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Veröffentlicht am 30.10.2022

Skarabäus "Holmes" Lampe ermittelt

Das Strahlen des Herrn Helios
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In einer Welt wo Tiere zivilisiert in Orten und Städten zusammenleben und trotz allem alltäglich Probleme wie bei uns Menschen vorherrschen, dieser Grundgedanke hat mich animiert diesen Fantasyroman zu ...

In einer Welt wo Tiere zivilisiert in Orten und Städten zusammenleben und trotz allem alltäglich Probleme wie bei uns Menschen vorherrschen, dieser Grundgedanke hat mich animiert diesen Fantasyroman zu lesen. Ich bin von der Idee des „Sherlock Holmes“ im Tierreich sehr begeistert gewesen. In der Story geht es um einen Hasen namens Skarabäus Lampe, welcher mit anderen Tieren in einer Zivilisation namens Überstadt lebt. Lampe ist ein angesehener Detektiv, welchen die örtliche Polizei trotz seinen Eigenarten immer wieder in ihre Ermittlungen einbezieht. Plötzlich wird der Direktor des in Überstadt gastierenden Zirkusses, ein Löwe namens Herrn Helios ermordet. Schnell fällt der Verdacht auf seinen Stellvertreter den Gorilla Dante. Doch Skarabäus merkt sehr schnell, dass Dante diesen Mord nicht ausgeführt haben kann. Wer hat Direktor Helios auf dem Gewissen? Etwas ein Mitarbeiter des Zirkusses oder steckt gar die Mafia hinter diesem Mord?

Eine spannende und facettenreiche Jagd nach dem Mörder oder der Mörderin beginnt. Lampe ist ein Hase, welcher in seiner ganzen Art an Sherlock Holmes erinnert. Er ist eine sehr eigenwillige Persönlichkeit und ist sich seiner besonderen Gabe und Genialität stets bewusst. Dabei agiert er oft sehr besonnen und versucht den Tätern mit Intelligenz und Lässigkeit entgegenzutreten. Ich konnte mich sehr gut in Skarabäus Lampe hineinversetzten, da ich den berühmten Londoner Detektiv direkt vor Augen hatte. Als weitere interessante Personen in der Geschichte können neben Skarabäus. Die Haushälterin Mansy ein Huhn, dem kleinen Kater Zacharias und der Gorilla Dante genannt werden. Die vielen weiteren Nebencharaktere der Geschichte sind sehr facettenreich dargestellt. Gerade Mansy mit ihrer mütterlichen Art hat mir dabei am besten gefallen. Gerade die Verlagerung einer Kriminalhandlung in eine komplett zivilisatorische Tierwelt hat etwas sehr Interessantes und ich konnte mich sehr gut mit den Handelnden Figuren identifizieren. Der Schreibstil der Autorin ist detailliert beschreibend, flüssig und sehr gut lesbar. Als Zielgruppe kommen sowohl Krimifans als auch Anhänger von Fantasy-Literatur in Frage. Das Fazit ist sehr positiv. Eine interessante Krimigeschichte verwoben mit einer interessanten Umwelt macht Lust auf mehr. Ich hoffe alsbald noch einen Fall von Skarabäus Lampe lesen zu dürfen.

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Veröffentlicht am 30.10.2022

Ein Tierquäler auf Sylt?

Schwarze Schafe
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Dolce Vita mit viel Temperament auf Sylt kann ich diesem Krimi doch so einiges abgewinnen. Ich bin gut unterhalten worden. In der Geschichte geht es um eine Leiche einer reichen Witwe, welche am nächsten ...

Dolce Vita mit viel Temperament auf Sylt kann ich diesem Krimi doch so einiges abgewinnen. Ich bin gut unterhalten worden. In der Geschichte geht es um eine Leiche einer reichen Witwe, welche am nächsten Tag spurlos verschwunden scheint. Bald geht das Gerücht eines Tierquälers auf Sylt rum. Mamma Carlotta eine resolute, aber lebensfrohe Italienerin, welche ihre Ferien immer auf Sylt verbringt, möchte diesen Fall gerne lösen. Wären da nicht die vielen Probleme innerhalb der Familie, welche sie davon abzuhalten gedenken. Ihr Schwiegersohn, seines Zeichen Polizist auf Sylt beginnt ebenfalls seine Ermittlungen. Werden die beiden es schaffen die Täter zu überführen?

