Ein lehrreiches und vor allem tolles Buch
If you leave – Niemals getrenntCover:
Ich finde das Cover sehr schön. Obwohl man die Gesichter der Charaktere nicht richtig erkennen kann, strahlt die Beziehung zwischen den beiden Vertrautheit und Geborgenheit aus. Das Cover wirkt ...
Cover:
Ich finde das Cover sehr schön. Obwohl man die Gesichter der Charaktere nicht richtig erkennen kann, strahlt die Beziehung zwischen den beiden Vertrautheit und Geborgenheit aus. Das Cover wirkt wie eine Mischung aus schwarz weiß und Sepia Aufnahme und die hellblaue Titelschrift "If you leave" setzt einen schönen Farbakzent.
Meinung:
Die Geschichte von Madison und Gabriel ist schön, traurig und lehrreich. Die beiden haben in ihrem Leben viele schlimme Erfahrungen gemacht, denen sie gemeinsam gegenüber treten.
Madison liebt ihre Eltern und hasst sie zugleich, sie vermisst sie und ist andererseits erleichtert, dass sie fort sind. Doch der Tod ihrer Eltern hat große Auswirkungen auf ihr Leben, so musste sie früh erwachsen werden um für ihre jüngere Schwester da zu sein und das Familienrestaurant weiter zu führen. In dieser Zeit hat Maddy um sich herum eine Fassade errichtet, die nach außen hin stabil wirkt doch innerlich sieht es ganz anders aus. Auch diese Situation hat mal wieder gezeigt, dass wir viele Menschen nicht richtig einschätzen könne. Jemand der nach außen hin lächelt muss nicht unbedingt glücklich sein, er kann auch nur versuchen sein innerstes zu verbergen.
Madison ist nicht glücklich mit ihrem Leben, weil sie den Traum ihrer Eltern weiterführt - dieser ist jedoch nicht ihr Traum. Mit Gabe verändert sich Madisons Leben, doch zu Anfang weiß sie selbst nicht genau in welche Richtung.
Ich beschließe, dass Gabriel Vincent ein Mysterium ist. Ein unverfroren arrogantes Mysterium. Ein brandheiß sexy und höllisch gefährliches Mysterium. Ein Mysterium mit ausgeprägtem Sixpack und flammenden Augen.
Ich fand es schön zu sehen, dass Gabe so einen positiven Einfluss auf Maddy hat, dass sie ihren Ängsten gegenüber tritt und ihr Leben verändert und auch Madison ist für Gabriel da als er den entscheidenden Schritt angeht seine "Dämonen" zu bekämpfen.
Gabriel war mit ganzem Herzen Ranger, bis er nach einem schlimmen und traumatisierendem Ereignis seinen Rang aufgegeben hat. Gabe wird von diesem schrecklichen Ereignis immer wieder eingeholt, doch was noch viel schlimmer ist, ist das er sich die Schuld an dem Geschehenen gibt. Mir tat es leid, dass er sich selbst als Gefahr und einen schrecklichen Menschen angesehen hat, denn das war er in meinen Augen nicht. Gabe hat gegen die Taliban gekämpft und zahlreiche Menschenleben in dieser Zeit gerettet. Er wusste, dass er schnell Entscheidungen treffen muss und diese sein Leben prägen werden. Das was er erlebt hat, würde wohl keinen kalt lassen und gerade weil er trotz diesem Wissen für das Leben anderer gekämpft und diese mit seinem eigenen Leben geschützt hat ist er in meinen Augen ein Held.
Auch der Teil, indem Gabriel gegen sein PTBS ankämpft fand ich gut dargestellt. Die Punkte die er zur Bewältigung seines Traumas durcharbeiten musste haben mir als Leser gezeigt, dass man über Aspekte nachdenkt, über die man sonst nicht nachgedacht hätte. Die Idee des Therapeuten den Familienangehörigen eines Todesopfers einen Brief zu schreiben fand ich sehr rührend und die Antwort auf diesen Brief rührend.
