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Veröffentlicht am 13.03.2017

Eine Liebe im Kampf zwischen Macht & Rache

Die Erbin
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Cover:

Ein wunderschönes Cover das nach außen hin idyllisch wirkt. Ein Frau umspielt von einem traumhaft schönen Kleid, beleuchtet von den Lichtern der Stadt bei Nacht. Wie viel Willensstärke jedoch hinter ...

Cover:

Ein wunderschönes Cover das nach außen hin idyllisch wirkt. Ein Frau umspielt von einem traumhaft schönen Kleid, beleuchtet von den Lichtern der Stadt bei Nacht. Wie viel Willensstärke jedoch hinter dieser aufrechten Haltung steckt, wird erst deutlich, wenn man in die Welt von Natalia De la Grip eintaucht.

Meinung:

Diese Geschichte ist der Kampf einer Frau sich und ihr Können zu beweisen. Natalia ist zielstrebig und lässt sich auch von den Ansichten ihrer Familie nicht entmutigen für ihr Ziel zu kämpfen. Frauen in Führungspositionen sind keine Seltenheit mehr, doch in der schwedischen Finanzwelt und dem Adel werden alle moralischen Grundsätze noch einmal neu erfunden.

Wenn sie ankündigte zu kämpfen, dann tat sie das auch. Sie kämpfte.

Jedes Kind möchte seine Eltern mit Stolz erfüllen. Die angesehene Unternehmensberaterin steht jedoch im Zwiespalt um die Anerkennung ihres Vaters und ihrem Willen das Familienunternehmen mit ihren Fähigkeiten zu unterstützen. Die Ansichten, besonders von ihren Eltern, kann ich nicht nachvollziehen. Das die Tochter in die Fußstapfen des familieneigenen Unternehmens einsteigen möchte und schon so viele Erfolge zu verzeichnen hat, ist etwas, das man unterstützen sollte. Mit den Ansichten die hier vertreten werden, habe ich mich doch manchmal gefragt, ob sie nicht in einer veralteten Zeit hängen geblieben sind. Ihr Vater ist ein Tyrann, der nur an Erfolg glaubt, wenn er durch die Männerwelt hervorgerufen wurde und das Denken der Mutter, eine Frau gehöre in den Haushalt liegt glaube ich vielmehr darin begründet, dass ihr eigener Wille durch ihren Mann gebrochen wurde und sie diese Aussage selbst glaubt.

Dieses Wort sagte ihm so viel. Aus diesem Grund war das Zusammensein mit ihr so unkompliziert. Sie war eine Querdenkerin in ihrer privilegierten Welt. Und er ein Outsider in seiner. Äußerlich betrachtet wirkte Natalia so angepasst an ihre Lebenswelt, doch sie hatte offenbar auch ihre Kämpfe ausgefochten.

Ebenso zu dem Regelwerk der Familie De la Grip gehört es, nur mit Menschen die der gleichen Schicht angehören zu verkehren. Mit dem Erscheinen des Corporate Raider David vereinen sich zwei Gegensätze. Seinen Charme versprühend ist Natalia achtsam, den sie weiß um seinen Ruf als berechnender Risikokapitalgeber. Diese Zurückhaltung zu wahren fällt schwer und auch David muss sich eingestehen, dass nicht alles wie geplant verläuft. Sie sollte die Marionette sein und er derjenige, der die Dinge in für ihn günstige Bahnen lenkt.

Davids Verbindung zu dieser Familie resultiert aus Macht und Rache. Sie nehmen einen so großen Stellenwert ein, dass die Beteiligten zu verblendet sind um die wirklich wichtigen Dinge im Leben wahrzunehmen.

Charaktere:

Natalia ist eine willensstarke Frau und ein Mitglied der einflussreichsten und mächtigsten Familie Schwedens. Um das Bild zu wiederlegen, dass nur Männer Führungspositionen besetzen können, versucht sie ein eigenes Geschäft abzuwickeln. Dabei lässt sie sich von jenem Mann blenden, dessen Beweggründe erst mal nur ein Ziel kennen.

David verfolgt Pläne, die er mit Natalia erreichen möchte. Letztendlich steht er jedoch vor der Entscheidung, ob er seinen Plan wirklich durchziehen und damit die Welt von jemanden zerstören kann, dessen Faszination auf ihn er nicht länger verleugnen kann.