Mamma Carlotta ist eine Frau, die der Leser direkt in sein Herz schließt. Sie bringt die italienische Lebensfreude gepaart mit viel Herz für die Familie sowie für Menschen in schwierigen Lebenslagen auf die leicht versnobte Insel Sylt. Dabei kocht sie für ihr Leben gern und schafft es so ihre „Familie“ zusammenzuhalten. Als weitere wichtige Figuren in der Erzählung sind ihr Schwiegersohn Kriminalkommissar Erik Wolf, ihre Enkel Carolin und Felix, ihre Nachbarin Frau Kemmertöns, der Journalist Maximilian Witt sowie die beiden Tierheimmitarbeiter Ariane Malak und Georg Lang zu nennen. Gerade Maximilian Witt ist eine interessante Person in diesem Kriminalfall und der Leser weiß nicht so genau, was dieser im Schilde führt. Auch Frau Kemmertöns empfand ich als besonderen Charakter, aber diese war etwas zu plakativ dargestellt. Sie lässt sich alles von ihrem Mann gefallen und braucht immer die Hilfe anderer, um sich gegen diesen zur Wehr zu setzen, Die Story spielt auf Sylt in der heutigen Zeit ohne nennenswerte Zeitsprünge und ist somit für den Leser gut nachvollziehbar. Der Schreibstil der Autorin ist flüssig, dialogorientiert und gut lesbar. Positiv anzumerken ist die kulinarische Note, welche durch viele Rezepte am Ende des Romans durchaus Lust auf das Nachkochen machen. Ob man als Leser dabei an Mamma Carlottas „einzigartige Kochkunst“ herankommt ist aber fraglich. Das Fazit ist positiv. Mit einer guten Portion Unterhaltung und Spannung hat Mamma Carlotta wieder für ein kurzweiliges Lesevergnügen gesorgt. Ich hoffe weitere spannende Fälle in Zukunft von ihr lesen zu dürfen.

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Veröffentlicht am 30.10.2022

Der Weltkrieg hält Einzug auf Norderney

Sturm über dem Inselsalon
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Sylvia Lotts Romane gehören seit einiger Zeit schon zu meinen festen Ritualen innerhalb meines Lesejahres. Sobald ich ein neues Buch in einer Vorschau entdecke, hüpft es auch meine Wunschliste. Diesmal ...

Sylvia Lotts Romane gehören seit einiger Zeit schon zu meinen festen Ritualen innerhalb meines Lesejahres. Sobald ich ein neues Buch in einer Vorschau entdecke, hüpft es auch meine Wunschliste. Diesmal geht es wieder nach Norderney und die Autorin knüpft da an, wo sie bei Band eins aufgehört hat.

Frieda und Grete müssen ihre Männer in den Krieg ziehen lassen, sie bleiben mit den „Alten“ und Kindern auf der Insel zurück. Doch vor dem Krieg kann niemand die Augen verschließen, denn er hat auch gravierende Auswirkungen auf das Leben der Inselbewohner. Nichts ist auf Norderney einmal so wie es war.

Frieda und Grete entwickeln sich weiter, gerade Frieda steht mit dem Inselsalon vor großen Herausforderungen. Not macht bekanntlich erfinderisch und sie muss das ein oder andere Wagnis eingehen, um ihren Lieben das Leben zu erleichtern bzw. abzusichern.

Grete hat es auch nicht einfach, sie sehnt sich sehr nach ihrem Mann und die Arbeit als Krankenschwester ist auch nicht leicht.

Meine Lieblingsfigur in dem Roman ist immer mehr Lissy geworden. Dabei gefällt mir, dass sie gerade in der zweiten Hälfte des Romans mehr Raum bekommen hat und auch ihre Sicht der Dinge darlegen konnte. Dies ist besonders gut, da sie im Dritten Teil der Saga eine Hauptrolle übernimmt, so hat Sylvia Lott diese Figur behutsam aufgebaut, was sehr lobenswert ist.

Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und gut zu lesen. Man merkt ihren Büchern immer wieder die Liebe zur Nordsee an und dass sie als gebürtige Ostfriesin diesen Landstrich liebt. Durch die verschiedenen Erzählperspektiven schreitet der Roman flott voran und es wird eigentlich nie so richtig langweilig. Auf alle Fälle kann man allen Figuren recht nahe sein und sich gut in sie hineinversetzen. Die Geschichte wird chronologisch mit einigen Zeitsprüngen erzählt.

Eine Karte von Norderney in der vorderen Innenklappe und alte Fotos aus der Zeit in der hinteren Klappe bereichern das Kopfkino der Leser.

Ich freue mich schon sehr auf den dritten Band der Februar 2023 erscheint. Klare Empfehlung für alle die gerne Familiensagas lesen und eine Familie über mehrere Jahre und Generation begleiten. Für mich die perfekte Lektüre, um mich an den Nordseestrand zu träumen.

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Veröffentlicht am 30.10.2022

Aus der Sicht der Dienstboten

Schloss Liebenberg. Hinter dem hellen Schein
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Auf die neue Trilogie von Hanna Caspian war ich sehr gespannt und die Autorin hat es geschafft mich zu überraschen. Denn in ihrem neuen Buch nimmt sie einen ungewohnten Blickwinkel ein und schafft es so ...

Auf die neue Trilogie von Hanna Caspian war ich sehr gespannt und die Autorin hat es geschafft mich zu überraschen. Denn in ihrem neuen Buch nimmt sie einen ungewohnten Blickwinkel ein und schafft es so dem Leser eine ganz eigene Welt nahe zu bringen: die Welt der Dienstboten zu Beginn des 20. Jahrhunderts.

