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Veröffentlicht am 22.10.2023

Rasant und Spannend

Der achte Kreis (Ishikli-Caner-Serie 1)
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Rasant und spannend: dieser Thriller sorgt für nervenaufreibendes Lesevergnügen. In der Handlung geht es um Ihskili Caner, welche früher im Dienst der türkischen Mafia stand. Ihr Bruder wird von einem ...

Rasant und spannend: dieser Thriller sorgt für nervenaufreibendes Lesevergnügen. In der Handlung geht es um Ihskili Caner, welche früher im Dienst der türkischen Mafia stand. Ihr Bruder wird von einem skrupellosen Kardinal entführt. Kardinal Stefano hat diese Geiselnahme in Auftrag gegeben. Er erpresst Ishkili und verlangt einen hohen Preis für die Freiheit ihres Bruders. Gleichzeitig wird eine Geheimorganisation in Deutschland auf sonderbare Vorkommnisse aufmerksam. Ein Katz und Maus Spiel beginnt. Ishkili Caner ist eine sehr toughe Frau, die mir manchmal etwas zu überzeichnet dargestellt wurde. Sie würde für das Leben ihres Bruders fast alles tun, ist aber aufgrund ihrer Vergangenheit gegenüber allen Staatsorganen sehr misstrauisch. An einigen Stellen war sie mir zu übermenschlich fast dargestellt. Ich hätte mir mehr zwischenmenschliches Verhalten in der Geschichte von ihr gewünscht. Als weitere interessante Charaktere können der Agent Peter Roth, Cavaliere Varesse, sowie Kardinal Stefano genannt werden. Kardinal Stefano ist der Bösewicht der Handlung und bewirkt beim Leser eine bestimmte Antihaltung, wie es sich für einen Gegenspieler in einer Romanhandlung gehört.
Der Aufbau der Geschichte ist stringent und spielt in Deutschland und Italien in der heutigen Zeit. Der Schreibstil des Autors ist spannend und gut lesbar. Die Spannung ist durch die ganze Handlung auf einem stetig hohen Niveau. An der ein oder anderen Stelle hätte ich mir mehr Pausen zwischen den actiongeladenen Passagen gewünscht. Auch war der Vatikan mir in seinem Handeln etwas sehr überzeichnet. Der Story hätte eine kurze Entspannung zwischen den Ereignissen meiner Meinung gutgetan. Für Freunde eines schnellen Thrillers ohne Atempause ist dieses Buch eine gute Option. Ich bin gespannt, inwieweit diese Reihe weitergeführt wird, und bedanke mich beim Autor für die interessanten Lesestunden.

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Veröffentlicht am 03.10.2023

Krimi und Milieustudie zugleich

Helle Tage, dunkle Schuld
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Der erste historische Kriminalroman von Eva Völler konnte mich überzeugen, da er nicht nur sehr spannend ist, sondern zugleich eine wunderbare Milieustudie darstellt. Außerdem kann die Geschichte noch ...

Der erste historische Kriminalroman von Eva Völler konnte mich überzeugen, da er nicht nur sehr spannend ist, sondern zugleich eine wunderbare Milieustudie darstellt. Außerdem kann die Geschichte noch den einen oder anderen unerwarteten Turn aufweisen. Fakt ist Eva Völler kann auch Krimis schreiben.
Im Mittelpunkt des historischen Kriminalromans, der in den späten 40er Jahren in Essen und Köln spielt, steht Kriminalinspektor Carl Bruns. Carl war mir von der ersten Seite an sympathisch, da er sehr lebensnah und menschlich geschildert wird. Er hat das Herz am rechten Fleck, dies beweist er, wenn er sich um die Halbwaise aus seinem Haus kümmert, die regelmäßig vom eigenen Vater vernachlässigt wird.
Der Fall zu dem er gerufen wird, ist ein sehr persönlichen Fall, weil er seiner ersten großen Liebe wieder begegnet. Alte Gefühle kommen wieder an die Oberfläche. Ob Anne und er diesmal eine Chance haben, oder weiß der Mörder dies zu verhindern?
Der Kriminalroman wird aus mehreren Perspektiven erzählt, dies ermöglicht uns Lesern, dass wir zu vielen Protagonisten eine engere Beziehung aufbauen können. Hauptperspektive ist allerdings die Sichtweise Carls, was uns zusätzlich die Möglichkeit gibt ihm beim Ermitteln über die Schulter zu schauen.
In dem Roman geht es um den Wiederaufbau Deutschlands und die Situation, in der sich die Bevölkerung befindet. Die britischen Besatzer wollen der Polizei Stück für Stück mehr Selbstbestimmung zugestehen, doch die Schatten der nationalsozialistischen Herrschaft sind lang und die Verstrickungen in die Exekutive und auch Judikative sind nicht zu leugnen. Ein ungutes Gefühl in der Magengegend ist somit bei Lesen nicht auszuschließen, denn teilweise ist man fassungslos, wütend und sauer zugleich.
Der Schreibstil der Autorin ist wie gewohnt sehr gut zu lesen. Dialoge und erzählende Passagen wechseln sich ab, sodass keine Langeweile entsteht. Zeitsprünge tragen zur Raffung des Geschehens bei, sodass die Spannung hochgehalten wird. Der Showdown am Ende war dann das I-Tüpfelchen.
In einem informativen Nachwort geht die Autorin noch einmal auf wichtige Punkte des Romans ein. Ich bin sehr gespannt, ob wir Carl und Anne noch einmal wiederbegegnen, der Zusatz auf der Homepage lässt uns hoffen, ich würde mich jedenfalls sehr darüber freuen.