Der Satz von Gabriel "Angst ist eine Entscheidung" hat mir sehr gut gefallen, Angst empfindet man in vielen Situationen. So wie ich die letzen Tage wenn ich eine Klausur geschrieben habe, aber die Klausur muss geschrieben werden und es liegt in meiner Hand ob ich mich vorher verrückt mache oder ganz entspannt an eine sowieso unausweichliche Situation herangehe. Angst ist gewiss nicht immer negativ, sie setzt auch Adrenalin frei, welches in gewissen Mengen auch die Leistungsfähigkeit steigert und Angst ist ein wichtiger Instinkt.
Die Angst die die beiden hier verspürt haben kann ich sehr gut nachvollziehen, einen Menschen zu lieben ist etwas wunderschönes aber gleichzeitig hat man auch Angst diesen Menschen wieder zu verlieren und die beiden mussten schon viel Schmerz erleiden.
Tony ist Mitarbeiter im "The Hill" und für Maddy sowas wie ein Vaterersatz geworden. Man hat über ihn als Charakter nicht viel erfahren, dennoch hat es gereicht um zu merken, wie sehr er sich für die Geschwister einsetzt, deshalb war ich traurig als Madison einen weiteren Verlust erleiden musste.
Charaktere:
Maddy musste durch den Tot ihrer Eltern schon sehr früh erwachsen werden, denn sie musste sich um ihre kleine Schwester Mila und das elterliche Familienrestaurant "The Hill" kümmern. Das Restaurant war der Traum ihrer Eltern und mit der Zeit merkt Madison, dass sie den Traum von jemand anderem lebt. Sie versucht nach außen hin immer gefasst zu wirken und nur wenige wissen wie es hinter dieser Fassade wirklich aussieht.
Gabriel hat als Ranger seinen Traumberuf gefunden, man könnte auch sagen, es ist seine Berufung. Doch ein schreckliches Ereignis hat ihn dazu veranlasst diesem Teil den Rücken zu kehren - nur ist das nicht so leicht, wenn man aufgrund der schrecklichen Ereignisse an PTBS leidet. Es reichen Geräusche und Gerüche um ihn wieder in den Kampf der Talibanrebellen zurück zu versetzen und Gabriel nimmt die Realität um sich herum nicht mehr wahr, er ist ein Beschützer doch in diesem Momenten ist er auch eine tödliche Gefahr.
Jacey ist die Schwester von Gabriel. Sie ist auf der einen Seite eine tolle Freundin, die immer für Maddy da ist, auf der anderen Seite nimmt sie es mit ihrem Pflichtbewusstsein nicht so ernst, da sie einfach mehrere Tage nicht zu ihrer Schicht im "The Hill" erscheint und das ohne sich zu melden.
Schreibstil:
Courtney Cole hat mich mit ihrem Schreibstil sofort in ihren Bann gezogen. Die Ereignisse die Gabriel als Ranger erlebt hat und die Verbindung von Maddy zu ihrer Schwester Mila waren so realistisch und greifbar dargestellt, dass ich eine Gänsehaut bekommen habe.
In "If you leave - Niemals getrennt" wird die Spannung nicht nur durch viele unerwartete Ereignisse aufrecht erhalten, sondern auch durch die unerwarteten Handlungen der Charaktere.
Die Autorin hat die Gedankengänge der einzelnen Charaktere sehr gut veranschaulicht. Maddy und Gabriel haben beide schlimme Erfahrungen in ihrer Vergangenheit gemacht und obwohl beide versuchen die "Dämonen" zu verdrängen, gehen sie auf vollkommen unterschiedliche Weise damit um. Man merkt auch, dass Gabriel durch und durch Ranger ist, denn auch das hat die Autorin gekonnt mit in seine Persönlichkeit einfließen lassen.
Ich bin sehr gespannt auf weitere Werke von Courtney Cole.
Ein sehr empfehlenswertes Buch, mit tollen Charakteren und hohem Suchtpotential =)