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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.10.2018

Ein dunkles Geheimnis

Ira
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Bei „Ira. Zorn des Taaffeits“ handelt es sich um das Erstlingswerk und den Auftakt zu einer Krimireihe um Edda Betony von Alexandra Schmidt. Das Buch ist 2018 bei BOOKS on DEMAND erschienen und umfasst ...

Bei „Ira. Zorn des Taaffeits“ handelt es sich um das Erstlingswerk und den Auftakt zu einer Krimireihe um Edda Betony von Alexandra Schmidt. Das Buch ist 2018 bei BOOKS on DEMAND erschienen und umfasst 232 Seiten.
Die 30-jährige Edda Betony erfährt, dass ihr Cousin Tewes entführt wurde. Kurz entschlossen macht sie sich zusammen mit dessen Bruder Gunnar auf den Weg, die Entführer aufzuspüren. Dabei stoßen die Beiden nicht nur bei Carl, dem Familienoberhaupt, auf eine Mauer des Schweigens, darüber hinaus führen die Umstände sie auch tief in Eddas Familiengeschichte zurück, in der es einige Geheimnisse gibt.
Mit dem einleitenden Prolog, der in die Leser/innen in die Vergangenheit zurückversetzt, tun sich gleich eine Menge Fragen auf, allen voran, welches Geheimnis der junge Mann tief im Steinlinder Stausee zu versenken gedenkt. Nach einem Zeitsprung in die Gegenwart, der mit einer bildhaften Darstellung eines deutschen Frühsommertages beginnt, werden die Lesenden dann mitten ins Geschehen, nämlich die Entführung, hineingezogen. Mit diesen beiden Elementen gelingt es der Autorin sehr gut, einen Spannungsbogen aufzubauen, der sich durch das gesamte Geschehen hindurchzieht. Häppchenweise erhalten die Leser/innen während des Lesens neue Informationen über das im Prolog Geschehene und dessen Hintergründe, was der Spannung und Neugier immer weiteren Aufwind gibt und die Leser/innen bis zum Ende mitfiebert lässt. Bevor in einem ruhigeren Ende und einem abschließenden Epilog alle noch offenen Fragen geklärt werden, präsentiert die Autorin gegen Ende noch einmal einen actionreichen, dramatischen Showdown. Der Roman ergibt schließlich ein in sich geschlossenes Ganzes.
Die Zahl der Protagonisten ist übersichtlich, sie entstammen vor allem zwei Familien, die seit vielen Jahren ein Schicksal miteinander teilen, wobei lediglich die beiden Familienväter dieses kennen und die Lesenden gleichsam parallel zu den übrigen Protagonisten dasselbe ergründen. Die jeweiligen Charaktere sind gut beschrieben und das Geschehen wird aus jeweils wechselnden Perspektiven geschildert, was ebenfalls einen Einblick in die Personen vermittelt. Mir persönlich erschienen die Figuren jedoch teils recht naiv, ihre Handlungsweise konnte ich nur bedingt nachvollziehen, z.B. wenn die Protagonisten sich während ihrer Gefangenschaft wie junge Kinder streiten oder Edda, während ihr Cousin gefangen gehalten wird, auf die Idee kommt, schwimmen zu gehen. Hier hätte ich mir Protagonisten gewünscht, die mehr entsprechend ihrem Alter, das zwischen 30 und 45 liegt, agierten. Sehr gut indes hat mir die Darstellung der beiden Väter gefallen.
Stil und Sprache der Autorin sind eingängig und leicht zu lesen, weshalb man beim Lesen flott vorankommt. Als etwas ungewandt empfand ich einige Formulierungen, was mich beim Lesen leicht irritierte, wenn z.B. eine Figur „bitter schmunzelt“. Bei beschreibenden Szenen beweist Alexandra Schmidt jedoch, dass sie fähig ist, Sprache pointiert und sehr ansprechend zu verwenden.
Insgesamt handelt es sich bei diesem Kriminalroman um eine spannende , solide konstruierte Geschichte, die Leserinnen und Leser zu packen vermag und bis zum Ende miträtseln lässt. Eine etwas flüssigere Sprache und „erwachsenere“ Protagonisten hätten mir noch mehr zugesagt, doch hat mir das Buch alles in allem einige schöne Lesestunden beschert und ich bin gespannt, wie es mit der Familie Betony/Hederich weitergeht.

