Profilbild von ElenaSwan

ElenaSwan

Lesejury Profi
offline

ElenaSwan ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit ElenaSwan über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.03.2017

Wieder einmal eine beeindruckende Geschichtevon Abbi Glines

You were Mine – Unvergessen
0

Cover:

Die Cover der "Rosemary Beach" Serie haben mir bisher immer sehr gut gefallen. Auch dieses Cover ist schön, jedoch meiner Meinung nach schwächer als die zuvor. Die einfarbigen Tops lassen das gesamte ...

Cover:

Die Cover der "Rosemary Beach" Serie haben mir bisher immer sehr gut gefallen. Auch dieses Cover ist schön, jedoch meiner Meinung nach schwächer als die zuvor. Die einfarbigen Tops lassen das gesamte Cover für mich eher so wirken, als würden die Menschen auf dem Bild Werbung für Zumba oder Aerobic machen.

Meinung:

Tripp hat sich direkt zu Beginn der Geschichte in mein Herz geschlichen. Vom verliebten Teenager, entwickelt er sich zu einem Traummann und damit meine ich bei weitem nicht nur sein Aussehen. Die Ablehnung die von Bethy aus geht, hätte jeden Mann eher früher als später in die Flucht geschlagen. Sie ignoriert, beleidigt und verletzt. So sehr sie Tripp damit auch einen Stich versetzt, er bleibt immer an ihrer Seite und hat ein wachsames Auge auf sie gerichtet, denn schon damals war er sich sicher:

Ich war zwar nicht bereit, unserer Beziehung ein genaues Etikett zu verpassen, aber eins wusste ich: Ich teilte nicht.

Tripp tut mir wirklich leid. Sein Verhalten lässt keinen Zweifel, an seinen aufrichtigen Gefühlen Bethy gegenüber, doch so schlimm es auch ist, verstehe ich auch das Verhalten von Bethy. Sie hat nicht nur eine Liebe verloren, sondern plagt sich auch noch mit Schuldgefühlen. Beides ist eine Mischung die den stärksten Menschen in die Knie zwingen kann und ich glaub jeder von uns weiß, dass der innere Schmerz einen dazu bringt Dinge zu tun die weder sinnvoll noch logisch sind und das als Selbstschutz, um nicht noch weiter verletzt zu werden - um endlich wieder heilen zu können. Bethy hingegen heilt nicht, sie verdrängt und verwehrt sich damit selbst die Möglichkeit wieder ein normales Leben zu führen. Überrascht war ich daher, als sie ganz von selbst eingelengt hat, wobei Tripps Hartnäckigkeit dabei sicherlich auch eine nicht unwesentliche Rolle gespielt hat.

Zu einer Unterhaltung drängte ich sie nicht, denn ich wollte lieber nicht übertreiben. Immerhin stieß sie mich weder ins Wasser noch kreischte sie mich an. Wir machten Fortschritte.

Die Schuldgefühle die Bethy plagen, liegen nicht nur bei Jace, so wie ich es am Anfang vermutet habe. Auch wenn ich noch nie in dieser Situation war, könnte ich mir es niemals verzeihen, wenn ich wirklich den Schritt gegangen wäre, den Bethy geglaubt hat gemacht zu haben. Als sie von ihrer Tante aufgeklärt wurde kamen sogar mir Tränen der Erleichterung, denn ich habe nahezu gespürt, was für eine Last ihr damit von den Schultern gefallen ist. Jetzt muss sie nur noch eine Hürde angehen. Ist nur die Frage, ob sie damit nicht schon zu lange gewartet hat.

Charaktere:

Bethy lernt erst durch ihre Freunde kennen, was wahrer Zusammenhalt und Geborgenheit bedeutet. Nachdem ihre große Liebe weggezogen ist, hat sie sich neu verliebt, doch was für ein toller Mensch Jace auch war, er hatte niemals den Stellenwert von Tripp.

Tripp hat viele Entscheidungen getroffen, die alle nur zum Wohle von Behty waren. Doch so gut diese Entscheidungen auch gemeint waren, hat er gleich zwei Menschen damit verletzt.

