Kein typischer Dan Brown und trotzdem klasse
OriginIch muss zugeben, ich bin etwas irritiert, wenn ich in anderen Rezensionen lese:
"Dan Brown nimmt uns erneut mit in die Welt der Symbole." oder "Ein klassischer Dan Brown."
Genau das ist dieses Buch nicht. ...
Ich muss zugeben, ich bin etwas irritiert, wenn ich in anderen Rezensionen lese:
"Dan Brown nimmt uns erneut mit in die Welt der Symbole." oder "Ein klassischer Dan Brown."
Genau das ist dieses Buch nicht. Symbolik, Geheimnisse und Geschichte spielen in "Origin" keine vergleichbare Rolle, wie in Robert Langdons vorherigen Abenteuern. Auch Langdon selbst scheint hier nicht Protagonist zu sein. Zu unauffällig und zu austauschbar erscheint er neben dem großen Technik-Geek Edmond Kirsch und Winston. Lediglich an zwei Stellen kann Langdon durch sein Wissen glänzen und die Lösung des Rätsels vorantreiben.
Doch wer dies "Origin" zur Last legt, der tut Unrecht. Das Buch leidet nicht darunter, sondern verändert lediglich seinen Charakter. Es ist kein klassischer Dan Brown, sondern ein Zukunftsroman mit viel Spannung und zwei völlig unterschiedlichen Herangehensweisen an den Sinn des Lebens - Religion und Wissenschaft.
Diese beiden Elemente sind nicht zum ersten Mal Mittelpunkte von Browns Romanen, doch nie standen sie sich so unversöhnlich gegenüber wie in "Origin", bevor sie am Ende eine Annäherung wagen.
Ist das Ende zwar vorhersehbar, so überrascht doch Browns Offenbarung, Zeuge bei der Entstehung einer neuen Religion gewesen zu sein. Wissenschaft als Glaubensrichtung mutet nach der Lektüre nicht länger als Hirngespinst an.
Ein großes und wichtiges Buch für die Religion, für die Digitalisierung und Wissenschaft, für die Entwicklung unserer Gesellschaften, für Zukunfts-Optimisten und Pessimisten und für Fans von "Homo Deus" von Yuval Noah Harari.
Aber eben kein klassischer Dan Brown.