Profilbild von Elea_Eluander

Elea_Eluander

Lesejury Profi
offline

Elea_Eluander ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Elea_Eluander über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.07.2021

Bedeutsam

Ich kann mich irren
0

Das Buch „Ich hatte nicht immer, was ich wollte, aber alles was ich brauchte“ ist eine Autobiografie, die das Leben von Björn Lindeblad wiedergibt. Dieser beschloss mit 26 Jahren seine erfolgreiche Karriere ...

Das Buch „Ich hatte nicht immer, was ich wollte, aber alles was ich brauchte“ ist eine Autobiografie, die das Leben von Björn Lindeblad wiedergibt. Dieser beschloss mit 26 Jahren seine erfolgreiche Karriere den Rücken zukehren und stattdessen ein Waldmönch namens Natthiko zu werden. Dieses Buch umfasst den Entschluss dazu, die 20 Jahre in der er sein Leben Buddha widmete und auch der Ausstieg und was danach kam.

Das Cover finde ich sehr schön. Das Orange wurde wohl nicht grundlos ausgewählt. Es steht für Optimismus und Lebensfreude, aber auch für Aufgeschlossenheit. Und die sollte man meiner Meinung nach haben beim Lesen, um bestmöglich von diesem Buch zu profitieren.

Das Buch ist eine Autobiographie (wobei eigentlich seine Freundin Caroline in der Ichform als Björn Natthiko schreibt). Wir erfahren einiges über das Leben im Kloster. Das war für mich sehr spannend. Es war interessant wie die Gemeinschaft handelt und auch amüsant zu lesen wie unterschiedlich die Leute auf die Waldmönche reagiert haben in den einzelnen Ländern.
Ich fand es faszinierend von dem Leben zu erfahren und war ganz überrascht, dass auch die Mönche unerwartet witzig sein können.
Aber auch die Zeit, in der er entschied, kein Mönch mehr zu sein, war sehr interessant und auch unfassbar traurig. Dieses Buch hat mich so berührt, dass ich hier weinend auf dem Sofa saß.
Nach dem Lesen kann ich sagen, dass mir Björn Natthiko sehr sympathisch ist. Er hat einen herrlichen Humor und kann über sich selbst lachen.

Gespeist ist dieses Buch mit Tipps, Weisheiten und alten Geschichten beispielsweise aus China.
Ein weißes Blatt bezüglich Meditation, Atmung und Gelassenheit bin ich nicht und dennoch waren alle Tipps neu für mich. Björn Natthiko arbeitet hier mit guten Vergleichen und bildlichen Darstellungen, die einem eine Hilfestellung sein sollen.
Für mich hat es beim erstmaligen Ausprobieren geholfen. Vor allem der Tipp beim Ein-und Ausatmen.
Auch die Weisheiten sind einige, die wir beherzigen sollten, nicht um der wahrhaftige, perfekte Mensch zu werden, sondern um entspannter, zufriedener, gelassener und voller Energie zu sein.

Was mir besonders gefiel, ist das Björn Natthiko sich nicht als Supermensch dargestellt hat, bei dem alles klappt, sondern, dass er selbst nach 17 Jahren im Kloster, nicht vor allem gefeit ist. Er zeigt ganz klar: Mönche sind auch nur Menschen und sie scheitern auch !
Björn Natthiko zeigt sich hier menschlich, wahrhaftig. Er macht uns nichts vor.
Mich hat er mit seiner Offenheit und Ehrlichkeit überzeugt, er macht nicht alles perfekt. Das Wichtige ist, dass wir dranbleiben und uns zurück darauf besinnen.

Dieses Buch ist Balsam für den Geist und damit unfassbar wertvoll.
Les dieses Buch, es wird dir guttun ! Und sollten all diese Tipps nicht helfen, so hattest du dennoch ein paar achtsame und fokussierte Stunden beim Lesen.

Björn Natthiko Lindeblad hat perfekt beschrieben was das Buch für mich ist:
„[Ein Buch, dass du] gerne immer mal wieder in die Hand nimmst. Das […] dir Freude macht und dich inspiriert, wenn alles gut ist, und der dich tröstet und dir Zuversicht schenkt, wenn die Umstände des Lebens dich herausfordern.“ (S. 218 – Nachwort).

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 23.07.2021

Anders als erwartet

Unbarmherziges Land
0

Das Buch Unbarmherziges Land von Chris Offert ist ein Kentucky Krimi. Mick – ehemaliger Soldat – versucht mit seiner Schwester, dem Sheriff, einen Tod aufzuklären. Ein weiblicher Sheriff hat es in Kentucky ...

Das Buch Unbarmherziges Land von Chris Offert ist ein Kentucky Krimi. Mick – ehemaliger Soldat – versucht mit seiner Schwester, dem Sheriff, einen Tod aufzuklären. Ein weiblicher Sheriff hat es in Kentucky nicht leicht und auch die Justiz wird kein Vertrauen geschenkt. Nur ein Einheimischer kann diesen Fall lösen. Mick nimmt sich diesem an und hat dabei auch einige andere private Probleme zu lösen.

