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Veröffentlicht am 15.09.2016

Familie und Karriere?

Rosenblütenträume
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Bei diesem Buch sprach mich sofort das schöne und meiner Meinung nach geschmackvolle Cover an. Es ist vielleicht ein bisschen kitschig, aber die Farben und besonders die Radierung haben es mir angetan. ...

Bei diesem Buch sprach mich sofort das schöne und meiner Meinung nach geschmackvolle Cover an. Es ist vielleicht ein bisschen kitschig, aber die Farben und besonders die Radierung haben es mir angetan. Als ich dann den Klappentext las, wusste ich, dass ich dieses Buch lesen wollte. Ich habe es die gesamte Zeit gerne gelesen und habe den Plot als sehr interessant wahrgenommen. Zugegebener Maßen habe ich ein Faible fürs Organisieren und habe auch ein gutes wirtschaftliches Verständnis, denn gerade am Anfang geht es doch sehr um Unternehmensstrukturen und betriebswirtschaftliche Abläufe.
Wer sich für diese Themen nicht so interessiert, wird eine Durststrecke durchmachen, bevor es auch um die „menschliche“ Seite der Personen geht. Es agieren für so einen Roman recht viele Figuren, dennoch haben sie alle Anteil an der Story und tragen ihren Teil dazu bei, dass das Buch rund wirkt.
Es dreht sich viel um den Re-Launch der Marke Farrell, um Marketingkampagnen und Finanzierungskonzepte. Ich persönlich fand diesen Einblick sehr interessant und habe nicht gedacht, dass es so aufwendig ist.
Der Machtkampf zwischen Bianca, der neuen Managerin und Athina Farrell ist sehr gut und überzeugend geschildert. Aber am meisten hat mich beeindruck, wie Penny Vincenzi den Spagat zwischen Familie und erfolgreichem Job von Bianca, der Protagonisten, aufzeichnet.
Den Schreibstil der Autorin habe ich als angenehm empfunden, auch wenn einige Szenewechsel doch sehr plötzlich kamen und fast genauso schnell wieder verschwanden. So kann es sein, dass fünf Zeilen über eine Nebenfigur eingestreut werden, bevor das Setting erneut wechselt.
Insgesamt ist der Roman logisch und stringent aufgebaut, alles läuft auf das große Ziel der Erneuerung der Marke Farrell hin.
Der Roman ist für alle Leser, die sich gerne etwas intensiver mit dem Plot auseinandersetzen und auch vor betriebswirtschaftlichen Themen und Kosmetik nicht zurück scheuen.

Fazit: Wer mit den Themen (BWL und Make-up) etwas anfangen kann, sollte Bianca auf jeden Fall begleiten, wer sich nur für das Thema „berufstätige Mütter“ interessiert, sollte lieber zu einem anderen Buch greifen. Leider nur eine eingeschränkte Leseempfehlung von mir.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Der Weg zu dir selbst

Der Sommer der Sternschnuppen
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Was ich an Romanen wie diesem liebe ist, dass sie scheinbar leichte Lektüre sind und dann doch mit einer Lebensweisheit daher kommen, die zum Nachdenken anregt. So wurde ich am Anfang mit Grace überhaupt ...

