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Veröffentlicht am 21.02.2024

Die Geschichte von Oskar und der Vielfalt der deutschen Sprache

Der Wortschatz
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Rebecca Gugger und Simon Röthlisberger haben mit "Der Wortschatz" eine wirklich herrliche Geschichte geschaffen! Sie gibt Jung und Alt die Möglichkeit, ihren Wortschatz spielerisch zu erweitern und gleichzeitig ...

Rebecca Gugger und Simon Röthlisberger haben mit "Der Wortschatz" eine wirklich herrliche Geschichte geschaffen! Sie gibt Jung und Alt die Möglichkeit, ihren Wortschatz spielerisch zu erweitern und gleichzeitig die Vielfalt der deutschen Sprache kennenzulernen. Besonders gut hat mir gefallen, dass auch die Bedeutung von gesprochenen Worten thematisiert wird.

Auf diesen Seiten entdeckt Oskar eine Truhe, die entgegen all seinen Erwartungen nur Wörter und keine „richtigen“ Schätze beinhaltet. Während er den Inhalt der Truhe durchwühlt und achtlos zur Seite wirft, nimmt er zum ersten Mal bewusst die Auswirkungen von Worten auf die Umgebung und deren Aussagekraft wahr. Nun ist seine Neugier auf die Sprache geweckt und er begibt sich auf der Suche nach immer noch mehr Worten. Dabei macht er allerlei seltsame Beobachtungen und interessante Bekanntschaften.

Die drolligen Grafiken passen sehr gut zu Oskars Geschichte und seinen Entdeckungen über die Wirkung von Adjektiven. So können die Lesenden oder auch die Kinder beim Vorlesen spielerisch den Umgang mit der deutschen Sprache besser erlernen. Auf diese Weise verdeutlicht dieses Buch schon den jungen Menschen die Komplexität und die große Bandbreite der deutschen Sprache. Richtig toll fand ich die Thematik mit den Wortneuschöpfungen. Dadurch wird zusätzlich die Kreativität der Zielgruppe im Umgang mit Sprache geweckt. Der stets unterschwellige Humor ist zudem überaus angenehm und macht Lust auf mehr! Von mir gibt es daher 5/5 Sternen. „Der Wortschatz“ ist ein wunderschönes Kinderbuch über die Kunst des Malens allein mit Worten und über die Wirkung eines jeden Wortes. Ich kann das Buch nur empfehlen!

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Veröffentlicht am 11.02.2024

Zuckersüße Hasen-Geschichte mit einer wichtigen Botschaft

Hilda Hasenherz. Das Abenteuer im Fuchswald
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"Hilda Hasenherz - Das Abenteuer im Fuchswald" ist eine wunderbar herrlich geschriebene Geschichte von Tobias Goldfarb über die unglaublich kluge, neugierige und mutige junge Häsin Hilda Hasenherz.

Hilda ...

"Hilda Hasenherz - Das Abenteuer im Fuchswald" ist eine wunderbar herrlich geschriebene Geschichte von Tobias Goldfarb über die unglaublich kluge, neugierige und mutige junge Häsin Hilda Hasenherz.

Hilda lebt jedoch in einer grausamen und traurigen kleinen Welt. Sie und ihre Freundin Klara sind Buddelhasen und kennen bisher nur das harte Leben unter der Erde, wo sie jeden Tag Unmengen an Möhren für den Baron von Ratzezahn sammeln müssen. Der Baron behandelt die Buddelhasen jedoch nicht fair: Er ist respektlos, bestimmt über deren Tagesablauf und die einfachsten Bedürfnisse wie Essen oder Schlafen und er erzählt ihnen Lügen, um sie gefügig und unwissend zu halten. Außerdem wohnt zwischen seinen Ohren auch noch die fiese Giftspinne Ottilie, mit der er den Buddelhasen gerne mal droht.
Hilda fällt auf, dass an dem Grund zum Möhrensammeln irgendetwas nicht stimmen kann. Auch möchte sie sich das herablassende Verhalten vom Baron nicht länger gefallen lassen. Sie glaubt nicht daran, dass ihr Leben nur aus Buddeln und Möhrensammeln besteht und möchte viel lieber eine Abenteuerhäsin werden. Sie beginnt, einen Geheimgang zu buddeln und traut sich eines Tages an die Oberseite der Welt. So begibt sie sich auf eine abenteuerliche Reise durch den Fuchswald. Ihr Bestreben, die Buddelhasen- und häsinnen von ihrem Unrecht zu befreien, führt sie über einige Umwege zu dem gefährlichen Fuchs Sam Grau. Denn nur vor ihm hat der Baron noch Angst. Was Hilda alles auf ihrem Weg durch den Fuchswald erleben wird und wem sie unterwegs begegnet, das erfahrt ihr in diesem wunderschönen Buch!