Veröffentlicht am 16.10.2018

Dunkle Geheimnisse in der Elbmarsch

Totenweg
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Bei „Totenweg“ von Romy Fölck handelt es sich um den ersten Band der Kriminalromanreihe um das Ermittlerduo Frida Paulsen und Bjarne Haverkorn. Er ist 2018 bei Bastei Lübbe erschienen und umfasst 380 Seiten.
1998: ...

Bei „Totenweg“ von Romy Fölck handelt es sich um den ersten Band der Kriminalromanreihe um das Ermittlerduo Frida Paulsen und Bjarne Haverkorn. Er ist 2018 bei Bastei Lübbe erschienen und umfasst 380 Seiten.
1998: In einem kleinen Dorf in der Elbmarsch wird die 14-jährige Marit ermordet aufgefunden. Der Mord konnte nie aufgeklärt werden und beeinflusst fortan das Leben ihrer gleichaltrigen Freundin, Frida Paulsen, und des damaligen leitenden Ermittlers, Bjarne Haverkorn.
Etwa zwanzig Jahre später: Im Dorf ereignet sich erneut ein Verbrechen, Fridas Vater wird niedergeschlagen. Frida, die inzwischen bei der Polizei arbeitet, kehrt in ihr Heimatdorf zurück. Dort trifft sie erneut auf Haverkorn, dessen Ermittlungen sie unterstützen möchte. Dabei werden die beiden von ihrer Vergangenheit eingeholt und machen sich nicht nur an die Lösung des neuen, sondern auch an die des alten Falles. Bald stellt sich heraus, dass die junge Polizistin in ihrer Jugend einiges verschwiegen hat, was der Klärung des Falles dienlich hätte sein können.
Romy Fölck präsentiert mit ihrem Krimi eine in sich geschlossene, logisch aufgebaute Geschichte, die vor allem auf zwei Zeitebenen spielt: Neben der eigentlichen Handlung in der Gegenwart kommt es immer wieder zu Rückblenden in die Vergangenheit, wie es bei der Aufklärung eines Cold Case auch sein sollte. Die beiden Ebenen sind gut voneinander zu unterscheiden und durchziehen den gesamten Roman. Immer wieder erhält der Leser dabei auch Einblicke in Romys Jugendzeit, die allerdings für den Verlauf der Handlung nur bedingt vonnöten sind.
Die Erzählung beginnt recht unspektakulär, es werden vor allem die Charaktere und der Handlungsort beschrieben. Über weite Strecken werden die Probleme dargestellt, mit denen Frida nun, da sie den Apfelhof ihres Vaters leiten muss, zu kämpfen hat. An Spannung lässt es hier sehr missen. Erst allmählich wird der Leser zur eigentlichen Handlung geführt. Überraschungen und Wendungen gibt es kaum, stattdessen wird einigen Nebenschauplätzen großer Raum zugemessen. Erst im letzten Drittel des Romans entwickelt sich ein Spannungsbogen. Das Ende des Krimis ist wenig überraschend.
Die Zahl der Charaktere ist übersichtlich, ihre Beschreibung ansprechend. Allerdings fehlte es mir an ihrer inneren Entwicklung und Tiefe. Frida handelt, obgleich sie Polizistin ist, recht naiv, Bjarne hat sehr mit privaten Problemen zu kämpfen, die zu lösen er allerdings nicht fähig ist. Auch die Zusammenarbeit der Beiden erscheint mir wenig realistisch.
Gut gelingt es Fölck, die Atmosphäre des kleinen Dorfes in der Elbmarsch sowie ihrer Bewohner widerzuspiegeln, was den Roman für Liebhaber von Regionalkrimis gefallen dürfte und durchaus seinen Reiz hat.
Fölcks Sprache und Stil sind eingängig und leicht zu lesen, allerdings gelang es der Autorin nicht, mich in ihren Bann zu ziehen, sodass es mir beim Lesen des Romans einfach am „Flow“ fehlte.
Insgesamt handelt es sich bei diesem Roman um einen zwar solide konstruierten Krimi, der auch viele regionale Aspekte beherzigt und ansprechend darstellt, mir allerdings erschien er doch sehr langatmig, was meine Leselust hemmte. Die Story ist gut, aber bei der Umsetzung fehlte es mir einfach an Spannungselementen und Überraschungen, weshalb mich dieses Werk nur bedingt überzeugen konnte.