Was ich an Romanen wie diesem liebe ist, dass sie scheinbar leichte Lektüre sind und dann doch mit einer Lebensweisheit daher kommen, die zum Nachdenken anregt. So wurde ich am Anfang mit Grace überhaupt nicht warm, sie war mir zu aufgedreht, zu sprunghaft und sie ließ sich zu leicht zur Marionette der Anderen machen. Doch dann geschah für mich der Wendepunkt, es musste etwas in ihrer Vergangenheit passiert sein, dass sie tief geprägt hatte und mich nun vollkommen in das Buch hineinzog. In diesem Fall geht es um Grace Schwester, die bei einem Autounfall ums Leben gekommen ist, als die beiden noch Teenager waren.
Mary Simses beschreibt mit Grace einen Typ Frau, der um jeden Preis allen gefallen will und es allen recht machen will, sich aber eigentlich selber nichts traut. Eine Frau, die versucht mitzuhalten, obwohl es eigentlich nicht nötig wäre und es dennoch tut, nur um dazu zu gehören. Warum kauft Frau sonst ein sündhaft teures Kleid (welches man sich eigentlich nicht leisten kann), nur weil eine ehemalige Klassenkameradin ein ähnliches Kleid gekauft hat (und sie zur selben Party geht), es dazu eigentlich viel zu eng ist? Man muss schon sehr wenig Selbstvertrauen haben, wenn man sein Handeln nur nach anderen Menschen ausrichtet, es selber aber eigentlich nicht verantworten kann.
Genauso eine Frau ist Grace, der Tod ihrer Schwester hat sie schwer geprägt, sie gibt sich eine Mitschuld an ihrem Tod. Zudem meint sie, dass ihre Eltern in ihr immer ihre Schwester sehen und nicht sie selbst, was ebenfalls nicht zur Steigerung ihres Selbstwertgefühls beiträgt.
Die Zeichnung der Figuren ist insgesamt eher durchwachsen, manche Figuren sind mir einfach etwas fremd geblieben, besonders die Hollywood-Schauspieler hätte ich in diesem Roman nicht gebraucht, er hätte auch so von der Story genug Potential gehabt.
Der Schreibstil ist locker, leicht und lässt sich gut lesen, wer einen sprachlich anspruchsvolleren Roman sucht, wird hier leider enttäuscht werden. Auch die Spannung ist meiner Meinung nach nicht durchweg gegeben, es gab Passagen, die mich leider überhaupt nicht fesseln konnten, aber über die ich großzügig hinweg sehe, weil mir der Roman im Großen und Ganzen gut gefallen hat. Allerdings erschließen sich mir Titel und Cover (welche zueinander passen) in Bezug auf den Roman nicht. Sicherlich erstreckt sich die Zeitspanne über einen Sommer, aber bei den Sternschnuppen bin ich ein klein wenig ratlos (oder ist vielleicht hier das Feuerwerk gemeint grübel).
Insgesamt ein solider Frauenroman, den ich für ein unterhaltsames Wochenende durchaus empfehlen kann.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Eine Reise ins Unbekannte

Die Schmetterlingsinsel
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Meine Meinung:
Für mich gibt es Bücher, die mich direkt vom ersten (oder auch zweiten) Augenblick in ihren Bann ziehen. Weil ich ein Buch für eine Bekannte gesucht habe, ist mir dieses wieder in die Hände ...

Meine Meinung:
Für mich gibt es Bücher, die mich direkt vom ersten (oder auch zweiten) Augenblick in ihren Bann ziehen. Weil ich ein Buch für eine Bekannte gesucht habe, ist mir dieses wieder in die Hände gefallen und ich wusste sofort, dass ist jetzt mein Buch. Alleine schon das Cover ist so geheimnisumwoben und romantisch, dass ich mich gerne von Corina Bomann entführen lassen wollte.
Geschichten die auf zwei Zeitebenen spielen sind mittlerweile meine heimliche Leidenschaft, ich finde es spannend auf „Schnitzeljagd“ mit den Protagonisten zu gehen und eine neue unbekannte Welt zu erkunden.
Hier kam direkt noch hinzu, dass mir Diana, die Hauptfigur, sofort sympathisch war. Sie ist eine mutige starke Frau, die ihr Leben selbst bestimmt und sich nicht anderen Menschen ausliefert. Als ihr Mann sie dann hintergeht, zieht sie die Konsequenzen und bleibt ihren Werten und Vorstellungen treu. Aber auch Grace und Victoria sind Figuren mit denen man sich identifizieren kann, zwei junge Frauen die eine komplett neue Welt entdecken, die so fern und exotisch ist, wie man es sich nur vorstellen kann.
Natürlich kommt auch die Liebe auf beiden Zeitebenen nicht zu kurz, dabei wirkt es zu keinster Zeit kitschig oder überladen. Die romantischen Elemente sind wohl dosiert und lösen in dem Leser ein Wohlgefühl aus.
Der Schreibstil von Corina Bomann ist angenehm zu lesen, erzählende bzw. beschreibende Passagen wechseln sich mit vielen, oft spritzigen Dialogen ab. Besonders einfühlsam und authentisch habe ich die Tagebuchpassagen bzw. Briefpassagen empfunden. Vor meinem geistigen Auge wurde eine Szene lebendig, in die ich am liebsten direkt eingetaucht wäre.
Als Leser will man natürlich wissen warum Grace und Vitoria sich entzweit haben, was innerhalb der Familie vorgefallen ist und was der Auslöser für all das war. Diana möchte man am liebsten unterstützen und ihr helfen das Geheimnis der Familie zu lüften.
Der Aufbau des Romans ist gut gewählt. Langweilig wird es eigentlich nicht und die verschiedenen Erzählperspektiven machen es interessant und abwechslungsreich. Die Lösung des Rätsels war für mich nachvollziehbar und stringent von der Autorin zu Ende erzählt. Auf eine falsche Fährte wird hier niemand so recht gelockt, dies würde vielleicht die Spannung mehr erhöhen, aber auch so ist der Roman in einem „Rutsch“ gelesen.
Ich empfehle diesen Roman allen Lesern die gerne Familiensagas auf zwei Zeitebenen lesen. Auch gerne solchen Lesern, die sich an dieses Genre herantrauen wollen, denn dieser Roman greift z.B. nicht auf all zu viel Hintergrundwissen, wie z.B. historische Ereignisse zurück und wenn, werden sie erklärt, so das ein Nachschlagen in den gängigen Lexika oder Enzyklopädien nicht nötig ist.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Runde 3