Die Abenteuer von Hilda werden begleitet von sehr niedlichen und liebenswerten Illustrationen von Verena Körting. Die Geschichte ist nicht die leichteste Kost, aber dieses Buch vermittelt den jungen Menschen auf angenehme, unterhaltsame Weise viele wichtige Botschaften fürs Leben! Der Schreibstil von Tobias Goldfarb ist dabei durchweg kindgerecht, spannend und humorvoll. So hat er der unglaublich tollen Heldin Hilda viel Herz, Bedachtsamkeit, Entdeckerfreude und Courage mit auf den Weg gegeben.

Ich war auch sehr beeindruckt von Hildas Verhalten auf ihrer ereignisreichen Reise durch den Fuchswald, wo sie auf einige ihr fremde Tiere trifft. Sie ist auf alles Unbekannte unheimlich offen zugegangen und konnte auf diese Weise viele Freundschaften schließen. Ich fand den respektvollen Umgang der Tiere untereinander wirklich klasse, denn keiner hat sich über den anderen lustig gemacht. Stattdessen haben sie sich gegenseitig geholfen und jeder konnte etwas über die verschiedenen Vorlieben im Alltag (Schlafplatz, Lieblingsessen, …) und die unterschiedlichen Fähigkeiten der anderen Waldbewohner lernen.
Immer wieder macht Hildas Geschichte den lesenden Kindern zudem deutlich, dass sich Mut und Neugierde im Leben lohnen. Selbst wenn eine Aufgabe anfangs noch so schwierig und herausfordernd erscheint, kann man über sich hinauswachsen und fast alles meistern, wenn man nicht ständig an sich zweifelt und stattdessen volles Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten hat. Nimmt man dabei ein wenig Hilfe von anderen an, ist das nicht etwa ein Zeichen von Schwäche, sondern vielmehr von Stärke.

Mit diesem Werk können die Kinder auf zauberhafte Weise und leicht verpackt in perfekten kleinen Mengen wichtige Sozialkompetenzen und erste demokratische Grundgedanken kennenlernen. Ganz nebenbei werden sie auch an das Thema "Älterwerden" herangeführt.
"Hilda Hasenherz" eignet sich hervorragend für begeisterte Erstleser:innen oder auch zum Vorlesen. Durch die kurzen Kapitel kann das Buch auch super als Gute-Nacht-Geschichte gelesen werden. Eine großartige, herzerwärmende Lektüre für Jung und Alt über den Mut und das notwendige Hinterfragen so mancher "Tatsachen"!

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Veröffentlicht am 30.01.2024

Mittelalterliche Burg vs. KI – ein (größtenteils) packender Thriller

Die Burg
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Mit ihrem neuen Thriller „Die Burg“ greift Ursula Poznanski ein derzeit brandaktuelles und recht umstrittenes Thema auf – den Einsatz von Künstlicher Intelligenz im öffentlichen Leben. Im Mittelpunkt dieses ...

Mit ihrem neuen Thriller „Die Burg“ greift Ursula Poznanski ein derzeit brandaktuelles und recht umstrittenes Thema auf – den Einsatz von Künstlicher Intelligenz im öffentlichen Leben. Im Mittelpunkt dieses Buches steht eine riesige Escape-Welt, die fast ausschließlich von einer KI generiert und beeinflusst wird. Schon auf den ersten Seiten gelingt es der Autorin, eine düstere Atmosphäre auf der fiktiven, mittelalterlichen Burg Greiffenau zu erschaffen. Deren komplexe, unterirdische Höhlen- und Tunnelsysteme bieten die idealen Voraussetzungen für eine mysteriöse und unheilvolle Handlung.

