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Veröffentlicht am 01.05.2022

Gamache muss alles geben

Das verlassene Haus
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Auch wenn ich nun bereits den dritten Teil dieser sehr interessanten Krimi-Reihe aus Kanada verschlungen habe, langweilig wird mir bei dieser Krimireihe nie. Erneut bin ich gerade kriminaltechnisch sehr ...

Auch wenn ich nun bereits den dritten Teil dieser sehr interessanten Krimi-Reihe aus Kanada verschlungen habe, langweilig wird mir bei dieser Krimireihe nie. Erneut bin ich gerade kriminaltechnisch sehr gut unterhalten worden. Außerdem hat mich die Entwicklung bestimmter Personen sehr überrascht. Das Cover ist bunt gedruckt, wie es für diese Reihe bereits typisch ist. Erkennbar ist ein einsames Haus inmitten eines dichten Waldes. Rechts von dem Wald ist ein See zu erkennen. Im oberen Teil des Covers sind die typischen roten Ahornblätter, das Symbol Kanadas abgebildet. Der Klappentext ist sehr ausführlich und bereitet den Leser auf die wesentlichen Ereignisse vor, ohne zu viele Details bereits offen zu legen. In der wesentlichen Handlung geht es um einen mysteriösen Todesfall in einem leerstehenden Haus. Dabei haben einige berühmte Personen des Dorfes Three Pines an einer sogenannten Séance (spirituelle Sitzung mit dem erklärten Ziel einer Kontaktaufnahme von Verstorbenen) teilgenommen. Aufgrund einer angeblichen bösartigen Erfahrung erschrickt die kürzlich in das Dorf gezogene Madeleine Favreau dermaßen, dass sie stirbt. Der zum Tatort hinzugerufene Inspector Gamache und sein Team gehen diesem mysteriösen Todesfall nach und stoßen dabei sehr schnell auf Unregelmäßigkeiten. Handelt es sich um Mord oder ist der Täter im Jenseits zu suchen? Gamache überzeugt wie in den vorherigen Fällen durch seine ruhige sehr besonnenen Art. Dabei wird sein doch sehr sympathischer Charakter in diesem Fall einer schweren Prüfung unterzogen. Gegen ihn werden Anschuldigungen von oberster Leitungsebene erhoben. Auch die Presse bekommt von diesen Ermittlungen sehr schnell Informationen und beginnt ein Katz- und Maus Spiel mit Gamache. Kann Gamache überhaupt noch jemandem trauen? Charakteristisch für diese Krimireihe sind die zahlreichen Nebendarsteller. Da ist zum einen sein Assistent Jean Guy Beauvoir, welcher seinem Chef nur ungern von der Seite weicht, Gamaches enger Freund Beauvoir, ein höherer Beamter bei der Kriminalpolizei, sowie die Polizisten Isabelle Lacoste, Polizeiagent Lemieux sowie Polizistin Isabelle Nicholls. Des Weiteren tauchen wieder Peter und Clara, die ominöse Dichterin Ruth Zardo, sowie die Gasthofbetreiber Oliver und Gabri auf. Die weiteren Nebendarsteller werden im Laufe des Buches vorgestellt und geben der Geschichte eine dramatische Wendung. Die Frage, die sich stellt: Wer ist der Mörder? Oder die Mörderin? Eine bekannte Person oder doch eine noch unbekannte? Mir hat dabei gerade Isabelle Nicholls gut gefallen. In den ersten beiden Bänden war sie für mich die Intrigantin, welche Gamache Probleme bereiten möchte. Ich bin von ihrer Vielseitigkeit und ihrem eigentlichen Charakter dabei sehr überrascht gewesen.

Der Aufbau der Geschichte ist sehr stringent und es sind keine Zeitsprünge vorhanden. Die Spannung der Geschichte ist durch den ganzen Roman stetig hoch und bekommt gegen Ende Wendungen, mit denen der Leser so nicht rechnen konnte. Dies hat mir sehr gut gefallen und ich konnte das Buch vor Spannung kaum weglegen. Der Schreibstil der Autorin ist bildhaft, lebendig, dialogorientiert, pointiert und an einigen Passagen humorvoll. Die Übersetzung ins deutsche ist sehr gut gelungen.