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Veröffentlicht am 18.09.2023

Ein Krimi tief in der menschlichen Psyche

Wer das Vergessen stört
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Ein psychologischer Krimi, der uns Täter und Opfer auf eine besondere Weise nahebringt. Ich bin sehr fasziniert von diesem Krimiformat.

In der Story geht es um die ehemalige Polizeipsychologin Lily ...

Ein psychologischer Krimi, der uns Täter und Opfer auf eine besondere Weise nahebringt. Ich bin sehr fasziniert von diesem Krimiformat.

In der Story geht es um die ehemalige Polizeipsychologin Lily Brown, welche als Psychotherapeutin in Canterbury einen beruflichen Neuanfang wagt. Vera ist eine ihrer ersten Patientinnen und berichtet von Panikattacken, die auf Ereignissen aus ihrer Kindheit beruhen. Kurze Zeit später wird Vera mit dem Verdacht eines Selbstmordes tot aufgefunden. Gleichzeitig betreut Lily noch eine weitere Patientin, Samantha, die unter ihrem gewalttätigen Ehemann leidet. Lily hat alle Hände voll zu tun, aber wird bei Veras raschem Lebensende misstrauisch und beginnt auf eigene Faust zu ermitteln. Dabei leidet sie selbst privat unter einigem Stress. Eine interessante Reise durch die Psychologie von Menschen beginnt.

Lily ist eine selbstbewusste Frau. Sie steht mitten im Leben. Leider hängt sie immer noch an ihrer großen Liebe aus der Vergangenheit, was ihren beruflichen von ihrem privaten Charakter, meiner Meinung nach, unterscheidet. Im Beruf gibt sie alles und tritt sehr selbstbewusst auf, privat scheint sie mir von Selbstzweifeln geprägt zu sein, was ich sehr abwechslungsreich beim Lesen fand.

Der Aufbau der Handlung ist stringent und wird nur durch wenige Zeitsprünge unterbrochen. Sehr detailliert und schön beschreibend ist der Schreibstil der Autorin. Gerade die konkrete Beschreibung der Arbeit von Psychotherapeuten und ihrer Erfolge und Probleme hat mich sehr fasziniert. Man merkt, dass die Autorin in diesem Bereich lange beruflich tätig war. Auch Methoden aus der alltäglichen Arbeit der Psychologie hat die Autorin geschickt in die Geschichte eingebaut.

Ich war nur schockiert über die toxische Beziehung von Samantha zu ihrem Ehemann. Was kann ein Mensch alles aushalten und wann ist es genug? Leider scheint dies, wenn auch in anderer Form häufiger der Fall zu sein als man meint. Die Spannung der Geschichte ist gut und findet ein interessantes Ende mit einem Cliffhanger, wenn ich an die letzte Seite denke. Ich dachte nur „Oh nein, nicht schon wieder!“ aber mehr verrate ich nicht. Spannend und mit vielen Details aus der Arbeit der Psychologie mit einer interessanten Protagonistin bin ich sehr gespannt auf den zweiten Fall von Lily Brown.

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Veröffentlicht am 11.09.2023

Ein Schattenkönig sorgt für Unruhe

Die Windsor-Akte
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Eine Reise quer durch Europa mit einem abgedankten König, welcher immer noch für einige Mächtige in Europa eine Bedeutung hat, ist der Treibstoff für diesen interessanten Roman. I
n der Story geht es um ...