Erbe und Schicksal
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Dieser Serie bin ich einfach verfallen, selten hat eine Reihe einen solchen Suchtfaktor für mich gehabt, wie die Clifton-Saga.
Das Cover hat einen hohen Identifizierungswert zu den vorangegangenen beiden ...

Dieser Serie bin ich einfach verfallen, selten hat eine Reihe einen solchen Suchtfaktor für mich gehabt, wie die Clifton-Saga.
Das Cover hat einen hohen Identifizierungswert zu den vorangegangenen beiden Bänden. Der Wiedererkennungseffekt ist dementsprechend sehr hoch und man kann in der Buchhandlung oder den diversen Online-Portalen quasi gar nicht daran vorbei.
Auch die Geschichte bietet wieder alles was das Leserherz in den ersten beiden Bänden so gemocht hat: Liebe, Intrigen, Machtspiele, Schicksal und Spannung bis zur letzten Seite.
Harry und Giles „kämpfen“ um das Erbe, wird Harry mit Emma zusammenbleiben können oder muss er sich der Entscheidung dem Haus der Lords beugen. Die Story beginnt dramatisch und die Spannung zieht sich wie ein roter Faden durch dieses Buch. Als Leser hat man kaum Zeit zum Atem holen, denn eine Intrige jagt das Nächste und das Schicksal ist auch nicht immer gnädig.
Was mir wieder gut gefallen hat, ist das die Geschichte weiterhin aus verschiedenen Perspektiven erzählt wird. Für mich macht es das Ganze interessanter, die Gedanken der einzelnen Figuren erleben zu können und in ihr Seelenleben blicken zu dürfen. Schön finde ich auch, dass nun zum ersten Mal die jüngere Generation erzählt, Sebastian, der Sohn von Harry und Emma, bekommt hier einen großen Anteil und das finde ich gut. Man merkt regelrecht wie Archer versucht noch die Waage zu halten zwischen der „alten“ und „neuen“ Generation, aber ich denke dem Verlauf der Reihe tut es gut, Sebastian und auch Jessica (seine kleine Schwester) in die Starpositionen zu bringen.
Besonders mitgefiebert habe ich in diesem Roman mit Emma, sie tritt aus dem Schatten ihres Mannes (Harry), der als Schriftsteller Karriere macht, als auch aus dem Schatten ihres Bruders, der sich sehr in der Politik engagiert. Sie verwirklicht ihren Traum und ergreift die Gelegenheit beim Schopf und macht erstmals etwas was ihre Karriere voran bringt.
Zwar weiß ich nicht so recht wie ich mir die Zeit bis September vertreiben soll, aber irgendwie wird es wohl gehen müssen, obwohl der Cliffhanger am Ende wieder ganz böse ist. Ich will nicht zu viel verraten, aber ich hoffe natürlich, dass es auch diesmal wieder gut ausgeht.
Ich kann diesen Band wieder nur allen Fans der Clifton-Saga empfehlen. Allen die neugierig geworden sind sei gesagt, bitte fangt bei Teil 1 an, sonst macht das Ganze keinen Spaß und ich glaube auch, dass man diese Bücher nicht einzeln leben sollte (vieles wird man einfach nicht verstehen oder nicht in seiner Tiefe erfassen, wenn man das Vorwissen der ersten beiden Bände nicht hat).