Schreibstil:

Die Gleichstellung der Frau, die Schichtung der Gesellschaft, sowie der Kampf um Macht und Rache, der einer aufkeimenden Liebe immer wieder Hindernisse in den Weg legen, bringt die Autorin Simona Ahrnstedt in ihrer Geschichte zur Geltung. Die Gedanken und das Handeln der Charaktere werden von Finanzthemen beherrscht und durch Professionalität zum Ausdruck gebracht.
Die wechselnden Perspektiven waren meines Erachtens zu weit gestreut und zu willkürlich eingebaut. Teilweise vollkommen aus dem Zusammenhang gerissen befinden wir uns in dem Handeln eines Nebencharakters. Auch die Entwicklung ist mir oft zu zügig vorangeschritten.
Ungeahnte Wendungen, interessante Protagonisten und die interessante Darstellung eines eigentlich eher trockenen Themas machen mich neugierig auf die Fortsetzung.

Veröffentlicht am 13.03.2017

Fantasy auf neuer Ebene

Arbitrium. Was immer du willst
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Cover:

Ich bin ein riesiger Fan von Ornamenten, weshalb ich den Hintergrund liebe. Die Schriftart von "Arbitrium" passt zu dem Klangbild der Geschichte. Das Bild der Frau erinnert mich an Celenya in die ...

Cover:

Ich bin ein riesiger Fan von Ornamenten, weshalb ich den Hintergrund liebe. Die Schriftart von "Arbitrium" passt zu dem Klangbild der Geschichte. Das Bild der Frau erinnert mich an Celenya in die Erwartungen gesteckt werden, die nicht mit ihren Wünschen übereinstimmen. So imposant hergerichtet die junge Frau auch ist, so traurig wirkt ihr gesenkter Blick.

Meinung:

Freiheit und Verpflichtung entpuppen sich als wesentlicher Kern dieser Geschichte. Ein wichtiger Punkt, der diesen Konflikt vereint ist die Seelenpartnerschaft. Cel und Gray sind eben solche Seelenpartner, doch gibt es bei ihnen die Besonderheit, dass sie das einzige Team sind, das nicht gelichgeschlechtlich ist. Celeyna hat es nicht leicht, zieht sie wegen der untypischen Verbindung die Aufmerksamkeit auf sich und löst eine allgemeine Aufruhr aus.

Die Erziehung hat den Zweck, den menschen zu einem selbständigen Wesen zu machen, das heißt zu einem Wesen von freiem Willen.

Verlobt mit einem adeligen Mann möchte sie viel lieber kämpfen und die Königin beschützen, ebenso wie es die Aufgabe der Seelenpartner ist, denn im Wald lauert Risomente der Jagd auf die Seelenpartner macht, mit dem Ziel den Willen seiner Gegner zu kontrollieren und den Thron verbunden mit der einhergehenden Macht an sich zu reißen.

Es ist unglaublich, wie viel Kraft die Seele dem Körper zu leihen vermag.

Bevor es zu Heirat kommt, erhalten Gray und Cel einen heiklen Auftrag bei dem sich ihre Wege mit dem geheimnisvollen „R“ kreuzen. Seine Handlungen und Beweggründe sind fragwürdig. Nie kann man sich sicher sein, wo man bei ihm steht oder zu welcher Seite – ob gut oder böse – er gehört. Im Zwiespalt ihrer Gefühle, fühlt sich Cel sowohl Gray als auch dem geheimnisvollen „R“ verbunden. In dieser Zwickmühle steckend ist es alles andere als leicht, einen kühlen Kopf zu bewahren und die richtigen Entscheidungen zu treffen. Ein falscher Entschluss kann hier das Leben kosten.

Können Cel und Gray den Herrn der Wälder aufhalten? Immer auf der Hut ahnen die beiden nicht, wie nah sie dem Gegner bereits gekommen sind.

