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Veröffentlicht am 28.06.2024

Fiona & Demien

Worlds Collide
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Wolds collide ist der erste Teil der "Worlds-Reihe" von Anabelle Stehl und damit die 2. Buchreihe der Autorin.

Bisher kenne ich von ihr die "Let`s be-Reihe", die sie gemeinsam mit Nicole Böhm geschrieben ...

Wolds collide ist der erste Teil der "Worlds-Reihe" von Anabelle Stehl und damit die 2. Buchreihe der Autorin.

Bisher kenne ich von ihr die "Let`s be-Reihe", die sie gemeinsam mit Nicole Böhm geschrieben hat und ihr erstes Buch "Breakaway".

Breakaway war ein Spiegel-Bestseller, was ich absolut nicht nachvollziehen kann, da ich es überhaupt nicht mochte. Ich habe es gehört und nicht gelesen, aber ich fand es in vielerlei Hinsicht nicht gut.

Umso erfreulicher, dass Worlds collide ganz anders ist. Man merkt regelrecht die Entwicklung der Autorin. Der Schreibstil ist hier wirklich herausragend gut, es ist sehr sehr gut geschrieben. Die Protagonisten haben alle Charakter und sind authentisch. Es sind auch nicht zu viele Charaktere vorhanden, sodass jeder gut zur Geltung kommt.

Das Buch ist auch total zeitgemäß. Es geht um die junge Fiona, die mit ihrem Beauty-Chanel auf Youtube Karriere macht. Sie selbst wohnt in einem Appartment in London, während sie ihrer Mutter eine Hypothek für ein Haus bezahlt. Ihre beste Freundin ist Kacey. Die zwei sind schon zusammen zur Schule gegangen und seit jeher beste Freundinnen und eigentlich wie Familie zueinander. Kacey ist super sympathisch. Sie ist charakterstark, immer für Fiona da, ehrlich und hilfsbereit. Dass sie backt, finde ich total cool. Ich mochte die Passagen immer sehr, in denen Kacey Fiona die Meinung sagt, wenn es um deren Mutter geht, zu der Fiona leider ein sehr toxisches Verhalten entwickelt hat. Das Thema fand ich übrigens sehr gut gewählt, vor allem, weil ich glaube, dass es so vielen Menschen auf der Welt so geht. Ihre Mutter ist eine sehr fordernde Person. Fiona soll ihr alles bezahlen während ihre Mutter keiner Arbeit nachgeht. Sie wirft ihr immer wieder vor, dass sie ihre Ausbildung abgebrochen hat, weil sie mit ihr schwanger war und alles für sie aufgeben musste. An einigen Stellen war ich ziemlich sprachlos darüber, wie ihre Mutter mit ihr umging. Sie ist sehr herzlos und Fiona ist trotz allem immer bemüht es ihrer Mom recht zu machen und ihr Gutes zu tun. Das konnte dem Leser/Hörer schon sehr leid tun.

Demien hingegen wächst in einer liebevollen Familie auf, in der die Eltern gutes Geld verdienen und sich alle gegenseitig den Rücken stärken. Er hat ebenfalls einen eigenen Youtube-Chanel, in denen er Lügen und Maschen von Influencern aufdeckt. So hat er auch recherchiert als Fiona bei einer Convention gemeinsam mit ihrem Team Gelder an die Organisation "Hungry Eyes" spendete und anschließend herauskam, dass die Mitglieder sich das Geld selbst eingeheimst haben. Demien deckt das in einem seiner Videos auf, wodurch gegen Fiona der Shitstorm begann und sie Follower verlor. Fiona war ahnungslos und geschockt und bereute, dass sie nicht sorgsamer darauf geachtet hat wo ihre gemeinsame Spende letztlich hingeht. Demien glaubt ihr allerdings nicht, da er von Influencern sowieso eine schlechte Meinung hat und ihren Beauty-Blog oberflächlich findet. Die Wege der zwei kreuzen sich fortan sehr oft und er erkennt, dass Fiona tatsächlich keinerlei Schuld trifft und so versucht er seinen Fehler wieder gut zu machen, in dem er mit ihr nach Beweisen für ihre Unschuld sucht. Sie lernen sich dadurch kennen und verstehen einander irgendwann bis die Gefühle sich intensivieren.

