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Veröffentlicht am 04.09.2022

Auch als gläubiger Christ ist das (Hör)Buch ein Gewinn

Das Jesus-Video
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Ich liebe dieses Hörbuch einfach und ich höre es immer wieder.
Stephen Foxx, ein Student aus den USA nimmt als freiwilliger Helfer an einer archäologischen Ausgrabung in Israel teil. Dort findet er in ...

Ich liebe dieses Hörbuch einfach und ich höre es immer wieder.
Stephen Foxx, ein Student aus den USA nimmt als freiwilliger Helfer an einer archäologischen Ausgrabung in Israel teil. Dort findet er in einem Grab aus etwa dem Jahr 30 n.Ch. die Bedienungsanleitung für eine Sony Videokamera. Natürlich fragt er sich, was das Ganze zu bedeuten hat. Nach einigen Überlegungen kommt er zu dem Schluss, dass es sich bei dem Skelett in dem Grab um einen Zeitreisenden aus der Zukunft handeln muss, denn wie sich herausstellt, wird die Kamera, zu der die Bedienungsanleitung gehört, in frühestens drei Jahren auf den Markt kommen.
Doch was hat es zu bedeuten, dass die Bedienungsanleitung in dem Grab lag? Er kommt zu dem Schluss, dass irgendwo in Israel die Kamera versteckt sein muss. Und dass der Zeitreisende vor 2000 Jahren nur ein Motiv zum Ziel gehabt haben kann: Jesus Christus.
Zum selben Schluss kommt auch John Kaun, Geldgeber der Ausgrabung, der nach dem Fund an der Ausgrabungsstelle auftaucht und Experten zu Rate zieht, die mit ihren jeweiligen Fähigkeiten dazu beitragen sollen, das Versteck dieser Videokamera zu finden.
Zwischen Stephen Foxx samt seinen Freunden Judith und Yehoshua Menez auf der einen Seite und dem Multimillionär John Kaun auf der anderen Seite entbrennt ein atemberaubender Wettlauf, in dessen Verlauf sich der Vatikan einschaltet, ein abgeschiedenes, fast vergessenes Kloster mit einer handvoll Mönchen und schließlich auch das israelische Militär eine Rolle spielen.
Die Charaktere werden in diesem Buch sehr glaubhaft dargestellt und ich kann sie mir lebhaft vorstellen. Es wird zudem eine gute Spannung aufgebaut. Gelesen wird das Buch von Matthias Koeberlin sehr ansprechend und mitreißend. Er ist großartig!

Schließlich das Resümee, welches Stephen Foxx aus den ganzen Ereignissen zieht - ich möchte natürlich nicht zu viel verraten. Aber ich finde das Resümee auch als gläubiger Christ als Gewinn. Auch wenn ich es nicht eins zu eins bejahen würde und mir das Geschenk der Vergebung fehlt, ist es doch für mich nachvollziehbar und ansprechend.

Ich kann dieses Hörbuch wirklich von ganzem Herzen empfehlen - auch gegenüber der gekürzten Version, die ich zwar auch schon mehrfach gehört habe, der aber einfach einiges fehlt. Denn die Kürzungen sind zum Teil doch recht erheblich. Lasst Euch auf die unglaubliche Geschichte ein und verfolgt selbst den spannenden Wettbewerb, das ist meine Empfehlung.

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Veröffentlicht am 16.03.2018

Zu kurz und doch so vollständig, wie es nur sein kann

Die Stille meiner Worte
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Meinen Leseeindruck in Worte zu fassen, ist gar nicht so einfach. Das Buch ist so bewegend, so melancholisch, gleichzeitig traurig und hoffnungsvoll, so voller Stille und doch mit so einfühlsamen Worten ...

Meinen Leseeindruck in Worte zu fassen, ist gar nicht so einfach. Das Buch ist so bewegend, so melancholisch, gleichzeitig traurig und hoffnungsvoll, so voller Stille und doch mit so einfühlsamen Worten geschrieben, dass es nur schwer zu beschreiben ist.

Hannah ist 17 und sie ist stumm, seit ihre Zwillingsschwester tödlich verunglückt ist. Was genau geschehen ist, erfahren wir erst im Verlauf der Geschichte, was auch dafür sorgt, dass man das Buch kaum aus der Hand legen kann. Man möchte immer wissen, wie es weitergeht, bzw. wie es angefangen hat.

Hannahs einziger Freund und Vertrauter ist Mo, der Kater ihrer Schwester Izzy, der ihr auf Schritt und Tritt folgt und ihr immer nahe ist. Sie ist unglücklich, voller Hoffnungslosigkeit und Schuldgefühle – sie ist kaputt, wie sie es selbst beschreibt. Von ihren Eltern fühlt sie sich unverstanden und abgelehnt. Sogar abgeschoben, als ihre Eltern beschließen, sie in ein Internat für Kinder mit Problemen zu schicken.