Schreibstil:

Abbi Glines Bücher sind wie die von Samantha Young, man muss sie einfach lieben. Durch die wechselnden Sichtweisen der Protagonisten weiß man als Leser immer genau was in den Köpfen der Charaktere vor sich geht und dadurch entsteht immer eine tiefe Beziehung die ich hier, bei Tripp und Bethy aufgebaut habe.
Auch bei diesem Buch der Autorin konnte ich nicht sagen "Ich bin auf der Seite von Tripp oder Bethy", nein - ich wünsche beiden vom Herzen das beste. Gerade deshalb leidet man auch so sehr mit, genießt die tollen Momente und fühlt sich in dieser Welt einfach zu Hause und geborgen mit den Höhen, ja selbst mit den Tiefen.

Veröffentlicht am 13.03.2017

Zwei Geschichten in einem Buch

Die Verborgene
0

Cover:

Das Cover wirkt auf mich sehr idyllisch. Der flieder- und leicht rosé farbige Hintergrund bringt ein wenig "Modernität" mit ins Spiel, während das Gebäude der Oxford University ein wenig alte Geschichte ...

Cover:

Das Cover wirkt auf mich sehr idyllisch. Der flieder- und leicht rosé farbige Hintergrund bringt ein wenig "Modernität" mit ins Spiel, während das Gebäude der Oxford University ein wenig alte Geschichte mit Einfließen lässt.

Meinung:

Liebe auf den ersten Blick? Ich bin ehrlich, glauben tue ich nicht daran. Ich finde man kann jemanden auf Anhieb sympatisch finden, doch um jemanden zu lieben denke ich, muss man ihn näher kennen. Diese Geschichte hat nämlich gezeigt, selbst wenn wir einen Menschen über Wochen kennen und viel Zeit mit ihm verbringen, kann es Seiten an diesem Menschen geben, die einem das Blut zu Eis gefrieren lassen.
In Gedanken sperrte ich meine Erinnerungen wieder in die kleine schwarze Kiste, aus der sie entkommen waren, verschloss sie sorgfältig und vergrub sie in meinem Inneren. Tief. So tief, dass niemand sie finden konnte. Am allerwenigsten ich selbst.

Wenn man einen Menschen verliert, den man liebt, ist das ein schwerer Schicksalsschlag. Vor vielen Jahren ist das Evelyn und ihrer Schwester Zara passiert. Welchen Stellenwert Zara dann für ihre jüngere Schwester Evelyn eingenommen hat, kann ich mir gut vorstellen. Doch nach einem Unfall ist auch Evelyns Schwester gestorben und was wohl letztendlich noch schlimmer ist, als einen geliebten Menschen zu verlieren, ist, vollkommen alleine dazustehen.

Ich weiß nicht wie ich an Evelyns Stelle gehandelt hätte. Hätte ich mich getraut von dem Ort wegzuziehen, der neben den schlechten aber auch alle schönen Erinnerungen beinhaltet? Auf den eigenen Beinen zu stehen ist gewiss toll aber wenn man keine Unterstützung hat, keine Mutter die einen gut zuredet oder einen Vater der seiner Tochter sagt wie Stolz er auf sie ist, ist selbst so ein Schritt, den jeder einmal im Leben machen muss, eine große Hürde. Doch um Zara Stolz zu machen tritt sie die Reise in ihr neues Leben an.

Felix und Sally sind für Evelyn schnell zu guten Freunden geworden. Beeindruckend von Evelyn fand ich, dass sie nicht einfach auf Felix gehört und Jared als "reichen Schnösel" abgestempelt hat, sondern ihm und auch den anderen seiner Clique, offen gegenüber gestanden hat. Felix hat mich oftmals verwirrt. Seine Stimmungsschwankungen kamen unerwartet. Doch wie unberechenbar er wirklich ist, hätte ich nicht vermutet.

In der Geschichte wird schnell klar, dass Jared und Colin ein Geheimnis bewahren, ein Geheimnis das von vielen Menschen wohl behütet ist. Ich war erst ein wenig skeptisch, da ich befürchtet habe, jetzt wird wieder ein großes Drama um nichts gemacht. Aber ganz im Gegenteil. Eine Prophezeiung mit unterschiedlichen Überlieferungen und vielen Vertretern der zwei gegensätzlichen Perspektiven. Personen die sehr weit gehen um zu schützen was sie lieben und damit das Leben eines anderen vollkommen zerstören.

Dieses Buch war eine wundervolle Reise. Einziger Kritikpunkt .... Wie konnte man bitte an so einer spannenden Stelle ein Cut machen? o.o Ich möchte jetzt bitte sofort Frühjahr haben und weiterlesen ^^

Charaktere:

Evelyn hat mit ihren neunzehn Jahren schon sehr viel durchmachen müssen und auch jetzt bei ihrem Neuanfang an der Oxford University steht sie vielen Hürden gegenüber, von denen sie sich jedoch nicht unterkriegen lässt.

Jared wirkt zu Beginn eher kühl und abweisend, doch im Laufe der Geschichte merkt man, dass diese negativen äußerlichen Erscheinungen auf einem großen Herz und starker Willenskraft beruhen.

Schreibstil:

Sarah Kleck hat einen unglaublich tollen und lebendigen Schreibstil. Mit einem Buch hat sie zwei wundervolle Geschichten geliefert. Jeder kennt grob die Geschichte von dem Zauberer Merlin, doch hier wird einem eine atemberaubende Geschichte geboten die einem im Buch fesselt und nicht mehr loslässt.
Die Geschichte ist aus Sicht von Evelyn geschrieben, schön hätte ich es jedoch gefunden auch ein paar Einblicke von Jared zu bekommen.

Veröffentlicht am 13.03.2017

Drei Worte, die allem einen Sinn geben

Beautiful Oblivion
0

Cover:

Ein wunderschönes Cover, dass viel Interpretationsspielraum lässt. Ich denke das beide Schmetterlinge gut für Cami stehen könnten. Einmal fühlt sie sich gefangen, weil sie aufgrund ihrer Beziehung ...

Cover:

Ein wunderschönes Cover, dass viel Interpretationsspielraum lässt. Ich denke das beide Schmetterlinge gut für Cami stehen könnten. Einmal fühlt sie sich gefangen, weil sie aufgrund ihrer Beziehung zu T.J. Verschwiegenheit versprochen hat und andererseits versucht sie sich in allen anderen Bereichen ihres Lebens einen Freiraum zu errichten. Denn wie man am Anfang schon erfahren hat, gibt es für sie kein wertvolleres Gefühl.

Meinung:

Trenton Maddox eilt der Ruf eines Frauenaufreißers voraus. So war auch Cami anfangs weniger begeistert, über die plötzlich Aufmerksamkeit, die Trent ihr geschenkt hat. Zu gute halten muss man ihr jedoch, dass sie sich ihm geöffnet und ihre eigene Meinung gebildet hat.
Ich war verdammt schlau. Schlau genug, mich in all dem Jahren von Trenton fernzuhalten. Seit wir Jugendliche waren, hatte ich ihn flirten, verführen und Schluss machen gesehen. Es gab absolut keinen Trick, den Trenton Maddox ausspielen konnte und auf den ich nicht vorbereitet wäre.
Trent hat mich in vielen Situationen positiv überrascht. Schon nach wenigen Minuten macht er die "negativen" Einschätzungen die über ihn kursieren zunichte. Besonders beeindruckend fand ich seinen Einsatz im Chicken Joe's, wo er dem Vater eines Jungen den Kopf zurechtrückt - lediglich verbal ohne Gewaltanwendung - weil dieser seinen Sohn anschreit und beschimpft. Diese Situation war für mich wieder sehr lehrreich, denn so sehr ich auch ein Gegner von Vorurteilen bin, schoss mir in der Situation wirklich in den Kopf "Armer Junge, was erwartet dich nur, wenn du alleine mit deinem Vater zu Hause bist?" Doch durch das friedliche Gespräch das Trent und der Mann hinterher geführt haben, ist rausgekommen, dass er lediglich überfordert ist und ein wenig Unterstützung benötigt. Ja, so schnell kann es wieder gehen, dass man voreilig urteilt. Auch das Engagement mit dem sich Trent um die 5-jährige Olive kümmert ist schlichtweg toll und ich glaube das gerade die kleine ein Verbindungsstück zwischen Cami und Trenton geworden ist.

Cami quält sich mit Selbstvorwürfen, sie versucht die Fernbeziehung zu ihrem Freund T.J. aufrecht zu erhalten, doch das ist gar nicht so leicht, wenn man den Partner fast drei Monate nicht sieht. Das sie sich im laufe der Zeit zu Trenton hingezogen fühlt, der ihr in vielen Momenten zur wichtigen Stütze geworden ist, ist in meinen Augen sehr gut nachvollziehbar und Vorwürfe muss sie sich in meinen Augen auch nicht machen, da sie für ihre Beziehung mehr gekämpft hat, als es bei T.J. den Anschein hat. Warum jedoch scheut sich Cami so sehr davor, dass sie T.J. und Trenton begegnen?
Ich zuckte mit den Schultern. >>Du warst heute ziemlich gemütlich.<< >>Gemütlich? Verdammt, ich bin praktisch aus Kaschmir!<<
Neben den beeindruckenden Eigenschaften von Trent ist auch Cami für mich eine tolle Persönlichkeit. Ihr Vater ist gewalttätig, ihre Mutter versucht die Kinder zwar zu schützen, schafft es aber auch nicht sich von ihrem Mann zu trennen und die Brüder sind größtenteils verblendet. Ich habe mich wirklich gefragt, wieso die Jungs so auf ihrer Schwester herumgehackt und sie als Schuldigen für alles angesehen haben. Coby scheint unter allen noch der normalste zu sein, auch wenn er wiederholt einen Fehler gemacht hat, der ihn in Schwierigkeiten bringt und seine Schwester ihn mit jeder ihr zur Verfügung stehenden Möglichkeit rausboxt. Die Stärke die Camille an den Tag legt, ist auch nur möglich, weil sie so tolle Freunde hat wie Ray und Trent.
>>Irgendwann werde ich dich heiraten.<< Ich lächelte. >>Sobald Schweine fliegen können.<< Er zuckte mit den Achseln. >>Ich kann ein Schwein in ein Flugzeug setzten. Kein Problem.<< >>Okay, nachdem du in einem Stringtanga vor deinem Vater zu Britney Spears getanzt hast. Dann werden wir heiraten.<< Er holte lange und tief Luft. >>Herausforderung angenommen.<<
Durch den Zweitjob, den Cami angenommen hat, kommen nochmals einzigartige Charaktere mit ins Spiel. Hazel habe ich sofort ins Herz geschlossen, sie wirkt augenscheinlich klein und zerbrechlich, doch hinter dieser Frau steckt einer ordentliche Portion Power.

>>Echt? Ich lasse mir dir zuliebe diese verdammten Flesh Plugs stechen, und du nennst mich wunderhübsch? Wie wär's mit männlich? Hart? Krass?<< >>Hübsch!<<, sagte Hazel und drückte ihm einen Kuss auf die Stirn.

Die Geschichte hat mich durchgehend gefesselt, aber dass des Rätsels Lösung um Cami, T.J. und Trent so naheliegend ist, hätte ich niemals gedacht und wie Trenton so schön gesagt hat, man hatte alles die ganze Zeit vor Augen, nur die Verbindung habe ich bis zu letzt nicht geschlossen. Unglaublich wie drei Worte alles in ein anderes Licht rücken und verständlich machen.

Charaktere:

Cami hat es in ihrer Familie nicht leicht, dennoch setzt sie sich für ihre Brüder ein. Um ihren Bruder Coby aus der Patsche zu helfen, nimmst sie sogar einen Zweitjob an. Neben dem Job im Red und der Lernerei für das Studium hat sie so jede Menge um die Ohren und bekommt gerade deshalb die Chance Trenton Maddox kennen zu lernen und vielleicht auch ein bisschen mehr als das.

Trent, ist der Typ Mann, der vielen Frauen den Kopf verdreht. Er hat ein tolles Händchen für den Umgang mit Kindern und überzeugt auch sonst mit seiner Art. Wer hätte gedacht, dass ihm eine Frau schon vor Jahren das Herz gestohlen hat?

Schreibstil:

Jamie McGuire hat mich mit "Beautiful Oblivion" in ihren Bann gezogen. Cami, Trent, Ray, Hazel und noch weitere Charaktere, die in ihrer Art so unterschiedlich und dennoch überaus liebenswert sind haben dieses Buch zu einem wahren Highlight gemacht.
Das dieses Buch 5 von 5 Eulchen bekommt, habe ich relativ schnell gemerkt, doch besonders das Ende hat mich nochmal dermaßen erstaunt und beeindruckt, dass ich am liebsten noch mehr Eulchen und/oder Sternchen anhängen möchte.
Obwohl hier die Charaktere Cami und Trent im Vordergrund stehen, hat die Autorin noch die Geschichten der anderen Personen mit eingebunden. Sei es die komplizierte Beziehung von Ray zu Brazil und Kody, die Verbindung von Cami zu ihrer Familie oder zu ihren Freund T.J.
Besonders bei T.J. viel es mir schwer eine Meinung von ihm zu bilden. Er ist ehrlich zu Cami und obwohl er seine Antworten "nett" formuliert, verletzt er sie dennoch. Seine Offenheit ist süß aber auch für sie gleichzeitig ein herber Rückschlag.

Dieses Buch ist ein Gewinn für jedes Bücherregal und ich danke der Autorin für diese wundervolle Reise bei der ich viele tolle Charaktere kennen gelernt habe =)

Veröffentlicht am 13.03.2017

Zwei Welten & zwei Geschichten, verpackt in einem Buch

Begierde des Blutes
0

Cover:

Der Mond, der Hinter der Stadt emporsteigt, ist für mich ein besonderer Eyecatcher. Ebenso die türkis farbenen Ornamente, die sich im Himmel schlängeln verleihen dem ganzen nochmal einen schönen ...

Cover:

Der Mond, der Hinter der Stadt emporsteigt, ist für mich ein besonderer Eyecatcher. Ebenso die türkis farbenen Ornamente, die sich im Himmel schlängeln verleihen dem ganzen nochmal einen schönen und mysteriösen touch. Der muskulöse Körper des Mannes ist schön, doch wenn dieser Dorian darstellen soll, muss ich sagen, dass er (seine Gesichtszüge) für meinen Geschmack zu ungefährlich aussieht.

Meinung:

In diesem Buch vereinen sich zwei Welten und zwei Geschichten. Mit den Kapiteln wechselt auch die Welt zwischen Sophie und Jeremy, sowie Tamara und Dorian. Die Memoiren von Sophie stellen ein Bindeglied zwischen den Jahrhunderten - Vergangenheit und Gegenwart - da, was mir sehr gut gefallen hat, denn durch diese kristallisiert sich die Verbindung zwischen den Frauen im Laufe der Zeit heraus.

>>Bekommen Sie eigentlich immer was sie wollen?<< fragte Tammy provokant. >>Ja<<, entgegnete Dorian kurz und blickte ihr beherrscht ins Gesicht.

Sophie und Tammy sind in vielerlei Hinsicht vollkommen gegensätzlich. Sophie hat ein sehr gutes Verhältnis zu ihrer Familie, kümmert sich aufopferungsvoll um ihre geistig kranke Schwester und hilft in der Schenke ihres Vaters aus. Tammy hingegen hat ein eher distanziertes Verhältnis zu ihrem Vater und ihrer Mutter, da sie nicht bereit ist im Familienbetrieb "That Delicious bite" zu arbeiten. Auch zu ihrer Schwester versucht sie Abstand zu halten, da diese keine Gelegenheit auslässt um sie auszubooten.
Doch in einer Hinsicht, sind die beiden Frauen gleich, sie kämpfen aufopferungsvoll für ihre Familie, egal welche Konsequenzen es für sie persönlich hat. Die Konfrontation dieser beiden Persönlichkeiten fand ich sehr gut veranschaulicht, während Sophie es von den Lebensumständen eher schwerer hat, hegt sie ein gutes Verhältnis zu ihrer Familie, diese Situation kehrt sich bei Tamara um. Nichts desto trotz, entscheiden sich bei letztendlich für die Familie.

Dorian war für mich durchgehend schwer einzuschätzen, hin und wieder lässt er positive Seiten an sich erkennen, doch überwiegend wirkt er beinahe "verkrampft" beherrscht. War ich mir in einer Sekunde noch sicher, dass Tamara etwas in ihm bewirkt, macht er dieses Gefühl in der nächsten Sekunde schon wieder zunichte. Jeremy hingegen hat durchweg erkennen lassen, dass er Sophie liebt und hat sie beschützt als es für ihn lebensgefährlich wurde.
Ziehe ich hier wieder den Vergleich zwischen den beiden Frauen in Bezug auf ihr Verhältnis bzw. Einstellung zu den Vampiren, wirkt Sophie auch mich naiv, da sie bei Jeremy nach Jahrelanger Trennung schon nach wenigen Stunden des Wiedersehens von Liebe spricht. Tammy hingegen fand ich besonders zum Anfang schon fast paranoid, da sie überall und in jedem einen sie verfolgenden Vampir vermutet hat.

Tammy erschrak über sich selbst, als sie dachte, dass sie nur durch Dorian und sonst niemanden sterben wollte. Wenn schon, dann Dorian, hallte es morbide in ihr nach.
Die Memoiren von Sophie waren für mich eine sich wechselnde auf- und abfahrt an Gefühlen. Der Umgang mit Menschen die vor mehreren Jahrhunderten durch Sonderbarkeiten, Krankheiten oder Behinderungen hervorstachen, war alles andere als menschenwürdig. Umso mehr bewundere ich die Stärke von Sophie sich so toll um ihre ältere geistig kranke Schwester zu kümmern. Ignatius hat diese Liebe, auch gleichzeitig als Schwäche von Sophie, genutzt.
Ignatius war mir von vorneherein unsympathisch, doch mein Bild von ihm hat sich im Treffpunkt des Condannato-Clans ein wenig geändert. Die Art und Weise, wie er an sein Ziel gekommen ist, war ohne Frage verwerflich. Doch als er Sophie angewiesen hat sich in Sicherheit zu bringen ungeachtet seiner momentanen Lage, ist mir klar geworden, dass er tief im Herzen wirklich davon ausgegangen ist, richtig zu Handeln und die Menschen vor dem bösen zu bewahren.

>>Wenn sich das Lamm in die Höhle des Löwen traut, ist das nun Mut oder Leichtsinn?<<

In der Verbindung von Tammy und Sophie spielt auch Dorian eine wichtige Rolle. Denn die Ereignisse die so lange zurück liegen, haben in Dorian eine Wunde aufgerissen und er hat über Jahrhunderte ein vorhaben geschürt, welches er jetzt umzusetzen versucht. Ein Vorhaben, dass aus der Entscheidung Sophies resultiert ist. An Sophies Stelle, hätte ich genau die selbe Entscheidung getroffen, sie hat die Risiken abgewogen und den in meinen Augen bestmöglichsten Weg gewählt.

Charaktere:

Tammy bringt sich oftmals in brenzlige Situationen, in denen sie einen inneren Kampf ausfechtet. Zwischen Moral und Bauchgefühl, muss sie sich entscheiden, wie weit sie bereit ist zu gehen, um hinter das Geheimnis von Sophie zu kommen.

Dorian wurde einer wichtigen Sache in seinem Leben als Vampir beraubt. Auch Jahrhunderte später, weicht er nicht von seinem Plan ab, doch womit er nicht gerechnet hat, sind die Gefühle, die Tammy in ihm bewegt.

Schreibstil:

Das Autoren-Duo hat mit der Kombination zweier Welten, jedoch gemeinsamen Hintergrund, eine durchweg spannende Geschichte geschaffen, die mich hat mitzittern lassen.
Besonders die Idee mit den Memoiren von Sophie hat mir sehr gut gefallen. Allein durch die Ausdrucksweise der Charaktere, konnte man sehr gut erkennen, in welcher Zeit man sich gerade befand. Ich kenne es eher, dass noch in den Kapiteln die zwischen Vergangenheit und Zukunft wechseln, hier jedoch war alles sehr schön voneinander getrennt. Mit jedem Kapitel wechselte auch der Ort zwischen Sophie und Jeremy, sowie Tamara und Dorian.

Veröffentlicht am 13.03.2017

Zwei beeindruckende Charaktere und eine bedingungslose Liebe

If you stay – Füreinander bestimmt
0

Cover:

Im Fokus diesen Covers stehen lediglich die Gesichter, obwohl die Augen beider Personen geschlossen ist, kann man durch die Mimik und Gestik erkennen, wie sehr sie sich zueinander hingezogen fühlen. ...

Cover:

Im Fokus diesen Covers stehen lediglich die Gesichter, obwohl die Augen beider Personen geschlossen ist, kann man durch die Mimik und Gestik erkennen, wie sehr sie sich zueinander hingezogen fühlen. Die Frau wirkt dabei eher verletzlich während sie durch die Hand des Mannes beschützend gehalten wird.

Meinung:

Pax hat im jungen Alter von sieben Jahren seine Mutter verloren. Seit dem ist das Verhältnis zu ihm und seinem Vater nicht mehr so, wie es früher einmal war. Auch Pax Großvater wendet sich von ihm ab. Durch Erzählungen seines Vaters, glaubt Pax, seine Mutter bei einem Autounfall verloren zu haben, doch da ist eine Leere in ihm, die er nicht zu füllen vermag und um diesem Gefühl zu entkommen, sind Jack Daniels und Drogen seine stetigen Begleiter geworden.

Mila tritt in sein Leben und ist sogleich sein Schutzengel, sie überwindet ihren Ekel und verhindert so, dass Pax an einer Überdosis stirbt. Einerseits glaube ich, dass so ein Erlebnis verbindet und kann Milas Fürsorge um ihn verstehen. Doch hätte man es ihr auch nicht verübeln können, wenn sie nach dieser furchtbaren Nacht hätte Abstand gewinnen wollen.

Die Abhängigkeit von Drogen, Alkohol etc. ist ein Hilfeschrei, weil Betroffene mit einem Teil ihres Lebens nicht zurecht kommen. Auch Pax erfährt im Rauschzustand die innere Ruhe, die er so sehr vermisst, kann er sich die Leere die ihn seit Jahren begleitet nicht erklären. Umso mehr habe ich mich für ihn gefreut, als er in Mila schnell jemanden erkannt hat, für den er sich bessern möchte.

Sie hat eine gute, gesunde Energie, und es gefällt mir, wie es sich anfühlt, mit ihr zu reden. Sie ist ein frischer Wind. Ich mag der große böse Wolf sein, aber selbst Wölfe müssen atmen.

Auch Mila hat vor ein paar Jahren ihre Eltern bei einem Autounfall verloren und findet nur schwer in ein normales Leben zurück. Ihr fällt es schwer jemanden in ihr Leben zu lassen und gerade bei Pax muss sie noch ein Stück mehr kämpfen. Schon einmal wäre er beinahe gestorben und als sie erfährt, was mit Jill passiert ist, eine von Drogen abhängigen Frau, steigern sich ihre Ängste nochmals.
Ich persönlich rechne es Pax hoch an, dass er seine Probleme zu bewältigen versucht und mit Mila etwas gefunden hat, wofür sich der Kampf um ein besseres Leben lohnt.

>>Tja, scheint ganz so, als hättest du eine dunkle Seite. Aber der Unterschied zwischen dir und mir ist, dass du sie auf eine gesunde Art und Weise zu kanalisieren vermagst. Ich kann das nicht.<<
Milas ältere Schwester hält nicht viel von dem jungen Mann. In ihren Augen scheint er kein guter Umgang für Mila zu sein. Pax gibt zwar immer an, dass es ihn nicht interessiert was andere von ihm denken, doch hatte ich mehr das Gefühl, dass er sich das als Selbstschutz immer wieder sagt. Auch die Art und Weise wie er sich rügt, wenn er Gefühle zulässt und befürchtet ein "Weichei" zu sein bestätigt meine Meinung. Für ihn ist es in seiner Situation wohl leichter, ein Schutzschild um sich herum zu errichten, was ihm einen gewissen halt gibt.

