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Veröffentlicht am 30.04.2017

Die Liebe der Mutter

Sturmherz
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Das Cover ist zwar etwas klischeehaft, dennoch gefällt es mir recht gut. So gaukelt das Buch nicht vor, etwas zu sein, was es nicht ist und als Leser kann man dieses Buch sofort gut einschätzen. Auch der ...

Das Cover ist zwar etwas klischeehaft, dennoch gefällt es mir recht gut. So gaukelt das Buch nicht vor, etwas zu sein, was es nicht ist und als Leser kann man dieses Buch sofort gut einschätzen. Auch der Klappentext gibt eine gute Zusammenfassung und spricht den Leser sofort an, der bewährte Anreißer macht neugierig und animiert direkt zum „reinlesen“.
Die Themen dieses Romans sind die Liebe zwischen zwei Menschen, die Beziehung zwischen Mutter und Tochter, aber auch zwischen Vater und Sohn, sowie die Hamburger Sturmflut, die für viele Menschen auf einen Schlag alles verändert hat, so auch für Conny und Rick.
Das Buch wird größtenteils auf zwei Zeitebenen erzählt, die durch Briefe und Erinnerungen eingeleitet werden. Die Protagonisten der „Vergangenheit“ sind genauso liebenswert wie die Protagonisten der „Gegenwart“. Als Figur hat mich vor allen Dingen Richard bzw. Rick fasziniert, ihm würde ich gerne mal begegnen. Aber auch Alexa ist als Hauptprotagonistin sicherlich eine Figur mit der sich besonders die weibliche Leserschaft identifizieren kann.
Conny/Cornelia als Buchhändlerin mit eigenem Geschäft, in dem sich auch ihre Tochter Alexa immer wieder aufhält, macht es buchaffinen Menschen leicht sich in diesem Roman wohl zu fühlen.
Als Leser muss man die Ich-Erzähler-Perspektive von Alexa sicherlich mögen, so war sie aber zumindest mir sehr nah und ich konnte mich besonders gut in sie hineinversetzen und ihre Gedanken und Gefühle nachvollziehen.
Der Schreibstil ist, wie wir es von Corina Bomann kennen, sehr mitreißend und man möchte am liebsten einfach immer weiter lesen und merkt gar nicht, wie schnell die einzelnen Kapitel ins Land gehen. Die Fäden des Romans werden logisch und für den Leser zu jeder Zeit nachvollziehbar ineinandergeflochten und letztlich bleibt dem Leser nichts verborgen, er wird somit zu einem Teil der Geschichte.
Der Roman richtet sich zweifellos an die weibliche Leserschaft, denn die Themen Liebe, Romantik und die Beziehungen innerhalb der Familie stehen zweifellos im Vordergrund. Einen guten historischen Einblick über die Hamburger Sturmflut bietet der Roman natürlich auch, wobei auch hier das Schicksal der Menschen im Vordergrund steht.
Ein toller Roman der nicht nur die Liebe des Lebens thematisiert, sondern gleichzeitig auch die „Nebenthemen“ gut beleuchtet.
Ich bedanke mich bei NetGalley Deutschland und dem Ullstein Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.

Veröffentlicht am 26.04.2017

Das schwarze Gold

Der Kaffeedieb
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Das Cover ist eine absolute Wucht, es erinnert sofort an die alten niederländischen Meister und fängt das Flair der Zeit wunderbar ein. Der Klappentext bietet eine gute und knappe Zusammenfassung des Inhalts, ...