Das Cover entspricht meinem Geschmack. Das Buch erscheint sehr hochwertig.
Meine Erwartungen an die Geschichte waren ganz anders, sodass es mich zwiegespalten zurücklässt. Es ist eher ein Roman über Kentucky, der Krimi rückt hier in den Hintergrund.
Das Buch kann man meiner Meinung nach dem Genre Noir zuteilen.
Im Genre Noir ist ein Land/ eine Stadt eine Hauptfigur; hier Kentucky. Das setzt der Autor auch sehr gut um.
Offert beschreibt die Flora und Fauna Kentuckys vielfältig und umfassend. Dabei liegt ein großer Fokus auf die kritische Zurschaustellung der Einwohner und ihren regionalen Eigenheiten. Unser Protagonist Mick lernt schon früh, dass man sein Intellekt niemanden zeigen und sich dümmer präsentieren sollte, als man ist.

Kentucky erscheint wirklich als ein unbarmherziges Land. Als Fremder hat man hier keine Chance und auch die Schwester als weiblicher Sherriff wird nicht wirklich akzeptiert. Kentucky scheint nach der Lektüre wohl aber ein Paradies für Birder zu sein.

Ich hatte zuvor noch nie etwas aus diesem Genre gelesen und muss sagen, dass es mich leider nicht überzeugen konnte.
Wer sowas mag, dem könnte dieses Buch, denke ich, gefallen.
In wenigen Worten schafft der Autor dies umzusetzen.
Ich hatte eher mit einem Krimi mit Fokus auf die Aufklärung der Tat und der Schaffung der Wiederherstellung der Rechtsordnung gerechnet und wurde hier wohl eher enttäuscht. Mein Geschmack scheint dann wohl doch eher in die (PsychThriller Sparte zu gehen.
Leider konnte ich mich auch nicht wirklich mit den Figuren verbunden fühlen. Hier habe ich überhaupt nicht mitgelitten, wie ich es in anderen Büchern tue.

Wen all das nicht stört, sollte beherzigt nach dem Buch greifen. Allen anderen kann ich das Buch leider nicht empfehlen.



  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 22.07.2021

Ein Ende mit Nervenkitzel

Dark Blue Rising
0

Tabby wurde mit 3 Jahren entführt. Sie weiß es nur nicht, denn sie glaubt ihre Entführerin Cate sei ihre Mutter. Bis zu dem Tag an dem sie im Krankenhaus eingeliefert wird. Ein Leben voller Zweifel beginnt ...

Tabby wurde mit 3 Jahren entführt. Sie weiß es nur nicht, denn sie glaubt ihre Entführerin Cate sei ihre Mutter. Bis zu dem Tag an dem sie im Krankenhaus eingeliefert wird. Ein Leben voller Zweifel beginnt und immer mehr komische Sachen werden aufgedeckt. Vor allem soll Tabby sich vor dem Kreis hüten. Doch wer steckt dahinter ?

Das Buch hat mich echt überrascht, selbst mitten drinnen. Die Autorin hat sich erheblich gesteigert. Eins sei schon vorweggenommen: ich freue mich ungemein auf den 2. Teil und kann es kaum erwarten.

Die Geschichte hat mir durchweg gefallen. In der Mitte wurde es etwas lang, aber ich bin der Überzeugung, dass wir Leser das für die Entwicklung von Tabby gebraucht haben, alles andere hätte zu schnell, zu rasend, zu unglaubwürdig gewirkt.
Bis dahin war es ein solides Buch, aber dann das letzte Drittel.
Was war das denn bitte zum Ende hin? Wahnsinn. Eine so starke Spannungskurve wurde aufgebaut und schon kam das Ende, gerade als die Kurve fast an ihren Höhepunkt kam.
Ich kann kaum glauben wie sich das Buch entwickelte.
Auch schaffte es die Autorin mehr Emotionen hervorzubringen. In dieser Hinsicht hat sie sich auf jeden Fall steigern können.
Am Ende hatte ich mich ständig gefragt: wen kann man trauen, ist jemand eingeweiht ? Ein unfassbar toller Nervenkitzel.

Leider kann ich dem Buch keine 5 Sterne geben, eher 4, 5 Sterne. Der Schreibstil ist keine literarische Meisterleistung.
„Cate würde sagen …“ und dann gleich im nächsten Satz „,würde sie sagen.“ Und sodann beginnt der nächste Satz mit : „Sie hat auch gesagt …“.
Puh, also da habe ich schon ganz anderes gelesen (zB Laini Taylor).

Manches zog sich dann doch in die Länge. Beispielsweise begleiten wir Tabby bei einer Situation, die sie dann aber später detailliert noch einmal beim Arzt schildert. Das hätte nicht sein müssen.