Es verkompliziert sich als Fionas Mutter Demien um ein Interview bittet, in dem sie sehr schlecht über ihre Tochter spricht und zudem für die Infos eine Menge Geld fordert, da sie doch schließlich in den Urlaub fahren will und Fiona ihr den nicht bezahlen kann.

Demien verschweigt Fiona das Interview und damit gehen die Probleme richtig los.

Worlds Collide ist sprachlich wirklich hervorragend. Die Charaktere sieht man deutlich vor sich. Es gibt sehr liebenswerte Details, wie bspw. dass Fiona Paddington liebt :) oder Demien viel Wissen über Astronomie besitzt. Man lernt London ein klein wenig kennen, aber nicht zu sehr.

Die Story hat mir sehr gut gefallen. Ich vergeben 4 von 5 Sternen, da sie sich anfangs unnötig in die Länge gezogen hat. In den ersten 100 Seiten ist nicht so viel Spannendes passiert und im Großen und Ganzen ist die Geschichte der zwei sehr schön, völlig zum Wohlfühlen, aber nicht deep. Das ist gar keine Kritik, es passt perfekt ins NA.

Anabelle Stehl spricht gute Themen an. Fionas toxische Verhalten ihrer Mutter gegenüber und die Macht und der lange Weg sich daraus zu befreien, ist sehr realistisch und wichtig zu lesen.

Klare Empfehlung und Respekt an die Autorin für diese Weiterentwicklung!

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Veröffentlicht am 18.06.2024

Eine Mafia-Story mit einer Liebesgeschichte, die schon seit Kindheitstagen besteht

Nachtblütenkuss
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Die Geschichte wird in den meisten Kapiteln aus der Sicht von Azura gesprochen. Sie ist auf der Flucht vor ihrem Verlobten und versucht sich in London gemeinsam mit ihren Freundinnen Raejana, Korona und ...

Die Geschichte wird in den meisten Kapiteln aus der Sicht von Azura gesprochen. Sie ist auf der Flucht vor ihrem Verlobten und versucht sich in London gemeinsam mit ihren Freundinnen Raejana, Korona und Mareva ein neues Leben aufzubauen. Sie arbeitet als Escort und hat einen eigenen Nachtclub auf die Beine gestellt.

Anfangs klingt es so, als wäre sie skrupellos und fast FBI-mäßig gut darin Leute aufzuspüren und Geheimnisse aufzudecken. Später stellt sich heraus, dass sie nicht so mächtig ist wie anfangs gedacht.

Azura wird dank der Hilfe von zwei ihrer Kunden Darell und Levent an ihren Verlobten Joaquin ausgeliefert. Bis zu diesem Punkt war ich schon ziemlich verwirrt. Denn anfangs wird sie von Levent gestalkt und der Leser bekommt den Eindruck, dass er in sie verliebt ist und auch sie nicht von ihm abgeneigt ist. Letztlich hat er aber nur eine Nebenrolle.

Ich habe schon viele Erotik-Romane gelesen und auch genug Mafia-Stories, aber hier war mir zu viel Sex enthalten. Denn Azura hat mit jedem ihren Spaß, mit Kunden, ihrem Ex-Verlobten, obwohl er sie zum Sex zwingt, wieder mit ihren Kunden. Alles erregt sie und es sind immer dieselben flachen Wörter. Ich kann "Pussy", "Klit" und "auslaufen" nicht mehr hören bzw. lesen. Der Schreibstil rund um den Spice war wiederholend und sehr flach. Das hab ich schon wesentlich besser gelesen. Irritierend fand ich auch, dass die Mädels anfangs total tough wirkten und nachher waren ihre Freundinnen völlig im Hintergrund und auch nicht in der Lage sie zu finden. Währenddessen fühlt sich Azura zu jedem hingezogen, Levent,, Joaquin und letztlich Fin. Hin und wieder gibt es auch mal ein Kapitel aus Darells Sicht (warum auch immer) ebenso wie aus Joaquins.

Anfangs mochte ich ihre abgebrühte Art, doch die hatte nachher keinen Bestand mehr als sie wieder in New York war. Ich fand, dass ihr Vater viel zu nebensächlich erwähnt wurde. Er trat noch hintergründiger auf als alle anderen. An einer Stelle wurde auch erwähnt wer für den Tod ihrer Mutter verantwortlich ist und, dass Azura davon nichts wüsste. Sie erfährt es jedoch auch nie. Warum nicht?