Veröffentlicht am 13.10.2018

Das Leben ist die Gelegenheit, die Gott dem Menschen gibt, etwas zu tun.

Katharina von Bora & Martin Luther
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Die von Maria Regina Kaiser verfasste Romanbiografie „Katharina von Bora & Martin Luther. Vom Mädchen aus dem Kloster zur Frau des Reformators“ ist 2017 in zweiter Auflage im Herder Verlag erschienen und ...

Die von Maria Regina Kaiser verfasste Romanbiografie „Katharina von Bora & Martin Luther. Vom Mädchen aus dem Kloster zur Frau des Reformators“ ist 2017 in zweiter Auflage im Herder Verlag erschienen und umfasst 251 Seiten.
Die Autorin greift in ihrem Werk prägnante fiktive und, vor allem, reale Szenen aus Katharinas Leben aus den Jahren 1513 bis 1540 auf, kombiniert sie zu einem einheitlichen Ganzen und formt so ein Bild der Lutherin, das diese als eigenständige und starke Frau des ausgehenden Mittelalters/der beginnenden Neuzeit erscheinen lässt.
Das einleitende Vorspiel, das Katharina im Todeskampf zeigt und auch gute Einblicke in Luthers Denken gibt, wird am Ende der biografischen Erzählung wieder aufgegriffen, wodurch dieses Ereignis gleichsam den Rahmen des oben genannten Lebensabschnitts in chronologischer Reihenfolge bildet. Ergänzt wird das Werk durch ein Inhaltsverzeichnis, ein Nachwort, das zu lesen sich auch vor der eigentlichen Lektüre lohnt, und einen umfangreichen Anhang mit Zeittafel, Personenregister, Glossar und einer Auswahl an weiterer Literatur.
Der Titel des Buches, „Katharina von Bora & Martin Luther“, wird dem Buch nicht ganz gerecht, Untertitel und Cover, das ein großes Porträt der ehemaligen Nonne und ein kleineres des Reformators zeigt, treffen es eher, denn der „Star“ dieser biografischen Abhandlung ist eindeutig Katharina, liebevoll „Herr Käthe“ genannt: Sehr eindrücklich wird hier geschildert, wie und warum das Mädchen, das seine Kindheit im Kloster verbrachte, anfing, am Klosterleben zu zweifeln und sich der Reformation anschloss, was schließlich zum Ausbruch aus den Klostermauern führte. Dass sie eine praktisch denkende Frau war, die ihr eigenes Schicksal und das ihres Mannes in die Hand zu nehmen wusste und somit den Gegenpol zum eher „vergeistigten“ Luther bildete, tritt hier ebenso zu Tage wie ihr Selbstbewusstsein, indem sie doch auch „Althergebrachtes“, wie z.B. ihren Rosenkranz, in ihr neues Leben rettete und trotz Kritik für sich zu bewahren verstand.
Eingebettet in den Roman sind wiederholt historische Hintergründe, z.B. Informationen über mittelalterliches Klosterleben, mittelalterliche Medizin, die Pest, die Bauernkriege usw. Dies alles lässt die Leser/innen tief in das Leben jener Epoche eintauchen und das Buch (fast) so spannend wie einen Krimi werden. Kaiser versäumt es auch nicht, mit geschichtlichen Mythen „aufzuräumen“, wenn sie Luther z.B. aus der Rückschau den Thesenanschlag schildern lässt.
Sprache und Stil der Autorin werden der damaligen Zeit gerecht und sind der Epoche angemessen, sind aber dennoch auch für heutige Leser/innen leicht verständlich, was ein flüssiges und lehrreiches Leseerlebnis ermöglicht.
Insgesamt handelt es sich bei Maria Reginas Romanbiografie um eine Darstellung, in der gekonnt Fiktion und historische Tatsachen miteinander verwebt werden und die so das Leben einer starken und selbstbewussten Frau präsentiert, welche allzu oft nur als „die Frau an seiner Seite“ betrachtet wird. Mir selbst hat dieses Buch ein völlig neues Bild der Käthe Luther vermittelt. Der wirklich eingängige und dennoch nicht anspruchslose Schreibstil in Verbindung mit historischem Wissen und guter Recherche bewirkten, dass ich das Buch während des Lesens kaum aus der Hand legen konnte und am Ende ein wenig traurig war, dass das Lesevergnügen so rasch vorüber war. Allen, die sich für die Zeit der Reformation oder starke Frauen allgemein interessieren, kann ich dieses Buch nur wärmstens empfehlen.