Charaktere:

Ceylena [ Cel ] wurde schon im jungen Alter Lowdan, dem Sohn eines Lords, versprochen. Nicht nur der Zwangsehe zum Trotz möchte die dickköpfige Cel viel lieber das Königreich verteidigen und kämpfen, um zu beweisen, dass auch Frauen den Männern im Kampf ebenbürtig sein können. Ihr Mut und ihr Elan für die Dinge einzustehen, die sie für richtig erachtet, sind ihre stärksten Wesenszüge, mit denen sie jedoch auch den Unmut anderer auf sich zieht. Bedingt durch ihre Charaktereigenschaften setzt sie ihren eigenwilligen Kopf durch. Mit ihrer Naivität und Impulsivität handelt sie des Öfteren anders, als man es erwarten würde. Doch in ihrer Welt haben Fehlentscheidungen immense Auswirkungen. Im Zwiespalt ihrer Gefühle bringt sie so nicht nur Gray in Gefahr. Die Geschichte wird größtenteils aus ihrer Sichtweise geschildert, was uns einen sehr guten Einblick in ihre Gefühlslage ermöglicht, die eine beachtliche Spannbreite umfasst.

Grayson [ Gray ] ist ein Kontrast zu Cel. Seine Handlungen sind überdacht und auch sonst gibt er sich meißtens eher beherrscht. Er erdet Cel in manchen Situationen und ist ihre Stimme der Vernunft. Seine Wesenszüge ermöglichen es, ihn schnell ins Herz zu schließen. Im Laufe der Zeit büßt aber auch er ein paar Sympathiepunkte ein.

R ist der geheimnissvolle Fremde. Seine Sichtweise wird in der 3. Person geschildert, was dem Leser ein Gefühl von Distanziertheit vermittelt. Nichts desto trotz hat er eine hohe Präsenz, die Faszination in einem weckt. Geprägt von der Vergangenheit weiß man nie so recht wo man bei ihm steht, stellt er eine Art Bindeglied zwischen Gut und Böse da.

Risomente lebt in den Wäldern. Sein Bestreben ist es, die Macht an sich zu reißen und den Thron zu besetzten. Um das zu erreichen hat er es sich zu Aufgabe gemacht, Seelenpartner ausfindig zu machen und diese zu eliminieren.

Schreibstil:

Evelyn Uebach hat mit "Arbitrium eine Fantasy-Geschichte auf einer ganz neuen Ebene geschaffen. Das Potenzial ausgeschöpft und mit vielen tollen Ideen verknüpft.
Aus der Sichtweise von Cel und dem geheimnisvollen "R" erhalten wir zwei verschiedene Blickwinkel, die das Königreich und das dahintersteckende System umfänglich beleuchten.
Abzüge gebe ich dafür, dass mir der Start in die Geschichte zu holprig war. Ich wurde zugleich mit so vielen Informationen und Namen überschüttet, dass ich ein wenig gebraucht habe um durchzublicken und jeden richtig zuzuordnen. Auch im weiteren Verlauf geraten wir vom einen ins andere Geschehen, dass es da auch rasant zu geht ist klar, doch hatte ich selbst das Gefühl gehetzt zu werden alles so schnell zu verarbeiten was ich gerade an Informationen aufgenommen habe.

Veröffentlicht am 13.03.2017

Abbi Glines schickt ihre Leser immer wieder auf eine ganz besondere Reise

Bad For You – Krit und Blythe
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Cover:

Ein Cover, wie es meinem Bild der Protagonisten von Krit und Blythe entspricht. Die Frau wirkt aufgrund ihrer Körperhaltung und des abgewandten Gesichts schüchtern und unsicher, während der Mann ...

Cover:

Ein Cover, wie es meinem Bild der Protagonisten von Krit und Blythe entspricht. Die Frau wirkt aufgrund ihrer Körperhaltung und des abgewandten Gesichts schüchtern und unsicher, während der Mann gerade aufgerichtet vor ihr steht und ihr mit seinen Armen einen schützenden Raum bietet. Der muskulöse Körper ist auch durch das Shirt gut erkennbar und der Arm lässt noch das Stück eines Tattoos erahnen. Wieder einmal ein Traum von einem Cover für ebenso eine traumhafte Geschichte.

Meinung:

Krit und Blythe sind zwei Kontroverse die einen gemeinsamen Nenner haben, denn beide haben an einer schweren Kindheit zu knabbern.

