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Veröffentlicht am 25.07.2020

Ein absoluter Pageturner

Liebe mich, töte mich
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Jennifer Hillier war bis zu diesem Buch eine mir völlig unbekannte Autorin und ich habe dieses Buch über das Bloggerportal als Rezensionsexemplar erhalten – vielen dank an dieser Stelle. Ich habe es nach ...

Jennifer Hillier war bis zu diesem Buch eine mir völlig unbekannte Autorin und ich habe dieses Buch über das Bloggerportal als Rezensionsexemplar erhalten – vielen dank an dieser Stelle. Ich habe es nach dem Cover beurteilt und ausgewählt, da mich dieses direkt angesprochen hat und genau meinen Geschmack getroffen hat. Kurzfristig hat sich dann die Gelegenheit ergeben, dass ich es gemeinsam mit einer meiner liebsten Bookies als Buddyread lesen konnte und es war eine Achterbahn der Gefühle.

Ich bin schon immer ein Thrillerliebhaber gewesen und auch wenn ich des Öfteren mal in die Welt der Fantasie oder in umwerfende Liebesromane abtauche, finde ich immer wieder einen Weg zurück zu spannenden Thrillern. Das die Wahl auf dieses Buch gefallen ist, war ein absolutes Glück für mich. Trotz eines kurzen Spannungsabfalls in der Mitte des Buches, klappte mir beim weiterlesen das ein oder andere Mal die Kinnlade runter. Als der Groschen fiel und ich eins und eins zusammen zählen konnte und eine völlig irrwitzige Theorie entwickelt hatte, was wohl noch passiert und ans Tageslicht kommt, hatte ich gehofft mich zu irren. Doch dem war nicht so.

Der Klappentext spricht für sich und man hat schon eine Vorstellung davon was passieren könnte, doch Hilliers ist es gelungen, gekonnt durch überraschende Wendungen den Leser ins Stocken zu bringen. Das Buch startet direkt mit einer Gerichtsverhandlung in der die Gräueltaten Calvin James durch Geo (Kurzform für Georgina) offenbart werden. Calvin war Geos erste große Liebe und er ist schuld am Tod ihrer damals besten Freundin. Vor 14 Jahren hat er sie ermordet und nur Geo weiß was genau passiert ist, denn sie war dabei. Schnell wird klar, dass sie etwas verheimlicht und auf irgendeine Weise ist sie noch immer mit Calvin James verbunden. Nachdem Geo ihre Haftstrafe abgesessen hat, tauchen weitere Opfer auf, die sehr an die tat von damals erinnert und Geo begreift viel zu spät, was genau vor sich geht, denn offensichtlich sind die Verbrechen und die Darstellung der Toten an Geo gewidmet.

Das Buch ist in fünf Abschnitte unterteilt – ähnlich der Trauerphasen – Verleugnung, Wut, Verhandlung, Depression und Akzeptanz. Jeder Abschnitt ist auf die Geschehnisse abgestimmt, sowohl in der Gegenwart, als auch der Vergangenheit. Während des Lesens switcht man zwischen diesen zwei Zeitformen hin und her, was einen perfekten Einblick in Geos Psyche gibt. Man erfährt also nicht nur, was sie in der Gegenwart durch den Kopf geht und widerfährt, sondern auch wie es zu all dem gekommen ist. Auch hier wird man immer wieder überrascht, denn bereits als Teenager hat Geo Erfahrung machen müssen, die den Leser in Schrecken versetzen. Ein Pageturner durch und durch. Tatsächlich haben mir die Rückblicke besonders gut gefallen und ich war jedes Mal „verärgert“, wenn das kapitel wieder mit einem Cliffhanger endete und ich erstmal in die Gegenwart zurückgeholt wurde. Das letzte Drittel des Buches habe ich daher in einem Rutsch gelesen.

Die Charaktere sind sehr gut dargestellt. Ich konnte mir jeden Einzelnen genau visualisieren und war sehr angetan von der Darstellung Geos. Sie war eine typische 16-jährige mit einer beliebteren und offensichtlich auch hübscheren besten Freundin, die sie oft in den Schatten gestellt hat. Sie hat sich irgendwie damit abgefunden und war dann völlig überrumpelt als der gut aussehende Calvin sich für sie interessierte. Typisch für das Alter waren Freunde und Schule dann auf einmal nebensächlich und auch das konnte ich wunderbar nachvollziehen.

