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Veröffentlicht am 10.02.2019

Ein guter Auftakt

Gut Greifenau - Abendglanz
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Ein Buch wie Downton Abbey? Geht das überhaupt? Könnte es meiner absoluten Lieblingsserie das Wasser reichen? Hanna Caspian ist nah dran und ja, der Vergleich ist durchaus berechtigt.
Das Cover ist ein ...

Ein Buch wie Downton Abbey? Geht das überhaupt? Könnte es meiner absoluten Lieblingsserie das Wasser reichen? Hanna Caspian ist nah dran und ja, der Vergleich ist durchaus berechtigt.
Das Cover ist ein klassisches seines Genres, es sticht nicht wirklich heraus aus dem Einheitsbrei. Der Klappentext nimmt nur die beiden Grafenkinder in den Blickpunkt.
Der Roman ist im Jahr 1913 angesiedelt, dem geneigten Leser ist klar, dass die politische Situation auf den ersten Weltkrieg zusteuert und dass dieses Ereignis, das Leben aller Menschen auf den Kopf stellen wird. Die Geschwister Konstantin und Katharina stehen zwar mit ihren Geschichten im Mittelpunkt des Klappentextes, dennoch geht es in diesem Roman um mehr. Es geht auch um die Eltern der beiden, Feodora, die unter allen Umständen eine aristokratische Absicherung für ihre Familie will und dabei das Unglück ihrer Tochter in Kauf nimmt. Adolphis, der Vater und neue Gutsherr, der der Situation nicht gewachsen ist und am liebsten seinen Frieden hat. Der Pfarrer Wittekind, der mehr als einmal Schicksal spielt. Der neue Kutscher, ein ehemaliges Waisenhauskind, der wissen will wer seine Eltern sind. Ein Stubenmädchen, dass nach seinen Geschwistern sucht. Ein Hauslehrer, der sich mehr als einmal unangemessen verhält. Die Mansell, die eine Schwindelei aufdeckt und ein Hausdiener, der ein dunkles Geheimnis hütet. Ja, genau dies ist Downton Abbey. Die Verstrickung von den Schicksalen der oberen Gesellschaftsschicht, mit denen da unter, ein Ereignis, dass alle gleichermaßen trifft und ihrer aller Welt auf dem Kopf stellt. Der ein unaufhaltsamer Einzug von neuen industriellen Möglichkeiten, einer neuen Gesellschaftsschicht und neuen Idee, die die Welt ins wanken bringen.
Der Roman wird chronologisch erzählt und endet im August 1914, das Unheil ist greifbar und nicht mehr aufzuhalten. Durch die vielen verschiedenen Erzählstränge sind wir sehr nah am Geschehen dran, es macht Spaß sich in die einzelnen Figuren hineinzuversetzen. Die Autorin schafft es eine unglaublich gute Nähe zu erzeugen. Der Schreibstil von Hanna Caspian ist flüssig und sehr gut zu lesen, viele Dialoge bereichern die Geschichte und wechseln sich mit beschreibenden Elementen ab. Karten und eine Personenübersicht runden den Roman ab und helfen bei der Orientierung.
Ich bin sehr gespannt, wie es im zweiten Teil weitergeht, denn keine Geschichte wird zu Ende erzählt. Alle Fäden bleiben offen, dies finde ich ein wenig schade, die eine oder andere Auflösung hätte dem Roman mit Sicherheit gutgetan.
Hauptzielgruppe sind mit Sicherheit nicht nur die Fans von Downton Abbey zu nennen, sondern die Fans von Familiensagas allgemein. Auch Männer werden an diesem Roman sicherlich ihren Spaß haben, denn die Sichtweise der Männer auf die Ereignisse wird gut dargestellt und kommt vor allen Dingen durch Konstantin sehr gut zum Ausdruck.
Ein gelungener Auftakt zu einer neuen Saga. Ich bin sehr gespannt, ob die Autorin noch ein klein wenig am Niveau schrauben kann und so auch meine letzten Zweifel im Wind zerstreut. Denn Band zwei ist hoffentlich kein Abklatsch von Band eins, sonst ist ein Vergleich mit Downton Abbey absolut ungerechtfertigt. Von daher erlaube ich es mir ausnahmsweise kein endgültiges Urteil bzw. eine abschließende Empfehlung abzugeben.
Auf jeden Fall vielen Dank an die Verlagsgruppe Droemer-Knaur für die Bereitstellung des Rezensions- und Leseexemplars.