Während wir nur durch ein paar wenige Einwürfe davon in Kenntnis gesetzt werden, was in Krit in seiner Kindheit wiederfahren ist, ist es Blythe, bei der wir über das gesamte Ausmaß jahrelanger Schikane in Kenntnis gesetzt werden. Schon in frühen Jahren hat sie ihre Mutter verloren und fristet ihr Leben seither bei Pflegeeltern – einem Pastor und seiner Frau. Mitzuerleben, wie ein liebenswerter Mensch wie Blythe von Mrs. Williams derart niedergemacht wird, war schwer zu ertragen. Am liebsten wäre ich der Frau schon gleich zu Beginn der Geschichte ins Gesicht gesprungen.

>>Und danke Gott natürlich auch für deine Gesundheit. Selbstwenn du ausnehmend hässlich bist und sicher nie eine Schönheit aus dir wird, solltest du dafür dankbar sein, dass du lebst. Und gesund bist. Verdient hast du es nämlich nicht.<<

Wenn man ein Kind in seine Familie aufnimmt, ist es ein nicht zu unterschätzendes Geschenk, wenn dieses kleine Geschöpf einen „Mutter“ nennt, doch ein Kind deshalb zu schlagen und ihm Besitzgier und Eigensucht vorzuwerfen war die Höhe. Doch auch über die Jahre hinweg, erfährt Blythe weitere Demütigungen und wird klein gehalten. Erstaunlich, dass jemand wie sie, der so viel schlechtes erfahren hat, anderen Freundlichkeit und Mitgefühl entgegenbringen kann. Auch in der Schule, außerhalb der Reichweite von Mrs. Williams, hat sie nur wenig zu lachen. Um sich selbst zu schützen hat sie sich so weit wie möglich abgeschottet.

Aufatmen heißt es für die junge Frau, als sie ein Stück Freiheit in Form eines Auto und einer Wohnung geschenkt bekommt. Doch auch dieser neue Lebensabschnitt verläuft nicht wie geplant, denn ihr Nachbar ist der Rockbandsänger Krit. Mit einem holprigen Start, der sogleich seinen exzessiven Lebensstil verdeutlicht, kreuzen sich die Wege der beiden. Durch sie erfährt Krit das erste Mal wie es ist, von einer Frau abgewiesen zu werden. Dass und ihren unschuldig verführerischen Wesenszug weckt seine Neugier.

>>Vor acht Stunden ist Linc an meiner Wohnungstür aufgetaucht und hat mir gesagt, wo du steckst.<< >>Vor acht?<< Die Fahrt hierher dauert zehn Stunden. >>Vor acht<<, wiederholte er. >>Aber es ist eine zehnstündige Fahrt!<< [...] >>Nicht, wenn ein Mann seiner Frau hinterherfährt, dann nicht.<<

Was mit einer Freundschaft beginnt, erwächst für Beide zu einer Zuneigung, die dieses Bündnis überschreitet. Dies ebnet den Weg, dass Krit seine bisherigen Lebensstil überdenkt und seine Prioritäten in eine andere Richtung verlaufen. Nur wenige seiner Gedankengänge geben uns die Möglichkeit, einen Einblick in seine Vergangenheit zu erhalten. Klar ist, dass auch seine Art zu leben, bevor Blythe in sein Leben getreten ist, eine Art Flucht darstellt. Dies wird durch Blythe gehörig auf den Kopf gestellt und das was sie für Gefühle in ihm hervorruft, macht ihm gewaltige Angst.

Geprägt von dem Geschehenen geben sich die beiden den Halt, der bisher an Beständigkeit in ihrem Leben gefehlt hat. Doch schafft die junge Liebe die Hürden, die sich ihnen in den Weg stellen, zu überstehen?

Charaktere:

Blythe hat über Jahre hinweg die sowohl psychischen als auch physischen Angriffe ihrer Pflegemutter aushalten müssen. Sie kämpft mit ihrer Unsicherheit und zieht mit ihrer natürlichen Art die Aufmerksamkeit von Krit auf sich, der ein Feuer in ihr entfacht, welches ganz neue Wesenszüge der braven und unschuldigen Blythe ans Tageslicht bringt.

Krit ist der Sänger einer Rockbänd und erfüllt das Klischee eines exzessiven Lebensstils. Viele Frauen sind bereits in seinem Bett gelandet, für ihn hat der körperliche Akt nichts mit Liebe zu tun, er genießt die Aufmerksamkeit der Frauenwelt in vollen Zügen. Doch mit Blythe ändert sich alles. Nicht nur das sie ihn abweist, sie ist auch sonst anders als alle Frauen denen er bisher begegnet ist.

