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Veröffentlicht am 12.05.2022

Ein gelungener Auftakt mit Freude auf mehr

TEAM HELSINKI
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Das Schriftsteller Duo und Ehepaar, welches sich hinter dem Namen A. M. Ollikainen versteckt, hat ganze Arbeit geleistet. Ich war sofort drin im Buch und konnte den Geschehnissen sehr gut folgen. Besonders ...

Das Schriftsteller Duo und Ehepaar, welches sich hinter dem Namen A. M. Ollikainen versteckt, hat ganze Arbeit geleistet. Ich war sofort drin im Buch und konnte den Geschehnissen sehr gut folgen. Besonders gut haben mir die Perspektivenwechsel gefallen, durch die man Hintergrundinformationen einer Frau (wer sie ist, verrate ich nicht) erfährt. Ein Plot Twist, den ich so nicht vorausgesehen habe, sorgte für eine absolute Überraschung am Ende. Der Schreibstil der Autoren war für mich sehr angenehm und sorgte für wenig bis keine Langeweile. An manchen Stellen hätte es für mich etwas spannender sein können, doch die kurzen Kapitel und die prägnanten Sätze bringen die Handlung auf den Punkt ohne große Ausschweifungen. Die Identifikation der Toten hat etwas länger gedauert, was zu Wiederholungen geführt hat. Leider hat der Klappentext bereits im Vorfeld verraten wer die Tote ist, das führt beim Lesen etwas zu Frustration.
Dies ist der erste Fall für das neue Team Helsinki, welches in dieser Zusammensetzung noch nie gemeinsam agiert hat. Paula Pihjala ist im Grunde die Ermittlungsleiterin und arbeitet mit Renko als Partner zusammen. Paula und Renko können unterschiedlicher nicht sein und sorgen somit noch zusätzlich für ein bisschen Würze - vor allem die verschlossene Paula hat es mir angetan, da man sie für unnahbar hält. Doch wenn es darauf ankommt, dann ist sie da und zeigt ihre Gefühle. Renko hingegen ist redselig und das absolute Gegenteil zu Paula, was mir doch das ein oder andere Schmunzeln abverlangt hat. Er ist vor kurzem Vater geworden und noch dazu das Küken im Team und wird daher denke ich sehr unterschätzt. Das Team aus vielen verschiedenen Charakteren funktioniert sehr gut zusammen und garantiert dadurch einen überraschend reibungslosen Ablauf.

Doch nun noch ein paar Worte zur Handlung. Eine Ertrunkene in einem Container vor der Villa einer reichen Familie am Morgen des Mittsommertages sorgt für viele Fragen und erschreckende Erkenntnisse. Das Team Helsinki muss viele kleine Puzzleteile zusammenstecken, um ans Ziel zu kommen und trifft dabei nicht immer auf Hilfe durch die Familie Lehmusoja - vor deren Stiftungstüren der Container abgestellt wurde. Was hat die Tote Afrikanerin mit der Familie zu tun und in welchem Zusammenhang steht der Adoptivsohn des jüngsten Firmenchefs zu ihr. Durch den wechselnden Perspektivwechsel, erfährt man im Verlauf der Story auch einige Hintergundinformationen zu verschiedenen Charakteren und ich blieb tatsächlich bis zum Schluss im Unklaren über einige Aspekte. Die unterschiedlichen Handlungsstränge sind flüssig zu lesen und fügen sich zum Ende hin gut ineinander ein. An manchen Stellen ebbt die Spannung etwas ab, aber das hat nicht zwangsläufig zu Unmut geführt, sondern eher dazu, dass ich schnell weiterlesen wollte, damit es wieder spannender wird und ich mehr erfahre.

Das Cover hat mir leider nicht so gut gefallen. Meiner Meinung nach muss "Team Helsinki" nicht so groß darauf abgebildet sein, da geht der eigentliche Titel sehr unter. Die dezent gehaltenen Farben hingegen wirken sehr stimmig.

Trotz meiner Kritik gibt es von mir eine klare Leseempfehlung für Krimifans und welche, die es noch werden wollen, da mich das Buch wirklich packen konnte und ich auch die kritische Sicht auf die Vergangenheit in Namibia (Was es damit auf sich hat, erfahrt ihr, wenn ihr das Werk lest) sehr spannend und interessant fand. Ich freue mich schon auf die weiteren Fälle des Teams.