Zugegeben später nimmt die Geschichte wieder an Sympathie auf als Finyian eine Hauptrolle bekommt und Azura hilft zu fliehen. Die Geschichte zwischen den beiden ist wirklich gut, aber auch da sind die Sexszenen völlig übertrieben.

Das Ende hat mich auch enttäuscht. Es war so vorhersehbar, nicht überraschend oder spannend und als die Geschichte quasi schon zu Ende war, wird sie unnötig in die Länge gezogen. Ein Klischee jagt das nächste.

Es sind gute Punkte und Handlungsstrenge in der Geschichte, aber vieles wirkte flach, vorhersehbar und unüberlegt, insbesondere die ganzen Personen, die letztlich nicht sehr entscheidend waren.

Ihr Abschied von Darell war im Übrigen auch übertrieben und ich habe mich immer gefragt, wann er denn nun endlich geht und wie sehr sie sich noch voneinander verabschieden müssen.

Wem zu viele Charaktere in einer Mafia-Welt mit viel oberflächlichen Spice-Szenen nichts ausmacht, kommt hier auf seine Kosten.

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Veröffentlicht am 04.06.2024

Eine Amerikanerin in Paris

Die Muse von Dior
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In "Die Muse von Dior" geht es um Copper (eigentlich Oona), eine Amerikanerin, die mit ihrem Mann Amory in den Kriegsjahren nach Paris geht. Ihr Mann ist Kriegsreporter und Copper selbst ist Journalistin. ...

In "Die Muse von Dior" geht es um Copper (eigentlich Oona), eine Amerikanerin, die mit ihrem Mann Amory in den Kriegsjahren nach Paris geht. Ihr Mann ist Kriegsreporter und Copper selbst ist Journalistin. Eine Anstellung fand sie dank ihm. Ihr Kollege, ein Trunkenbold, ist oft nicht in der Lage seine Berichte und Texte rechtzeitig abzugeben, sodass sie diese verfasst und in der Redaktion einreicht.

Ihr Mann Amory ist ihr regelmäßig untreu. Er entschuldigt sich zwar dafür, tut es jedoch immer wieder. Irgendwann kann Copper es nicht mehr ertragen, da er auch in ihrem eigenen Zuhause keine Ausnahme macht. Als sie eines Abends mit ihm weggeht und Christian Dior begegnet, der liebevoll, aufmerksam und ehrlich ist, wendet sich das Blatt. Amory reißt selbst an diesem Abend wieder eine Frau auf, mit der er die Bar verlässt. Als Copper von Dior nach Hause gebracht wird, finden sie ihren toten Kollegen im Hausflur und alarmieren die Polizei. Am nächsten Tag als Amory heim kommt, beendet Copper ihre Beziehung und fordert die Scheidung. Christian Dior gibt ihr Unterschlupf in seiner Wohnung und besorgt ihr kurze Zeit später eine eigene Wohnung, die sogar möbiliert ist. Dank ihm gelangt sie in andere Kreise und bekommt Freunde, wie Suzy Solidor oder Bekannte wie Ernest Hemmingway.

Eines Tages steht Pearl vor ihrer Tür. Die Frau, die Amory an dem Abend aufgelesen hat, als ihr Kollege verstarb. Sie entschuldigt sich bei Copper und möchte ihre Mitbewohnerin werden. Die Unterhaltung zwischen den beiden ist sehr witzig, weil Pearl total dreist und Copper völlig entsetzt ist. Die Sprecherin hat das sehr gut umgesetzt. Man konnte stets raushören, wen der beiden Frauen sie spricht. Generell ist das Hörbuch sprachlich sehr zu empfehlen. Letztlich nimmt Copper sie tatsächlich auf und die zwei werden sogar Freundinnen, auch, wenn Pearl ein ganz anderes Kaliber ist. Sie ist dank ihres Freundes kokainsüchtig, will zwar clean werden, schafft es aber nicht.

Copper verkehrt indes in Diors Kreisen und bendelt mit Suzy an. Sie ist vernarrt in Copper und will sie unbedingt für sich haben. Kurzzeitig sah es so aus, als würde Copper darauf eingehen, aber dann lernt sie Henri kennen und entscheidet sich letztlich für ihn.