Schreibstil:

Das gleichbleibende Grundgerüst der Geschichten von Abbi Glines ist ihr Markenzeichen. Wird es deshalb langweilig? Niemals!

Mit jeder weiteren Geschichte, lernen wir neue, tolle Charaktere kennen, die sich mit Leichtigkeit einen Weg in das Herz der Leser bahnen. Ebenso sehr startet man jedes Buch mit einer Vertrautheit, bei der man sich gar nicht erst einfinden muss, es ist wie eine Art nach Hause kommen, denn jedes Mal sehen wir bekannte Charaktere wieder und können ihre Wege weiter verfolgen. Die Verbundenheit der Personen wächst mit jedem weiteren Band, sodass dass Gefühl einer stetig wachsenden Familie entsteht.

Die Autorin gibt ihren Protagonisten die Zeit und den Raum eine sichtbare Entwicklung durchzumachen. Auch hier haben wir wieder die Möglichkeit, die Geschichte aus der Sicht von Krit und Blythe zu betrachten, was dazu beiträgt, schneller einen Zugang zu ihnen aufzubauen und ihre Handlungen nachvollziehen zu können.

Veröffentlicht am 13.03.2017

Dunkel, blutig & leidenschaftlich - Ein Pageturner von der ersten, bis zur letzten Seite

Rockersklavin
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Cover:

Dunkel, blutig, leidenschaftlich - all das strahlt schon das Cover aus. Marie stelle ich mir genauso vor, wie die Frau auf dem Buchumschlag, ein Blick, der von einem eisernen Willen überzeugt. ...

Cover:

Dunkel, blutig, leidenschaftlich - all das strahlt schon das Cover aus. Marie stelle ich mir genauso vor, wie die Frau auf dem Buchumschlag, ein Blick, der von einem eisernen Willen überzeugt. Schwarz-weiß gehalten, sind es lediglich die roten Lippen sowie der Titel "Rockersklavin" die einen Farbakzent setzen und darauf hinweisen, dass es bei der herrschenden Gewalt auch blutig wird. Ein tolles Cover, das direkt ins Auge sticht <3

Meinung:

Wenn keiner Anspruch auf eine Frau erhebt, ist sie Freiwild. Doch sobald ein Biker sie als sein Eigentum markiert, ist sie unantastbar. Ein Zeichen von Verpflichtung und Respekt. Es bedeutet, dass ein Biker, seine erwählte "Alte Lady" beschützen wird.

Ich hatte meine Lektion gelernt: Stelle keine Fragen, wenn du die Antwort nicht hören willst. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass es auf die Fragen, die ich gern zu ihren Geschäftsbeziehungen gestellt hätte, überhaupt gute Antworten gab.

Marie hat Probleme mit dem Gedanken, jemandes Eigentum zu sein, was unweigerlich passieren würde, wenn sie das Angebot von Horse annimmt, seine Alte Lady zu werden. Nach der Geschichte mit ihrem Ehemann Gary kann ich Maries Wunsch nach Freiheit und Selbständigkeit nachvollziehen und auch ihre anfängliche Skepsis und Unbehagen, eine Welt zu ihrem Alltag werden zu lassen, die ihr zu diesem Zeitpunkt noch vollkommen fremd war. Doch wie lange sie daran festgehalten hat, war mir unverständlich, zumal sie mit Cookie, Darcy, Maggs und Dancer gesehen hat, wie unbeschwert das Leben dieser Alten Ladys ist und wie viel Freude sie ausstrahlen.

Die Reapers haben zwar gerne die Oberhand über ihre Frauen, doch bezieht sich das meist auf die Unterwürfigkeit bei Intimitäten und nicht auf ihr gesamtes Sein. Ausnahmen von der Regel gibt es nur, wenn Gefahr droht, wie beispielsweise durch den verfeindeten Motorradclub der Devil's Jacks, denn wenn es um den Schutz ihrer Frauen geht, erlauben die Männer keinerlei Wiederrede.