Veröffentlicht am 15.09.2016

Es wird nichts so sein, wie es einmal war

Und sie werden nicht vergessen sein
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„Und sie werden nicht vergessen sein“ erzählt die Geschichte von Arman und Amarna aus „Die Stadt der schweigenden Berge“ weiter. Dieses Buch ist aber auch eigenständig gut zu lesen. Mir hat dieser „zweite“ ...

„Und sie werden nicht vergessen sein“ erzählt die Geschichte von Arman und Amarna aus „Die Stadt der schweigenden Berge“ weiter. Dieses Buch ist aber auch eigenständig gut zu lesen. Mir hat dieser „zweite“ Teil besser gefallen, als „Die Stadt der schweigenden Berge“, was vor allen Dingen an der zu Beginn zweiten Erzählebene „Berlin“ und seinen Berliner Figuren liegt.
Der Berliner Teil erzählt die Geschichte von Eva, Paul und Wilma, wobei ich ganz besonders Paul und Wilma ins Herz geschlossen habe. Eva ist Künstlerin wie Arman, doch leidet sie unter dem Nazi-Regime und ihre Kunst wird als entartet verurteilt. Zudem ist Eva Jüdin und muss um ihr Leben fürchten, sie durchlebt eine ganz schreckliche Zeit und sie wird von ihrer Tochter Chaja getrennt, die von nun an bei Wilma lebt. Eva ist mir im Laufe der Geschichte immer unsympathischer geworden, ihr Handeln und Denken ist für mich nicht in allen Teilen nachvollziehbar, dennoch hat mich ihr Schicksal sehr mitgenommen. Sie steht symbolisch für eine ganze Generation, die während der NS-Zeit nicht nur ihr Leben, sondern auch ihre Träume und Hoffnungen begraben muss.
Evas Weg kreuzt während des 2. Weltkrieges den von Arman und Amarna, die in London ein gänzlich anders Leben leben. Arman ist ein gefeierter Künstler und Amarna eine gefragte Archäologin. Doch bei den beiden trügt der Schein, die Kommunikation zwischen Ihnen klappt leider so gar nicht mehr. Sie haben sich nicht mehr viel zu sagen, sie lügen einander an, sie verschweigen einander viel und dennoch spürt man die Liebe zwischen den Beiden, die sie verbindet. Der unerfüllte Kinderwunsch trägt zur Verschlimmerung der Lage bei, sodass Amarna sich entschließt ein deutschen Kind, ihres alten Freundes Paul aus Berlin aufzunehmen, die kleine Chaja.
Carmen Loboto hat ein Buch geschrieben welches unter die Haut geht, es ist kein Buch was man einfach so „runter lesen“ kann, ich musste es oft zur Seite legen, um über die eine oder andere Szene nachzudenken. Denn vieles wird nur angedeutet, die Zusammenhänge muss der Leser selber herstellen, um die gesamte Situation begreifen zu können. Ein tiefgreifendes Buch, welches das Schicksal einer ganzen Generation beschreibt, denn nichts war wieder so wie vor dem 2. Weltkrieg. Keiner bekam sein „altes“ Leben zurück, niemand konnte da weitermachen, wo er vor dem Krieg bzw. NS-Regime war.
Der Schreibstil von Carmen Lobato ist sehr angenehm zu lesen, die über 700 Seiten vergehen dann doch wie im Fluge. Die Personen werden wunderbar charakterisiert, sodass man am liebsten mit Wilma einen Kaffee trinken gehen möchte. Die Sprache der Autorin besticht einfach, sie findet in jeder Situation die richten Worte.
Ich empfehle das Buch allen, die gerne auch mal Bücher lesen, die zum Nachdenken anregen und nicht nur einen reinen Unterhaltungsroman lesen möchten.