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Veröffentlicht am 15.09.2016

Ein unerwartetes Erbe

Fünf am Meer
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„Fünf am Meer“ ist der erste Roman, den ich von Emma Sternberg gelesen habe. Ich muss gestehen, dass ich die Autorin bisher nicht kannte. Aufmerksam geworden bin ich auf dieses Buch durch das meiner Meinung ...

„Fünf am Meer“ ist der erste Roman, den ich von Emma Sternberg gelesen habe. Ich muss gestehen, dass ich die Autorin bisher nicht kannte. Aufmerksam geworden bin ich auf dieses Buch durch das meiner Meinung nach wunderschöne Cover und das ich auf der Suche war nach einem leichten Sommerbuch für Zwischendurch. Das Titelbild spiegelt für mich das ideale Cover einer Urlaubslektüre wieder, da möchte man am liebsten gleich an den Strand fahren.
Was soll ich sagen, ich wurde nicht enttäuscht, denn das Buch hat gehalten was es versprochen hat. Eine schöne Sommergeschichte mit ein klein wenig Kitsch und großen Gefühlen, dazu ein Haus direkt am Meer mit Zugang zum Strand.
Linn hat eigentlich in zweifacher Weise Glück: okay, sie erwischt ihren Freund mit ihrer Freundin in flagranti (natürlich ziemlich doof), aber dadurch erkennt sie das wahre Gesicht der beiden. Als dann auch noch ein Nachlassdetektiv vor ihrer Tür steht, der ihr eröffnet, dass sie ein Haus von ihrer Tante zweiten Grades geerbt hat, ist dies der Startpunkt in ein neues Kapitel ihres Lebens. Ein Haus in den Hamptons, dem Naherholungsgebiet der New Yorker, mit Zugang zum Strand, was will man mehr. Doch was Linn noch nicht weiß ist, dass in dem Haus fünf rüstige Rentner wohnen, die Freunde ihrer Tante Dotty.
Linn freundet sich mit dieser ungewöhnlichen WG an und erlebt eine schöne Zeit, doch es gibt einen Interessenten der das Haus kaufen will und der Nachlassdetektiv verlangt auch sein Geld, außerdem ist da auch noch der Journalist, der auf der Suche nach einem wertwollen Gemälde ist. Soll Linn das Haus verkaufen und die fünf Rentner auf die Straße setzen?

Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und angenehm zu lesen, die Spannungsbögen sind gut konzipiert und einen „Durchhänger“ gibt es nicht. Zum Schluss kommt es quasi zu einer kleinen Schnitzeljagd, die ich sehr gerne gelesen habe. Die Figuren sind gut gezeichnet, besonders Linn und Patty habe ich sofort in mein Herz geschlossen, sie waren mir einfach sympathisch. Linn ist zwar in manchen Situationen etwas kopflos und naiv, aber doch sehr liebenswert. Aber auch Ornella und die anderen Bewohner strahlen eine Liebenswürdigkeit aus, die man einfach mögen muss.
Die Auflösung des Rätsels habe ich gut nachvollziehen können und erscheint mir in Anbetracht der Umstände als logisch und konsequent.
Das Buch ist sicherlich für die weibliche Leserschaar geschrieben worden, männliche Leser werden sicherlich nicht so ihren Spaß daran haben. Das Buch eignet sich gut als Lektüre für einen lauen Sommerabend auf dem Balkon, der Terrasse oder ganz stilecht am Strand. Wer hier keine große anspruchsvolle Literatur erwartet, der wird diesen Unterhaltungsroman sicherlich gerne lesen.
Ich danke der Verlagsgruppe Random-House und dem Heyne Verlag für die Bereitstellung des Leseexemplars.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Die Reise der Giraffen

Die Sonne von Sannar
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Über das Buch:
Im Jahr 1825 machen sich ägyptische Jäger auf, im Auftrag des Vizekönigs Muhammad Ali Pascha zwei Giraffenkinder einzufangen. Diese sollen als Geschenk an den französischen und englischen ...