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Veröffentlicht am 08.05.2022

Der beste Teil der Reihe

Where the Clouds Move Faster
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Nach Nessa und Boyd brauchte ich eine kurze Pause, habe dann aber noch im selben Monat den finalen Band der Reihe gelesen und dieser hat mich einfach absolut umgehauen - ein Lesehighlight wie es sich gehört. ...

Nach Nessa und Boyd brauchte ich eine kurze Pause, habe dann aber noch im selben Monat den finalen Band der Reihe gelesen und dieser hat mich einfach absolut umgehauen - ein Lesehighlight wie es sich gehört. In diesem Buch hat einfach alles gestimmt, vom Schreibstil, über die Charaktere und die Handlung bis hin zum emotionalen Ende. Einfach perfekt!

Effie ist die jüngste der drei Schwestern und hat es meiner Meinung nach besonders schwer, denn ihre Mutter starb bei ihrer Geburt und ihr Vater war danach ebenfalls nicht mehr wirklich da. Für ein junges Mädchen wohl das Schlimmste was passieren kann. Jedes Jahr an ihrem Geburtstag - und auch dem Todestag ihrer Mutter - fährt sie in ein nahegelegenes Cottage, um einfach ihre Ruhe zu haben und nichts von ihrem Geburtstag auch nur ansatzweise zu hören. Doch dieses Jahr sollte es anders kommen, denn das Cottage war bereits bewohnt- von Adair.

Für Effie zunächst nicht denkbar, verbringen die beiden in Anonymität - denn sie stellen sich unter anderem Namen vor (aus Effie wurde Paisley) - die Zeit gemeinsam und gerade das ist perfekt für die junge Dame, die niemanden außer ihrer Schwestern gefühlstechnisch an sich ranlässt. Effie alias Paisley kann mit Adair über ihre Geister reden, vor denen sie sich versteckt, die sie niemandem zeigt. Sie erleben unglaubliche Dinge zusammen und Effie erfährt was wahre Liebe ist. Doch die Zeit ist begrenzt und das will sie auch so. Ich kann ihre Ängste und Sorgen so gut verstehen und habe mit ihr gelitten und gelacht und die ein oder andere Träne verdrückt bzw. laufen lassen.

Adair ist ein durch und durch toller Typ und ich hätte mich definitiv an Effies Stelle auch in ihn verliebt. Auch er hat seine Sorgen im Leben und stellt sich für die Liebe sogar gegen seinen Vater, doch wird das Effie überzeugen?

Man lernte in dem abschließenden Band einfach alle nochmal so viel besser kennen und ich empfand es einfach wie Heim kommen. Diese Buch hatte einfach alles was man sich von einem Liebesroman wünscht und ich werde die komplette Reihe definitiv nochmal lesen und genießen. Eine absolute und uneingeschränkte Leseempfehlung - ein großer Dank an die Autorin für dieses Wunderwerk der Gefühle.

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Veröffentlicht am 08.05.2022

Fast so gut, wie der erste Band

Where the Waves Rise Higher
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Direkt im Anschluss an die erste Geschichte habe ich mich an den zweiten Band der Trilogie gesetzt. Dieser handelte von Nessa - der ältesten der Schwestern - und ich konnte mich nun viel besser in sie ...

Direkt im Anschluss an die erste Geschichte habe ich mich an den zweiten Band der Trilogie gesetzt. Dieser handelte von Nessa - der ältesten der Schwestern - und ich konnte mich nun viel besser in sie hineinversetzen. Auch hier besticht Kathinka Engel wieder mit einem tollen Schreibstil, der mich einfach über die Seiten fliegen lies.