Dior hat ihr derweil schon das ein oder andere Kleid designt und dank ihr Inspiration gefunden.

Obwohl Henri 20 Jahre älter ist als sie, heiratet sie ihn letztlich, wenn auch mit vielen Komplikationen. Amory hingegen verkraftet die Bilder, die er im Krieg hautnah miterlebt sehr schlecht und versucht sogar sich das Leben zu nehmen.

Christian Dior wirkt während der ganzen Geschichte wie der netteste Mensch der Welt. Er ist immer aufrichtig, verständnisvoll und liebenswert. Und er leidet, weil er nicht weiß wo seine Schwester Cathrin ist und ob sie noch lebt. Er besucht regelmäßig eine Wahrsagerin, die tatsächlich mit allem was sie prophezeit letztlich recht hat. Irgendwann kommt Cathrin nach Hause und sie finden sich wieder, aber sie ist vom Krieg und der Gefangenschaft gezeichnet. Generell lernt man während dieser Geschichte, wie schlimm die Kriegsjahre auch für diejenigen waren, die überlebt haben, aber wenig besaßen, nicht wussten, ob ihre Angehörigen noch lebten und dass selbst Reporter nicht stark genug waren, die Bilder zu ertragen, die sich ihnen boten. Auch wird hier noch einmal erwähnt, dass zwar die Deutschen verachtet wurden, aber auch die eigenen Landsleute irgendwann zu schlimmen Taten fähig waren.

Als Dior widerwillig eines Tages nach langem Hin und Her endlich das Angebot annimmt, in ein Modehaus einzusteigen, seine eigene Kollektion zu entwerfen und finanzielle Mittel bekommt, verändert er sich. Er ist unhöflich, aufgekratzt, sehr kritisch mit sich selbst und ungehalten. Aber Copper steht ihm zu Seite, als Fotografin und Freundin. Dior genießt bei seiner ersten Kollektion einen bahnbrechenden Erfolg, aber auch dieser wurde zum Teil stark kritisiert.

Ich bitte jeden Leser/Hörer unbedingt dem Nachwort Beachtung zu schenken. Dort wird zu einzelnen Personen noch einiges berichtet, natürlich auch zu Dior selbst. Und ich bin jetzt sehr angeregt seine Biografie zu lesen. Denn der Roman war wirklich gut geschrieben und gesprochen. Ich mochte das Setting und den französischen Flair, aber das Hin und Her zwischen Copper und Suzy fand ich anstrengend und Dior selbst kam mir in der Geschichte auch zu kurz. Ohne den Titel hätte ich der Geschichte auch nicht unbedingt entnommen, dass Copper seine Muse war. Denn so kam es für mich nicht rüber und es wurde auch nicht so bestätigt. Dennoch ist es eine gelungene Geschichte, wenn man etwas über die französische Mode und über Paris in den Kriegsjahren lesen möchte. Ich hätte mir nur gewünscht, dass Dior mehr darin auftaucht.

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Veröffentlicht am 25.05.2024

Maggie oder Emily?

Während ich hier bin
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Ich hatte das Glück an einer Leserunde teilnehmen zu dürfen. Sonst wäre ich auf diese schöne Geschichte vielleicht gar nicht aufmerksam geworden. Leider kam mein Buch sehr spät an, zuvor wurde mir noch ...

Ich hatte das Glück an einer Leserunde teilnehmen zu dürfen. Sonst wäre ich auf diese schöne Geschichte vielleicht gar nicht aufmerksam geworden. Leider kam mein Buch sehr spät an, zuvor wurde mir noch das falsche zugesandt, sodass ich nicht wirklich an der Leserunde teilnehmen konnte, dennoch bin ich sehr dankbar für das Buch und die tolle Geschichte dahinter.