Veröffentlicht am 03.02.2019

Die Wahrheit über den Vater

Die vergessene Burg
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Ich bin schon lange Fan von Susanne Gogas Büchern. Als ich dann las, dass das neue Buch größtenteils in Bonn spielen würde, in der Stadt, in der ich vier Jahr studiert habe, stand für mich fest, dieses ...

Ich bin schon lange Fan von Susanne Gogas Büchern. Als ich dann las, dass das neue Buch größtenteils in Bonn spielen würde, in der Stadt, in der ich vier Jahr studiert habe, stand für mich fest, dieses Buch ist ein Muss-Buch. Susanne Goga hat mich nicht enttäuscht und meine Erwartungen voll und ganz erfüllt.
Das Cover ist sehnsuchtsvoll, eine Frau blick auf einen breiten Strom, eine Burgruine ist zu erkennen. Dies passt perfekt zum Setting des Buches. Die Hauptfigur, Paula Cooper, begibt sich auf eine Reise den Rhein entlang, um die Wahrheit über ihren Vater herauszubekommen. Der Klappentext verrät genau dies und fasst andere wichtige Dinge zusammen, ohne zu viel zu verraten.
Besonders gut hat mir die Detektiv-Geschichte gepaart, mit dem Familiengeheimnis gefallen. Es geht um Liebe, Freundschaft, Vergessen, aber auch um Verantwortung und das Recht zur eigenen Gestaltung des Lebens.
Paula ist die zentrale Figur des Romans, ihr männlicher Gegenpart ist Benjamin Trevor, ein Fotograf der sie zunächst verärgert, aber dann doch ihr Herz gewinnt. Als wichtige Nebenfiguren treten Paulas Mutter und ihr Onkel Rudy, ein Bruder ihres verstorbenen Vaters auf. Sie bilden die Pole zwischen denen Paula steht, ihre Mutter will unbedingt die Vergangenheit ruhen lassen, ihr Onkel möchte endlich die Wahrheit erfahren und Paula muss selber entscheiden, was sie will.
Die Spannung zieht der Roman aus den Nachforschungen von Paula und Benjamin, Stück für Stück setzt sich immer mehr ein Bild zusammen, aber es gibt auch Widersprüche und Schwierigkeiten, die die beiden gemeinsam überwinden müssen, um die Wahrheit ans Licht bringen zu können.
Meiner Meinung nach ist der Roman in sich logisch und lüftet gekonnt das Geheimnis um Paulas Vater. Ich hatte zu keinem Zeitpunkt das Gefühl der Autorin und ihrer Geschichte nicht folgen zu können. Stilistisch wartet der Roman neben der Haupterzählung auch mit Briefen und Rückblenden auf. Auch bedient sich die Autorin des Elements der Zeitraffung bzw. Zeitsprüngen, um so die Spannung des Romans hoch zu halten. Der Schreibstil ist sehr angenehm zu lesen und hat mir sehr viel Freude bereitet, sodass ich innerhalb weniger Tage dieses Buch ausgelesen hatte.
Zielgruppe dieses Romans sind in erster Linie Frauen, da Paula eine starke Identifikationsfigur ist. Aber sicherlich können auch Männer an diesem Roman gefallen finden, da die Landschaftsbeschreibungen der historischen Städte ebenfalls ihren Reiz haben, sowie Benjamin Trevor im Laufe des Romans immer mehr an Bedeutung gewinnt. Dennoch sollte man nicht außer Acht lassen, dass der Roman aus der Sicht von Paula erzählt wird.
Ein guter Roman über das historische Bonn und seine Umgebung sowie den Rhein mit seinen Mythen und Sagen. Eine klare Lese- und Kaufempfehlung für Fans historischer Familienromane.
Ich bedanke mich beim Diana Verlag und der Verlagsgruppe Random House für die Bereitstellung des Rezensions- und Leseexemplars.

Veröffentlicht am 27.01.2019

Robin Hood - Teil 2 - Sherwood Forest wir kommen

Das Herz des Löwen
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Mac P. Lorne zählt zu meinen Lieblingsautoren, seine Reihe um Robin Hood hat es mir genauso angetan wie sein Roman über Sir Francis Drake. Englischer Geschichte haucht er neues Leben ein und man wird in ...