Angela, Georginas beste Freundin, hingegen war der typische Cheer-Captain, die potentielle Abschlussballkönigin, die sich nicht zu schade war, ihre Unschuld sehr früh an den definitiv falschen Kerl zu verlieren. Sie war sexy und von sich selbst sehr überzeugt, doch auch hier schwang ein bisschen Unmut mit. Denn genau solche Mädchen sind mit sich selbst unglaublich unzufrieden und definieren sich durch Jungs, kurze Kleider und hohe Schuhe. Sie brauchen eine Freundin, die weniger hübsch ist, damit sie immer im Mittelpunkt stehen.

Doch die zwei Mädchen waren nie allein, sie hatten noch einen besten Freund – Kaiser – später der Polizist, der Geo und Calvin festnimmt. Doch in seiner Jugend war er in diesem Dreiergespann der Ruhepol, der schlacksige Junge, der schon immer in Geo verliebt war und sich nie getraut hat, es ihr zu sagen. Der Junge, der einfach immer in der Friendzone war und keine Möglichkeit hatte dort heraus zu kommen.

Zu guter letzte Calvin. Der heiße und vor allem ältere Typ, der nicht Angela sondern Geo wollte. Der fordernd, aber dennoch zuvorkommend war, der Geo für sich gewonnen hat und später sein wahres Ich zeigte. Calvin war Geos erste große Liebe und zu ihrem Leid vergisst man diese niemals.

Letztendlich war ich positiv überrascht vom Fortgang der Story. Eine mitreißende Geschichte mit einem mehr als schockierendem Ende. Bei genauem Lesen fallen einem die kleinen Hinweise auf, die letztendlich am Ende alle Sinn ergeben und mich noch heute – einen halben Tag nach Beenden des Buches – nicht loslassen. Auch jetzt fallen mir noch Dinge ein, die mich darauf hätten stoßen müssen, wie es endet. Einen Stern Abzug bekommt das Buch von mir, da es ungefähr in der Mitte etwas fad wurde, doch davon sollte man sich nicht irritieren lassen. Es lohnt sich diesen packenden Thriller nicht mehr aus der Hand zu legen.

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Veröffentlicht am 05.06.2020

Ich bin begeistert

Wer nicht hören will, muss sterben
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Liz Montario lebt mittlerweile in London und hat mit einem Fall zu tun, bei dem kleine Mädchen entführt und ermordet werden. Dank ihrer Einschätzung wird der mutmaßliche Täter freigesprochen und sie muss ...

Liz Montario lebt mittlerweile in London und hat mit einem Fall zu tun, bei dem kleine Mädchen entführt und ermordet werden. Dank ihrer Einschätzung wird der mutmaßliche Täter freigesprochen und sie muss sich mit einem wütenden Mop rumärgern. Da kommt die Möglichkeit wieder mit GeorgStadler in Deutschland an einem Fall zu arbeiten genau richtig. Dieser hat eine besonders grausame Mordserie aufzuklären. Jugendliche werden entführt, gefoltert und grausam verstümmelt. Bei dem Fund der Leichen finden die Ermittler immer einen Zettel im Mund, auf dem ein bekannter Spruch a la „Lügen haben kurze Beine“ steht.

Es steht fest, dass es sich um einen Serienmörder handelt, weswegen Liz Montario als Spezialistin hinzugezogen wird. Schnell wird klar, dass diesmal nicht Liz im Fokus des Täters steht, sondern Stadler, der sich nach wie vor mit viel Alkohol und irgendwelchen Barbekanntschaften von seiner Einsamkeit ablenken möchte. Diesmal war es nicht möglich anhand des Titels schnell auf einen bestimmten Täter zu schließen, was die Spannung stark erhöhte. Auch hier wurde, wie bereits beim Vorgänger, nicht an Details gespart wodurch die Grausamkeit fassbar war.

Am Anfang war es etwas schwer die verschiedenen Handlungsstränge auseinander zu halten, da es auch in verschiedenen Ländern spielte, doch auch das legte sich mit jeder weiteren Seite. Gewohnt gut geschrieben und angenehm kurze Kapitel erhöhen das Lesevergnügen. Auch die Charaktere gewinnen mich für sich. Besonders sympathisch fand ich, dass auch Nebencharaktere wie Birgit und Miguel in diesem Teil mehr in den Vordergrund rutschten.

