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Veröffentlicht am 27.02.2022

Todesanzeige vor dem eigentlichen Tod

18/4 - Der Hauptmann und der Mörder
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Brutal und nicht so ganz vorhersehbar ist dieser Thriller für alle Freunde von spannungsgeladenen Geschichten genau das Richtige. Das Cover ist bunt mit einem dunklen Hintergrund gestaltet. Dargestellt ...

Brutal und nicht so ganz vorhersehbar ist dieser Thriller für alle Freunde von spannungsgeladenen Geschichten genau das Richtige. Das Cover ist bunt mit einem dunklen Hintergrund gestaltet. Dargestellt ist ein grüner Drache, welcher typisch für viele chinesische Bilder bzw. Veröffentlichungen ist. Der Klappentext ist sehr ausführlich und gibt dem Leser einen guten Einblick in das Handlungs-geschehen, ohne die wesentliche Spannung vorwegzunehmen. In der Story geht es um eine mysteriöse Mordserie, welche die Polizei der chinesischen Millionenstadt Chengdu beschäftigt. Ein Mörder namens Eumenides hinterlässt Todesanzeigen von Personen, bevor diese umgebracht werden. Trotz der einberufenen Sondereinsatzgruppe 18/4 welche aufgrund des ersten Mordes, welcher am 18. April in den 80igern damals so benannt wurde, werden weitere Morde fast 18 Jahre später verübt. Nach und nach gibt es Hinweise, bevor diese wieder im Schatten der Dunkelheit verschwinden…. Wird es der Polizei und der Soko gelingen Eumenides zu fangen und seine Mordserie zu beenden?

Als Hauptprotagonisten haben sich einmal Hauptmann Pei Tao ein Kriminalpolizist der Polizei Longzhou, sowie Hauptmann Han Hao Leiter der Soko von der Kriminalpolizei Chengdu herauskristallisiert. Han Hao wirkt sehr karriereorientiert und doch umgibt ihn eine gewisse Aura, welche den Leser oft rätseln lässt auf welcher Seite des Gesetzes er eigentlich steht. Pei Tao hat brillante Fähigkeiten und wird die „Geister seiner Vergangenheit“ einfach nicht los. Er trauert um seine ehemalige Freundin Meng, welche er bei einem Attentat verloren hat. Als wesentliche Nebenfiguren der Geschichte haben sich folgende Figuren manifestiert: Hans Assistent Yin Jian, Kommissar Liu Song von der Soko 18/4, Kommissar Zheng Haoming ein ehemaliges Mitglied der früheren Soko 18/4, die Polizeipsychologin Mu Juanyun, sowie der Unternehmer Deng.

Mir hat Mu am besten gefallen, sie behält immer den Fokus und lässt sich durch Gefühle oder Empfindungen überhaupt nicht beeinflussen. Sie ist eine sehr starke Frau, welche sich in einer Männerwelt durchzusetzen weiß. Die Spannung der Geschichte wird in einem guten Tempo aufgebaut und erfährt in der Mitte der Handlung nochmals eine deutliche Steigerung, was mir sehr gut gefallen hat. Der Aufbau der Geschichte ist stringent und ist mit einigen Zeitsprüngen versetzt. Die Geschichte spielt einmal im Chengdu den 80iger Jahre, sowie im Chengdu vom Jahr 2002 und ist somit aber für den Leser logisch nachvollziehbar.

Der Schreibstil des Autors ist spannend, düster und gut und detailreich beschreibend. Die Übersetzung aus dem englischen ist gut und trefflich gelungen. Als Besonderheit des Romans ist ein Personenverzeichnis am Anfang des Romans zu nennen. Einzig negativer Kritikpunkt an diesem Roman ist die Tatsache, dass der Leser gar nichts über das Privatleben der Protagonisten erfährt. Hier hätte ich mir mehr detailreichere Erzählungen gewünscht. Trotz dieser kleinen Anmerkung bin ich von dem Roman begeistert und habe einen guten Einblick auch in das moderne China gewinnen können. Für alle Thriller-Fans eine klare Leseempfehlung

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Veröffentlicht am 27.02.2022

Tradition mit humorvoller Note

Prost, auf die Jugend
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Humorvoll und traditionell kommt dieser Kriminalroman daher. Ich habe mich äußerst gut unterhalten gefühlt. Das Cover ist einem „lokalen Krimi“ angepasst. Erkennbar sind eine Waldschneise mit einem Hochsitz ...