Man sagt ja immer, dass man keine SMS schreiben sollte, wenn man getrunken hat. Wer auch immer dieser >>man<< ist, ich hätte auf ihn hören sollen. >>Man<< ist recht klug.

Jeff lässt sich immer wieder auf ein gefährliches Spiel ein das nicht nur immer rasanter und unüberschaulicher wird, sondern sich auch zu einem großen Ganzen vereint. Getrieben aus einer Mischung von Sucht und Gier schlittert er der höchsten Strafe im Kreise der Biker entgegen. Den größten Fehler begeht er jedoch erst, als er seine Schwester aus den Händen ihrer vermeintlichen Entführer befreien möchte ohne zu ahnen, was er damit für eine Kettenreaktion auslöst.

Als ich das Gespräch beendet hatte, begriff ich, dass Freundlichkeit manchmal mehr wehtut, als körperlich misshandelt zu werden.
Motorradclubs haben ganz eigene Regeln, die nicht mit denen der regulären Welt harmonieren. Zusammenhalt und Vertrauen sind wichtige Aspekte, da jeder für den anderen einsteht und sie einander unterstützen. Sie sind ein Stamm, leben und sterben zusammen. Viele, die dieses System nicht verstehen, sehen nicht, wie viel Verpflichtung dahinter steckt. Sie sind einem stetigen Kampf ausgeliefert, bei dem sie darauf vertrauen müssen, dass ihre Brüder eher sterben würden, als einen von ihnen im Stich zu lassen. Zeit zu verschnaufen oder das erlebte zu verarbeiten haben sie dabei jedoch kaum, müssen ihren Tätigkeiten nachgehen, als wäre gar nichts vorgefallen und sich bereit machen, neue Angriffe abzuwehren.

Ich wusste selbst, dass anständige Leute manchmal verdammt dumme Dinge anstellen konnten.

Bei Horse hatte ich oftmals das Gefühl, als vereinen sich zwei Persönlichkeiten in ihm. Einerseits ist er der kühle und gefasste Biker, der Befehle schnauzt und dann wieder tritt eine süße, verführerische Seite an ihm zum Vorschein. Den Wechsel vollzieht er teilweise so rasant, dass man schlecht einschätzen kann, welchem Horse man letztendlich gegenübersteht.

Ich konnte seine Welt nicht wieder in Ordnung bringen. [...] und ich konnte nichts ändern, was am anderen Ende der Welt schief lief. Aber ich konnte ihn all das für eine kleine Weile vergessen lassen, und in dieser Hinsicht würde ich keine halben Sachen machen.

Das Horse viel an Marie liegt merkt man ihm trotz seiner ruppigen Art an, denn er weiß, dass er sie nur beschützen kann, wenn er ehrlich zu ihr ist und sie weiß, welche Gefahren ihr drohen und woher diese rühren. Dass er sie bezüglich ihres Bruders im Unklaren lässt, werte ich daher weniger als eine Lüge bzw. verheimlichen, da es etwas ist, dass sie wahrscheinlich zu einer Kurzschlussreaktion treiben würde, da sich Jeff in etwas rein geritten hat, in dem auch Horse keine Möglichkeit mehr hat einzugreifen und das Geschehen in bessere Bahnen zu lenken.

Charaktere:

Marie ist neugierig und trägt ihr Herz auf der Zunge. Zwei Eigenschaften, die ihr schon ihr ganzes Leben lang ärger einbringen und ihren Selbsterhaltungstrieb im Keim ersticken. Um ihren Bruder zu retten, lässt sie sich auf ein unanständiges Angebot ein, doch schon bald muss sie merken, dass das Leben an der Seite eines Bikers gar nicht so schlecht ist, wär da nicht ihr Bruder, der sie von einer Gefahr in die nächste bringt.

Für Horse steht der Club an erster Stelle, doch mit Marie, die ihn mit ihrer streitlustigen und zickigen Art immer wieder vollkommen aus dem Konzept bringt, verlagern sich seine Prioritäten ein Stück weit und er versucht sowohl seinen Wünschen nachzukommen, als auch dem Club gerecht zu bleiben. Gar nicht so leicht, wenn der Bruder der anversierten Frau, auf der Abschussliste der Reapers steht und er ihr den Verlust nicht zumuten möchte. Für Vergehen muss der Club mit Blut bezahlt werden, wird Horse einen Weg finden beiden Parteien gerecht zu werden?