Worum geht es? Es geht um Maggie, eine junge Frau, die Zeit ihres Lebens an einem Herzleiden erkrankte. Sie ist gesundheitlich sehr eingeschränkt: keinen Alkohol oder sonstige Suchtmittel, keinen Sport, keine Überanstrengung, kein Adrenalin. Sie kann dem Tod von der Schüppe springen, da sie ein Spenderherz erhält, doch auch danach ändert sich im folgenden Jahr nichts für Maggie. Sie lebt bei ihren Eltern nach wie vor, ihre Mutter ist in ständiger Sorge um sie und sie selbst traut sich auch nicht viel zu, da sie trotz des neuen Herzens nicht vollkommen gesund ist. Hinzu kommt, dass ihre Schwester Cat bereits verstorben ist an einem tragischen Unfall. Es gibt eine weitere Schwester, Jess, die mir in der Geschichte sehr leid tut. Sie hat einen Mann und 2 Kinder und ist in dem Geschwistertrio irgendwie etwas außen vor. Maggie und Cat waren unzertrennlich, dennoch bietet Jess ihrer Schwester viel Halt und leidet ebenfalls unter dem Verlust der einen und der Krankheit der anderen Schweister.

Eines Nachmittags sitzt die Familie auf einer Wiese bei einem Picknick und als Maggie aufgebracht aufsteht und davon rennt, bricht sie auf der Wiese plötzlich zusammen. Maggie wird wach in einer fremden Wohnung, einem fremden Körper, ein Jahr in der Zeit zurück versetzt. Es ist etwas seltsam wie "gut" sie sich in der Situation zurechtfindet. Klar ist sie irritiert und sucht nach Antworten, aber sie zieht es irgendwie souverän durch. Sie ist im Körper von Emily aufgewacht, einer körperlich gesunden und ehrgeizigen sowie talentierten Frau. Nach und nach kann Maggie sogar auf die Erinnerungen von Emily zurückgreifen, weshalb es quasi auch niemandem auffällt. Die "echte" Maggie befindet sich in dieser Zeitzone ebenfalls. Die ist nach wie vor sehr krank und wartet auf ein Spenderherz.

Maggie kann mithilfe von Emilys Körper erfahren was Leben bedeutet, wie wichtig jeder einzelne Tag ist, gute Momente zu genießen, Spaß zu haben, wahre Freunde und sich zu verlieben.

Es tauchen sehr tolle Charaktere in der Geschichte auf und ich möchte hier gar nicht spoilern, aber dem Buch sollte mehr Beachtung geschenkt werden. Es ist emotional, stellenweise etwas ulkig und sehr lebensbejahend. Ich war versucht 4 Sterne zu geben, weil es zwischendrin Klischees gab, die ich zu paradox fand, aber das Ende, die Wandlung der Geschichte hat mir so gut gefallen, dass die ganze Geschichte meiner Meinung nach rund ist. Das Buch liest sich sehr gut, Maggie ist ein sehr lieber Mensch, die versucht das Richtige zu tun. Und auch Emily ist - obwohl sie sich von Maggie total unterscheidet - fröhlich, offen und so sympathisch, dass man beide Frauen eigentlich ins Herz schließt.

Mir hat die Geschichte sehr gefallen, nichts daran war lächerlich oder unangebracht. Jede Frau verliebt sich beim Lesen wahrscheinlich in Adam und das auch zurecht :)

Maggie bekommt durch diesen Wechsel in Emilys Körper die Chance das Leben anders zu leben und zu hinterfragen. Dabei ist sie immer fair und aufgeschlossen. Als sie erkennt wer Emily ist, muss sie eine Entscheidung treffen.

Es ist eine inspirierende und liebevolle Geschichte, die ich jedem empfehlen würde, der Empathie besitzt.

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Veröffentlicht am 24.05.2024

Das Leben eines Buchbinders

Die verborgenen Stimmen der Bücher
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Ich habe zuvor kein Buch der Autorin gelesen/gehört und war von der Sprache sehr positiv überrascht. Der Stil war mal ein ganz anderer - zumindest für mich. Es klang nach alter Sprache, sehr anschaulich ...

Ich habe zuvor kein Buch der Autorin gelesen/gehört und war von der Sprache sehr positiv überrascht. Der Stil war mal ein ganz anderer - zumindest für mich. Es klang nach alter Sprache, sehr anschaulich geschrieben. Den Sprecher fand ich sehr gut, wirklich sehr passend! Die Geschichte ist in 3 Teile unterteilt, die alle sehr gut umgesetzt wurden.