Humorvoll und traditionell kommt dieser Kriminalroman daher. Ich habe mich äußerst gut unterhalten gefühlt. Das Cover ist einem „lokalen Krimi“ angepasst. Erkennbar sind eine Waldschneise mit einem Hochsitz sowie einem Dackel im Vordergrund. Mit ein wenig Fantasie könnte es sich dabei um die sehr lebhafte Dackeldame Resi handeln. Der Klappentext ist sehr kurz, weiß aber die wesentlichen Informationen für einen groben Überblick geschickt zu streuen. In der Geschichte geht es um einen brutalen Mord an einem bekannten Eishockeyspieler, welcher abseits eines Forstweges tot aufgefunden wird. Hauptkommissar Constantin Tischler und sein Team nehmen die Ermittlungen auf und stoßen dabei auf so manche Geheimnisse, welche diesen doch so harmlosen Ort in einem anderen Licht erscheinen lassen.

Die Hauptfigur Constantin Tischler war mir als Mann sehr sympathisch und ich konnte mich sehr gut mit diesem identifizieren. Er beweist Mut und Courage und behält trotz allem eine zumindest nach außen hin eine lockere Art und Handlungsweise bei. Als wesentliche Nebenfiguren in der Geschichte treten Kommissar Felix Fink, Rechtsanwalt Kastner, Förster Ferstel, Britta eine Ärztin an einem Klinikum sowie Herr Glauber in Erscheinung. Mir hat Kommissar Felix Fink am besten gefallen. Er kommt etwas unbeholfen und tollpatschig daher und muss seinem Chef nahezu täglich von seinen Erlebnissen mit seiner Mutter berichten. Er ist der humorvolle Part in dieser Geschichte und trägt damit stets zur Auflockerung der Stimmung bei.

Der Spannungsbogen wird sukzessive aufgebaut und bleibt während der gesamten Erzählung auf einem recht ansprechenden Niveau. Der Aufbau der Geschichte ist sehr stringent und wird nur durch minimale Zeitsprünge in die Vergangenheit ergänzt. Dies hat aber auf den Lesefluss keinen negativen Einfluss. Die Handlung spielt im heutigen Zeitgeschehen und ist somit gut nachvollziehbar. Humorvoll, lebendig traditionell und fließend lässt sich der Sprachstil des Autors gut zusammenfassen. Insgesamt ist der Text sehr gut lesbar. Als Zielgruppe des Romans kommen alle Krimifreunde sowie Anhänger von humorvollen Geschichten in Frage. Das Fazit ist positiv. Tradition und Humor gepaart mit Spannung haben mich überzeugt einen weiteren Krimi, um Constantin Tischler baldmöglichst zu lesen. Eine klare Leseempfehlung für alle Krimifreunde.

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Veröffentlicht am 30.01.2022

Große Schuld

Unter dem Schnee
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Ein beeindruckender Roman der die Grundfeste einer Familie erschüttert. Denn die fünf Tage von der Welt abgeschnitten zu sein, bedeutet für die Familie, endlich über Ungesagtes zu reden und alte Wunden ...

Ein beeindruckender Roman der die Grundfeste einer Familie erschüttert. Denn die fünf Tage von der Welt abgeschnitten zu sein, bedeutet für die Familie, endlich über Ungesagtes zu reden und alte Wunden aufbrechen zu lassen.

Das Cover ist leicht schimmernd und sehr stimmungsvoll gestaltet. Man sieht ein altes Gutshaus und einen alten Zaun, sowie Spuren im Schnee.

Der Roman spielt an lediglich fünf aufeinanderfolgenden Tagen, und zwar vom 28.12.1978 bis zum 01.01.1979. Dies erzeugt eine sehr dichte Handlung, die gleichzeitig sehr tiefgründig und aufwühlend ist.

Der Roman wird aus sechs verschiedenen Perspektiven erzählt. Der Leser kann somit eine sehr gute Beziehung zu den Personen aufbauen. Es kommen lediglich drei weitere Personen vor, die keinen Erzählpart übernehmen, diese gehören aber nicht zum inneren Zirkel der Familie. Somit ist die Zahl der Akteure sehr überschaubar. Zum einen haben wir Isa, die Köchin und gute Seele von Schloss Schwanenholz. Ihre Chefin Luise Gräfin von Schwanenholz ist verstorben, die Familie hat sich versammelt, um von ihr Abschied zu nehmen. Ihre Schwester Klementine, ihre Neffen Carl und Johann, sowie ihre Großnichte Caroline. Die Beerdigung kann aufgrund der Wetterlage nicht durchgeführt werden. Die Familie zieht sich auf das Schloss zurück. Am Abend begleitet der Pfarrer eine junge Frau auf das Familienanwesen mit dem Namen Aimee, welche angibt die Tochter der Verstorbenen zu sein.