Mac P. Lorne zählt zu meinen Lieblingsautoren, seine Reihe um Robin Hood hat es mir genauso angetan wie sein Roman über Sir Francis Drake. Englischer Geschichte haucht er neues Leben ein und man wird in den Bann gezogen von den Schauplätzen großer Ereignisse.
Der Wiedererkennungseffekt der Serie ist sehr gut, hier haben die Grafiker des Verlages sehr gute Arbeit geleistet. Ich persönlich würde mir mehr solche Cover wünschen. Auch der Klappentext ist gut gewählt, so macht er doch Lust auf mehr und spricht schon die wichtigsten Themen an.
Aber in diesem Roman geht es wieder um mehr, es geht um Liebe und Intrigen, es geht um Macht und grausame Kämpfe, um Gerechtigkeit und Glauben. Aber im Mittelpunkt steht unbestritten der Kreuzzug ins Heilige Land, der das Leben aller Teilnehmenden für immer verändern wird.
Die Darstellung der Protagonisten ist wieder einmal mehr als gelungen. Die Zeichnung der Figuren ist facettenreich und lebendig gestaltet. Mehr möchte ich zu den einzelnen Charakteren gar nicht sagen, denn man muss diese Figuren erleben, so schwer kann man sie in Worte fassen. Die Spannung zieht der Roman aus dem Leben von Robin Hood. Er ist der Dreh- und Angelpunkt in diesem Roman, sein Leben und das seiner Familie wird verwoben mit der englischen Geschichte. Hier steht Mac P. Lorne in keinster Weise Rebecca Gablé in etwas nach, die als großes Vorbild gilt. Zum Aufbau des Romans sei gesagt, dass der Prolog zeitmäßig am Ende des Romans gehört, rückblickend wird erzählt, wie es zu dem kommt, was die ersten Seiten des Romans beschreiben. Dies ist recht typisch für die Erzählweise des Autors, er nimmt gerne etwas vorweg und macht Anspielungen auf Zukünftiges. Manche Leser mögen dies als eine Vorwegnahme der Spannung interpretieren und empfinden, für mich ist es eher ein stilistisches Element des Autors, der seine Leser bei der Stange halten will. Der Schreibstil des Autors ist wunderbar leicht zu lesen, man sinkt ein in die Geschichte und kann sich sehr gut mit den einzelnen Figuren identifizieren und deren Gedanken- und Gefühlswelt nachempfinden. Zwei Karten, ein Personenregister, ein Glossar, eine Zeittafel und ausführliche Anmerkungen von Mac P. Lorne runden den Roman ab. Es wird ein Einblick gegeben in das was historisch verbürgt ist und was der Fantasie des Autors entsprungen ist, was aber im Bereich des Möglichen liegt.
Für mich wieder ein ganz toller Roman und ich freue mich jetzt schon auf den dritten Teil der Robin-Hood-Saga und bin froh, dass dieser schon auf meinem SUB (Stapel ungelesener Bücher) liegt. Ein Roman nicht nur für Fans des historischen Romans, sondern auch für solche die sich gerne für ein Thema begeistern lassen wollen, ein Roman für Männer und Frauen, die die gute Unterhaltung schätzen und ein Abenteuer erleben wollen. Eine klare Lese- und Kaufempfehlung für alle!
Ich danke der Verlagsgruppe Droemer – Knaur für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars und dir, lieber Mac, für diese grandiose Geschichte!

Veröffentlicht am 06.01.2019

Ergreifend

Jahre aus Seide
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Ulrike Renk legt mit „Jahre aus Seide“ den ersten Band einer neuen Familiensaga vor. Wer von ihr die Ostpreußen-Saga gelesen hat und meinte es geht nicht intensiver, dem beweist die Autorin, dass sie es ...