Veröffentlicht am 08.10.2018

„Nicht das hellste Licht im Lampenladen“ – aber einfach liebenswürdig

Der Totenversteher
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Sue und Wilfried Schwerin von Krosigks Berlinkrimi „Der Totenversteher“ ist 2018 im be.bra Verlag erschienen und umfasst 269 Seiten.
Hartung Siegward Graf von Quermaten zu Oytinghausen, von allen nur Hasi ...

Sue und Wilfried Schwerin von Krosigks Berlinkrimi „Der Totenversteher“ ist 2018 im be.bra Verlag erschienen und umfasst 269 Seiten.
Hartung Siegward Graf von Quermaten zu Oytinghausen, von allen nur Hasi genannt, könnte so glücklich sein, hat er doch ein Vermögen geerbt, das ihm ein sorgenloses Leben ermöglicht. Doch Pustekuchen: Statt das Geld sicher zu investieren, fällt er einem Betrüger zum Opfer. Aber es soll noch dicker kommen: Bald darauf gerät er unverschuldet in das Visier eines Auftragsmörders.
Mit Hilfe seiner verstorbenen Tante, die ihm aus dem Jenseits zur Hilfe eilt, und seiner illustren Freundesschar versucht er, aus dem Schlamassel wieder hinauszukommen und tritt dabei von einem Fettnäpfchen in das nächste …
Die Geschichte ist solide und in sich stimmig konstruiert. Anfangs werden zwei an sich getrennte Handlungsebenen erzählt, die im Laufe des Geschehens zusammenlaufen und am Ende als Einheit aufgelöst werden.
Die Zahl der Charaktere ist überschaubar, alle Personen werden detailliert charakterisiert und gewinnen ihren Liebreiz aus ihren je persönlichen Marotten. Wie es sich für „komische“ Literatur gehört, sind sie teils überzeichnet, sodass man beim Lesen immer wieder mit dem Kopf schütteln muss und sich fragt, ob das Gelesene wirklich wahr sein kann, ob es so viel Naivität gibt. Kriminalhauptkommissar Torsten Nagel präsentiert sich dabei am tiefgründigsten, da er sich am besten reflektieren kann und sich im Laufe der Geschichte weiterentwickelt.
Das Buch enthält sehr viele gesellschaftskritische Aspekte, so zum Beispiel illegale und unsoziale Investmentpraktiken, Alt-68-er und Mitglieder der Hausbesetzerszene, die ihre Ideale verraten haben, das elitäre Gehabe der Kunstszene und die fast schon religiös anmutenden Riten der Esoterik- und Bio-Anhänger. Auf humorige Weise werden diese Gesellschaftsschichten aufs Korn genommen und teils ad absurdum geführt. Geschickt greifen die Autoren dabei auch auf schwarzen und britischen Humor zurück und sorgen damit beim Leser für sehr viele Lacher.
Dass das Autorenduo seine Wahlheimat Berlin gut kennt und liebt, kann man den zahlreichen Wegbeschreibungen durch die bundesdeutsche Hauptstadt entnehmen. Dass der Handlungsort möglichst naturgetreu dargestellt wird, macht den Reiz von Regionalkrimis aus und sollte so sein.
Die Sprache der Verfasser ist flüssig, schnörkellos und leicht zu lesen. Wie es sich für einen Regionalkrimi gehört, hat sich auch der ein oder andere Berlinerische Ausdruck eingeschlichen.
Einziger Wermutstropfen beim Lesen war, dass es mir persönlich doch sehr an Spannung fehlte. Zwar gibt es einen Spannungsbogen, der allerdings durch den Humor überlagert wird, weshalb mir dieses Moment des nicht mehr Aufhörenkönnens oder Nägelkauens vor Spannung fehlte.
Insgesamt handelt es sich bei diesem Regionalkrimi um ein wirklich intelligent und hintergründig verfasstes Buch, das der Gesellschaft und somit auch dem Leser auf teils groteske Weise den Spiegel vorhält und kriminalistische Elemente enthält. Für Anhänger des schwarzen Humors eine wahre Freude, diejenigen, die mehr Wert auf Spannung legen, werden möglicherweise enttäuscht sein. Mir hat das Buch letztendlich einige lustige, unterhaltsame und nachdenkliche Lesestunden beschert.