Als Zielgruppe des Romans kommen sowohl Männer als auch Frauen aller Altersgruppen in Betracht. Das Fazit ist sehr positiv. Trotz Spannung schafft es die Autorin eine „Gemütliche Atmosphäre“ mit ihrem fiktiven Ort Three Pines zu schaffen. Ein Ort an dem man als Leser als zu gern leben würde, um festzustellen, dass man gerne wieder wegziehen möchte wenn man es näher kennengelernt hat. Aber genau die auf der einen Seite sympathischen Personen mit ihren kulinarischen und teilweisen sehr süffisanten Vorlieben gepaart mit einem intriganten manchmal fast erdrückenden Gemeinschaftssinn machen diesen Ort zu etwas besonderem. Eine klare Leseempfehlung für alle Krimifans mit Suchtfaktor!

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Veröffentlicht am 01.05.2022

Magisch und träumerisch

Der Nachtzirkus
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Magisch und märchenhaft, wie ein Zirkus aus Tausend und einer Nacht hat dieser Roman seine Wirkung auf mich entfacht. Auch wenn vieles sehr fantastisch klingt und nicht unbedingt immer der „Realität“ entspricht ...

Magisch und märchenhaft, wie ein Zirkus aus Tausend und einer Nacht hat dieser Roman seine Wirkung auf mich entfacht. Auch wenn vieles sehr fantastisch klingt und nicht unbedingt immer der „Realität“ entspricht habe ich mich auf den „Zauber“ eingelassen. Ich habe jede einzelne Seite dieses Fantasyromans genossen. Das Cover ist in schwarz-weiß gehalten. Erkennbar sind einzelne Artisten bzw. ein Mann mit Zylinder, welche auf den Kreisrunden Titel des Romans blicken. Der Klappentext ist sehr oberflächlich gehalten, was gerade in diesem Fall für zusätzliche Spannung sorgt. In der Geschichte, welche chronologisch über einen Zeitraum von 30 Jahren zuträglich ist, geht es um zwei besondere Menschen, welche unumgänglich durch das Schicksal miteinander verbunden sind. Celia ist die Tochter des berühmten Zauberers Prospero, welche in New York auf eine besondere Wette welcher ihr Vater mit Alexander, einem berühmten Magier in London ausgehandelt wird vorbereitet wird. Kurze Zeit später wird der Vollwaise Marco von Alexander „aufgenommen“ und zu einem Magier ausgebildet. Beide jungen Menschen durchleben eine harte Prüfung und haben keine Zeit sich zu entwickeln. Dabei haben beide Magier nur ein Ziel. Das Duell ihrer beiden Prüflinge. Marco und Celia werden Zeuge und Teil eines Systems der Magie. Ein Zirkus welcher immer um Mitternacht stets seine Vorstellungen in Städten überall auf der Welt gibt. Wird es Marco und Celia gelingen gegen die höheren Mächte anzukämpfen oder werden sie am Ende alles verlieren? Die beiden Hauptprotagonisten bestechen durch ihre sehr verschiedenartigen Charaktere. Marco ist stets seinem Herrn zu Diensten und versucht gleichzeitig immer mehr von den Machenschaften der „Wette“ zu hinterfragen. Celia ist dagegen rebellischer. Sie stellt sich gegen ihren Vater und versucht verzweifelt, das Duell gegen Marco zu verhindern. Ich konnte beiden Charakteren einiges abgewinnen und habe beide im Laufe der Geschichte sehr „lieb“ gewonnen.

Als bedeutsame Nebendarsteller sind neben Prospero und Alexander der junge Mann Bailey, die Zwillinge Widget und Poppet, der Geschäftsmann Chandresh, sowie der deutsche Uhrmacher Herr Thiessen zu nennen. Gerade Bailey und Thiessen haben mir dabei am besten gefallen. Sie sind beide „die größten Fans“ des Nachtzirkus und tragen durch ihr wirken entscheidend zum Handlungsgeschehen bei. Gerade Thiessen ist mir sehr verbunden während des Lesens gewesen. Die Spannung der Geschichte wird langsam und sukzessive aufgebaut und findet erst gegen Ende ihren Höhepunkt. Das Ende der Story war sehr interessant und auch nicht ganz vorhersehbar für mich gewesen.