Über das Buch:
Im Jahr 1825 machen sich ägyptische Jäger auf, im Auftrag des Vizekönigs Muhammad Ali Pascha zwei Giraffenkinder einzufangen. Diese sollen als Geschenk an den französischen und englischen Königshof verschickt werden. Zwei junge Sklavinnen, die Schwestern Najah und Zahina, begleiten die Tiere auf ihrer abenteuerlichen Reise. Doch in dem fernen Europa verläuft ihr Schicksal ganz anders als erhofft, und ihre zarten Träume vom Glück scheinen sich keineswegs zu erfüllen ... (Quelle: www.luebbe.de" target="_blank">www.luebbe.de)

Über die Autorin:
Judith Knigge ist der bürgerliche Name von Linda Belago. Während sie mit ihren Lesern als Linda Belago ins exotische Surinam reist, legt sie als Judith Knigge einen historischen Schmöker mit besonderem Flair vor: eine Geschichte mit einem wahren Kern, die von der Reise zweier Giraffen aus Afrika quer durch Europa erzählt und vor allem das Schicksal der Menschen beleuchtet, welche die Tiere begleiten. (Quelle: www.luebbe.de" target="_blank">www.luebbe.de)

Meine Meinung:
„Die Sonne von Sannar“ ist meiner Meinung nach ein ganz besonders Buch, es hat einen wahren historischen Kern und erzählt eine ganz außergewöhnliche Geschichte, die Geschichte zweier Giraffen die ihren Weg als Geschenk nach Europa antreten.
Das Cover stimmt uns schon mal auf Afrika ein und spiegelt meiner Meinung nach sehr gut wieder, um was es eigentlich geht.
Die Giraffen sind der Dreh und Angelpunkt dieser Story, die Menschen werden teilweise zu Nebenfiguren, denn es geht immer nur um die Giraffen. Dies soll nicht negativ gemeint sein, aber ich denke wir alle können uns vorstellen, dass eine Giraffe nicht so einfach zu transportieren ist und erst recht nicht vor Beginn des 19. Jahrhunderts.
Die Menschen, die die Giraffen begleiten werden somit zu einer verschworenen Gemeinschaft, die alles tut um ihren Schützlingen optimale Bedingungen zu liefern. Aber auch das Zwischenmenschliche bleibt nicht aus. Eine zarte und tiefe Liebe bahnt sich an, die nicht sein darf und kann. Im Laufe des Romans geht es auch zunehmender um die Menschen, dennoch bleiben die Giraffen ein wichtiger Bestandteil.
Alles läuft auf das eine Ziel hin, die Giraffen gut nach Paris bzw. London zu bringen, wobei der Transport nach Paris im Vordergrund steht. Doch mit der bloßen Ankunft belässt es die Autorin nicht, die Giraffen sollen sich natürlich einleben und die Menschen, die sie bisher begleitet haben, rücken nun sukzessive in den Vordergrund.
Der Schreibstil der Autorin ist angenehm zu lesen, wobei hier erzählende Passagen deutlich überwiegen. Die Autorin zeichnet zu jeder Sekunde des Romans ein sehr genaues Bild der Umgebung ihrer Protagonisten. Wer auf spritzige Dialoge aus ist, wird enttäuscht werden. Dennoch fand ich es immer interessant und war neugierig, wie es denn nun weitergehen möge.
Das Buch kann ich allen Lesern ans Herz legen, die mal gerne einen historischen Roman vor afrikanischer Kulisse lesen mögen und bisher immer einen Bogen um die Love-&-Landscape-Romane gemacht haben. Denn diesen Roman können auch durchaus Männer lesen, denn wie gesagt, der Hauptteil der Handlung nimmt nicht die Liebesgeschichte ein.
Fazit: Ein gelungener historischer Roman vor exotischer Kulisse, für die Leser und Leserinnen, die mal etwas abseits des Mainstreams lesen wollen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Köln, Therme und Mord

Rheines Gold
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Meine Meinung:
Ich mag die Bücher von Andrea Schacht sehr, ob Begine Almut, Myntha oder auch die Romane wie die „Kreuzblume“, ich habe sie alle verschlungen. Dieser Roman war quasi Pflichtlektüre, doch ...