Das Cover ist eine absolute Wucht, es erinnert sofort an die alten niederländischen Meister und fängt das Flair der Zeit wunderbar ein. Der Klappentext bietet eine gute und knappe Zusammenfassung des Inhalts, sodass man als Leser Lust auf mehr bekommt. Chalon und sein Team von Dieben ist eine Truppe, die man sofort, jeder auf seine Art und Weise, ins Herz schließt. Jeder hat spezielle Fähigkeiten die für den heiklen Auftrag den sie ausführen sollen, von Nutzen sein werden.
Als Leser braucht man eine gewisse Portion Geduld und analytische Begabung, um bei der Fülle an handelnden Personen auf diesen 460 Seiten die Orientierung zu behalten. Die Verwicklungen von Adel und Handel, sowie deren agieren über die Landesgrenzen hinweg, entwickelt sich nicht nur zu einem spannenden historischen Roman, nein es wird ein Abenteuerroman daraus, sodass man das Buch innerhalb kürzester Zeit liest. Der Roman wird zeitlich stringent aus mehreren Perspektiven erzählt und durch die vielen erzählenden Personen nimmt der Roman immer mehr an Fahrt auf. Auch die Briefe, die Teile der Geschichte erzählen, tragen dazu bei, dass der Roman eine eigene Dynamik entwickelt. Insgesamt ist der Roman in sechs Teile unterteilt. Die Handlung ist komplex, aber logisch nachvollziehbar, sodass die Taten der Protagonisten stets verständlich sind. Das Spionagenetz, welches innerhalb dieses Romans thematisiert wird, ist außerordentlich beachtlich und es macht sehr viel Spaß als Leser den Spionen über die Schulter zu schauen.
Tom Hillenbrand verwendet eine Sprache die den Leser dazu auffordert aufmerksam zu sein, viele französische, lateinische Ausdrücke und Redewendungen fließen in seinen Roman ein. Auch das passende Fachvokabular hat sich der Autor für seinen Roman angeeignet, sodass das Glossar im Anhang unabdingbar ist. Aber auch die Karte, der Anhang sowie eine Auflistung aller „Dramatis Personae“ runden den positiven Eindruck von diesem Buch ab.
Diesen Roman kann ich nur allen empfehlen, die gerne anspruchsvollere historische Romane lesen. Als Leser sollte man allerdings bereit sein, sich auf die wirtschaftlichen und adeligen Verstrickungen einzulassen.
Ein historischer Roman, der zugleich ein Wirtschaftskrimi ist und von seinen Leser volle Aufmerksamkeit fordert. Eine klare Leseempfehlung!
Ich bedanke mich beim Verlag Kiepenheuer & Witsch für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.

Veröffentlicht am 23.04.2017

Paris, Mode und die Nazis

Das Geheimnis der Hutmacherin
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Leider konnte mich der Roman von Natalie Meg Evans nicht überzeugen, schon das Cover wirkt sehr unruhig und der Blick des Betrachters schweift unruhig umher. Für mich ist im Nachhinein das Cover so extravagant ...

Leider konnte mich der Roman von Natalie Meg Evans nicht überzeugen, schon das Cover wirkt sehr unruhig und der Blick des Betrachters schweift unruhig umher. Für mich ist im Nachhinein das Cover so extravagant wie das Buch selber und somit passt es schon irgendwie zusammen.
Der Klappentext bietet eine kurze und knappe Zusammenfassung, reißt aber letztlich nur die eigentliche Geschichte an. Was mich an dem Buch interessierte war die Zeit, der historische Rahmen der Geschichte. Der Einmarsch der Deutschen Truppen in Paris und Frankreich nehmen automatisch einen Raum in der Geschichte ein.
Ich konnte leider zu keiner Zeit eine Beziehung zu Cora während des Romans aufbauen, sie blieb mir fern, ich hatte das Gefühl sie nicht als Figur greifen zu können. Aber auch die anderen Figuren konnten mich leider nicht überzeugen, viele blieben für mich oberflächlich und unnahbar. Ich muss nicht zwingend eine positive Bindung zu einer Romanfigur aufbauen, ich kann sie auch von Herzen ablehnen bzw. hassen, aber ein Protagonist muss Gefühle in mir auslösen und dies passierte leider bei diesem Roman nicht.
Der Roman ist insgesamt in sechs Teile gegliedert und wird größtenteils chronologisch erzählt, lediglich Rückblenden knüpfen an die Vergangenheit an. Zeit- und Ortsangaben am Anfang der Kapitel dienen der Orientierung, was gerade bei Zeitsprüngen bzw. Zeitraffungen hilfreich ist.
Der Schwerpunkt dieses Romans liegt definitiv auf der modischen Komponente. Es geht nicht nur um die verschiedenen Damenhüte, sondern auch um die Herstellung, Gestaltung und ein modisches Gesamtkonzept, welches für jede Frau individuell angefertigt werden sollte. Eine gewisse Affinität zur Mode und Hüten sollte bei den Lesern somit vorhanden sein.
Mir persönlich ist der historische Kontext ein klein wenig zu kurz gekommen, zwar wurde er immer wieder mal thematisiert, aber eine gewisse Stringenz habe ich vermisst. Der Schreibstil der Autorin hat mir leider auch nicht sehr zugesagt, ja er ist lesbar, aber ich habe oft die Lebendigkeit in den Dialogen vermisst, noch habe ich die ausschweifenden Beschreibungen gerne gelesen, sondern eher nur „quer“, weil ich wollte, dass die Autorin weitererzählt.
Leider kann ich für diesen Roman nur eine eingeschränkte Leseempfehlung aussprechen, da er mich nicht überzeugen konnte, weder von seinem historischen Kontext, noch in der Zeichnung der Figuren.

