar an einen Poetry Slam. Stellt euch eine kleine, dunkle Bühne vor. Ein einsames Mikrofon und einen Mann auf der Bühne. Er berichtet von Gräueltaten, ohne ins Detail zu gehen. Man ist gefesselt und will mehr!

Es gibt übrigens nicht nur menschliche Schurken in diesem Buch. So ist zum Beispiel auch Shir Khan (der Tiger aus "Das Dschungelbuch") vertreten oder "Das Schloss" aus dem gleichnamigen Roman von Franz Kafka.

Zu den Zeichnungen muss ich auch noch ein kurzes Wort verlieren. Diese sind mal mehr, mal weniger skizzenhafte Bleistiftzeichnungen. Sie haben mir leider nicht gefallen. Ein paar waren okay, aber mir gefiel der Stil einfach nicht. Gerade bei der Aufmachung des Covers hätte ich eher etwas Frisches erwartet.

Gut finde ich dann wieder, dass es am Ende ein Inhaltsverzeichnis und ein Literaturverzeichnis gibt. Außerdem gibt es noch eine Seite auf der man seine liebsten 20 Schurken in einer Rangliste vermerken kann. Das ist eine interessante Idee! Ich habe auf jeden Fall ein paar Favoriten, die auf diese Schurkenliste wandern werden.

Fazit:

Inhaltlich konnte mich das Buch vom Text und der guten Recherche überzeugen. Die Bilder und die Machart des Taschenbuches hingegen haben zu großen Abstrichen bei mir geführt, sodass ich nur drei Sterne vergeben kann.

- - -
Klappentext von www.randomhouse.de

Veröffentlicht am 28.01.2018

Höllische Unterhaltung

In der Liebe ist die Hölle los
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Preis: € 10,00 [D]
Verlag: LYX
Seiten: 399
Format: Taschenbuch
Altersempfehlung: ab 16 Jahren
Reihe: Band 1
Erscheinungsdatum: 24.04.2017

Inhalt:

Catalea Morgenstern will eigentlich nur eins: so wenig ...

Preis: € 10,00 [D]
Verlag: LYX
Seiten: 399
Format: Taschenbuch
Altersempfehlung: ab 16 Jahren
Reihe: Band 1
Erscheinungsdatum: 24.04.2017

Inhalt:

Catalea Morgenstern will eigentlich nur eins: so wenig wie möglich mit ihrer Familie zu tun haben. Denn ihr Vater ist der Teufel und die Hölle seine Firma. Als dann aber ihr Freund wegen ihrer ständigen Geheimniskrämerei Schluss macht, muss Catalea einsehen, dass sie sich ihrer Bestimmung vielleicht doch nicht entziehen kann. Widerwillig steigt sie in das Familienunternehmen ein, doch schon ihr erster Auftrag geht gewaltig schief – und sofort ist die halbe Hölle hinter ihr her. Mithilfe des teuflisch gutaussehenden Totenanwalts Timur gelingt ihr die Flucht, und plötzlich ist nicht nur Cataleas Leben, sondern auch ihr Herz in Gefahr …

Design:

Irgendwie habe ich eine Schwäche für Bücher mit komplett schwarzem Hintergrund. ? Die pinke und weiße Schrift hebt sich toll ab. Die kleinen Grafiken sind niedlich und die Fledermäuse einfach zuckersüß. Mit gefällt, dass im Titel auch grafische Elemente einfließen, zum Beispiel die Krawatte als "i", der Dreizack im "H", die bösen Augen als "ö"-Pünktchen und die Teufelshörnchen auf dem Herz als "o". Sehr gelungen, das gefällt mir.

Meine Meinung:

Schon auf Seite 10 des Buches wird die Stadt Bonn erwähnt. Juhu, ein Buch das bei mir in der Gegend spielt! Das hat mein Herz sofort höherschlagen lassen. Die Geschichte spielt allerdings nicht nur im Umkreis des Torhauses in Köln, sondern wir begleiten die Protagonisten sogar bis nach Italien.

Catalea Morgenstein und ihre Schwester Mia sind die Töchter des Teufels und somit halb Mensch, halb Dämon. Sie arbeiten für die Hölle und müssen als Todeshändler die Seelen verstorbener Menschen in die Hölle schicken. Bei einem dieser Aufträge geht etwas gehörig schief und plötzlich ist sowohl die Polizei, als auch alle Höllenbewohner hinter Catalea her.

Die erste Hälfte des Buches hat mich noch nicht so vom Hocker gerissen. Leichte Unterhaltung, die sich gut lesen lässt. Der Schreibstil ist ganz gut, dennoch habe ich für die gerade mal 400 Seiten des Buches etwa eine Woche gebraucht. Ich habe es andauernd aus der Hand gelegt, da es mich nicht richtig fesseln konnte. Erst ganz am Ende überschlugen sich die Ereignisse rasant. Die geschilderten Action-Szenen konnten mich leider nicht mitreißen.
Die zweite Hälfte des Buches dagegen war in meinen Augen deutlich besser. Hier habe ich auch meine ersten Post-its verteilt. Insgesamt habe ich mir zehn Stellen markiert an denen ich entweder herzlich gelacht oder mit den Personen mitgefühlt habe.

Catalea Morgenstein als Charakter fand ich okay, aber nicht überragend. Das Zusammenspiel zwischen ihr und dem Totenanwalt Timur besteht zumeist aus Frotzeleien nach dem Motto "was sich liebt, das neckt sich". Tiefgehende Gefühle werden hier jedoch nicht geboten.

Bei einigen Kapiteln wird am Anfang ein Auszug aus dem "Ratgeber für die Toten" abgedruckt. Der Teufel muss definitiv deutscher Herkunft sein, anders kann ich mir diesen Ratgeber nicht erklären. Ich musste bei den Schilderungen sehr grinsen. Er werden Regelungen der Unterwelt präsentiert, wie etwa die Unterbringung in einer Parzellen-Einzel-Seelen-Aufbewahrung (ein Quadratmeter, zweiundneunzigtausend Bewerber pro Parzelle). Mit der Handlung haben diese Auszüge zwar überhaupt nichts zu tun, aber ich fand sie unterhaltsam und informativ. Hoffen wir mal, dass das Leben nach dem Tod nicht wirklich so aussieht.

Fazit:

Dieses Buch eignet sich wunderbar zum Abschalten. Es hat mich gut unterhalten mit seinem frechen Schreibstil und für "mal nebenher" oder als leichte Urlaubslektüre ist es ideal. Ich hatte mir etwas mehr Action und Spannung vorgestellt und die Liebesgeschichte ist auch eher flach, daher vergebe ich drei Sterne für das Buch.