Der Roman wird vollends aus der Perspektive der Dienstboten von Schloss Liebenberg erzählt. Wir lernen so nicht nur die Unterschiede zwischen einem Stuben- und Hausmädchen kennen und welche Aufgaben damit verbunden sind. Selbst die Anrede bei diesen ist eine andere und zwar auch unter den Dienstboten selbst.

Im Mittelpunkt der Erzählung steht Adelheid. Diese ist die Tochter eines Tagelöhners. Für Adelheid ist die Arbeit im Schloss ein absoluter Glücksfall, denn so kann sie ihre Familie finanziell unterstützen. Gleichzeitig steigt damit auch das Ansehen ihrer Familie im Dorf. Aber es ist auch eine große Herausforderung für sie, da sie die Abläufe nicht kennt und vieles lernen muss. Adelheid ist aber sehr fleißig und lernt schnell.

Neben der Hauptprotagonistin haben mir auch Victor, der erste Diener, und Constanze, die Gouvernante der Komtessen sehr gut gefallen. Gerade Constanze hat mich sehr überrascht und ich habe mitgefiebert, ob sie es schafft die Ungerechtigkeit aufzuklären.

Der Roman wird chronologisch aus den verschiedenen Perspektiven der Dienstboten erzählt. Der Schreibstil ist angenehm zu lesen und der Zeit angepasst. Zur besseren Orientierung gibt es zu Beginn des Romans ein Personenverzeichnis. Ein informatives Nachwort rundet den Roman ab. In der vorderen Innenklappe finden sich Fotos von dem Schloss Liebenberg in Brandenburg. Ich bin nun sehr gespannt, wie es mit den Dienstboten auf Schloss Liebenberg weitergeht und wie die Eulenburg-Affäre Einfluss auf deren Leben nimmt.

Teil 2 Schloss Liebenberg – Hinter dem falschen Glanz erscheint im Februar 2023, ein dritter Teil folgt dann laut Autorin im Herbst 2023, ich denke, dass ich die Reihe weiterverfolgen werde

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Veröffentlicht am 30.10.2022

Melancholie in Kalifornien

Von hier bis zum Anfang
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Sehr prägnant beschriebene Charakterfiguren in einer tragischen Erzählung lassen einen als Leser etwas melancholisch über den Alltag in einer kalifornischen Kleinstadt nachdenken. Mit einer Mischung aus ...

Sehr prägnant beschriebene Charakterfiguren in einer tragischen Erzählung lassen einen als Leser etwas melancholisch über den Alltag in einer kalifornischen Kleinstadt nachdenken. Mit einer Mischung aus Drama und Krimi hat der Autor eine interessante Grundstory in eine fast dystopisch anmaßende Erzählung weiterentwickelt. In der Handlung geht es um den Polizisten Walk, welcher sich in seinem Heimatort mit größtenteils kleinen Bagatelldelikten auseinandersetzen muss. Kurze Zeit später wird seine ehemalige Jugendfreundin Star tot aufgefunden. Gleichzeitig ist sein bester Freund Vincent nach 30 Jahren wieder aus dem Gefängnis freigekommen. Die schon sehr belastete Psyche von Walk wird auf eine harte Probe gestellt. Bald werden erste Verdächtigungen zu Tage gefördert, dass Vincent Schuld an dem Tod von Star haben könnte. Wird er es schaffen den Mord aufzuklären und die beiden Waisen Duchess und Robin zu beschützen? Oder muss er sich selbst beschützen? Eine tragische und spannende Geschichte beginnt. Der Hauptdarsteller Walk ist eine sehr gespaltene Persönlichkeit. Er ist aufgrund seines Alkoholkonsums und seinen Problemen aus der Vergangenheit oft von schweren Gewissensbissen gezeichnet. Er ist aber ein von Grund auf ehrlicher und aufrichtiger Menschen und setzt sich für seine Mitbürger selbstlos ein. Als stark prägenden Nebendarsteller können Duchess und Robin (die Kinder der ermordeten Star), die Anwältin Martha sowie Vincent genannt werden. Dabei hat mir der Charakter der Duchess am besten gefallen. Sie agiert wie eine Ersatzmutter für Robin und leidet gleichzeitig unter dem Gefühl überall die Außenseiterin zu sein. Dies führt bei ihr zu einer verstärkten Gewaltbereitschaft und sie führt einen Kampf gegen sich selbst. Gerade die sehr prägnant beschriebenen Charaktere sind eine absolute Stärke dieses Romans. Der Aufbau der Erzählung ist geradlinig und wird nur durch rudimentäre Zeitsprünge unterbrochen. Die Story spielt in den USA in der heutigen Zeit und ist somit für die Leser gut einordbar. Der Schreibstil des Autors ist sehr direkt, flüssig und dialogorientiert. Die Übersetzung in das deutsche ist gut gelungen. Als Zielgruppe kommen Anhänger von Erzählungen mit äußerst starken Charakteren und emotional tiefgründigeren Geschichten in Frage. Das Fazit ist positiv. Mit einer spannenden aber auch emotional berührenden Story ist dem Autor ein guter Roman gelungen.

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