Nichts ist mehr so wie es scheint, es brechen alte Wunden und Verletzungen auf. Es wurde wie so oft zu viel geschwiegen, die Wahrheit wurde nicht ausgesprochen. Missverständnisse entstehen, Verrat nimmt seinen Lauf, Liebe und Schuld stehen im Raum. Die Familie ist eingeschlossen, es gibt kein Entkommen, die Schneewand zwingt sie dazu sich miteinander auseinander zu setzen, weglaufen ist unmöglich.

Sehr gefühlvoll und tiefgründig schildert die Autorin die Ereignisse auf Gut Schwanenholz. Das Buch ist beklemmend und traurig, zugleich aber auch voller Hoffnung und Liebe. Ein Buch, welches aufwühlt und nachdenklich macht. Eine Lektüre die anregt auch über die eigene Familie und „ihre Leichen im Keller“ nachzudenken.

Der Schreibstil der Autorin ist sehr detailverliebt und einnehmend, dies macht es unglaublich intensiv und aufwühlend. Der Roman wird nicht nur von den guten Dialogen getragen, sondern vor allen Dingen von den treffenden Beschreibungen.

Ein Roman für Männer und Frauen die gerne tiefgründige und psychologische Familienromane lesen. Es geht um die große Liebe, aber auch um eine sehr große Schuld, welche ihren Anfang in der Zeit des Nationalsozialismus genommen hat und noch Jahre später durch Schweigen nicht aufgearbeitet wurde.

Am Ende des Romans findet sich ein detaillierter Stammbaum und eine Anmerkung samt Dank der Autorin.

Mir hat der Roman insgesamt gut gefallen, er regt zum Nachdenken an und schafft eine sehr dichte Atmosphäre, die ihresgleichen sucht.

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Veröffentlicht am 30.01.2022

Ein Leben für Basketball

Das Talent
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Als großer Basketballfan war diese Geschichte ein absolutes Muss. Größtenteils hat mir die Story auch gut gefallen, jedoch konnte ich ein paar Restzweifel an dem Werk bis zum Schluss nicht so ganz ablegen. ...

Als großer Basketballfan war diese Geschichte ein absolutes Muss. Größtenteils hat mir die Story auch gut gefallen, jedoch konnte ich ein paar Restzweifel an dem Werk bis zum Schluss nicht so ganz ablegen. Das Cover ist bunt gedruckt. Erkennbar ist ein Basketball, welcher auf einen Korb zufliegt. Im Hintergrund ist ein Sonnenuntergang gezeichnet. Der Klappentext ist sehr kurzgehalten, schafft es aber die notwendigen Informationen für den Leser bereitzustellen.

In der wesentlichen Handlung geht es um den jungen Samuel Sooleyman, welcher ein großes Basketballtalent in seiner Heimat dem Südsudan ist. Aufgrund des andauernden Bürgerkrieges ist seine Zukunft jedoch ungewiss. Eines Tages erhält er die Chance mit einem Jugendteam in die USA zu reisen, um dort an einem internationalen Basketballturnier teilzunehmen. Obwohl am Anfang sehr unscheinbar wird schnell das Talent von ihm erkannt und er hat die Chance seine Träume zu leben. Währenddessen geht es seiner Familie in seiner alten Heimat aufgrund eines Überfalls sehr schlecht. Wird er es schaffen seine Familie mithilfe des Sports zu retten?

Der Hauptdarsteller ist ein bescheidener sehr ehrgeiziger junger Mann, dessen Leben fast nur aus Basketball besteht. Stets bemüht seine von den Trainern angesprochenen Defizite zu verbessern, trainiert er wie ein Besessener, um immer besser zu werden. Trotz kleiner Erfolge bleibt er dabei immer auf dem Boden und versucht sich seine Triumpfe nicht anmerken zu lasen. Als wesentliche bedeutsame Nebendarsteller sind sein erster Trainer Ecko, sein amerikanischer Trainer Lonnie, sowie sein bester Freund und Teammitglied Murray zu nennen. Murray war dabei mein Lieblingsnebendarsteller. Stets um das wohl seines Freundes bemüht, weicht er diesem nie von der Seite und ist ihm ein treuer Weggefährte. Auch nachdem der Fokus der Öffentlichkeit immer mehr zu Sooleyman tangiert, neidet er ihm die Aufmerksamkeit nicht, sondern behandelt diesen wie seinen eigenen Bruder.