Schreibstil:

Joanna Wylde verleiht ihren Charakteren allein durch ihre Straßennamen eine tiefere Persönlichkeit, die in einer Eigenschaft oder einem prägsamen Ereignis begründet liegen.

Brutal und gefährlich ist die Welt der Biker, doch der Zusammenhalt und die Loyalität werden hier groß geschrieben. Die Club-Mitglieder stärken einander den Rücken und sehen über Fehler der Vergangenheit hinweg. Die Entscheidung eines Reapers wird nicht angezweifelt, sofern er vorher seinen Einsatz gezeigt und damit bewiesen hat, dass man ihm Vertrauen entgegenbringen kann.

Der Schlagabtausch von Marie und Horse setzt das Spannungslevel auf eine ganz andere Ebene. Den Biker bringt es zur Weißglut, wenn Marie ihm Widerworte gibt, rumzickt und es zu einem Streit kommt, doch gleichzeitig aktiviert dies seinen Jagdtrieb und intensiviert seine Begierde um ein vielfaches.

Zur Befriedigung der männlichen Bedürfnisse haben die ungebundenen Reapers die sogenannten "Süßärsche" die nicht wählerisch sind und immer parat stehen. Die Autorin vollzieht bei diesen allerdings eine Wandlung, die die anfängliche Abneigung ihnen gegenüber umschlagen lässt. Natürlich muss man es nicht gut heißen, dass sie für jeden die Beine breit machen, aber wenn es zu Konflikten kommt, bei denen man auf Hilfe angewiesen ist, stehen viele sofort parat und enthüllen einen tollen Charakter den man, wie Marie, ansonsten gar nicht entdeckt hätte, da man ihnen aufgrund ihrer Tätigkeit gleich einen Stempel aufdrückt und sie meidet.

Eindrucksvolle Protagonisten mit ebenso beeindruckenden Nebencharakteren. Jede Seite ist durchzogen von Spannung, sei es durch drohende Gefahren, erotisches Knistern oder eine geladene Atmosphäre zwischen einer eigenwilligen Frau und einem dominanten Mann.

Veröffentlicht am 13.03.2017

Eine Verbindung auf vielen Ebenen

Hold On Tight – Dewayne und Sienna
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Cover:

Ein Traum in weiß, der den Zusammenhalt des Pärchens aufgrund ihrer Händchen haltenden Geste untermauert. Eben diese hat bei mir schon vor dem lesen eine Vermutung wachgerufen, die sich zwar nicht ...

Cover:

Ein Traum in weiß, der den Zusammenhalt des Pärchens aufgrund ihrer Händchen haltenden Geste untermauert. Eben diese hat bei mir schon vor dem lesen eine Vermutung wachgerufen, die sich zwar nicht in dem Sinne bestätigt hat, aber auf das gleiche hinaus läuft. Nachdem ich die Protagonisten kennen lernen durfte, steht diese Haltung für mich im Gleichklang für ihre gemeinsame Verbindung zu Dustin. Allein dieses Cover, erzählt schon sehr viel von der Geschichte. Ein wahrer Hingucker.

Meinung:

Dustin war immer - und ist es nach wie vor - das Bindeglied zwischen Sienna und Dewayne.

Dustin und Dewayne sind Geschwister, doch unterscheiden sie sich in ihrem Verhalten gewaltig. Augenscheinlich ist es leicht zu sagen, dass Dustin besser an Siennas Seite passt, doch trügt dieses Bild oft, da es ebenso auf die inneren Werte ankommt, die viele verborgen halten, zum Wohle eines anderen. Ebenso wie Dustin die Verbindung der beiden geebnet hat, so ist er auch immer die Hemmschwelle, die keiner der beiden überschreiten möchte.

Die Verbindung der Protagonisten, geht jedoch weit über den Bruder und Freund hinaus, denn schon sechs Jahre vor der Zeit in der das Buch hauptsächlich spielt, haben sich Gefühle angebandelt, die niemals an Intensität verloren haben.