Meine Meinung:
Ich mag die Bücher von Andrea Schacht sehr, ob Begine Almut, Myntha oder auch die Romane wie die „Kreuzblume“, ich habe sie alle verschlungen. Dieser Roman war quasi Pflichtlektüre, doch leider muss ich sagen, dass er für mich nicht an die vorangegangenen Romane heranreicht.
Dabei hatte der Roman eigentlich alles, was ich an den Büchern von Andrea Schacht so liebe, eine nicht allzu tägliche Geschichte (100 n. Chr. ist nun wirklich mal ein anderes Setting), Köln (die Stadt die ich so mag), eine großartige Frau (alle Romanfiguren von Andrea Schacht bekommen ein unverwechselbares Profil) und eine spannende Story (Gold im Vater Rhein und dazu ein Toter der in der Therme angeschwemmt wird, das riecht förmlich nach Mord). Und trotz all dem der Funke ist bei mir irgendwie nicht übergesprungen. Was könnten Gründe dafür sein? Zum einem vermute ich, dass mir die Zeit irgendwie nicht gelegen hat, es sind doch andere politische Strukturen. Ich brauchte hier eine ganze Weile um die Zusammenhänge zu erfassen und mich in der Gesellschaft zu Recht zu finden. Zum anderen muss ich sagen, dass für mich die Spannung nicht so da war, wie in den anderen Romanen, ich hatte aus irgendwelchen Gründen nicht so das Gefühl unbedingt wissen zu wollen, was genau dahinter steckt. Wer der Bösewicht in diesem Roman ist, war für mich ziemlich schnell klar, vielleicht hat mir dies auch die Spannung geraubt. Ehrlich gesagt weiß ich nicht, woran es gelegen hat, dass mir der Übertäter quasi so ins Auge sprang.
Das Cover passt meiner Meinung nach sehr gut in die Zeit, es ist dem Leser sofort klar, dass dieser Roman nicht im Mittelalter spielt. Der Schreibstil der Autorin ist wie gewohnt wunderbar, doch leider kann er das Manko der fehlenden Spannung für mich nicht aufwiegen.
Ein historischer Roman, der sich für mich im Mittelfeld platziert, man kann ihn lesen, aber man muss es nicht. Meiner Meinung nach gibt es wesentlich bessere Bücher von Andrea Schacht, nichts destotrotz bleibt sie eine meiner Lieblingsautorinnen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Lebe dein Leben!

Sommer in St. Ives
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„Wege entstehen, indem man sich traut, sie zu gehen.“ (Zitat aus: „Sommer in St. Ives“) Diesen wunderschönen Satz auf der letzten Seite dieses Buches, wollte ich euch nicht vorenthalten, denn er drückt ...

„Wege entstehen, indem man sich traut, sie zu gehen.“ (Zitat aus: „Sommer in St. Ives“) Diesen wunderschönen Satz auf der letzten Seite dieses Buches, wollte ich euch nicht vorenthalten, denn er drückt für mich sehr gut die Botschaft aus, den die Autorin uns mit auf den Weg geben möchte.
Auch wenn dieser Roman, in erster Linie ein wunderschöner Sommerroman ist, der einfach Spaß macht, so wird doch eine Botschaft transportiert. Die Botschaft, dass man an sich selber glauben soll und das jeder seinen Weg gehen sollte und nicht den Weg den uns andere aufdrängen, die Konventionen oder Umstände von uns abverlangen. Wir alle haben ein Recht darauf, dass wir daran arbeiten dürfen unsere Träume zu erfüllen.
Angesprochen hatte mich dieses Buch, durch das sehr schöne Cover, dass für mich Lebensfreude und Sommerfeeling versprüht. Dazu diese sehr angenehmen Farben, überhaupt nicht knallig oder überladen, sehr einladend. Der Plot ist schnell erzählt, die Großmutter lädt ihre ganze Familie mehrere Wochen nach St. Ives ein und eröffnet ihnen dort, dass sie nur ein Jahr nach dem Tod ihres Mannes wieder heiraten möchte. Die Familie ist entsetzt; Meinungsverschiedenheiten, Offenbarungen, Beichten folgen, das Leben der gesamten Familie wird auf den Kopf gestellt.
Auch hier haben wir verschiedene Zeitebenen, denn es wird erzählt, wieso die Großmutter dazu kommt „so überstürzt“ zu heiraten, denn die Liebe zu ihrem Bräutigam ist „älter“ als die Liebe zu ihrem verstorbenen Mann.
Dadurch das die Oma ihre „Lebensbeichte“ ablegt, kommen alle Mitglieder der Familie zum Nachdenken und sprechen das aus, was ihnen schon lange auf der Seele brennt, sie aber nicht wussten, wie sie es den Anderen beibringen sollten.
Der Roman steuert stringent auf die Hochzeit zu, kleinere Vorkommnisse erhöhen zwischendurch immer wieder die Spannung. Die Protagonisten sind gut gezeichnet, besonders Lola, Lynda und Luca mischen mit ihren „Zickerreien“ und Wortwitz die Story auf. Es macht einfach Spaß diesen Roman zu lesen, mache Szenen sind lustig, andere ein wenig peinlich und andere zeigen einfach nur mal wieder den Wahnsinn in einer Familie, in der es nicht immer harmonisch zugeht.
Fazit: Dieser Roman ist in erster Linie ein lebhafter und humorvoller Familienroman, der von einer passend dosierten Liebesgeschichte begleitet wird.
Eine Leseempfehlung gibt es für alle, die gerne Familiengeschichten lesen und dazu Spaß beim Lesen haben wollen. Denn dieser Roman zaubert das eine oder andere Lächeln auf das Gesicht. Dazu der tolle Wortwitz und Humor, das tolle Setting und die gefühlvolle Liebesgeschichte, sowie die bewegende Botschaft und der Sommerurlaub im Kopf ist nahezu perfekt.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Wer ist mein Vater?