Der Aufbau der Geschichte ist stringent und es sind keine Zeitsprünge erkennbar. Die Story spielt sowohl in den USA als auch im Südsudan und sind für die Leser sehr gut einordbar. Der Schreibstil ist dialogorientiert und sehr gut lesbar. Die deutsche Übersetzung ist dabei sehr gut gelungen und die Passagen fliegen beim Lesen nur so dahin. Der wesentliche negative Kritikpunkt an der Geschichte war die oft sehr langatmige Beschreibung der Ereignisse bei einzelnen Basketballspielen. Ich als Basketballfan fand diese sehr spannend und interessant. Aber ich könnte mir vorstellen, dass dies für viele Leser, welche mit diesem Sport bisher kaum Berührung hatten, eher wenig anfangen können. Auch fand ich das Ende des Romans etwas zu abgehackt und konstruiert. Das Fazit ist demnach mittelmäßig. Eine spannende Geschichte mit interessanten Charakteren, welche jedoch gerade am Ende etwas an Qualität verliert. Für Anhänger vom Sport sowie im speziellen vom Basketball ist dieses Buch aber durchaus eine Alternative.

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Veröffentlicht am 30.01.2022

Kulinarik in Périgord

Trüffelgold
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Der Debütroman Trüffelgold ist ein sehr interessanter Roman, der mich auch kulinarisch unheimlich erheitert hat. Das Cover ist bunt gestaltet man erkennt darauf eine malerische Landschaft, wie es in der ...

Der Debütroman Trüffelgold ist ein sehr interessanter Roman, der mich auch kulinarisch unheimlich erheitert hat. Das Cover ist bunt gestaltet man erkennt darauf eine malerische Landschaft, wie es in der Region Périgord rund um Bordeaux typisch ist.

Der Klappentext erweckt beim Leser Spannung, ohne die wesentlichen Details zu verraten was ich sehr ansprechend fand. In der Geschichte geht es um die junge Marie Mercier, welche als Kommissarin in Paris unter einem „Burn-out“ leidet und nun in der Provinz von Périgord wieder zu Kräften kommen möchte. Sie gerät dabei schnell in einen mysteriösen Mordfall, welcher ihre ganze Aufmerksamkeit verlangt. Sie wird dabei recht schnell mit dem vor Ort ermittelnden Kommissar Michel Leblanc vertraut und unterstützt diesen in seinen Ermittlungen.

Die Hauptdarstellerin ist eine sehr durchsetzungsstarke Frau, welche mir sehr imponiert hat. Sie geht ihren eigenen Weg und versucht den Spagat zwischen dem früheren „Großstadtleben“ in Paris und dem neuen Leben im beschaulichen Saint-André-du-Périgord zu schaffen. Als wesentliche Nebendarsteller kommen auf der einen Seite ihre Großtante Leonie Helena, eine frühere Freundin, sowie Kommissar Michelle Leblanc und sein Kollege Inspektor Michel in der Erzählung vor.

Auch der sonderbare Lebensgefährte von Leonie Georges mit seinem Schwein Augustine war sehr unterhaltsam. Er war meine absolute Lieblingsfigur und hat mit seiner Liebe zu Leonie, sowie zu Augustine für die lustigen, aber auch empfindsamen Momente in der Story gesorgt.

Die Spannung der Geschichte wird langsam aufgebaut und erfährt im Laufe des Romans ein erhöhtes Tempo. Der Aufbau der Geschichte ist stringent und spielt in der heutigen Zeit. Der Schreibstil ist leicht gehoben locker und sehr schön lesbar. Als Besonderheiten sind zu erkennen, dass dieser Roman gerade eine besondere kulinarische Note bekommen hat, was mir sehr gut gefallen hat.

Das Fazit des Romans ist positiv. Mir hat die Geschichte rund um den ersten Fall von Marie sehr gut gefallen und ich würde gerne noch einen weiteren Krimi im malerischen Périgord von ihr lesen.

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