>>[...] Ich bin seine einzige Familie. Ich bin die Einzige, die ihn wollte und liebte. [...]<<

Ihre gemeinsame Geschichte verbindet und trennt sie gleichermaßen und auch wenn Dustin nicht mehr da ist, hat er ein Teil von sich hinterlassen. Sienna musste immer kämpfen, denn mit ihrer Familie hat sie es nicht leicht und nach dem Tod ihrer ersten großen Liebe musste sie sich schnell zusammen reißen um Verantwortung zu tragen.

Eine Verantwortung, die sie sechs Jahre später der Familie Falco enthüllt und auch dadurch einen Wandel des Lebensstils bei Dewayne bewirkt.

>>Er ist ein guter Mann. Er weiß es nur nicht. Er zweifelt an sich. Aber mein Junge ist besser, als die Polizei erlaubt. Hatte immer schon ein Herz aus Gold. Man muss ihn nur mal aufwecken, damit er das auch selbst sieht..<<

Sienna und Dewayne haben den Verlust eines geliebten Menschen noch nicht verwunden. Bei Dewayne hatte es zur Folge, dass er emotionalen Bindungen strikt aus dem Weg gegangen ist, denn das würde bedeuten sich verletzbar zu machen. Ein Gefühl, das er nie wieder erleben möchte. Doch durch das Bindeglied muss auch er feststellen, dass er sich dadurch verwehrt, was er schon so lange begehrt.

Die anfängliche Distanz der beiden kann ich sehr gut nachvollziehen, da man natürlich nicht einfach abschütteln kann, was in der Vergangenheit passiert ist, ebenso wenig, wie das Gefühl jemanden zu betrügen. Doch bin ich mir auch sicher, dass Dustin gewollt hätte, dass die Menschen die er geliebt hat, ihr Leben genießen, Liebe schenken und empfinden und zwar mit genau dem Menschen, der diese Gefühle in ihnen hervorruft, zumal er auch nicht derjenige war, für den ihn Sienna immer gehalten hat. Seine Unehrlichkeit erschwert ihnen vieles. Wird die Liebe ihren Weg finden?

Charaktere:

Sienna musste schnell erwachsen werden und Verantwortung tragen, um jemanden den nötigen Halt zu geben, den sie von ihrer Familie nicht erhalten hat. Mit einem Schlag hat sie alles verloren und musste doch immer achtsam sein. Erst als sie den Schritt ins ungewisse wagt, scheint sich ihr Blatt wieder einer besseren Zeit zuzuwenden, wäre da nicht ihre gemeinsame Geschichte mit Dewayne.

Dewayne hat eine Mauer um sich errichtet, die seit sechs Jahren währt. Diesen Schutzschild, hält er eisern aufrecht um alle Emotionen und die damit einhergehende Verletzlichkeit von sich abzuschotten. Diese Rechnung hat er aber ohne Sienna gemacht, die alte Gefühle in ihm wachrüttelt und diese um ein vielfaches verstärkt.

Schreibstil:

Abbi Glines Bücher sind für mich immer wieder ein "nach Hause kommen". Diese Geschichte bringt zwei wundervolle Protagonisten hervor und lässt uns auch weiterhin den Weg der vorherigen Charaktere verfolgen. Durch den herrschenden Zusammenhalt dieser immer größer werdenden Familie, von denen jeder im Leben sein eigenes Päckchen zu tragen hatte, entwickelt sich für jeden von ihnen etwas Gutes. Nicht nur die Charaktere selbst, auch ich als Leser wurde aufgefangen und das Gefühl von Hoffnung und Zuversicht, in welcher Lebenslage auch immer, springt immer wieder auf mich über.

Die optimale Bandbreite der Gefühle, erfahren wir hier nicht nur durch die Sichtweisen von Sienna und Dewayne, sondern ebenso durch die Rückblicke in ihre Jugend. Durch die sprachliche Ausarbeitung wird das alltägliche Geschehen auch hier wieder zu einer lebhaften und interessanten Reise.

Noch schwerer als die Hürden, die wir von anderen in den Weg gelegt bekommen, sind die, die wir uns selbst auferlegen. Die Autorin lässt ihre Charaktere immer um die Liebe kämpfen, doch selten stecken sie in einem so großen Zwiespalt. Diese Geschichte geht an Herz und Nieren und beflügelt gleichzeitig mit einer Intensität lange währender Gefühle, die nichts an Intensität verloren hat, sondern stetig mit ihren Charakteren wächst.