Der Aufbau der Geschichte ist stringent und wird durch wenige Zeitsprünge, welche aber chronologisch von 1873 bis zum Ende der Story im Jahr 1903 erfolgen, erzählt. Der Schreibstil der Autorin ist flüssig, leicht verspielt und sehr gut lesbar. Die Übersetzung ins Deutsche ist sehr gut gelungen und sorgt für einen kurzweiligen Lesefluss. Als Zielgruppe des Romans kommen Anhänger von Fantasy-Romanen, aber auch Leser, welche einfach an einer „magischen Geschichte“ interessiert sind in Frage.

Das Fazit ist sehr positiv. Magisch und etwas verspielt kommt dieser „Zirkus der Träume daher“. Daher möchte ich dieses mit einem Zitat aus dem Roman beenden. Auf Seite 524 des Romans heißt es daher: „Während du dich vom Cirque des Réves entfernst und dem hereinbrechenden Tag entgegenschreitest, ist dir, als hättest du dich in der Enge des Zirkus wacher gefühlt. Die bist am Ende nicht mehr ganz sicher, auf welcher Seite des Zauns der Traum ist.“ Dieser Satz fasst das Gefühl in diesem Roman sehr gut zusammen. Vielen Dank an die Autorin und den Verlag für die schönen Lesestunden.

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Veröffentlicht am 01.05.2022

Spannend bis zum Schluss

Mörderfinder – Die Macht des Täters
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Ein Thriller spannend und facettenreich mit einem unerwarteten Ende. Ich habe den zweiten Fall von Fallanalytiker Max Bischoff sehr genossen. Das Cover zeigt sich in komplett schwarzer Farbe und der Buchtitel ...

Ein Thriller spannend und facettenreich mit einem unerwarteten Ende. Ich habe den zweiten Fall von Fallanalytiker Max Bischoff sehr genossen. Das Cover zeigt sich in komplett schwarzer Farbe und der Buchtitel ist in Roter Farbe quer darauf gezeichnet. Der Klappentext gibt in groben Worten den wesentlichen Handlungsrahmen der Geschichte wieder, ohne die wesentlichen Details des Inhaltes vorwegzunehmen. In der wesentlichen Erzählung geht es erneut um den ehemaligen Fallanalytiker Max Bischoff, welcher nach seinem Ausscheiden aus dem Polizeidienst nun an einer Hochschule als Dozent angestellt ist. Aufgrund eines brutalen Mordfalls wird er von einer ehemaligen Kollegin kontaktiert. Sie bittet ihn den Mord, welcher durch ihren Neffen angeblich begangen wurde, nachzugehen. Max lässt sich nicht lange bitten und merkt sehr schnell das etwas nicht stimmt. Nach kurzer Zeit wird er in eine Sache hineingezogen, welche seinen Alltag verändern wird. Wird er es schaffen die Tat aufzuklären? Bleibt es bei der einen Tat? Nach kurzer Zeit ist allen Beteiligten nur eines klar nichts ist mehr sicher!

Der Hauptprotagonist Max Bischoff ist wie im ersten Fall eine starke Persönlichkeit, mit einer meist ruhigen ausgeglichenen Art und mit einem ausgeprägten Gerechtigkeitssinn. Trotz dieser Eigenschaften schafft er es immer wieder in Konfrontationen mit Personen innerhalb, sowie außerhalb der Polizei hineinzugeraten. Als wesentliche Nebendarsteller der Geschichte sind Max Bischoffs Ex-Kollege Horst Böhmer, die Studenten Niklas und Jens, die Polizistin Katharina Baumann, sowie die Einsatzleiterin Keskin zu nennen. Gerade Keskin hat mir dabei sehr gut gefallen. Sie wirkt auf der einen Seite sehr frustriert, aufgrund ihrer Vergangenheit und schafft es aber immer wieder mit positiven, sowie negativen Nadelstichen in der Kommunikation zu überraschen. Sie war weder sympathisch noch unsympathisch was ich ungemein interessant fand.