Nessa hatte es nicht leicht im Leben. Nach dem Tod ihrer Mutter und dem emotionalen Absturz ihres Vaters im Anschluss an diese Katastrophe, musste sie die Rolle beider Eltern gegenüber ihren beiden jüngeren Schwestern einnehmen. Als Heranwachsende kein leichtes Unterfangen. Trotzdem hat sie sich mit einer eigenen kleinen Destillerie einen lang ersehnten Traum erfüllt - bzw. den Traum ihres Vaters weitergelebt und geliebt. Doch der Traum scheint zu platzen, als ihr Pachtvertrag ausläuft und nicht verlängert wird. Ich denke das Problem welches ich im ersten Band mit Nessa hatte, war ihre Abweisung und Kälte, doch letztendlich war das einfach nur ein Selbstschutz und ich habe so mit ihr gelitten in diesem Buch. Sie ist eine richtig starke Persönlichkeit, die vermutlich neben der quirligen Effie und der nun heiteren Fiona etwas in Ungnade fallen kann. Absolut nicht verdient, denn durch ihre Ehrlichkeit wirkt sie sehr authentisch und ist einfach nur ängstlich, wieder alles zu verlieren.

Boyd - im Grunde zunächst der Antagonist dieser Geschichte - ist der Erbe einer großen Destillerie und im Grunde Nessas größter Konkurrent in der Umgebung und somit ihr Feind. Das scheint zumindest zunächst so, denn dies ist eine typische "Enemies to Lover to Enemies to Lover" Geschichte, doch ich will nicht vorweg greifen. Er wirkt zunächst unglaublich unsympathisch und ich wollte ihn manchmal gerne anschreien, doch das verflog mit jedem Satz mehr. Er hatte es auch nicht leicht und hinter seiner coolen Fassade schwebte unglaublich viel Unsicherheit. Ich für meinen Teil finde, dass er eine wahnsinnige Entwicklung durchgemacht hat und definitiv nicht so unsympathisch ist, wie er zunächst wirkte. Mit seiner letzten Tat im Buch für Effie, hat er dann auf alle Fälle absolut bei mir gepunktet.

Auch in diesem Teil der Trilogie war wieder alles dabei - Humor, Liebe, Sex und eine große Portion Gefühl. Die Handlung war fast so gut wie im ersten Teil und auch hier gebe ich einen kleinen Abzug bei den Charakteren, weil Boyd mich zunächst nicht überzeugen konnte. Eine gelungene Fortsetzung.

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Veröffentlicht am 08.05.2022

Ein absolut gelungener erster Band

Where the Roots Grow Stronger
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Ich kannte zuvor noch kein Buch der Autorin und war daher absolut nicht darauf vorbereitet, was mich erwartete. Der Schreibstil war super, ich kam sehr zügig und flüssig voran und konnte mich an den Shetlands, ...

Ich kannte zuvor noch kein Buch der Autorin und war daher absolut nicht darauf vorbereitet, was mich erwartete. Der Schreibstil war super, ich kam sehr zügig und flüssig voran und konnte mich an den Shetlands, so wie sie beschrieben wurden unglaublich erfreuen.

Fiona als Protagonistin war mir von Seite eins an sehr sympathisch und konnte mit viel Gefühl und Durchhaltevermögen direkt in mein Herz spazieren. Dahingegen hatte ich mit ihrer älteren Schwester Nessa so meine Probleme. Fiona hatte vor drei Jahren ihre Heimat und somit alle ihr wichtigen Menschen verlassen und keiner wusste wieso. Ich konnte es mir recht schnell denken, weswegen sie so überstürzt gegangen ist. Auf der einen Seite war es verständlich, aber ich hätte anders gehandelt. Ich denke, wenn sie von Anfang an die Menschen, denen sie etwas bedeutet mit einbezogen hätte, dann wäre ihr viel Leid erspart geblieben. Aber ich - und so viele Andere - hätte nicht mit fiebern können beim Lesen. Dass Fiona töpfert, war übrigens ein kleiner Bonuspunkt für mich, da ich das als Kind auch ziemlich gut gemacht habe und sehr viel Freude daran hatte.

Connal als männlichen Protagonisten mochte ich sehr - ein richtiger Bookboyfriend. Ich empfand seine Distanz als sehr verständlich und war gerührt von seiner Liebe und Trauer. Durch ihn hat das Buch erst seine Extraportion Gefühl erhalten und ich habe so sehr mit Fiona und ihm gelitten und geliebt.

Nessa und Effie - die beiden Schwestern von Fiona - bekamen mit den beiden Nachfolgebänden ihre ganz eigene Geschichte, doch auch schon im ersten Band haben sie gezeigt wie wichtig ihnen Familie ist. Dadurch hat man einen tollen ersten Eindruck von ihnen bekommen.