Ganz nachvollziehen konnte ich auch nicht die Beziehung zwischen Simone und Alistair. Er arbeitet bei einem Unternehmen, das Fracking betreibt, und sie ist Umweltanwältin. Beide verliebten sich, als Simone gegen ihn vorging.
Ich verstehe, dass die Autorin hier ein Konflikt schaffen wollte, aber irgendwie kann ich das nicht glauben. Alistair sind die Aktivisten egal, er will es gar nicht anders machen. Das sagt doch etwas über seinen Charakter aus, also nur eine Liebe basierend auf Äußerlichkeiten ?

Und zu guter Letzt störte mich der ständige Hinweis, dass es vegan ist. Beispielsweise: die vegane Bitterschokolade. Ach ne. Ich meine ich bin seit einem Jahrzehnt Vegetarier und selbst mich hat es genervt.

Aber das sind wirklich Kritikpunkte auf hohem Niveau. 4,5 Sterne von mir. Es ist eine klare Kauf- und Leseempfehlung !

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
Veröffentlicht am 18.07.2021

Besonderes Buch

Flora Salmanteri und die Mini-Piraten Band 1
0

In Flora Salmanteri und die Mini-Piraten müssen Lilli und Mikko eine Zeit bei ihrem strengen Onkel verbringen. Der Aufenthalt scheint furchtbar zu sein, bis die Geschwister auf die Nachbarin Flora Salmanteri ...

In Flora Salmanteri und die Mini-Piraten müssen Lilli und Mikko eine Zeit bei ihrem strengen Onkel verbringen. Der Aufenthalt scheint furchtbar zu sein, bis die Geschwister auf die Nachbarin Flora Salmanteri treffen. Flora ist in einer Band und hat einen sprechenden Hahn. Für ihren Freund Holzbein-Vorsteen hat sie für den jährlichen Blumenwettbewerb mithilfe ihres 3D-Drucker die damalige Mannschaft von Käpt´n Vorsteen erschaffen. Doch durch einen Unfall werden diese zum Leben erweckt und treiben ihr Unwesen.

Flora Salmanteri und die Mini-Piraten bietet eine skurrile, witzige und spannende Geschichte. Neben dem Abenteuer mit den Mini-Piraten bietet die Geschichte noch so einiges: ein Diebstahl und ein abgekartetes Spiel. Trotz ihrer 157 Seiten bekommt der Leser eine sehr füllige und bezaubernde Geschichte.
Dabei sind die Charakter sehr schön skizziert. Besonders zum Lachen gebracht hat mich der sprechende Hahn Pedro Esteban Kemppainen mit seiner Lederjacke und goldenen Stiefeln. Ihn muss man einfach ins Herz schließen, er ist einfach zu putzig.

Abgesehen von ihrer schönen und lustigen Geschichte, überzeugt das Buch mit bildhübschen schwarz-weiß Zeichnungen. Von dem Stil bekommt man im Cover schon einen Einblick. Mir haben sie sehr gut gefallen. Sie ermöglichen das gelesene besser zu verarbeiten und sind dabei so voller Details, dass man das Lesen einfach unterbrechen muss, um sich diese genauer anzuschauen.

Gerade wegen dieser bezaubernden Bilder eignet sich das Buch meiner Meinung nach super zum Verschenken. Die Geschichte bietet Spannung, Witz, liebenswürdige Charaktere und gute Antagonisten.

Klare Kaufempfehlung. Ein lobenswertes Buch.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 15.07.2021

Ich konnte es nicht mehr aus der Hand legen

Die Karte
0

Eine Läuferin postet ihre Laufstrecken und Gewohnheiten in einer App, die für alle freizugänglich ist. So auch für ihren Mörder. Kann das Ermittlerduo den Täter finden?

Das Cover ist schlicht gehalten, ...

Eine Läuferin postet ihre Laufstrecken und Gewohnheiten in einer App, die für alle freizugänglich ist. So auch für ihren Mörder. Kann das Ermittlerduo den Täter finden?

Das Cover ist schlicht gehalten, aber sehr passend für ein Thriller.
Der Thriller war durchweg spannungsgeladen und mitreißend. Interessanterweise war die Geschichte für mich bezüglich so mancher Themen sehr lehrreich - einiges kannte ich noch gar nicht. Der Schreibstil ist flüssig und super zu lesen.
Der Autor baut schon zu Beginn Spannung auf. Die ersten Seiten sind Informationsgeladen, allerdings wiederum nicht genug, sodass man einfach weiterlesen musste.
Auch aufgrund der mehrgliedrigen Handlungsstränge konnte ich das Buch einfach nicht aus der Hand legen. Wenn man endlich dachte, dass man die Nuss geknackt hat, wurden im Thriller neue Wege eingeschlagen. Bis zum Schluss wäre ich nicht auf den Täter gekommen.
Die Figuren waren sehr authentisch, sodass man einfach mitfühlen und -leiden musste.
Allerdings fand ich das eigentliche Thema „Tracking“ zu wenig ausgearbeitet. Auch die Auflösung war mir zu schnell und nicht wirklich schlüssig. Deshalb nur 4 Sterne.

Dies war mein erster Winkelmann. Für mein Empfinden muss man die vorigen Bücher nicht lesen, ich kam auch so super mit. Einen weiteren werde ich auf jeden Fall lesen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere