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Veröffentlicht am 13.03.2017

Wieder eine tolle Geschichte von Erin McCarthy

True - Weil du mich zum Träumen bringst
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Cover:

Das Bild der Frau, die sich an den Mann schmiegt und einen Kopf kleiner zu sein scheint, gefällt mir sehr. Es strahlt das Gefühl von Geborgenheit aus, ebenso die Mimik der Frau lässt darauf schließen, ...

Cover:

Das Bild der Frau, die sich an den Mann schmiegt und einen Kopf kleiner zu sein scheint, gefällt mir sehr. Es strahlt das Gefühl von Geborgenheit aus, ebenso die Mimik der Frau lässt darauf schließen, dass es nur an solch positiven Gefühlen bedarf, um glücklich zu sein. Die Gestaltung des Buchtitels durch die Schriftart, Größe und die Hervorhebung der roten Kreise liefern wieder ein tolles Gesamtbild.

Meinung:

Kylie und Jonathon waren mir vom ersten Augenblick an sympathisch. Beide sind eher zurückhaltend und driften bezüglich ihrer Vorliebe zur Chemie ordentlich auseinander, dennoch verstellen sie sich nicht und faszinieren den jeweils anderen mit ihrer Persönlichkeit.

Kylie hat ein geringes Selbstbewusstsein, sieht sich selbst als dumm. Das ihr Freund sie betrogen hat, trägt nicht zur Verbesserung der Situation bei, führt letztendlich sogar dazu, dass sie sich in ihrer Meinung bestätigt sieht.

Man musste schon so etwas Schreckliches wie ein Mörder sein, um meinen Hass heraufzubeschwören. Oder man betrog mich mit meiner besten Freundin. Aber selbst danach hatte ich Nathan nicht gehasst. Ich war verletzt. Verletzt auf eine Art, die für mich merkwürdig war, weil sie nicht verging.

Zutiefst von ihrem Exfreund verletzt vernachlässigt sie ihre Kurse und hinkt besonders in Chemie hinterher. So wie ich Kylie kennen gelernt habe, würde ich sie jedoch nicht als dumm bezeichnen. Es gibt nun mal Fächer, in denen man mehr tun muss als für andere bzw. für die einem einfach das Verständnis fehlt. Allerdings hatte ich in vielen Situationen das Gefühl, dass Kylie eine gewisse Reife fehlt.

Jonathon ist überdurchschnittlich intelligent, doch wirkt er nicht abgehoben oder von sich selbst beeindruckt. Er hilft Kylie und schafft es ihr nach langer Zeit ein Lächeln auf die Lippen zu zaubern. Obwohl mir die zwei schnell sympathisch waren, fand ich die Entwicklung zwischen ihnen doch zu rasant. Einerseits trauert Kylie noch ihrer alten Beziehung hinterher und kaum steht Jonathon vor ihr und positioniert in den richtigen Momenten berührende und zustimmende Worte, ist ihr Exfreund vergessen und sie verbringen eine leidenschaftliche Nacht zusammen. Das Bild, was die beiden mir da vermittelt haben, entsprach so gar nicht meinem ersten Eindruck.

Meine Vermutung, welchen Fehler die zwei begehen, der im Klappentext erwähnt wird, hat sich bestätigt. Das Kylie Jonathon davon unterrichtet und ihm die Freiheit lässt zu entscheiden, fand ich lobenswert und hat bewiesen, dass Kylie für ihr leichtsinniges Verhalten die Verantwortung trägt. Für Sie war die Erkenntnis ein Schock, doch hat sie eine Familie an ihrer Seite, die sie unterstützt, bei Jonathon hingegen ist das nicht ganz so leicht. Er hat Träume, versucht den Erwartungen seines Vaters ein Stück weit gerecht zu werden und nun scheinen diese Pläne komplett über den Haufen geworfen zu werden. Die beiden stehen vor einer Hürde, die nicht so leicht zu meistern ist. In dieser Situation Fehler zu begehen wie beispielsweise durch unbedachte Worte, ist zwar nicht schön, dennoch kommt es darauf an, was man aus seinen Fehlern macht und wo diese einen letztendlich hinführen. Manchmal fordert einen das Schicksal heraus und das Ergebnis ist für Kylie und Jonathon tragisch. Allerdings glaube ich, dass die zwei sich nicht nur gegenseitig, trotz ihrer Erwartungen näher gekommen, sondern auch über sich selbst hinausgewachsen sind und wichtige Erfahrungen gesammelt haben.