Ulrike Renk legt mit „Jahre aus Seide“ den ersten Band einer neuen Familiensaga vor. Wer von ihr die Ostpreußen-Saga gelesen hat und meinte es geht nicht intensiver, dem beweist die Autorin, dass sie es dennoch kann.
Das Cover ist recht typisch gehalten und spricht mich nicht so wirklich an, aber wie immer sind Cover ja auch Geschmacksache. Der Klappentext ist in der Rückschau meiner Meinung nach auch nicht so gut gewählt, zwar beschreibt er die zentralen Punkte des Romans, aber er setzt meiner Meinung nach, falsche Zusammenhänge, da z.B. Ruth und Kurt sich nicht aufgrund der Naziherrschaft trennen, sondern weil sie sich weiterentwickeln und neu sondieren müssen, ob sie noch zusammen sein wollen.
Die Figurenzeichnung in dem Roman ist sehr intensiv. Er wird kontinuierlich aus der Perspektive von Ruth erzählt, wobei uns dadurch die Erzählerin sehr nah ist und wir ihre Gefühlswelt und Gedanken explizit kennen lernen. Aber auch der Rest der Familie bleibt uns nicht fern, ihr Handeln ist symbolisch für ihr Denken und dadurch hat der Leser das Gefühl die beteiligten Personen sehr gut zu kennen.
Der Roman wird chronologisch, mit Zeitsprüngen, erzählt. Die Repressalien gegenüber den Juden nimmt immer mehr zu, es ist nicht was auf einmal da ist. Zudem bekommen wir als Leser ein gutes Gefühl dafür, dass viele Juden sich zuerst als Deutsche gefühlt haben und erst dann als Juden. Ebenso, dass die viele Juden sich überhaupt nicht streng an die religiösen Vorschriften (z.B. Speisevorschriften) gehalten haben, sondern teilweise sehr offen und liberal eingestellt waren.
Mir hat der Roman sehr gut gefallen und ich war oft sehr betroffen, musste ein paar Tränen verdrücken und bekam das eine oder andere Mal Gänsehaut, weil mich der Roman so tief berührte. Ein nachhallendes Leseereignis.
Ich bedanke mich sehr bei NetGalley Deutschland und dem Aufbau Verlag für die Bereitstellung des Lese- und Rezensionsexemplars. Bei Ulrike Renk bedanke ich mich, dass sie uns an dieser außergewöhnlichen Geschichte teilhaben lässt und alle Welt von Ruths Schicksal erzählt.
Eine absolute Leseempfehlung für alle die sehr gerne berührende Geschichten lesen und alle Interessierten des Judentums und des frühen 20. Jahrhunderts.

Veröffentlicht am 31.12.2018

Grandioser Auftakt

Die Schwestern vom Ku'damm: Jahre des Aufbaus
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Brigitte Riebe schafft es immer wieder aufs Neue mich mit ihren Romanen zu überraschen und begeistern. Mit „Jahre des Aufbaus“ legt sie den ersten Teil ihrer 50er-Jahre-Trilogie vor.
Das Cover ist für ...

Brigitte Riebe schafft es immer wieder aufs Neue mich mit ihren Romanen zu überraschen und begeistern. Mit „Jahre des Aufbaus“ legt sie den ersten Teil ihrer 50er-Jahre-Trilogie vor.
Das Cover ist für eine Familiensaga etwas ungewohnt gestaltet, es sticht aber sehr gut aus dem Einheitsbrei der gängien Cover von Familiensagas hervor. Schaut man sich die Entwürfe des zweiten und dritten Teils an, so muss man von einer gelungenen Gestaltung der gesamten Reihe sprechen.
Es geht in diesem Roman mehr als um eine Familie mit ihren Geheimnissen, es geht um den geschichtlichen Kontext, es geht um die Träume und Sorgen einer Nation und es geht um Mode.
Die drei Schwestern der Familie stehen im Mittelpunkt, sie sind sehr unterschiedlich und dennoch schweißen sie die Erfahrungen zusammen. Der Roman wird aus dem Blickwinkelt von Ulrike, genannt Rike, der ältesten Schwester erzählt. Die Männer in diesem Roman bleiben zunächst noch etwas schwach. Aber im Laufe des Romans gewinnen sie immer mehr an Facetten, sodass sie zu würdigen Gegenspielern der weiblichen Figuren werden und wir von einem ausgeglichenen Verhältnis sprechen können, wobei der Titel nicht verschweigt, dass die Frauen im Mittelpunkt stehen.
Es ist die Zeit, wo der zweite Weltkrieg endet und man mit dem Wiederaufbau beginnt. Es ist die Zeit der Trümmerfrauen, der Lebensmittelkarten, des Schwarzmarktes und die Zeit der Neuorientierung. All dies verpackt die Autorin in ihrem Roman und lässt die Geschichte vor der eindrucksvollen Kulisse des zerstörten Berlins entstehen. Der Roman wird chronologisch mit einigen Zeitsprüngen erzählt. Vor jedem Kapitel findet sich eine Zeit- und Ortsangabe. Zu jeder Zeit ist der Roman aber nachvollziehbar und die geschichtlichen Hintergründe hervorragend recherchiert und eingebunden. Der Roman lässt sich sehr gut lesen, besonders die Dialoge im Dialekt haben mir immer wieder gefallen sowie die italienischen Einschübe.
Ein berührender Familienroman, der besonders die Herzen der weiblichen Leserschaft höher schlagen lassen wird, wobei aber auch durchaus Männer ihre Freude mit dem Roman haben werden. Eine glasklare Lese- und Kaufempfehlung, nicht nur für die Fans von Brigitte Riebe.