Veröffentlicht am 07.10.2018

Aber lass doch den Kopf nicht hängen!

Snuffi Hartenstein und sein ziemlich dicker Freund
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Der Oetinger Verlag präsentiert mit Paul Maars 75-seitigem „Snuffi Hartenstein und sein ziemlich dicker Freund“ im Jahr 2018 ein weiteres nettes, kindgerechtes Vorlese- und erstes Selberlesebuch.
Der unsichtbare ...

Der Oetinger Verlag präsentiert mit Paul Maars 75-seitigem „Snuffi Hartenstein und sein ziemlich dicker Freund“ im Jahr 2018 ein weiteres nettes, kindgerechtes Vorlese- und erstes Selberlesebuch.
Der unsichtbare Hund Snuffi ist traurig. Warum? Weil Niko, sein einstmals bester Freund, ihn einfach im Stich gelassen und weggeschickt hat. Ein realer Freund war dem kleinen Jungen dann doch lieber. Aber glücklicherweise trifft das Hündchen Mops Mucki, und gemeinsam machen die beiden sich auf die Suche nach einem neuen Freund.
Freundschaft – ein für Kinder oftmals schwieriges Thema. Paul Maar behandelt dieses in seinem neusten Werk auf kindgerechte und positive Art und Weise, womit er mit diesem Buch Optimismus versprüht.
Liebenswerte, niedliche und detailreiche Zeichnungen von SaBine Büchner machen dieses Buch zu einem wirklichen Schatz und laden dazu ein, es immer wieder in die Hand zu nehmen und zu betrachten.
Der Inhalt, unsichtbare Freunde, richtet sich wohl eher an Kindergartenkinder, die Botschaft, Eigeninitiative zu übernehmen, hingegen ist durchaus auch für Kinder der ersten und zweiten Klasse geeignet.
Maars Sprache ist wie immer kindgemäß, die Sätze sind kurz. Auf den einzelnen Seiten dominieren Bilder, Textanteile sind sparsam verteilt und der Schriftsatz entspricht dem von Fibeln bzw. Erstlesebüchern. Dieses ermöglicht es Kindern, die gerade das Lesen lernen, das Buch auch selber zu lesen, ohne überfordert zu sein.
Besonders gefallen hat mir, dass man sowohl den Bildern als auch teilweise den Sprechblasen entnehmen kann, welche Elemente „sichtbar“ und welche „unsichtbar“ sind, d.h. der Phantasie entspringen.
Leider wurden die Seiten 58 und 59 in der falschen Reihenfolge eingebunden und eine Sprechblase wurde „abgeschnitten“, was mir ein bisschen den Lesespaß genommen hat. Dieses kann allerdings bei weitern Auflagen behoben werden.
Insgesamt handelt es sich bei diesem neuen Werk von Paul Maar um ein Kinderbuch, das sich sowohl zum Vor- als auch Selberlesen eignet und Kindern die Freude am Lesen sowie Optimismus vermitteln kann.