Der Aufbau der Geschichte ist sehr stringent, wobei bereits bei den Anfangsseiten die Spannung zum Greifen nahe ist. Das Schöne an den bisherigen zwei Max Bischoff-Reihen ist, dass der Leser sehr schnell mit der Handlung konfrontiert wird, ohne wesentliche Details für den Rahmen der Erzählung vernachlässigt werden. Die Handlung ist in der heutigen Zeit angesiedelt und es sind keine Zeitsprünge erkennbar. Der Schreibstil des Autors ist flüssig, direkt, dramatisch, spannend und sehr gut lesbar. Als Zielgruppe des Thrillers kommen sowohl Männer als auch Frauen im Erwachsenenalter in Frage. Wieder einmal besticht das Talent des Autors „menschliche Abgründe“ in ein ganz besonderes Leseverhältnis umzumünzen. Gerade das Thema was der Autor anspricht ist ein Problem, was theoretisch jeden „eigentlich normal gearteten Menschen“ passieren könnte.

Mein Fazit ist sehr positiv. Arno Strobel hat es erneut geschafft einen spannenden und sehr abwechslungsreichen Thriller zu schreiben. Gerade das Ende der Geschichte wird die Leser vor eine Überraschung stellen.

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Veröffentlicht am 24.04.2022

Herzens-Buch - Unbedingt lesen!

Für immer und noch ein bisschen länger
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Ein Buch, welches so sehr zu Herzen geht, dass Fman es ganz bestimmt nicht so schnell vergisst. Dieses Buch hat ein wundervolles Cover, man spürt die Vertrautheit und Liebe des Paares. Die Farben sind ...

Ein Buch, welches so sehr zu Herzen geht, dass Fman es ganz bestimmt nicht so schnell vergisst. Dieses Buch hat ein wundervolles Cover, man spürt die Vertrautheit und Liebe des Paares. Die Farben sind gedeckt gehalten, die Akzente in Lila geben dem Buch zusätzlich einen romantischen Touch.
Der Klappentext umreißt sehr gut, worum es in dem Roman geht, allerdings würde ich weniger sagen, dass Anna beschließt, die anderen ins Leben zurückzuholen, ich denke es ist eher ein Prozess der von tragenden Ereignissen begleitet wird.
In dem Roman geht es um Anna Trost, eine Pianistin, welche ihre Wohnung durch den Eigenbedarfsanspruch ihres Vermieters verliert. Für Anna bricht eine Welt zusammen, fühlt sie sich doch in ihrer Wohnung ihrem verstorbenen Verlobten besonders nahe. Doch sie muss raus und sich eine neue Wohnung suchen, in München gar nicht so einfach.
Schließlich muss sie sich eingestehen, dass es in der Kürze der Zeit nahezu unmöglich ist eine neue bezahlbare Altbau-Wohnung zu finden. So landet sie in der Wohngemeinsacht von Gunilla Wohlgemuth und ihrem Sohn, sowie zwei weiteren Untermietern.
Anna Trost ist eine junge Frau, die jeglichen Lebensmut verloren hat, sie findet einfach nicht in das Leben nach dem Tod ihres Verlobten zurück. Doch als sie Gunilla, KG, Rose und Michel kennenlernt, merkt sie, dass es da auch noch etwas außerhalb ihrer „Blase“ gibt. Es ist ein schmerzlicher Prozess, der emotional und sehr tränenreich ist. Legen Sie die Taschentücher am besten nicht zu weit weg, beim Lesen.
Jede Geschichte ist einmalig und geht zu Herzen, nach und nach öffnen alle Bewohner dieser besonderen WG ihre Herzen. Sie leben nicht länger nebeneinanderher, sondern bilden eine Familie und sind füreinander da. Jahrelange Last weicht der Befreiung endlich mit jemanden über das Reden zu können, was einen so lange gequält hat. Es geht um die großen elementaren Themen des menschlichen Lebens: um die Liebe zu den Menschen, die einem am meisten am Herzen liegen, zu den Eltern, Geschwistern und Kindern. Es geht um Trauer, um Reue, um Neuanfang und um das Überwinden von Ängsten
Meine Lieblingsfigur war Anders Fröhlich, der blinde Nachbar, mit dem Anna sich auf dem Balkon durch eine Trennwand hindurch unterhält und von dem Schulpsychologen von dem sie den einen anderen Denkanstoß für ihr eigenes Leben bekommt, aber auch eine andere Sichtweise auf ihre Mitbewohner bekommt.
Der Schreibstil der Autorin ist sehr berührend und feinfühlig, sie findet in den schwierigsten und emotionalsten Situationen die passenden Worte und rührt so ihre Leser zu Tränen. Die Geschichte wird größtenteils stringent erzählt, es finden sich aber auch einige Rückblenden, die von vergangenen Ereignissen erzählen. Die Rückblenden werden durch eine entsprechende Jahreszahl zu Beginn des Abschnitts deutlich angekündigt.
Ein Roman für alle, die gerne Romane lesen die ein wenig tiefgründiger sind und sich gerne mit den elementaren Themen unseres Lebens auseinandersetzen wollen.
„Für immer und noch ein bisschen länger“ wird sicherlich nicht der letzte Roman von Barbara Leciejewski für mich bleiben. Ich habe definitiv eine neue Lieblingsautorin. Selten habe ich ein Buch gelesen, dass mich so berührt hat und aus dem ich so viel mitgenommen habe.
Ich bedanke mich sehr bei Vorablesen und dem Ullstein Verlag für die Bereitstellung des Rezensions- und Leseexemplars.