>>Liebes, es gibt viele Arten von Klugheit, und du hast gerade gezeigt, dass du die Intelligenz des Herzens besitzt. Glaub ein bisschen mehr an dich selbst.<<

Um die Menschen zu schützen, die wir lieben verschweigen wir Dinge von denen wir wissen, dass sie sie verletzen würden. Dieses Verhalten von Jonathons Mutter verstehe ich, dennoch trägt sie auch dazu bei, dass man die Gefahr und Unberechenbarkeit seines Vaters nicht einschätzen kann. Als Professor sollte ihm daran gelegen sein, seine Schüler zu motivieren und ihnen zu helfen. Doch macht er keinen Hehl darum, wie wenig er von Kylie hält. Er sieht nur eine Möglichkeit, dass sie den Kurs besteht. Ist sie verzweifelt genug um darauf einzugehen?

>>[...] Wir brauchen in unserem Leben unterschiedliche Menschen mit unterschiedlichen Fähigkeiten.<<

Dieser Satz von Jonathons Mutter hat mir sehr gefallen. Es ist nicht wichtig, in jeder Lebenslage die richtigen Entscheidungen zu treffen, alle Fächer mit Bestnoten abzuschließen. Wichtig ist, dass man Menschen um sich herum hat, durch die man lernt, wächst, bei denen man sich wohl und geborgen fühlt. Die dort Stärken haben, wo man selbst Schwächen hat, dass man sich gegenseitig hilft. Und auch wenn die Zeit für die Protagonisten noch so schwer wird, so haben sie doch wenigstens Menschen an ihrer Seite, die ihnen genau das geben.

Charaktere:

Kylie ist kein Ass in Chemie und ihrem Verhalten fehlt es des öfteren an Reife, dennoch hat sie eine der wichtigsten Eigenschaften, die weitaus wertvoller ist. Sie ist liebevoll, herzlich, nicht voreingenommen, gibt jedem eine Chance und das ist etwas, was einen Menschen ausmacht und definiert. Seit der Trennung von ihrem Freund haben sich viele Hürden aufgetan, manche wird sie bewältigen, an anderen wird sie scheitern. Doch egal wie es kommt, hat sie Familie und Freunde die ihr zur Seite stehen.

Jonathon [Darwin] liebt die Kinetik und hat ein Tattoo bestehend aus dem Periodensystem der Elemente, die Avogadro-Konstante, der Strukturformel für Propangas und die Daten wichtiger Ereignisse in seinem Leben. Mit Kylie wächst dieses Tattoo und ebenso der Konflikt mit seinen Zukunftswünschen und seinem Verantwortungsbewusstsein. Wiederholt sich mit ihm und Kylie die Geschichte seiner Eltern?

Schreibstil:

Erin McCarthy hat mich wieder in ihrer Welt gefesselt. Der Protagonist Jonathon ist kein "Bad Boy" und obwohl ich solche Geschichten immer interessant finde, war eben das eine erfrischende Abwechslung.
Die Nebencharaktere waren sehr gut ausgearbeitet und der Konflikt zwischen Jonathon und seinem Professorenvater hat der Handlung einen tollen Schliff verliehen. Allerdings haben sich sowohl Jonathon als insbesondere Kylie in ihrem Verhalten meiner Ansicht nach zu sehr widersprochen. Ihre zurückhaltende Art passt für mich nicht wirklich zu ihrem Verhalten nach der Nachhilfestunde. Oftmals waren mir die zwei zu wankelmütig und unentschlossen. Ebenso der Tatbestand, dass sich die zwei immer wieder längere Zeit aus dem Weg gehen und versuchen die Aufmerksamkeit durch teilweise verletzende Handlungen wieder auf sich zu ziehen um sich näher zu kommen, hat von fehlender Reife überzeugt. Trotz dieser Fehler gab es auch viele positive Eigenschaften der Protagonisten, die es mir ermöglicht haben sie schnell ins Herz zu schließen, wenn auch das ein um das andere mal mit einem Kopfschütteln verbunden war.

Veröffentlicht am 13.03.2017

Abbi Glines weiß, wie sie ihre Leser begeistert

Sometimes It Lasts – Cage und Eva
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Cover:

Mimik und Gestik der Charaktere lassen sich hier nur schwer deuten. Dennoch ist es der Gesamteindruck, der mir so gut gefällt. Der Mann strahlt eine Stärke aus, die gleichzeitig beschützend wirkt. ...

Cover:

Mimik und Gestik der Charaktere lassen sich hier nur schwer deuten. Dennoch ist es der Gesamteindruck, der mir so gut gefällt. Der Mann strahlt eine Stärke aus, die gleichzeitig beschützend wirkt. Das Holzfällerhemd harmoniert farblich sehr gut mit dem roten Schriftzug "Sometimes it lasts" auf dem schwarzen Hintergrund. Ebenso passt dieses Cover gut zum ersten Band von Cage und Eva "While it lasts", sodass man diesen Band optisch als Fortsetzung erkennt.

Meinung:

Nach Joshs Tod hat Eva lange Zeit kaum noch am Leben teil genommen, erst Cage hat es geschafft wieder Licht in ihr Leben zu bringen und zugleich wird im Prolog zum zweiten Band von Cage und Eva klar, dass sie mehreren Hürden gegenüber steht, die sie wieder in alte Verhaltensmuster zu ziehen droht.

Er konnte alles schlagen. Nichts war größer als er. Das hier schon.

Evas Vater Wilson ist ein toller Mann, an dem ich damals in "While it lasts" nur eine negative Eigenschaft entdecken konnte und selbst diese beruhte darauf, seine Tochter schützen zu wollen. Als Mann für seine Tochter wirkt Cage aufgrund der Fehler seiner Vergangenheit vielleicht nicht als Kandidat der ersten Wahl, dennoch hat Cage sich bewiesen und zeigt mit all seinen Handlungen, dass Eva für ihn die Eine ist, für die er alles tun würde.

Cages Stipendium ist etwas, was mir ebenso viel Kopfschmerzen bereitet hat, wie ihm selbst. Es ist eine Chance für ihn, die es ihm ermöglicht, seinen Traum zu verfolgen. Dennoch möchte er Eva nicht, in der ihr bevorstehenden schweren Zeit, alleine lassen. Das Eva ihn dennoch ziehen lässt finde ich bewundernswert, denn eine Person an ihrer Seite, die ihr so viel Halt gibt wie nur Cage es kann, hat sie nach der Offenbarung ihres Vaters dringend nötig.
Jer steht ihr zwar immer zur Seite, doch auch seine Bemühungen, Eva damals ein Lächeln auf die Lippen zu zaubern und aus ihrer Lethargie zu befreien, nachdem ihre erste große Liebe und sein Zwillingsbruder Josh gestorben ist, war ihm nicht gelungen. Eva liebt Cage so sehr, dass sie seinem Traum nicht im Wege stehen möchte und so sehr Cage auch beteuert hat, dass er ohne das Stipendium leben kann aber nicht ohne sie an seiner Seite, kann ich Evas Argumentation, dass Cage sich irgendwann die Frage stellen wird "Was wäre gewesen, wenn ..." sehr gut nachvollziehen.

>>Sie hat nicht um mich gekämpft<<

Eine Trennung auf Zeit ist für ein liebendes Paar, was sich bedingungslos vertraut kein Hindernis, doch Cage Erfolg zieht Neider mit sich, die seine Schwachstelle ausloten, die er deutlich nach außen kehrt. Sowohl Eva, als auch Cage argumentieren mit dem Satz, dass der andere nicht um ihn gekämpft hat, doch sehe ich hier den Fehler größtenteils bei Cage. Lässt man die Frage der Schuld außen vor, hätte er Evas momentane Lage bei ihrer Reaktion bedenken müssen. Es kann noch so viel vertrauen in einer Beziehung vorhanden sein, wenn ich das gesehen hätte, was Eva gesehen hat, hätte ich auch vollkommen blockiert.

Um Verzeihung würde ich nicht bitten - das waren bloß Worte. Käme auch nicht mir Ausreden daher - das wäre genauso schwach. Nein, es war an der Zeit, Taten sprechen zu lassen.

Die Liebe zu einem Menschen lässt uns manchmal Dinge tun, die uns selbst unglücklich machen. Wirklich bewusst wird Eva die Konsequenz ihres Handelns erst, als Cage erfährt, was Eva monatelang vor ihm verborgen gehalten hat. Cage mag in Wilsons Augen nicht der perfekte Mann für seine Tochter sein, doch weiß ihr Vater ebenso, dass sie ihr Herz nicht leichtfertig jemanden schenkt. Schafft es Eva sich selbst und ihrem Gefühl soweit zu vertrauen, wie Wilson es ihr gegenüber stets getan hat?

Charaktere:

Evas größte Angst seit dem Tod von Josh ist es, wieder einen Menschen zu verlieren den sie liebt. Doch egal wie groß die Hürden sind, die sich ihr in den Weg stellen, bleibt sie die starke junge Frau, die wir in "While it lasts" kennen gelernt haben.

Cage erhält durch ein Stipendium die Chance, seinen Traum zu verwirklichen. Eva möchte ihm dabei nicht im Wege stehen und weiß, dass ihre Liebe nicht an der räumlichen Trennung scheitern wird. Erst durch Eva hat er seinen Lebensinhalt gefunden und würde diese Liebe für nichts auf der Welt riskieren, doch gerade ihr Drängen das Stipendium anzunehmen, bringt ihn in eine Lage, die alles zu kippen droht.

Schreibstil:

Abbi Glines Bücher haben mich jedes Mal zum mitfiebern, mitleiden, schwärmen und träumen gebracht. Der Autorin gehen niemals die Ideen aus und eben so sehr weiß sie, wie man den Charakteren einen einzigartigen Schliff verleiht.
"While it lasts" und "Sometimes it lasts" zeigen uns Perspektiven, die wir niemals herbei sehen möchten. Josh wurde Eva entrissen und auf den Tod eines weiteren Menschen muss sie sich vorbereiten. Diese Vorbereitung hilft einerseits, den Verlust schneller zu überwinden, dennoch muss sie auch zusehen, wie jemand leidet und immer weiter zu einem Schatten seiner Selbst wird.

Wie jedes ihrer bisherigen Bücher, ist auch dieses wieder eine wertvolle Reise, aus der ich viel mitgenommen habe. Die Liebe macht uns stärker, auch wenn sie das ist, was uns am meisten verletzen kann.

Veröffentlicht am 13.03.2017

Alles, was das Leserherz begehrt

Dämonenasche
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Cover:

Das Bild an sich ist schön, dennoch zeigt es mir im Nachhinein zu wenig über die Geschichte selbst. Anhand der Geschehnisse im Buch, hätte man viel in das Bild einarbeiten können. So sehe ich zwar ...

Cover:

Das Bild an sich ist schön, dennoch zeigt es mir im Nachhinein zu wenig über die Geschichte selbst. Anhand der Geschehnisse im Buch, hätte man viel in das Bild einarbeiten können. So sehe ich zwar eine hübsche Frau, in deren Blick eine gewisse Stärke liegt, dennoch verrät mir nur das Pentagramm in dem Wort, sowie das Wort "Dämonenasche" selbst, dass wir es hier mit übernatürlichen Wesen zu tun bekommen.

Meinung:

Ivy sehnt sich ihre alten Probleme zurück, die lediglich darauf beruht haben, ihrem Professor gegenüber einen schlechten Eindruck hinterlassen zu haben, als ihr Handyalarm während der Lesung angesprungen ist. Doch innerhalb weniger Tage, verläuft ihr Leben von einem Höllenloch ins nächste.

Es gibt so vieles, das man erst dann zu schätzen weiß, wenn es für immer verloren ist ...

Als letzte Überlebende aus Davids Blutlinie, trägt Ivy eine große Bürde, deren Ausmaß bis zuletzt verborgen bleibt. Auch wenn die junge Frau gezwungener Maßen immer mehr in die Welt der Dämonen rein wächst, so überzeugt sie doch schon von Anfang an über einen unerschütterlichen Willen. Ereignisse, die jeden anderen zur Verzweiflung treiben würden, nimmt sie als gegeben hin. Einerseits liegt ihre Ruhe sicherlich in ihrer Fähigkeit begründet, die sie schon seit kindestagen Dinge sehen lässt die anderen verborgen bleibt und sie gewissermaßen abgehärtet hat. Doch noch ein viel wesentlicher Punkt ist, dass man über sich hinaus wächst, wenn jemand bedroht wird, den man liebt.

Ivys Wissen um die Sage ihrer Blutlinien, sowie die Dämonenwelt selbst ist in etwa so zu vergleichen, wie ein Tropfen Wasser im Vergleich zum Meer. In gewisser Weise verstehe ich, warum Zach, Adrian, Costa und weitere Figuren ihr nur wenige Informationen geliefert haben, nichts desto trotz waren die Informationen für Ivy so spärlich, dass sie nicht wusste das selbst die simpelsten Dinge zur Gefahr werden können. Anstatt sie zu schützen, war es ihre Vorsicht, Dinge offen zu legen, die sie erst recht in Gefahr gebracht haben.

Menschen, die nichts mehr zu verlieren hatten, waren gefährlich.

Ihre Eltern sind tot und ihre Schwester Jaz ist in den Händen der Dämonen. Aus ihrem Leben selbst, hat sich nichts zu verlieren und was ist das eigene Leben wert, wenn man es ohne einen geliebten Menschen auf der Erde fristen muss? Ivy ist eine intelligente junge Frau, die gradlinig, aber um um die Ecke denken kann, dass sie jedoch weitaus mehr zu verlieren hat als sie glaubt, bleibt ihr lange Zeit verborgen. Es mag stimmen, dass ein Mensch gefährlicher ist, der nichts mehr zu verlieren hat, doch wenn man weiß, dass man etwas zu verlieren hat, kämpft man achtsamer.

>>Warum erwartest du, dass jemand anders für dich Probleme löst, die du sehr wohl selbst bewältigen kannst?<<

Der Archont Zach war mit lange Zeit ein großer Rätsel. Es liegt in seiner Macht, weitaus größere Hilfestellungen zu leisten, als er es tut, dennoch schafft er gerade nur die Basis für Adrian und Ivy um in den einzelnen Dämonenwelten bestehen zu können. So undurchschaubar seine Absichten lange Zeit waren, so wird am Ende klar, egal wie oft man hört, was richtig und was falsch ist, nur wenn man selbst die entsprechenden Erfahrungen macht und von ihnen geprägt wird, tritt man letzten Endes aus eigener Überzeugung für das Richtige ein.

>>Du hast recht, sie sind in der Unterzahl.<< [...] >>Aber wenn das Licht gegen Schatten kämpft, dann spielt das keine Rolle. Ein einziger Schatten in einem hell erleuchteten Raum fällt nicht auf. Aber wenn ein Licht in die finsterste Ecke fällt ... ändert sich alles.<<

Adrians Hass für die Taten seiner Urahnen bringt ihn dazu, sich selbst zu verachten. Ganz egal, wer sein Vorfahre war, er allein bestimmt, durch seine Entscheidungen und sein Verhalten, was ihn ausmacht. Ich glaube nicht an Bestimmung. Kein Schicksal kann stärker sein als der freie Wille, und nur weil Adrians Vorfahren Verräter waren, heißt das noch lange nicht, dass er ebenfalls dazu verdammt ist. Seine Entscheidungen bestimmen sein Schicksal, nicht umgekehrt. Wäre sein Schicksal bereits besiegelt, hätten Dämonen wie Demetrius wohl kaum so hart daran gearbeitet, ihn in ein Monster zu verwandeln.

Wird Adrian sein Schicksal durchbrechen können? Am Ende sind es unsere Taten die zählen, nicht unsere Worte. Und manchmal kann auch Verrat der Weg in die richtige Richtung sein.

Charaktere:

Ivy hat ein Ziel das es ihr ermöglicht, selbst den härtesten Prüfungen stand zu halten. Obwohl sie sich nur für ihre Schwester mit Dämonen, Lakaien und Spürhunden anlegt, so setzt sie sich auf ihrer Rettungsaktion ebenso sehr für andere ein, ungeachtet dessen, in welche Gefahren sie ihr Handeln bringt. Mit Adrian an ihrer Seite ist sie stärker, ihr Vertrauen in den vermeintlichen Verräter ist groß, doch ist dieses Vertrauen wirklich gerechtfertigt?

Adrian - höhnisch, verbittert, herausfordernd. Der Start in sein Leben war alles andere als rosig. Durch Zach jedoch hat er die Möglichkeit bekommen, neue Einblicke zu erhalten. Auch wenn das Verhalten des Archonts oft seinen Missmut geweckt hat, so war doch alles auf ein Ziel gerichtet, dass durch Ivy weiter geformt wurde. Adrian ist das Dunkel und Ivy sein Licht, ist ihr Schein stark genug, um sein Schicksal in andere Bahnen zu lenken?

Schreibstil:

Jeanine Frost entführt uns in eine berauschende Welt mit für mich noch nie zuvor dagewesenen Elementen. Der Hintergrund der Blutlinien von Ivy und Adrian hat nicht nur für einen hohen Spannungspegel gesorgt, sondern hat mich ebenso sehr in einen Zwiespalt der Gefühle getrieben. Das Schicksal das auf Adrian lastet, scheint viel mehr eine Art Prophezeiung zu sein.
Lässt sich das Schicksal wirklich aufhalten? Gelingt es den Protagonisten zu finden, was seit Jahrhunderten versteckt ist? Schaffen sie es, sich gegen Dämonen und sogar Archonten zu behaupten? Und wird Ivy ihre Schwester finden und wenigsten wieder einen Teil ihrer Familie bei sich haben? All diese Fragen haben einen Nervenkitzel in mir ausgelöst, der es mir unmöglich gestaltet hat, der Welt der Autorin zu entfliehen. Selbst wenn ich gezwungen war, dass Buch aus der Hand zu legen, war ich doch gedanklich immer bei Ivy und Adrian.

Ich freue mich auf ein wiedersehen mit den Charakteren und hoffe, dass meine Neugier nicht so lange warten muss, um gestillt zu werden ;)

Veröffentlicht am 13.03.2017

Keri & Jack - Ein besonderes Gleichgewicht

Eversea - Und die Welt bleibt stehen
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Cover:

Ein wunderschönes Cover, dass die idyllischen Momente zwischen Jack und Keri Ann eindrucksvoll wiederspiegelt. Im Vordergrund steht eine Girlande aus Herzen, die für mich die Zweisamkeit der Protagonisten ...

Cover:

Ein wunderschönes Cover, dass die idyllischen Momente zwischen Jack und Keri Ann eindrucksvoll wiederspiegelt. Im Vordergrund steht eine Girlande aus Herzen, die für mich die Zweisamkeit der Protagonisten repräsentiert und darüber hinaus, dass drumherum vergessen, was durch den verblassenden Hintergrund hervorgehoben wird. Auch wenn die Charaktere nicht immer einem solch schönen Tag gegenüber stehen, wie es das Gesamtbild wiederspiegelt, so sind es doch die kleinen Momente, die letztendlich ins Gewicht fallen.

Meinung:

Keri hat Angst mit Jack an ihrer Seite niemals als eigenständige Person betrachtet zu werden, sondern dass über sie nur im Zusammenhang mit dem berühmten Schauspieler Jack Eversea gesprochen wird und dass ihr Leben mit Jack so enden wird, wie das ihrer Eltern. Ihre Mutter lebte ein Leben in stiller Verzweiflung. So oft Keri auch ihre Beziehung in Frage stellt und über alles grübelt, entgehen ihr doch die relevanten Dinge. Ihr Vater hat den Traum ihrer Mutter einfach unterbunden, ihr keine Möglichkeit gegeben ihren Traum zu leben. Jack hingegen bemüht sich, dass sie all ihre Wünsche leben kann und auch wenn dies aufgrund seiner Berühmtheit mit Aufmerksamkeit verbunden ist, die sich Keri Ann nicht wünscht, so hat sie doch einen Partner an ihrer Seite, bei dem sie mit Sicherheit weiß, dass er sie liebt.

>>Joey. Ich kann feierlich geloben, dass ich nicht die Absicht habe, mit ihm wieder was anzufangen oder auch nur zu sprechen. Beruhigt dich das?<< >>Nee.>> >>Ja, mich auch nicht.<< >>Großartig.<<

Die Befürchtung in die Öffentlichkeit gezogen zu werden, dass einem jedes Wort im Mund umgedreht wird und natürlich auch ihre Angst, dass der Erfolg ihrer Kunst eventuell nur darauf beruht, wen sie an ihrer Seite hat, kann ich gut nachvollziehen. Das ihr Angst sie jedoch dazu verleitet, ihre gesamte Beziehung in Frage zu stellen ist mit schleierhaft. Was bringt einem alles Erfolg der Welt, wenn man letztendlich alleine da steht? Mit Jack hat sie etwas einzigartiges gefunden und auch wenn die Möglichkeit besteht, dass sie vielleicht wieder jemanden lieben könnte, wer sagt, dass das mit selber Intensität verbunden ist? Der Kritikpunkt ist nach wie vor der Rummel und dem berühmten Schauspieler, doch sollte sie deswegen letztendlich wirklich einen Schlussstrich ziehen, bestraft sie Jack für etwas, dass er nicht kontrollieren kann.

Mein wahres Ich hatte ich so tief in mir vergraben, dass ich es beinahe vergaß. Oder ich hielt es nicht für wert, ausgebuddelt zu werden. In diesem Punkt bin ich mir bis heute nicht sicher.

Jack hat viele Opfer gebracht um Keri in Sicherheit zu wissen. Dinge die man nur tut, wenn man jemanden so sehr liebt, dass man den eigenen Schmerz hinnimmt, wenn man weiß, dass es für den anderen das Beste ist. Er hat Mut bewiesen, indem er trotz aller Hindernisse ein Teil ihres Lebens geworden ist und eben diesen Mut sollte auch Keri Ann finden. Jack ist für sie nicht der Schauspieler, der von seinen Fans nur oberflächlich betrachtet wird oder betrachtet werden kann, sie hat Einblicke seiner Selbst gewonnen, wie kein anderer zuvor. Dieses Geschenk sollte sie annehmen und auch Teil seines Lebens werden, mit allen Konsequenzen. Auch wenn es hart wird, da man nie weiß, was die Presse aus Situationen, Bildern und dem Tratsch anderer zieht, wenn man jemanden an seiner Seite hat, für den man durchs Feuer gehen würde, so stellt auch der höchste Berg kein Hindernis da.

>>Jetzt lass es doch einfach mal gut sein, Keri Ann, und gib dem Typen eine Chance. Er will für dich da sein, und du lässt ihn nicht, er will dir helfen, und du nimmst nichts an. Er liebt dieses Objekt, das du gebaut hast, so sehr, dass ernicht will, dass jemand anderes es besitzt. Und er kennt dich gut genug, um deine albernen Rätsel zu lösen.<< [...] >>Und er liebt dich auch noch so sehr, dass er trotz allem nach deinen Regeln spielt.<<

Viel mehr als unsere Fähigkeiten sind es unsere Entscheidungen, die zeigen, wer wir wirklich sind. Jack hat mit all seinen Handlungen gezeigt, wie ihn die Liebe von Keri verändert hat. Wird auch sie den Mut finden ihre Ängste abzulegen?

