Ein gelungener Auftakt mit Freude auf mehr
TEAM HELSINKIDas Schriftsteller Duo und Ehepaar, welches sich hinter dem Namen A. M. Ollikainen versteckt, hat ganze Arbeit geleistet. Ich war sofort drin im Buch und konnte den Geschehnissen sehr gut folgen. Besonders ...
Das Schriftsteller Duo und Ehepaar, welches sich hinter dem Namen A. M. Ollikainen versteckt, hat ganze Arbeit geleistet. Ich war sofort drin im Buch und konnte den Geschehnissen sehr gut folgen. Besonders gut haben mir die Perspektivenwechsel gefallen, durch die man Hintergrundinformationen einer Frau (wer sie ist, verrate ich nicht) erfährt. Ein Plot Twist, den ich so nicht vorausgesehen habe, sorgte für eine absolute Überraschung am Ende. Der Schreibstil der Autoren war für mich sehr angenehm und sorgte für wenig bis keine Langeweile. An manchen Stellen hätte es für mich etwas spannender sein können, doch die kurzen Kapitel und die prägnanten Sätze bringen die Handlung auf den Punkt ohne große Ausschweifungen. Die Identifikation der Toten hat etwas länger gedauert, was zu Wiederholungen geführt hat. Leider hat der Klappentext bereits im Vorfeld verraten wer die Tote ist, das führt beim Lesen etwas zu Frustration.
Dies ist der erste Fall für das neue Team Helsinki, welches in dieser Zusammensetzung noch nie gemeinsam agiert hat. Paula Pihjala ist im Grunde die Ermittlungsleiterin und arbeitet mit Renko als Partner zusammen. Paula und Renko können unterschiedlicher nicht sein und sorgen somit noch zusätzlich für ein bisschen Würze - vor allem die verschlossene Paula hat es mir angetan, da man sie für unnahbar hält. Doch wenn es darauf ankommt, dann ist sie da und zeigt ihre Gefühle. Renko hingegen ist redselig und das absolute Gegenteil zu Paula, was mir doch das ein oder andere Schmunzeln abverlangt hat. Er ist vor kurzem Vater geworden und noch dazu das Küken im Team und wird daher denke ich sehr unterschätzt. Das Team aus vielen verschiedenen Charakteren funktioniert sehr gut zusammen und garantiert dadurch einen überraschend reibungslosen Ablauf.
Doch nun noch ein paar Worte zur Handlung. Eine Ertrunkene in einem Container vor der Villa einer reichen Familie am Morgen des Mittsommertages sorgt für viele Fragen und erschreckende Erkenntnisse. Das Team Helsinki muss viele kleine Puzzleteile zusammenstecken, um ans Ziel zu kommen und trifft dabei nicht immer auf Hilfe durch die Familie Lehmusoja - vor deren Stiftungstüren der Container abgestellt wurde. Was hat die Tote Afrikanerin mit der Familie zu tun und in welchem Zusammenhang steht der Adoptivsohn des jüngsten Firmenchefs zu ihr. Durch den wechselnden Perspektivwechsel, erfährt man im Verlauf der Story auch einige Hintergundinformationen zu verschiedenen Charakteren und ich blieb tatsächlich bis zum Schluss im Unklaren über einige Aspekte. Die unterschiedlichen Handlungsstränge sind flüssig zu lesen und fügen sich zum Ende hin gut ineinander ein. An manchen Stellen ebbt die Spannung etwas ab, aber das hat nicht zwangsläufig zu Unmut geführt, sondern eher dazu, dass ich schnell weiterlesen wollte, damit es wieder spannender wird und ich mehr erfahre.
Das Cover hat mir leider nicht so gut gefallen. Meiner Meinung nach muss "Team Helsinki" nicht so groß darauf abgebildet sein, da geht der eigentliche Titel sehr unter. Die dezent gehaltenen Farben hingegen wirken sehr stimmig.
Trotz meiner Kritik gibt es von mir eine klare Leseempfehlung für Krimifans und welche, die es noch werden wollen, da mich das Buch wirklich packen konnte und ich auch die kritische Sicht auf die Vergangenheit in Namibia (Was es damit auf sich hat, erfahrt ihr, wenn ihr das Werk lest) sehr spannend und interessant fand. Ich freue mich schon auf die weiteren Fälle des Teams.