Ein durchweg perfekt abgerundetes Buch, welches mit ein paar kleinen Überraschungen auftrumpft. Lediglich Nessa hat mir in diesem Buch nicht zu 100 % gefallen, daher da einen winzigen Punktabzug. Die Story ist stimmig, mit einem angenehmen Schreibstil versehen und erreichte mein Herz - so sollte es sein. Wirklich starke Charaktere und eine traumhafte Umgebung runden das Ganze einfach perfekt ab

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Veröffentlicht am 12.02.2022

Absoluter Pageturner

Der Kastanienmann
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Ich werde vermutlich nie wieder Kastanienfiguren basteln können, ohne an dieses Buch zu denken. Bevor ich euch meine Meinung mitteile, möchte ich erwähnen, dass ich die Netflix-Serie bereits im Vorfeld ...

Ich werde vermutlich nie wieder Kastanienfiguren basteln können, ohne an dieses Buch zu denken. Bevor ich euch meine Meinung mitteile, möchte ich erwähnen, dass ich die Netflix-Serie bereits im Vorfeld gesehen und geliebt habe. Daher waren meine Erwartungen sehr hoch und ich hatte etwas Sorgen, da ich das Ende bereits kannte. Doch die Bedenken waren völlig unbegründet, denn das Buch konnte mich absolut überzeugen. 

Sowohl der Schreibstil, als auch die Charaktere und die Spannung waren wirklich perfekt aufeinander abgestimmt. Kurze Kapitel, zackige Wendungen und ein absolut durchtriebener Täter, der lange Zeit unerkannt bleibt und seine Opfer mit Kastanienmännern kennzeichnet. Doch was haben die weiblichen Opfer, die noch dazu Mütter sind, mit der ermordeten Tochter der Sozialministerin Rosa Hartung zu tun. Linus Becker, der die Tat an ihrer Tochter gestand und dafür im Gefängnis sitzt, kann unmöglich für den Mord an den jungen Frauen verantwortlich sein und doch sind die Fingerabdrücke des Mädchens auf den Kastanienmännern.

Ein absolut authentisches Ermittlerduo bestehend aus der alleinerziehenden Naia Thulin und einem ehemaligen Ermittler von Europol Mark Hess überzeugt von der ersten Seite - auch wenn sie am Anfang alles andere als harmonieren. Für Thulin soll dieser Fall der letzte im Morddezernat werden und zunächst scheint es so, als würde sie nur noch ihre Zeit absitzen wollen und mit wenig Ehrgeiz die Geschehnisse bearbeiten. Auch Hess, welcher von seiner Position, die er bei Europol inne hatte, entbunden und zurück zu seinem alten Arbeitsplatz beordert wurde, war nicht sehr begeistert von dieser Aufgabe. Im Laufe der Story wurden die beiden Kollegen aber doch warm miteinander und knieten sich mit all ihrem Können und ihrer Energie in den Fall rein. Ich mochte beide Protagonisten - auch durch die zuvor gesehene Serie - durchaus und ich empfand es als sehr auflockernd, dass sie nicht die typischen Sympathieträger waren.

Die Aufklärung des Falls wäre - ohne das vorherige Wissen - für mich nicht vorhersehbar gewesen. Die Spannung wurde durch das ganze Buch gehalten und an keiner Stelle wirkte es zu aufgesetzt oder übertrieben. Für Zartbesaitete sind manche detaillierten Erklärungen wohl nichts, da es doch das ein oder andere Mal sehr brutal wird. Sveistrup schafft es sowohl Hass als auch Mitleid für den Täter in mir hervorzurufen und ganz nebenbei lernt man noch was über Kastanien - ein positiver Nebeneffekt eines durchweg tollen Thrillers.

Das Cover gefällt mir gut, da es sehr düster ist und somit zur Grundstimmung des Buches passt. Die Kapitel beginnen nicht immer auf einer neuen Seite, was zunächst etwas gewöhnungsbedürftig war, aber letztendlich Seiten gespart hat. Der Klappentext verrät nicht zu viel und sorgt für Interesse an den Geschehnissen und vor allem Verbindungen zwischen den Fällen.

Das Buch wurde mir als Printexemplar vom Bloggerportal zur Verfügung gestellt.

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