In der Geschichte geht es um den jungen Emmett. Er lebt mit seiner Familie auf einem Hof, auf dem Tiere gehalten werden. Die Familie versorgt sich mit allem selbst und verkauft auf Märkten Wolle. Geplant war, dass Emmett den Hof eines Tages übernimmt, aber er wird sehr krank, wodurch sein Vater später dagegen ist. Eines Tages wendet sich die Buchbinderin Seredith an die Familie, weil sie Emmett in die Ausbildung nehmen möchte. Seine Eltern schicken ihn zu ihr gegen seinen Willen. Hier erfährt man, dass Bücher ein schlechtes Ansehen in der Welt haben und sie teilweise sogar verboten sind. In der Vergangenheit war Emmett auf dem Markt und ein Händler vekaufte ihm dort ein Buch. Er las es und war begeistert, wollte seinen Eltern die Geschichte erzählen, doch sie waren erzürnt und verbaten ihm das Lesen und die Begeisterung für Bücher. Niemand solle über Bücher sprechen oder ihnen Beachtung schenken. Als er widerstrebend zu Seredith zog um ihr Lehrling zu werden, stellte er irgendwann fest, dass er sie sehr gern hat und er kommt langsam dahinter, was es mit den Büchern auf sich hat. Menschen, die traumatisiert, depressiv oder geplagt von anderen schlechten Gefühlen sind, wenden sich an Buchbinder um ihre Seele binden zu lassen. Zunächst klingt das für Emmett grauenvoll, weil den Menschen damit die Erinnerung genommen wird, aber es geschieht "nur" mit deren Einverständnis und soll alles Schlechte (Tod, Schmerz, Gewalt, Verlust) vertreiben. Nach einem Angriff auf Seredith`s Haus wird sie sehr krank und erhält Besuch von einem weiteren Binder. Zum Zeitpunkt des Angriffs lernt Emmett auch Lucian kennen und hat kein gutes Bild von ihm. Als Seredith stirbt, geht er mit dem Binder mit und führt die Lehre dort fort. Dieser schickt ihn zum Haus von Lucian. Dann beginnt Teil 2.

SPOILERALARM

Im zweiten Teil erhält der Leser einen Einblick aus der Vergangenheit, in der Emmett und seine Schwester Alta Lucian bereits kennenlernen. Alta verliebt sich schrecklich in ihn und es sieht anfangs so aus, als würden sie einmal heiraten. Hier stellt sich heraus, dass auch Lucian schon einmal gebunden wurde und keine Erinnerung an Emmett hat. Hier kommt alles anders als man denkt. Man erfährt wer gebunden wurde um zu vergessen, wer dafür verantwortlich ist und zwischen welchen Parteien sich die Liebesgeschichte tatsächlich abspielt. Emmett erlebt einen fürchterlichen Streit in der Familie und ist gezwungen sich binden zu lassen um seine Erinnerungen zu verlieren. Der dritte Teil ist aus Lucians Sicht beschrieben und ich muss sagen, der Sprecher hat das wirklich sehr gut umgesetzt. Ich konnte an seinem Ton immer erkennen, ob er für Emmett oder Lucian spricht. In dem Part erfährt man, dass Lucians Vater ein grauenvoller Mensch ist. Er missbraucht die Bedienstetten und holt anschließend einen Binder, der immer und immer wieder die Erinnungen der Mädchen nimmt, damit sein Vater sich immer wieder mit ihnen vergnügen kann. Er offenbart seinem Sohn , dass auch dieser gebunden wurde. Lucian sucht mithilfe von Emmett - ihre Wege kreuzen sich immer wieder - nach seinem eigenen Buch. Als er es findet, kommt es in ein Feuer. Es stellt sich heraus, dass die Menschen sich wieder erinnern, sobald die Geschichten über sie verbrennen.

Die Geschichte war wirklich mal etwas anderes. Es gab keine Spicy-Szenen, was ich gut fand. Es war historisch und fantasyreich. Die Sprache hat mir sehr gut gefallen und ich mochte den Hörbuchsprecher.

Einen Stern Abzug gebe ich für das Ende. Ich hätte mir gewünscht zu erfahren wie es für Emmett und Lucian weitergeht. Was ist mit Lucians Vater oder Emmetts Familie? Finden sie Frieden miteinander? Bleibt Emmett ein Buchbinder? Diese Fragen hätte ich gern beantwortet gehabt. Ansonsten war es eine gelungene Fantasygeschichte und sehr zu empfehlen.

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