Eine Reise quer durch Europa mit einem abgedankten König, welcher immer noch für einige Mächtige in Europa eine Bedeutung hat, ist der Treibstoff für diesen interessanten Roman. I
n der Story geht es um den jungen Ajax Doggerton, welcher einen sehr mysteriösen Auftrag in den 1940iger Jahren erhält. Er soll für den britischen Geheimdienst Informationen über den abgedankten König Edward, der in Frankreich mit seiner Ehefrau Wallis lebt, herausfinden. Ajax lässt sich auf dieses sehr dubiose Spiel ein und gerät bald in einen Strudel aus Flucht und Gefahr. Hängt gar von Ihm die Zukunft Großbritanniens ab?
Ajax Doggerton ist anfangs ein schüchterner junger Mann. Er schmiedet seine ganz eigenen Zukunftspläne. Durch den sehr speziellen Auftrag reift er jedoch sehr schnell zu einem mutigen Mann heran und wird mit sehr interessanten Personen bei seinem Streifzug konfrontiert. Als weitere interessante Charaktere können neben Edward und Wallis, die deutsche Adelige Katharina, der britische Geheimdienstler Gallagher, sowie die junge Französin Lydie genannt werden. Katharina ist ein interessanter Nebencharakter, ihre Rolle in der Geschichte ist nicht ganz klar und changiert zwischen Gut und Böse. Man weiß nie so genau mit wem man sich bei ihr einlässt, was mir sehr gut gefallen hat.
Die Geschichte wird durch wenige Zeitsprünge in das Jahr 1992 unterbrochen und ist sonst im Jahr 1940 in Europa angesiedelt. Der Schreibstil des Autors ist gehoben, flüssig und sehr gut lesbar. Der Autor schafft es durch seine detailreichen Darstellungen für ein sehr angenehmes und aufregendes Kopf-Kino zu sorgen. Ebenfalls sehr positiv sind die ganzen historischen Hintergründe dieser Zeit. Ein Kapitel, dass in der Öffentlichkeit gar nicht so breit wahrgenommen wurde. Einzig und alleine das Ende hätte ich mir etwas anders vorgestellt bzw. gewünscht. Hier hätte der Autor ein anderes bzw. differenzierteres Ende wählen können. Die ist aber der einzige kleine Kritikpunkt an einem ansonsten sehr gut recherchierten und spannend geschriebenen historischen Roman. Für Freunde von historischen Romanen ist dieser Roman ein absolutes Muss.

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Veröffentlicht am 27.08.2023

Studentenrevolution und Olympische Spiele

Wir träumten vom Sommer
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Ich war sehr gespannt auf den neuen Roman von Heidi Rehn, verfolge ich diese Autorin doch schon seit einigen Jahren und sie konnte mich immer wieder mit ihren Büchern überzeugen.
„Wir träumten vom Sommer“ ...

Ich war sehr gespannt auf den neuen Roman von Heidi Rehn, verfolge ich diese Autorin doch schon seit einigen Jahren und sie konnte mich immer wieder mit ihren Büchern überzeugen.
„Wir träumten vom Sommer“ spielt in München, ihrem aktuellen Wohnort, wo sie auch Romanspaziergänge anbietet. Der Roman wird auf zwei Zeitebenen aus der Sicht der jungen Amrei erzählt. Wir befinden uns einmal im Jahr 1967 und danach wieder sowie im Jahr 1972.
Rückblickend wird erzählt, was Amrei damals dazu bewogen hat die Stadt zu verlassen, es wird von den studentischen Aufständen berichtet und was sich gesellschaftlich alles verändert hat. Der Erzählstrang welcher 1972 spielt ist der wesentlich kürzere und die Olympischen Spiele nehmen nur einen kleinen Teil des Romans ein. Ich weiß nicht, ob es die Absicht der Autorin war oder ein falsch gewählter Klappentext des Verlages. Ich hätte sehr gerne viel mehr über die Olympischen Spiele erfahren, klar sind die 68 auch eine spannende Zeit, aber dieses Thema hätte mich noch mehr gereizt. Insgesamt finde ich den Klappentext nicht sehr gelungen, da kaum etwas Unvorhergesehenes passiert, denn die wichtigsten Details werden bereits verraten.
Dreh- und Angelpunkt des Romans ist Amreis Leben. Ihre Tante Annamirl mochte ich sehr, hinzu kommen noch die sechs Freunde von Amrei.
Der Roman ist zudem noch mit einigen Zeitsprüngen versehen, sodass das Geschehen sehr dicht ist. Der Schreibstil der Autorin ist dem Milieu und der Zeit angepasst, zudem fließen einige bayrische Ausdrücke mit ein. Die Autorin wählt größtenteils schöne Bilder und beschreibt viele Szenen sehr liebevoll.
Ein Roman für alle die gerne mehr über die 68-Revolution und das studentische Leben zu der Zeit erfahren möchten. Mir persönlich war es zu wenig Olympia, ich hätte mir hier eine ausgewogenere Themenverteilung gewünscht. Was ich allerdings sehr schön fand, war der Turn zu dem Roman „Die Buchhandlung in der Amalienstraße“, dies ist der Autorin gut gelungen. Im informativen Nachwort werden Interessierte noch einmal über die Fakten aufgeklärt.

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