Das Mohnblütenjahr
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Es gibt Bücher, die ziehen mich von der ersten Seiten an in ihren Bann, Corina Bomann ist dies mit „Das Mohnblütenjahr“ gelungen. Ich weiß nicht wieso, aber ich war irgendwie direkt drin in der Geschichte. ...

Es gibt Bücher, die ziehen mich von der ersten Seiten an in ihren Bann, Corina Bomann ist dies mit „Das Mohnblütenjahr“ gelungen. Ich weiß nicht wieso, aber ich war irgendwie direkt drin in der Geschichte. Nicole, die Protagonisten, war mir direkt sympathisch und ich habe mit ihr und ihrem ungeborenen Kind gebangt und gehofft.
Genau dies ist eine unglaubliche Stärke von Corina Bomann, dass sie es schafft ihren Figuren so unglaublich viel Persönlichkeit zu geben, dass man sich mit den Figuren identifizieren kann. Die Autorin erfindet keine Figuren, die nicht lebensnahm wären, es sind Menschen wie du und ich und genau das macht ihre Bücher glaube ich so erfolgreich.
Eine weitere Stärke ist zweifellos der Schreibstil, flüssig wie eh und je zu lesen, eine gefühlvolle Achterbahn, ohne jemals ins kitschige Jargon auszuweichen. Dazu die, meiner Meinung nach, richtige Mischung aus Dialogen und erzählenden Passagen. Wer regelmäßig meine Rezensionen verfolgt, der weiß, dass ich Bücher auf zwei Zeitebenen liebe. „Das Mohnblütenjahr“ hat natürlich auch wieder zwei Zeitebenen, die einer Schnitzeljagd in der Gegenwart gleichen. Immer wieder werden Nicole von ihrer Mutter Bilder und Informationen zugespielt, die Nicole erzählen, was ihre Mutter damals als junge Austauschlehrerin in Frankreich erlebt hat. Eine wundervolle Zeitreise, die Vergangenheit und Gegenwart kunstvoll verbindet.
Die beiden Zeitebenen sind gut ineinander verwoben und laufen stetig auf den Höhepunkt zu. Es wird zu keiner Zeit langweilig und man möchte auf beiden Zeitebenen immer wissen wie es weitergeht, sodass man das Buch am liebsten gar nicht aus der Hand legen möchte. Ich habe das Buch in drei Tagen verschlungen, wenn ich nicht so viel „um die Ohren“ gehabt hätte, hätte ich es sehr wahrscheinlich in einer noch kürzeren Zeit geschafft.
Das Cover passt meiner Meinung nach sehr gut zu dem Roman, nicht kitschig und dennoch ein klein wenig romantisch, denn auch in diesem Roman ist klar: „Nur die Liebe zählt“.
Mein Fazit lautet: Bitte unbedingt lesen! Genau das richtige Buch für den Urlaub auf Balkonien, in den Bergen, an der See oder einfach nur für so zwischendurch. Sicherlich ist das Buch für Frauen geschrieben worden und sie sind auch meiner Meinung nach die primäre Zielgruppe. Aber dann wisst ihre Männer ja, was ihr euren Frauen schenken könnt, gell?
Ein ganz wundervolles Buch, was von mir absolute Punktzahl bekommt und dem ich ganz viele Leserinnen wünsche. Ich freue mich jetzt schon auf den neuen Roman von Corina Bonmann, der ist nach diesem Buch zur endgültigen Pflichtlektüre geworden.