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Veröffentlicht am 08.04.2022

Herzens-Buch - Unbedingt lesen!

Das Goldblütenhaus - Der Ruf einer neuen Zeit
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Mich hat dieses Buch verzaubert, ich bin immer noch ganz beseelt von dieser schönen Geschichte. Das Cover ist sehr stimmungsvoll gestaltet, die Farben Gold / Gelb überwiegen, ebenso die Farbe Blau. Im ...

Mich hat dieses Buch verzaubert, ich bin immer noch ganz beseelt von dieser schönen Geschichte. Das Cover ist sehr stimmungsvoll gestaltet, die Farben Gold / Gelb überwiegen, ebenso die Farbe Blau. Im Hintergrund erkennen wir eine stattliche Villa, im Vordergrund steht eine Frau mitten in einem gold-gelben Blumenfeld. Der Klappentext umreißt gut, worum es geht. Doch wie so oft geht es noch um viel mehr als um das Kosmetikunternehmen. Die Themen Liebe, Familie, Vertrauen, Seitensprung, Geheimnisse und Lügen, um nur ein paar zu nennen, spielen ebenfalls eine große Rolle.
Im Mittelpunkt des Romans stehen die Zwillinge Leonie und Ella, gemeinsam nach dem Tod des Bruders ist es an ihnen das Lebenswerk, ihrer Großeltern und ihrer Mutter weitzuführen. Ihre Mutter Annalena und ihre Großmutter Hedi lernen wir ebenfalls kennen, beide Frauen haben viele Opfer für das Kosmetikunternehmen gebracht. Ihnen soll die Firmenchronik gewidmet werden und die Rolle der Glanz Frauen hervorheben. Die Ghostwriterin Nicole Marquart nimmt sich dieser Aufgabe an und taucht ein in alte Erzählungen.
Der Roman ist in fünf Abschnitte gegliedert, grundsätzlich wird der Roman chronologisch erzählt. Es gibt allerdings einige Rückblenden in die Jahre 1947, 1953 und 1963 (Berlin bzw. München). Es ist schön dort etwas von den Anfängen des Unternehmens zu erfahren.
Der Schreibstil der Autorin ist sehr emotional und detailgenau. Die Szenen sind sehr plastisch beschrieben, sodass das Kopfkino direkt angeworfen wird. Insgesamt hat mich der Roman sehr berührt und mitgenommen, ich konnte mich sehr gut aufgrund der Beschreibungen mit den Personen identifizieren. So habe ich genau so wie sie, gehofft, gebangt, mich gefreut und mitgelitten.
Der Roman verwebt am Ende nicht alle Fäden, die er im Laufe der Geschichte aufgenommen hat. Am Ende bleibt ein kleiner Cliffhanger zurück, der die Vorfreude auf den zweiten von insgesamt drei Teilen sehr hochhält.
Ein Roman der durch seine intensive und liebevolle Art besticht. Ich hatte das große Glück in einer Leserunde gemeinsam mit der Autorin diesen Roman lesen zu dürfen, was ich als ungemein bereichernd empfunden habe.
Ein wunderbarer Roman für alle die gerne Familien-Sagas über mehrere Bände lesen und sich gerne Teil einer bis dato völlig fremden Familie werden. Ich freue mich schon sehr auf die weiteren Bände, bis August (dann erscheint Teil 2) ist es ja nicht mehr lang.
Ganz klar Leseempfehlung! Ich danke Gabriela Groß für die wunderbare Begleitung der Leserunde und der Lesejury für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.

10/10 P.

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