>>Gehe ruhig und gelassen inmitten von Lärm und Hast.<<

Nachdem der Psychologe Dr. Tyler durch Hypnose herausgefunden hat, was die Leere in Pax hervorruft, habe ich ebenfalls wie Mila um Pax Reaktion gefürchtet. Für Außenstehende ist erkennbar, das Pax keinerlei Schuld am Tod seiner Mutter trägt, doch für einen kleinen Jungen, der diese Erinnerungen über viele Jahre in verdrängt hat, ist der Kampf zur Bewältigung dieser Ereignisse nochmal etwas ganz anderes.

So toll ich Mila auch finde, wie sie Pax beisteht und ihn niemals für Drogen und Alkohol verurteilt hat, so wenig kann ich ihre Reaktion verstehen, als Pax sie um Verzeihung bittet, weil er allein sein wollte um das Geschehene zu verarbeiten. Natürlich ist es nicht schön ausgeschlossen zu werden und zu befürchten, dass er sich nochmals verschätzt und eine Überdosis nimmt, aber wer von uns kennt das nicht? Manche Dinge müssen wir mit uns selber ausmachen und dafür braucht man seine Zeit. Eine Woche kann man ihm in meinen Augen nicht vorwerfen.

Ich nicke, und zum ersten Mal am heutigen Tag habe ich ein gutes Gefühl wegen etwas, das ich getan habe. Der Quacksalber hat recht. Ich verändere die Dinge wirklich zum Besseren. Vielleicht packe ich es ja falsch an, aber wenigstens packe ich es an.
Die innere Leere kann sich Pax nun erklären, doch steht ihm noch ein Gespräch mit seinem Vater bevor, das auch sein Verhalten und das seines Großvaters erklärt. So komisch es vielleicht auch klingen mag, aber ich kann die Handlung von Pax Vater gut nachvollziehen. Einerseits wollte er gar nicht erfahren, wie seine Frau damals zu Tode gekommen ist und andererseits hat er seinem Sohn die Wahrheit vorenthalten um ihn selber zu schützen. Letztendlich glaube ich, dass die Leere in ihm, ihn zwar schwer belastet aber er jetzt in einem besseren Alter gewesen war um alles zu verarbeiten, als er es als siebenjähriger Junge gewesen wäre.

Mila ist als Schutzengel in sein Leben getreten und ist seit Jahren sein einziger Lichtblick, schafft er es sie von seiner Liebe zu überzeugen und ihre Zweifel zu zerstreuen?

Charaktere:

Mila ist Malerin und betrachtet die Dinge auch immer mit ihrem künstlerischen Auge. Pax stellt für sie eine Herausforderung da und nach dem Tod ihrer Eltern vor wenigen Jahren, weiß sie nicht ob sie bereit ist jemanden in ihr Leben zu lassen, der ihr durch sein selbstzerstörerisches Verhalten das Herz brechen könnte.

Pax versucht die innere Leere durch Alkohol und Drogen zu überdecken. Der Schleier des Vergessens ist für ihn schon zu einer Art Ritual geworden, doch als Mila in sein Leben tritt, merkt er, dass er etwas ändern muss, damit dieser Schutzengel ein Bestandteil seines Lebens bleibt.

Schreibstil:

Courtney Cole hat mich wieder einmal mit ihrer Geschichte gefesselt. Alkohol und Drogenabhängigkeit sind leider keine Seltenheit, doch hier können wir uns einmal in jemanden hineinversetzten, der so eine Zeit durchlebt.
Mit Mila und Pax lernen wir zwei beeindruckende Charaktere kennen, die auf ihre eigene Art und Weise eine innere Stärke ausstrahlen und bereit sind, ein Risiko einzugehen um für den anderen da sein zu können.

Die Autorin vermittelt mit ihrer Wortgewandtheit ebenfalls das Gefühl, selber am Schauplatz zu sein und hat mich als Leser tief in das Geschehen eintauchen lassen.