Besonders gut gefällt mir auch, dass gleichbleibende Coverart. Starke Wendungen, hohe Spannung und eine erschreckende Aufklärung der Fälle und ihrer Verbindung zueinander, sprechen für eine klare Leseempfehlung meinerseits. Ich bin sehr gespannt wie es mit den Protagonisten weitergeht, da sie ja doch irgendwie in verschiedenen Welten leben.

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Veröffentlicht am 05.06.2020

Ein gelungener Auftakt

Schwesterlein, komm stirb mit mir
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Der Auftakt einer neuen Thriller-Reihe in meinem Bücherregal – Liz Montario und Georg Stadler ermitteln gemeinsam an einer Mordserie und Liz entgeht nicht, dass all das etwas mit ihr zu tun haben muss. ...

Der Auftakt einer neuen Thriller-Reihe in meinem Bücherregal – Liz Montario und Georg Stadler ermitteln gemeinsam an einer Mordserie und Liz entgeht nicht, dass all das etwas mit ihr zu tun haben muss. Eine Anwältin wird brutal ermordet, doch sie hatte ein Geheimnis von dem nicht einmal ihr Ehemann wusste. Sie war nicht immer eine Frau. Ein weiterer Mord an einer transsexuellen Frau lässt nicht lange auf sich warten und Stadler zieht nun auch ganz offiziell Montario mit ins Boot. Sie arbeitet als Profilerin, die sich auf Serienmörder spezialisiert hat. Leider verrät der Titel des Buches schon zu viel über das Ende und mir war sehr schnell klar, was passieren wird.

Trotz dieser Kritik an der Story kann ich sagen, dass mich das Buch von Anfang bis Ende ziemlich gepackt hat und ich dank des eingängigen Schreibstils der deutschen Autorin sehr schnell voran kam. Liz Montario als weibliche Protagonistin mit einer dunklen Vergangenheit, die sie gerne für sich behalten würde, wirkt manchmal etwas kühl und distanziert. Doch im Laufe der Story kann ich sie immer mehr verstehen. An Georg Stadler – ein Mann mittleren Alters, der irgendwie das Leben eines Gigolos zu führen scheint – kam ich hingegen nicht so richtig ran. Irgendwas hat mich gestört, aber ich kann es auch nicht genau fassen. Man merkt schon, dass er das Herz am rechten Fleck hat, aber irgendwie war er doch immer sehr unnahbar.

Da die Opfer sehr heftig zugerichtet waren und die Autorin bei der Beschreibung doch ziemlich detailliert vorging, ist dieses Buch nichts für schwache Nerven. Es handelt sich um eine Minderheit, die es auch heute noch, trotz einer aufgeklärten Welt, sehr schwer hat und teilweise mit Abscheu betrachtet wird. Ich finde es positiv, dass ein so wichtiges Thema, zwar auf eine recht unorthodoxe Weise, angesprochen wird. Ich habe sofort darüber nachgedacht, was ich tun kann, um für die Akzeptanz Transsexueller einzustehen.

Das Cover ist für mich sehr ansprechend, da ich mit einem Thriller tatsächlich die Farben weiß, rot und schwarz (in diesem Fall nicht vorhanden) verbinde. Letztendlich ein gelungenes Werk und ich habe mir direkt im Anschluss den zweiten Teil gekauft.

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Veröffentlicht am 21.05.2020

Nichts für schwache Nerven

Krähenmädchen
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Die Victoria Bergman Trilogie steht steht schon eine ganze Weile ungelesen in meinem Bücherregal und dank eines Buddyreads mit Conny und Dominic habe ich endlich den ersten Band gelesen. Letztendlich waren ...

Die Victoria Bergman Trilogie steht steht schon eine ganze Weile ungelesen in meinem Bücherregal und dank eines Buddyreads mit Conny und Dominic habe ich endlich den ersten Band gelesen. Letztendlich waren wir uns alle drei einig in unserer Meinung und wollen die nächsten zwei Teile ebenfalls gemeinsam lesen, doch dazu später mehr.