Der Milliardär Nevio hat einen seiner kostspieligen Träume verwirklicht, indem er eine recht zerfallene Burg renoviert und in ein Paradies für Escape-Games verwandelt hat. Die Burg Greiffenau und ihr riesiges, verzweigtes Tunnelsystem sollen in Zukunft für Escape-Fans aus aller Welt zugänglich gemacht werden. Diese sind mit modernster Technik ausgestattet und ermöglichen in Kombination mit der eingebauten KI stets unterschiedliche und abwechslungsreiche Spiele. Mit beeindruckend realistischen Bildern und dem Einsatz von Regen, Wind, Gerüchen und unterschiedlichen Temperaturen können so manche Schauplätze äußerst authentisch nachgebildet werden. Eine kleine Gruppe von fünf Personen wurde eigens zu dem Zweck eingeladen, um Nevios Kreation noch vor der offiziellen Eröffnung zu testen. In Begleitung vom Milliardär und einem Mitarbeiter begibt sich das zusammengewürfelte, fünfköpfige Team auf ein mehrstündiges Abenteuer durch die Kerker, Verliese und Höhlen. Nur ahnt noch niemand, dass die KI ihnen einen Strich durch die Rechnung machen möchte. Können die Test-Teilnehmer:innen wieder lebendig entkommen?

Ursula Poznanskis unverwechselbarer und sehr angenehmer Schreibstil im Zusammenspiel mit einer gelungenen Umsetzung der einzigartigen Konzeptidee haben dieses Buch zu einer wirklich mitreißenden Geschichte gemacht. Als lesende Person erlebt man das Ereignis aus zwei Perspektiven. Einerseits ist man mit dem Gast Maxim immer mitten im Geschehen, andererseits erfährt man durch Alissas Blickwinkel auch ein wenig, was hinter den Kulissen passiert. Die ausführlichen Schilderungen der Aufgaben und Herausforderungen, denen sich die Truppe in der Escape-Welt stellen muss, erzeugen den Eindruck, dass man selbst an diesem Experiment teilnimmt. Auch das Setting der mittelalterlichen Burg ist großartig gestaltet! Leider stimmt der Aufbau der beigefügten Karte der Höhlensysteme nicht immer mit den Beschreibungen im Text überein. Ich nehme an, dass dies daran liegt, dass die Grundriss-Karte von einer anderen Person entworfen wurde. So verliert man beim Lesen der verschiedensten Geschehnisse in den unübersichtlichen und unförmigen Tunnelanlagen schnell die Orientierung. Wenn man die Übersicht der Kellersysteme jedoch nicht allzu ernst nimmt, sollte man dennoch eine fesselnde Lektüre genießen können.

Dieser Thriller startet auf diese Weise wunderbar spannungs- und actionreich. Jedoch verliert er in der Mitte des Buches etwas an Schwung. Ohne hier zu viel zu verraten, liegt es ein wenig daran, dass einer der Gäste zwischenzeitlich überwiegend im Fokus der Ereignisse steht. Dies führt zu vielen, sich wiederholenden Szenarien. Auch die Tatsache, dass dieser Abschnitt mehr die Atmosphäre und die Details der Umgebung in den Vordergrund stellt, macht diese Mischung manchmal etwas ermüdend und langatmig. Zudem waren mir die beteiligten Personen ein wenig zu nüchtern dargestellt und nicht ausreichend charakterisiert. Das machte es mir ziemlich schwer, mit ihnen zu bangen und echte Gänsehautmomente zu erleben.

Nichtsdestotrotz vermag Poznanski den/die Leser:in immer wieder in den Bann zu ziehen und zu begeistern, selbst wenn der Spannungsbogen zeitweise etwas nachlässt. Es handelt sich hier definitiv um ein Buch, das zum Nachdenken anregt – wie auch schon andere Bücher der Autorin. Mit großer Vorfreude habe ich mich an dieses Exemplar gesetzt. Ich habe die erste Hälfte des Thrillers sehr genossen und regelrecht verschlungen, jedoch konnte es mich letztendlich nicht durchweg überzeugen. Vielleicht hatte ich einfach aufgrund der bisherigen Werke von Poznanski etwas zu hohe Erwartungen.
Ich bin jedoch überzeugt, dass diese Geschichte anderen Thriller-Fans ein intensives, fesselndes Lesevergnügen bietet. Mich hat es auf jeden Fall vollkommen davon überzeugt, dass die „guten alten“ Escape-Rooms mit deutlich mehr Requisiten und ohne KI sehr viel mehr Spaß machen, wenn man sich keine Sorgen ums Überleben machen muss …

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Veröffentlicht am 25.01.2024

Eine mitreißende Abenteuer-Reise durch den Weltraum mit der Crew der „Starlight“

Star Bringer
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Tracy Wolff und Nina Croft haben mit „Star Bringer“ eine unheimlich spannende Fantasy Romance mit Sci-Fi Vibes geschaffen. Eine Geschichte rund um das Raumschiff „Starlight“, die ihren eigenen Kopf hat, ...