Veröffentlicht am 09.04.2017

Von Sachsen und Slawen

Das Haupt der Welt
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Rebecca Gablé ist für mich eine Autorin, die mir immer wieder neu zeigt, warum ich „Historische Romane“ so liebe. Sie schaffte es von der ersten Zeile an uns Leser in vergangene Zeit zu entführen und lässt ...

Rebecca Gablé ist für mich eine Autorin, die mir immer wieder neu zeigt, warum ich „Historische Romane“ so liebe. Sie schaffte es von der ersten Zeile an uns Leser in vergangene Zeit zu entführen und lässt uns Teil haben am Leben ihrer Figuren.
Das Cover ist wie ich es mag klassisch, stilvoll, schlicht und sehr ausdrucksvoll. Die Farbgebung gefällt mir besonders gut. Der Klappentext bietet eine sehr kurze und knappe Zusammenfassung des Romans, dennoch machen diese wenigen Worte neugierig und umreißen den Plot sehr gut.
Der Roman hat den Aufstieg Ottos I zum Thema, sein Weg vom Prinzen bis hin zu den ersten Jahren seiner Regentschaft. „Die fremde Königin“ Teil 2 dieser Reihe erscheint am 27. April 2017.
Im Mittelpunkt neben Otto steht vor allen Dingen Tugomir, der slawische Fürstensohn, den Otto sowohl als Geisel, wie auch als Freund betrachtet. Die Leben der beiden werden durch die politischen Machtkämpfe für immer miteinander verwoben sein. Aber auch Tugomirs Schwester Dragomira und Ottos Frau Editha sind sehr beeindruckende Persönlichkeiten, die sich trotz ihrer Rolle als Frau eine Stimme in dieser Zeit verschaffen. Was mich an diesen Personen besonders begeistert hat ist die Entwicklung, die diese Figuren im Laufe des Romans erleben. Aber auch viele Nebenfiguren zeichnet die Autorin mit einer ungeheureren Liebe zur Detailverliebtheit. Alle Figuren wirken echt, lebensnah und überzeugend in ihrem Handeln und Sprechen. Die Vermischung von fiktiven und historischen Persönlichkeiten schafft die Autorin exzellent, sodass man während des Lesens keine Unterschiede merkt.
Der Roman wird chronologisch erzählt, zu Beginn geben die Orts- und Zeitangaben dem Leser einen guten Orientierungspunkt. Die vielen verschiedenen Erzählperspektiven tragen zur sehr lebendigen Erzählweise bei, hinzu kommt dass auch die Eigenheiten der verschiedenen Völker in den Perspektiven sehr gut herausgearbeitet wurden.
Der Schreibstil ist wie von Rebecca Gablé gewohnt, sehr süffig und angenehm zu lesen. Die Seiten fliegen nur so dahin und man merkt gar nicht, wann man eine Seite umblättert. Erzählende Passagen wechseln sich mit Dialogen ab, sodass keine Langeweile auftaucht.
Ein Personenregister, eine Karte und die historischen Anmerkungen runden diesen Roman ab.
Diesen Roman kann ich jedem Leser nur an Herz legen, für mich ist Rebecca Gablé die „Königin des historischen Romans“ in Deutschland. Keine schafft es so wie sie, den Leser über 800 Seiten so zu fesseln und in vergangene Zeiten zu entführen. Nach Waringham ist dies nur ihre Hommage an die Deutsche Geschichte!
Absolute Lese- und Kaufempfehlung für alle!