Die Komissarin Jeanette Kihlberg arbeitet bei der Polizei in Stockholm und muss sich mit Vorurteilen gegenüber Frauen in Führungspositionen und ungewollten Spitznamen rumärgern. Ganz nebenbei steht die Aufklärung mehrerer schrecklicher Morde kleiner Jungs auf ihrer Agenda, doch die Ermittlungen verlaufen immer mehr im Sand. Das große Problem stellt die Herkunft der Toten dar. Es sind Flüchtlingskinder ohne Papiere und Namen und der Polizeichef, will die Fälle so schnell wie möglich vom Schreibtisch haben.

Unterstützt wird Jeanette von der Traumapsychologin Sofia Zetterland, welche mit ehemaligen Kindersoldaten arbeitet. Außerdem war eines der Opfer bei ihr in Behandlung. Es stellt sich heraus, dass eine Frau, Victoria Bergmann, bei der Aufklärung der Taten helfen könnte, doch von ihr fehlt seit 20 Jahren jede Spur. Sie war Opfer schwerster Misshandlungen durch ihren Vater, dies vertraute sie Sofia in Gesprächen an. Diese Mitschnitte hört sich die Psychologin immer wieder an und so wird der Leser in eine Welt der unvorstellbaren Misshandlungen an Kindern mitgenommen.

Jeanette und Sofia freunden sich im Laufe der Ermittlungen an und versuchen krampfhaft ihre schwierigen Privatleben zu verarbeiten, denn auch das spielt eine Rolle in der ganzen Geschichte und Zusammenhänge werden offenbart.

So viel zum Inhalt des Buches. Mir persönlich haben die kurzen Kapitel sehr gut gefallen und auch der Schreibstil regt an weiter zu lesen. Man kann etwas durcheinander kommen, da in verschiedenen Zeitachsen erzählt wird und mir trotz der Überschriften nicht immer klar war, wo bzw. wann wir gerade in der Storyline stecken. Es war also schwer manche Hintergründe gleich richtig zuzuordnen, was zwar für Spannung sorgen sollte, aber letztendlich Verwirrung stiftete. Eine Auflösung aller Rückblenden und Zusammenhänge folgte am Ende des Buches.

Zur Thematik selbst muss ich sagen, dass es mir das ein oder andere Mal die Latschen ausgezogen hat. Ich musste sogar eine Lesepause einlegen und in ein weniger brutales Buch rein lesen. Es geht um Missbrauch und Folter, vor allem an Kindern. Teilweise waren mir die Beschreibungen wie der Vater seine dreijährige Tochter sexuell missbraucht hat, oder was Kindersoldaten mit einer Gefangenen gemacht haben, zu detailliert. Vielleicht bin ich auch einfach zu anfällig für solche Szenen, weil ich selbst eine Tochter habe und meine Fantasie beim Lesen nicht gerade klein ist. Meine Buddyread-Partner sind da der selben Meinung und wir haben beschlossen den nächsten Teil zwar gemeinsam zu lesen, aber damit erstmal noch zu warten - trotz heftigem Cliffhanger am Ende des Buches.

Trotz der schweren Thematik gebe ich dem Buch vier Herzen. Es ist ein ausgezeichneter Psychothriller mit unerwarteten Wendungen, interessanten Charakteren und einem tollen Erzählstil. Besonders gut finde ich, dass es mal eine Reihe ist, die nicht nach dem "Helden" der Story - zum Beispiel einer Anwältin oder eines Polizisten - benannt ist, sondern nach einem Opfer. Fazit: Klare Leseempfehlung für alle, die kein Problem damit haben, schwere Themen zu verarbeiten.

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Veröffentlicht am 21.04.2020

Entführung in eine traumhafte Welt

Tintenwelt 1. Tintenherz
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Tatsächlich musste ich erst 29 Jahre alt werden, bevor ich das erste Mal in die Tintenwelt eingetaucht bin. Inspiriert durch so viele Liebhaber dieser Trilogie, habe ich mich trotz eigentlicher Thrillerliebe ...