Bevor das Internatsleben beginnt, fahren die Schüler und zwei Betreuerinnen jedoch erst mal zu einem dreiwöchigen Camp. Sollte das der Ort sein, an dem kaputte Dinge wieder heil werden können? Doch wie soll ein Ort etwas heilen, das man nicht sehen kann, fragt sich Hannah. Und doch entwickelt sich an diesem Ort ein gegenseitiges Verständnis der Jugendlichen füreinander und die Betreuerinnen sind ganz besonders verständnisvoll. Und doch liegt Pia, eine der Betreuerinnen, daneben, als sie Hannah vorstellt als diejenige, die im Moment ihre Worte verloren hat. Denn Hannah hat Worte, tausende davon, doch sie finden den Weg nach draußen nicht.

Mit im Camp ist auch Levi, der früher schon als Mitarbeiter mit im Camp war, dieses Jahr aber als Gast mitkommt. Der gerade nicht weiß, wo er steht. Auch aus seiner Ego-Perspektive wird das Buch miterzählt. Levi und Hannah kommen sich näher, es entsteht eine tiefe Beziehung zwischen den Beiden, ohne dass sich eine Romanze in den Vordergrund drängt. Nein, was zwischen Levi und Hannah passiert geht viel tiefer. Er wird zu einem Anker für sie und vermittelt ihr Hoffnung.

Ich möchte das Buch gern noch viel besser beschreiben, doch hier finde ich auch die Worte nicht. Es ist einfach unendlich intensiv, voller Gefühl und auch die Spannung kommt nicht zu kurz. Jedoch keine Action-Spannung, sondern man will einfach immer weiterlesen, will wissen, wie sich Hannah weiter entwickelt, ob sie ihre Sprache wiederfindet, ob sie wieder heil werden kann.

Ein sehr gelungener Jugendroman mit viel Tiefgang und Melancholie ohne kitschig zu sein. Vielen Dank, Ava Reed! Noch lange werde ich an dieses Buch denken und kann es nur wärmstens weiterempfehlen.

Veröffentlicht am 17.11.2024

Konnte mich nicht erreichen

Durchs Feuer
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Die Protagonistin, Iris, hat es nicht leicht. Ihre Mutter ist nur an Geld und Markenklamotten interessiert. Wer jemand ist, bemerkt die Frau gar nicht, denn für sie zählt ausschließlich das Äußere. Der ...

Die Protagonistin, Iris, hat es nicht leicht. Ihre Mutter ist nur an Geld und Markenklamotten interessiert. Wer jemand ist, bemerkt die Frau gar nicht, denn für sie zählt ausschließlich das Äußere. Der Stiefvater - wenn man ihn denn so nennen will, denn weder ist er für Iris eine Vaterfigur, noch ist er mit ihrer Mutter verheiratet - sonnt sich nur im eigenen Glanz und überschätzt sich selbst dabei maßlos. Die beiden Figuren werden flach und oberflächlich dargestellt.
Iris hält das alles nicht aus, sie erwartet mehr vom Leben und hat nur einen einzigen Freund, der sie akzeptiert. Das Feuer ist ihr Ventil, wenn sie sich Luft machen muss oder ihr alles mal wieder über die Hutschnur geht.
So jedenfalls habe ich es wahrgenommen. Der für mich einzige wirklich interessante Charakter ist Thurston, Iris' Freund. Aber insgesamt bleiben die Charaktere für mich leblos.
Man muss der Autorin zugute halten, dass sie einen ganz eigenen Schreibstil hat. Das bewundere ich, doch leider hat mich ihr Stil nicht so richtig überzeugt. Normalerweise mag ich Metaphern und die kamen hier häufiger vor, doch habe ich sie entweder nicht verstanden oder sie haben mich einfach nicht erreicht.
Zudem geht mir diese Verharmlosung des Zündelns gegen den Strich. Anfangs heißt es in einem Gespräch zwischen Iris und Thurston, dass sie keine Wohhäuser in Brand steckt, zumindest keine bewohnten...
Na ja, so kann man es auch sehen, aber ihre Feuer richten schon ganz schönen Schaden an und an einer Stelle ist es durchaus nicht selbstverständlich, dass es keinen Personenschaden gibt. Wenn ich auch verstehen kann, dass Iris ein Ventil braucht, um sich irgendwie Luft zu verschaffen, kann ich das doch nicht so einfach hinnehmen. Meine Moralvorstellungen sind da etwas höher gesteckt und ich kann mich nicht genug in Iris einfühlen, um zu ihr zu werden und meine eigenen Vorstellungen zu vergessen.

Das zentrale Thema des Buches soll eigentlich das Kennenlernen zwischen Iris und ihrem leiblichen Vater sein. Doch auch da stieß ich wieder an meine Grenzen. Die beiden haben sich viel über Kunst unterhalten, wovon ich, zugegeben, überhaupt nichts verstehe. Leider konnte es mich da aber auch nicht packen und mein Interesse wecken.

Allerdings kann ich mir schon vorstellen, dass manche Leser von diesem Buch total begeistert sein können, die den Schreibstil mögen, die Metaphern und die Dialoge über Kunst. Und ich bedaure, dass ich nicht zu diesen Lesern gehöre. Für mich ist es ein Buch, das Potenzial hat, denn thematisch finde ich es wirklich interessant, aber es nicht ausschöpft. Als ich dieses Buch im Rahmen einer Leserunde gelesen habe, hoffte ich in jedem Abschnitt, dass es mich noch packen würde, doch leider ist das nicht eingetreten.

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