Tracy Wolff und Nina Croft haben mit „Star Bringer“ eine unheimlich spannende Fantasy Romance mit Sci-Fi Vibes geschaffen. Eine Geschichte rund um das Raumschiff „Starlight“, die ihren eigenen Kopf hat, und eine bunt gemischte Truppe auf der Flucht, die eine ganze Menge durchmachen muss: Verrat, mitreißende Romanzen und ganz nebenbei der Kampf ums Überleben und die Rettung des Sonnensystems.

Kalinda ist die Prinzessin des Senestris-Systems - ein Sonnensystem mit 9 Planeten, deren Sonne „Serai“ bald explodieren wird. Kalinda besucht als Stellvertretende der Kaiserin die Forschungs-Raumstation „Caelestis“, deren offizielles Hauptziel es ist, das Sonnensystem vor der vollständigen Auslöschung durch die Explosion der „Sterbenden Sonne“ zu bewahren. Es stellt sich recht bald heraus, dass dort nicht alles mit rechten Dingen zugeht und die hauptverantwortliche Wissenschaftlerin nicht nur gute Pläne verfolgt. Während der Besichtigung der Raumstation kommt es zu einigen Explosionen und die Vertreter:innen der 9 Senestris-Planeten sowie einige andere Personen müssen um ihr Leben laufen. Sieben Personen können mit dem mysteriösen Raumschiff „Starlight“ fliehen. Die notgedrungen zusammengewürfelte Crew, zu der auch Kalinda zählt, wird von dem kaltblütigen Söldner Ian angeführt. Schnell wird bei der Flucht durchs Sonnensystem klar, dass die behütete Prinzessin Kalinda bisher nicht viel von den realen Lebensumständen auf den 9 Planeten mitbekommen hat. Abgesehen davon entwickelt die Gruppe sich rasch zu einer eingespielten Gemeinschaft, muss aber stets aufs Neue versuchen, sich nicht doch gegenseitig umzubringen. Denn jedes Besatzungsmitglied verfolgt letztendlich seine eigene Agenda. Zudem scheint jede Macht im Senestris-System ihre eigenen Ziele zu verfolgen – ohne Rücksicht auf Verluste und fast alle zum Nachteil der „Starlight“-Crew.
Kurz gesagt: Es geht um einen Haufen Leute, die kämpfen, sich verlieben, die versuchen nicht zu sterben und gleichzeitig deren Heimat-Sonnensystem zu retten, und die sich rein zufällig auf einem Raumschiff in einer weit, weit entfernten Galaxie befinden. Wird es die kleine Gruppe rund um Kalinda, Ian, Rain, Merrick, Max, Gage und Beckett schaffen, den Gefahren zu entkommen? Wohin wird sie ihre Reise an Bord der „Starlight“ führen?

Mit einem sehr angenehmen und flüssigen Schreibstil aus vier unterschiedlichen Perspektiven ist dieser Fantasy-Roman die perfekte Mischung aus Intrigen und Lügen, Action, Romance und der richtigen Menge an Spannung. Die von den Autorinnen geschaffene Welt wirkt auf mich wahnsinnig faszinierend und gut durchdacht. Auf gelungene Weise lassen die beiden zudem kritische gesellschaftspolitische Aspekte mit einfließen, so auch die gravierenden Unterschiede zwischen Armut und Reichtum auf den Senestris-Planeten.
Die „Starlight“-Truppe selbst entwickelt im Verlauf des Buches eine wirklich großartige Dynamik, die oft von herrlichem Humor begleitet wird. Die Protagonisten sind aufgrund ihrer unterschiedlichen Background-Stories sehr verschiedenen, aber sie sind alle auf ihre Art so wunderbar vielschichtig und liebenswürdig – viele von ihnen sind mir sehr ans Herz gewachsen! Diese Protagonisten leben zwar in einer sehr grausamen und harten Welt, wo jeder um sein eigenes Überleben kämpfen muss, aber in einem Punkt empfinde ich die von Wolff und Croft geschaffene Welt unglaublich toll: LGBTQ+-Beziehungen scheinen keine „Überraschung“ zu sein, sondern eher zur Normalität zu gehören. Andererseits musste ich auch feststellen, dass meine Erwartungen an die queere Repräsentation durch die Ankündigungen im Klappentext und auf Social Media deutlich höher waren. Diese wurde letztendlich jedoch nur durch relativ wenige Personen vertreten. Insgesamt ist „Star Bringer“ ein sehr fesselndes Fantasy-Weltraumabenteuer mit einigen unerwarteten Wendungen und phänomenalen Charakterentwicklungen. Ich kann dieses Buch definitiv allen Fantasy- und Sci-Fi-Fans empfehlen!

