Besondere Geschichte, aber etwas overhyped
Am Ende sterben wir sowieso (Todesboten #2)Inhalt
Am 5. September ruft der Todesbote bei Mateo Torrez an. Dies wird sein letzter Tag auf der Erde sein. Der vorsichtige Mateo muss nun seinen ganzen Mut zusammennehmen, um diesen Tag besonders zu ...
Inhalt
Am 5. September ruft der Todesbote bei Mateo Torrez an. Dies wird sein letzter Tag auf der Erde sein. Der vorsichtige Mateo muss nun seinen ganzen Mut zusammennehmen, um diesen Tag besonders zu machen.
Über die App Last Friend macht er Bekanntschaft mit Rufus, der ebenfalls einen Anruf erhalten hat und einen letzten Freund braucht, mit dem er diesen Tag verbringen möchte.
In ihren letzten Stunden versuchen die beiden Jungen, die unterschiedlicher kaum sein könnten, ihre Ängste zu überwinden und ihre letzten Träume zu erfüllen. Denn Stunden sind alles, was ihnen bleibt.
Der erste Eindruck
Auf Social Media ist am Ende sterben wir sowieso absolut gehyped. Ich habe so viele positive Bewerbungen gelesen, dass ich gar nicht anders konnte, als neugierig zu werden.
Das Cover fand ich auch sofort ansprechend. Es ist nicht zu übertrieben, sondern eher schlicht gehalten. Etwas anderes hätte zu der Geschichte auch nicht gepasst. Das Detail mit dem Schatten der Jungen finde ich äusserst passend.
Von Adam Silvera habe ich bereits What if it’s us gelesen, das mir sehr gefallen hat. So wusste ich auch, dass ich seinen Schreibstil angenehm finde und er sich flüssig lesen lässt.
Allerdings muss ich sagen, dass es mehrere Momente gab, in denen mir die Übersetzung nicht so ganz zugesprochen hat. Natürlich ist es nicht immer einfach – besonders beim Slang – doch, als beispielsweise von einem «roten Tuch» die Rede war, brauchte ich eine ganze Weile, um zu verstehen, was damit gemeint war…
Dafür hat mich die Gliederung stärker überzeugt. Es gab nicht nur Kapitel von Rufus und Mateo – obwohl die natürlich in der Überzahl waren – sondern auch von vielen anderen Nebencharakteren, die die Handlung wunderbar abgerundet haben.
Handlung
Die Idee selbst finde ich sehr spannend. Sie lässt nicht nur die Handlung dieser schönen Geschichte zu, sondern regt einen auch selbst zum Nachdenken an. Zudem bringt sie genau die richtige Portion an Mysterium hinein. Dass wir nicht mit hundertprozentiger Sicherheit erfahren, woher die Todesboten ihre Informationen haben, hat mich etwas unruhig zurückgelassen. Genau dieses Detail hat dafür gesorgt, dass ich noch länger über die Geschichte nachdenken werde.
ACHTUNG SPOILER
Allerdings hat mich der Teil mit der Gang nicht so wirklich überzeugt. Es wurde versucht, diesen Handlungsstrang passend aufzuziehen, doch gelang es meiner Meinung nach nicht so ganz. Die Rolle von Peck fand ich gegen Ende eher verwirrend und dieser plötzliche Racheakt recht überzogen. Das hätte es für mich nicht gebraucht.
Und auch das Ende fand ich leider etwas schwächer. Dort gelang es der Geschichte nicht mehr ganz, mich zu packen, was wirklich schade war, denn das Potential wäre definitiv vorhanden gewesen.
ENDE SPOILER
Charaktere
Wie mir bereits bei meinem letzten Buch von Adam Silvera aufgefallen ist, sind seine Figuren schön ausgearbeitet. Man bekommt ein gutes Gefühl für sie und lernt sie innerhalb von kurzer Zeit kennen, sodass man mit ihnen fühlt.
Mateo selbst hat sich am stärksten entwickelt. Vom ängstlichen und schüchternen Jungen hat er sich immer mehr in jemanden verwandelt, der sich seinen Ängsten entgegenstellt, den man bewundert. Besonders berührt hat mich sein Glaube ins Gute. In einer solch düsteren Welt ist das etwas ganz Besonderes.
Auch an Rufus mochte ich vieles, unter anderem seinen trockenen Humor. Ihm machte es nichts aus, was Leute von ihm dachten. Mit der Welt hatte er dafür bereits abgeschlossen. Wenn Mateos gutmütige Art hell aufleuchtet, so ist Rufus’ Realismus der düstere Gegenpart dazu. Die Beiden haben sich wunderbar ergänzt und gegenseitig in ihren schlimmsten Augenblicken den Rücken gestärkt.
Auch Tagoe, Malcolm, Aimee und Lidia haben ihren Part zur Geschichte beigetragen, wobei mir besonders Malcolm und Lidia ans Herz gewachsen sind. Mateo und Rufus konnten sich unglaublich glücklich schätzen, solch wunderbare Freunde zu haben.
Viele andere haben nur eine kleine Rolle innegehabt, trotzdem haben mir diese Teile gut gefallen. Es war interessant zu sehen, wie das Leben ihnen mitgespielt hat und so manch einer von ihnen hat mir während dem Lesen ein wenig Hoffnung geschenkt.
Fazit
Berührende Charaktere mit einer besonderen Geschichte, die dennoch kleinere Schwächen aufweist. Bei dem extremen Hype habe ich mir etwas mehr erhofft.