Charaktere:

Keri überzeugt von einer beeindruckenden Loyalität, dennoch vermag es ihre Angst, diese besondere Eigenschaft zu überlagern. Ihr Wunsch mit ihrer Kunst aus eigener Kraft erfolgreich zu sein, blendet sie, den ihr Glück mit Jack, schließt das andere nicht aus. Wird sie rechtzeitig erkennen, was sie zu verlieren droht?

Jack hat durch Keri zu sich selbst gefunden. Zu ihrem Schutz nimmt er viel auf sich und hat selbst dann noch die nötige Kraft zu kämpfen, als sie schon längst aufgegeben hat. Wird sich seine selbstloses Verhalten auszahlen?

Schreibstil:

Natasha Boyd verleiht ihren Charakteren ein besonderes Gleichgewicht. Die Schwäche des einen, wird durch die Stärke des anderen kompensiert, sodass sie sich einander auf wundervolle Art ergänzen.
Liebe bedeutet, füreinander da zu sein und jemanden aufzufangen, Hoffnung zu sehen, wo sie der andere nicht mehr sieht und weiter zu kämpfen. Mit Keri und Jack hat uns die Autorin genau das vermittelt und noch dazu eine tolles Setting aufgebaut, in dem mir auch die Nebencharaktere Jazz und Joey ans Herz gewachsen sind.

Veröffentlicht am 13.03.2017

Wahnsinn & Gegensatz - Eine explosive Mischung

Amber to Ashes – Ungebändigt
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Cover:

Liebe auf den ersten Blick

Cover:

Liebe auf den ersten Blick <3 Genau so stelle ich mir Ryder und Amber vor. Sinnlichkeit und Zuneigung strahlen sowohl Haltung als auch Mimik der Beiden aus. Das Tattoo auf dem Oberarm des Mannes, symbolisiert mehr von der Geschichte als ich angenommen habe. Schwarz-weis gehalten setzt das fliederfarbene Sechseck ein tolles Highlight.

Meinung:

Diese Geschichte ist ein riesiges Paradoxon, dass mich neben den Charakteren von einem Gewissenszwiespalt in den nächsten katapultiert hat und ich habe es geliebt.

Ein junger Mann kann sich wie ein Gentleman benehmen und wie einer aussehen, dass macht ihn noch lange nicht zum guten Jungen. Ebenso ist ein tättoowierter und gepiercter Mann mit großer Klappe nicht gleich ein Bad Boy. Sowohl in Ryder als auch in Brock vereinen sich die Guten und die Schlechten Seiten, doch erst zum Ende kristallisiert sich heraus, wer dem Wahnsinn der Liebe verfallen ist und seine Hemmungen fallen lässt.

Ich hatte recht. Das ist ein Omen. Er ist der Teufel, und ich befinde mich in einer himmlischen Hölle.

Hätte uns die Autorin nicht die Möglichkeit gegeben in die Köpfe der drei Protagonisten einzutauchen, so wäre es mir unmöglich gewesen Brock und Ry richtig einzuschätzen. Die Zweifel die durch einen Charakter wie Hailey gestreut werden, scheinen weit mehr, als aus der Luft gegriffen, doch das Verhalten der Männer Amber gegenüber lässt die kalte Fassade die angeblich hinter ihnen steckt auch nicht zu. Zwischen Liebe, die einem dem Atem raubt und Wahnsinn verläuft nur ein hauchdünner Pfad und diesen zu überschreiten, kommen sie immer näher.

Amber wirkt auf die beiden Männer wie eine Art Sirene, die sie sowohl unbewusst als auch bewusst ins verderben reist. Ungeachtet ihrer eigenen Gefühle opfern sie so viel für die junge Frau, dessen dramatische Vergangenheit sie immer wieder vor Augen haben. Brock hat ihr einen Freifahrtschein gegeben auf den sich Amber beruft, dennoch liegt die Schuld bei beiden gleichermaßen. Sie sind in der Lage, zwischen Richtig und Falsch zu unterscheiden und die Konsequenzen ihres Handelns abschätzen zu können.
Amber, Ryder und Brock haben jeder ihr eigenes Päckchen im Leben zu tragen. Amber, die nie erfahren hat, wie sich Liebe anfühlt und was es bedeutet zu vertrauen und Brock der eine Schuld mit sich trägt, die noch durch den Entzug der Liebe seiner Eltern verstärkt wird. Die Vergangenheit reicht bei dem Trio bis in die Zukunft und hat sie dazu verleitet Wege einzuschlagen, die von jeglicher Vernunft ausgeschlossen sind.