Da dieser erste Band (übrigens ein unfassbar wunderhübsches Buch!) mit einem wirklich gemeinen Cliffhanger endet, kann ich die Fortsetzung nun kaum erwarten und freue mich schon auf weitere überraschende Facetten im Worldbuilding rund um Senestris! Eine Geschichte mit so unheimlich viel Potenzial - der Fantasie von Tracy Wolff und Nina Croft sind keine Grenzen gesetzt!

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Veröffentlicht am 02.01.2024

Eine Magie-Explosion von Emotionen und Gefühlen

The Peace That Is You
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Auch mit dem zweiten Teil der „Dreamcatcher“-Dilogie hat Emma Scott ein unglaublich emotionales Werk geschaffen. Besonders hervorzuheben ist auf jeden Fall ihr unverwechselbarer, immer berührender Schreibstil!

In ...

Auch mit dem zweiten Teil der „Dreamcatcher“-Dilogie hat Emma Scott ein unglaublich emotionales Werk geschaffen. Besonders hervorzuheben ist auf jeden Fall ihr unverwechselbarer, immer berührender Schreibstil!

In „The Peace That Is You“ lernt man ganz hautnah Nikolai, seine innere Zerrissenheit und Gedanken kennen, aber auch Nikolais mysteriöse Gabe, die Gefühle und Emotionen der Mitmenschen in seiner Nähe „lesen“ zu können. Er musste eine furchtbare Kindheit und Jugend verleben und bleibt seitdem nie mehr als ein paar Tage an einem Ort. Zudem meidet er andere Menschen, soweit er kann, da er andernfalls ungefragt mit den Gefühlen der Personen in seiner Umgebung konfrontiert wird und diese ihn nicht selten überwältigen und überreizen. Nur bei illegalen Pokerspielen setzt er seine paranormalen Fähigkeiten bewusst ein, um sich etwas Geld zu verdienen. In einem eher verschlafenen Vorort von Savannah trifft er in einer Bar unerwartet auf Fiona. Wie Nikolai quälen auch sie traumatische Erlebnisse aus ihrer Vergangenheit. Sie ist unter falschem Namen vor ihrem kontrollsüchtigen Noch-Ehemann auf der Flucht und plant einen Neuanfang auf Costa Rica – weit weg von all ihren Problemen. Können die beiden es dennoch schaffen, sich einander anzuvertrauen, sich aufeinander einzulassen und gemeinsam eine Zukunft aufzubauen? Kann Fiona ihre Träume verwirklichen und ihrem Ex entkommen?

All diese furchtbaren Erlebnisse, die Fiona und Nik in ihrem Leben bisher erfahren mussten, bringt Emma Scott so unfassbar authentisch und zugleich erschreckend real rüber! Und zugleich zeigt sie auf eine sehr einfühlsame Weise, dass jede dunkle Seite auch eine helle Seite voller Liebe, Hoffnung und Zuversicht hat. Auch die beiden Protagonisten wirkten auf mich sehr sympathisch und ich konnte viel mit den beiden auf deren Reise durchs Leben mitfiebern.
Nur ein paar unvorhersehbare Entwicklungen im Mittelteil waren für meinen Geschmack etwas zu plötzlich und hinterließen einen eher unrealistischen, erzwungenen Eindruck dieser sehr dramatischen Einschübe. Dies war in meinen Augen nicht notwendig. Andere Storylines in der Geschichte von Fiona und Nik kamen dadurch leider etwas kurz und wurden nur oberflächlich beschrieben.

Insgesamt ist dieser Roman ein perfektes Buch für zwischendurch, mit einer wahnsinnig faszinierenden paranormalen Grundidee rund um Niks Fähigkeiten. Dieser Hauch von Magie, der auf den Seiten mitschwang, war absolut bezaubernd und angenehm. Ein Hoch auf Emma Scotts Schreibkunst! Wer weiß, vielleicht gibt es solche Fälle von magischen Momenten ja auch in unserer „richtigen Welt“?

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