Tatsächlich musste ich erst 29 Jahre alt werden, bevor ich das erste Mal in die Tintenwelt eingetaucht bin. Inspiriert durch so viele Liebhaber dieser Trilogie, habe ich mich trotz eigentlicher Thrillerliebe an dieses Projekt heran gewagt und fegte durch die Zeilen des magischen Buches. Gleich vorweg: Den Hype um dieses Buch verstehe ich nicht so ganz, aber das könnte auch daran liegen, dass ich es nicht schon als Kind gelesen habe und mein erwachsenes Ich mit einem Kinderbuch nicht so schnell warm wird. Trotzdem lege ich es allen Buchliebhabern wärmstens ans Herz, denn genau darum geht es in dieser Geschichte voll mit mystischen Wesen aus einer anderen Welt. Die Liebe zu Büchern.

Der Leser wird mitgerissen in eine abenteuerliche Welt, beginnend im Hier und Jetzt. Die 13-jährige Meggie lebt gemeinsam mit ihrem Buchbinder-Vater Mo (Kurzform von Mortimer) in einem alten Haus. Ihre Mutter ist verschwunden als Meggie 3 Jahre alt war und ihr Vater, den sie nur bei seinem Spitznamen ruft, spricht nicht darüber. In einer Nacht, in der „feiner, wispernder Regen“ fällt, taucht ein unbekannter Mann vor ihrem Haus auf. Doch für Mortimer ist es kein Fremder – Staubfinger will ihn vor Capricorn warnen und damit beginnt das wohl größte Abenteuer für sie – ein Abenteuer so wie es Meggie nur aus Büchern kennt.

In jener Nacht müssen Meggie und Mo gemeinsam mit Staubfinger aus ihrem Haus fliehen und suchen bei Tante Elinor Unterschlupf. Meggie ist überwältigt von dem Haus voller Bücher, in dem Elinor lebt und muss herausfinden, dass ihr Vater unzählige Geheimnisse vor ihr verbirgt. Was ist mit ihrer Mutter passiert? Warum liest ihr Vater ihr niemals vor? Und warum nennt Staubfinger Mo immer nur Zauberzunge? Als Mo entführt wird, erfährt Meggie von einer zauberhaften Welt voller Feen, Spielleute und Glasmänner und eine rätselhafte Reise, welche Fantasiewelt und Realität gekonnt verbindet, startet.

Die Protagonisten des Buches sprechen, durch ihre unterschiedliche Art Probleme zu lösen, jeden Leser irgendwie an. Meggie ist tapfer und fordernd. Sie liebt Bücher und hat ein großes Herz für die realen und die ausgedachten zu Papier gebrachten Wesen. Ihr Vater Mortimer hingegen ist eher zurückhaltend und bedacht. Er ist ebenfalls mutig, aber das merkt man erst später, und ist bestimmt von der Angst einen weiteren geliebten Menschen durch seine Stimme zu verlieren. Dabei merkt er vielleicht manchmal nicht, wie sehr er Meggie vor den Kopf stößt. Ich persönlich bin ein großer Fan von Staubfinger. Er ist irgendwie der tragische Held der Geschichte. Sein größter Wunsch ist es Heim zu kehren und das versucht er seit 10 Jahren – dabei hat er mehr als einmal nicht die richtige Entscheidung getroffen. Das macht ihn irgendwie gefährlich, aber nicht auf eine boshafte Weise.

Cornelia Funke hat eine schillernde Welt erschaffen, voller Gefahren aber auch allerlei märchenhafter Gestalten. Das Buch sticht nicht nur durch das liebevoll gestaltete Cover hervor. Jedes Kapitel beginnt mit einem Zitat aus einem anderen Buch und endet mit einer wunderschönen Strichzeichnung passend zum Geschehen. Funke hat somit nicht nur ein eigenes Werk geschaffen, sie lässt Raum für andere Autoren und deren Klassiker und schafft mit der Figur Fenoglio eine Hommage an die wunderbare Arbeit aller Schriftsteller.

Letztendlich bin ich glücklich jederzeit wieder in die Tintenwelt eintauchen zu dürfen. Tolle Charaktere mit Tiefgang und eine bunte Welt, die durch ihre Schattenseiten für große Spannung sorgen kann erweichen sicher das Herz eines jeden Fantasy-Liebhabers. Ich bin definitiv sehr interessiert an den nächsten beiden Teilen und möchte Meggie, Staubfinger und Mo weiterhin auf ihrem Weg durch die bunte Tintenwelt begleiten.

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