Dystopisches fantastisches Berlin
Berlin Monster - Ein Dieb kommt selten alleinDystopisch, fantastisch und erneut sehr spannend geschrieben hat mir auch der zweite Fall von Privatermittlerin Lucy gut gefallen. In der Story geht es um mysteriöse Raubüberfälle in Berlin. Lucy wird ...
Dystopisch, fantastisch und erneut sehr spannend geschrieben hat mir auch der zweite Fall von Privatermittlerin Lucy gut gefallen. In der Story geht es um mysteriöse Raubüberfälle in Berlin. Lucy wird dabei Zeugin eines Diebstahls und schon bald verdächtigt an diesem Raub beteiligt zu sein. Sie muss sich rechtfertigen und ist alsbald auf der Flucht vom BKA. Kurze Zeit später geschieht erneut ein weiteres Verbrechen. Wird es Lucy schaffen ihre Unschuld zu beweisen und die Täter zur Rechenschaft ziehen? Die Geschichte spielt in einem dystopisch angehauchten Berlin der Zukunft. Eine Neutronenbombe, welche aufgrund eines misslungenen wissenschaftlichen Experiments leider explodiert ist, hat nicht nur zahlreiche Menschen getötet, sondern auch alle „menschlichen Gedanken“ lebendig gemacht. Demnach leben in Berlin (in der sogenannten Zone) alle möglichen Fabelwesen wie Feen, Zwergen, Vampire, Dämonen, Stifs (Poltergeister) etc. mit den Menschen zusammen. Diese bringt jedoch einige Probleme mit sich. Die Hauptprotagonistin hat mir dabei gut gefallen. Stets am Rande der Selbstzerstörung durch Alkohol und Medikamenten schafft sie es sich immer wieder zusammenzureißen. Lucy ist eine starke, intelligente und sehr tolerante Persönlichkeit. Sie kommt wie ein klischeehaftes typisches Berliner Gör rüber. Dieser Charakter verhilft ihr in entscheidenden Situationen die Ruhe zu bewahren. Ebenfalls erwähnenswert ist Akaman, genannt Aki, ein Erzdämon, ihr WG-Mitbewohner und Freund, welcher trotz seiner düsteren Aura ein wahrer Freund ist und „gute menschliche Eigenschaften“ erkennen lässt. Auch erwähnenswert sind erneut die Charaktere aus Lucys Polizeivergangenheit Tom sowie der Zwerg Bláin. Lucy versucht Bláin immer wieder zu beeindrucken doch die Schatten der Vergangenheit belasten diese Beziehung weiterhin. Zahlreiche weitere Nebendarsteller, welche sehr facettenreich und unterschiedlich sind, runden die vielfältigen Geschichten in diesem wilden Berlin ab. Der Aufbau der Geschichte ist sehr stringent und wird nur durch wenige Zeitsprünge unterbrochen. Die Spannung der Erzählung ist gut und nimmt ab der Mitte des Romans weiter an Tempo zu. Der Schreibstil der Autorin ist flüssig, dialogorientiert, leicht düster, und sehr detailliert beschreibend. Als Zielgruppe des Romans kommen sowohl Fantasy Fans, Anhänger der Stadt Berlin, als auch durchaus für Krimifans in Frage.
Das Fazit ist positiv. Mit einer Mischung aus Fantasy, Thriller und Krimi hat die Autorin erneut eine sehr gute Verknüpfung von Fiktion und Realität geschaffen. Ich bin sehr froh erneut diesen Band gelesen zu haben und würde mich über die Fortsetzung der Reihe freuen.