[...] Deine Taten können ihr Leben ruinieren, ihren Glauben an die Realität zerstören. Deine Fehltritte könnten genauso gut eine Hand um ihren Hals sein, die ihnen die Luft aus den Lungen presst. Man kann den Glauben einer Person an das, was Lieben sein sollte, töten.<<

Ein kurzer Augenblick kann nicht nur unser Leben schlagartig ändern, sondern auch das vollkommen Unbeteiligter. Um Amber zu schützen verschweigen sie Dinge, die unerlässlich sind um selbst ein Auge offen zu halten. Ihr Hitzkopf lässt es nicht zu, dass man sie bevormundet und von aufgestellten Regeln, ja sogar Befehlen lässt sie sich erst recht nicht aufhalten. Viel mehr stellen sie eine Art Herausforderung für sie da.

Die drei sind von einem Sturm aus Schmerz, Qual, Verwirrung, Anziehung und Begierde umgeben. Die körperliche Nähe, war sowohl für Amber, als auch für Brock und Ry immer ein Mittel, ihrem Frust Luft zu verleihen. Der schwierige Teil, besonders bei jemandem, der einem am Herzen liegt kommt erst danach. Die Phase, in der man lernt, jemandem seine Gefühle, Geheimnisse, Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft anzuvertrauen. Die Phase, in der man am liebsten weglaufen würde, weil man beginnt, für den anderen etwas zu empfinden, und nicht weiß, wohin das Herz einen führen wird. Man hat eine Heidenangst davor, was der andere einem antun wird, wie sehr er einen verletzen könnte, sodass vielleicht nie wieder lieben kann. Dennoch ist da ein Funke in einem, der einem zum bleiben überredet.

Der Verstand kann ändern, was das Herz gedacht hat zu wollen.

Wir alle müssen Entscheidungen treffen. Manchmal führen sie uns auf den richtigen Weg und alles ist gut. Und manchmal landen wir in einem düsteren Loch voller Schmerz und Bedauern. Entscheidungen sind eine von vielen Arten, wie die Realität uns mit ihrem Wahnsinn konfrontiert.

Nimmt die Verbindung der Drei ein gutes Ende? Für wen wird sich Amber letztendlich entscheiden? Für ihren Fels, ihren Antrieb, ihre erste wahre Besessenheit oder für ihre Leidenschaft und ihr Verlangen? Die Entscheidung ist getroffen, doch das was sich ihr in den Weg stellt lässt ihr keine Möglichkeit diese zu verkünden.

Charaktere:

Ambers ganzes Leben hat sich immer nur darum gedreht, sich selbst zu beschützen. Diese Mauern werden durch die Gefühle zweier Männer eingerissen, die ihren Fluchtinstinkt wecken und ihr dennoch die Stärke geben, sich etwas Neuem zu öffnen, beherrschen sie es, sie in ihrem eigenen Spiel zu schlagen eine Konversation zu manipulieren.

Brocks Bedürfnis nach Kontrolle ist ein großer Teil von ihm. Niemals hätte er gedacht, dass es eine Frau mit Leichtigkeit schafft, sein Herz in Beschlag zu nehmen. Er liebt sie mit jeder Faser seines Körpers. Doch wahre Liebe zu erfahren und mir ihr umzugehen ist auch etwas, dass er erst erlernen muss. Mit seiner Begierde eröffnet er Amber einen Weg, der ihm letztendlich für den Rand einer Kippe bringt und seine Gefühle nicht mehr zu bewältigen weiß.

Ryders Augen strahlen Belustigung, Ärger und eine gesunde Portion Rebellion in gleichen Maßen aus. Vom ersten Augenblick an, indem ihm Amber in die Arme gestolpert ist hat er einen Narren an ihre gefressen. Der Ehrenkodex bester Freunde achtend, hält er sich von ihr fern, doch als ihm ein Rettungsanker geboten wird ergreift er ihn und eröffnet den bisher stummen Kampf.

Schreibstil:

Gail McHugh verkörpert in dieser Geschichte Wahnsinn und Gegensatz in einer Weise die es mir unmöglich macht mich zwischen Begeisterung und Entsetzen zu entscheiden.
Amber, Ryder und Brock bilden einen Kontrast zueinander, der sie gleichzeitig verbindet. Ihre Wesenszüge sind grundsätzlich verschieden, doch im Kern harmonieren sie. Hinzukommend mit der Mischung aus Manipulation, Liebe und Gefahr ergibt dieses Buch eine explosive Mischung.
Die Autorin hat mich unweigerlich dazu gebracht mich in die Charaktere hineinzuversetzen und zu entscheiden, wie ich mich an ihrer Stelle entscheiden würde. Auch wenn ich viele Handlungen der Protagonisten verwerflich finde, erkennt man dank der jeweiligen Sichtweise, worauf diese basieren. Doch im wahren Leben können wir den Menschen nur vor den Kopf schauen und müssen uns auf unsere Instinkte verlassen. Ein schwieriges Unterfangen, denn jeder weiß, Liebe macht blind.