Veröffentlicht am 02.04.2017

Ein magischer Ort

Das Erbe von Carreg Cottage
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Constanze Wilken hat wieder ein Buch geschrieben, welches mich restlos begeistert hat. Ein absolutes Highlight!
Das Cover ist einfach schon der Hit, es ist stimmungsvoll, idyllisch und mystisch zugleich. ...

Constanze Wilken hat wieder ein Buch geschrieben, welches mich restlos begeistert hat. Ein absolutes Highlight!
Das Cover ist einfach schon der Hit, es ist stimmungsvoll, idyllisch und mystisch zugleich. Es lässt erahnen, dass den Leser eine ganz besondere Geschichte erwartet. Der Klappentext gibt eine kurze Zusammenfassung des Erzählstranges der Gegenwart, leider wird der zweite Erzählstrang, welche im Jahr 614 spielt, nicht erwähnt. Diese Geschichte von Merea ist aber nicht weniger bewegend als die Geschichte von Lilian. Merea ist eine außergewöhnliche Frau, sie ist die Tochter eines Druiden und eine begabte Heilerin, die trotz schwerer Schicksalsschläge das Wohl des Menschen nicht aus den Augen verliert.
Aber auch Lilians Geschichte ist ein Abenteuer. Das unerwartete Erbe bringt so manche unnötige Überraschung mit und auch die Liebe macht es Lilian nicht leicht. Die Spannung des Romans zieht sich aus den beiden Storys innerhalb dieses Romans. Der Leser fragt sich immer wieder was diese beiden Frauen verbindet? Durch die Verflechtung der beiden Erzählebenen bekommt der Roman eine ganz eigene Dynamik und man möchte das Buch am Liebsten nicht mehr aus der Hand legen.
Der Schreibstil von Constanze Wilken entwickelt regelrecht eine Sogwirkung, der ich mich nicht entziehen konnte. Eine gute Abwechslung zwischen erfrischenden Dialogen und erzählenden Passagen tragen zu einem flotten Lesetempo bei. Der Roman wird zeitlich stringent erzählt und die Begebenheiten in der Vergangenheit werden aufgrund einer ausführlichen Recherche authentisch und überzeugend geschildert.
Zur besseren Orientierung befindet sich zu Beginn ein ausführliches Personenregister, leider befindet sich keine Landkarte in dem Roman, aber dies ist auch der einzige Kritikpunkt von mir.
Ein absolut wundervoller Roman mit historisch, mystischen Elementen der einfach nur Freude beim Lesen bereitet. Ich habe ihn innerhalb kürzester Zeit gelesen und bin restlos begeistert. Die primäre Zielgruppe sind sicherlich Frauen, da mit Merea und Lilian zwei beeindruckende Frauenfiguren im Mittelpunkt stehen, aber auch Männer können sich sicherlich für diesen Roman begeistern, wenn eine Affinität zum „alten“ mystischen Wales vorliegt und man gerne etwas über die Christianisierung der Insel lesen möchte.
Von mir gibt es für diesen Roman eine ganz klare Lese- und Kaufempfehlung und ich freue mich jetzt schon auf die Fortsetzung an der Constanze Wilken zurzeit schreibt, denn dieser Roman ist für mich Pflichtprogramm!