Profilbild von Elohym78

Elohym78

Lesejury Profi
offline

Elohym78 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Elohym78 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.03.2024

wie wahr

Blaues Gold
0

Die Wissenschaftlerin Leonie Vargas und der Milliardär Ethan Holloway träumen den gleichen Traum: Uneingeschränkte Förderung und Nutzung von Süßwasser Aquiferen. Während die eine davon träumt, der Menschheit ...

Die Wissenschaftlerin Leonie Vargas und der Milliardär Ethan Holloway träumen den gleichen Traum: Uneingeschränkte Förderung und Nutzung von Süßwasser Aquiferen. Während die eine davon träumt, der Menschheit einen Dienst zu erweisen, will der andere reicher und reicher werden. Zwei kontroverse Träume der selben Sache; trotzdem geht endlich die erste Aqua City vor der Küste Deutschlands in Betrieb. Doch die Eröffnungsfeier läuft alles andere als gut. Terroristen besetzen die Plattform und stellen schier unerfüllbare Forderungen. Der Traum von sauberem Wasser für alle scheint ins Wanken zu geraten.

Das Cover zeigt eine sich brechende Welle. Die Gischt tobt ungebremst und zu gleich ist die See ruhig und spiegelglatt an den Stellen, bevor die Woge sie trifft. Ich mag das Bild, da es die ungeheure Kraft von Wasser zeigt. Urtümlich, gewaltig und doch bildet der Mensch sich ein, es zähmen und in geordnete Bahnen lenken zu können.

In Uwe Laubs neuem Roman geht es um den Zugriff auf Süßwasser, verpackt in einer actiongeladenen Handlung, die mich oft staunend und neugierig zurück ließ. Voller Interesse verfolgte ich die Erklärungen über riesige unterirdische Süßwasserseen und die voraussichtlichen Folgen der Entnahme. Aber eben auch die Möglichkeiten der Entnahme, um die Welt vor der Klimakrise zu retten. Gerne hätte ich mich noch weiter in dieses Thema eingelesen, aber der Autor beschränkte sich in diesem Fall lieber auf Action und nervenaufreibende Handlungsstränge.

Ich liebe die Thriller von Uwe Laub, da er es immer wieder gekonnt schafft, den Blick auf Missstände zu lenken. Nicht mahnend und mit erhobenem Zeigefinger, sondern warnend und mit der leisen und zugleich eindringlichen Bitte, etwas zu ändern. Den Wandel in Angriff zu nehmen, da es ansonsten üble Folgen haben könnte. Nicht nur für dich und mich, sondern für alle. Aber genau dieses Denken, dass es alle trifft, macht die Sache abwegig und man kann sie wegschieben; denn wer ist schon alle? Aber wenn es mich betrifft, dann habe ich plötzlich einen Bezug. Dieser Spagat ist dem Autor mal wieder meisterhaft gelungen, denn er schildert auch das Schicksal einzelner Personen, die mir wirklich nah gingen. Dabei verlor Uwe Laub das große Ganze nicht aus dem Blick.
Denn jedem dürfte mittlerweile aufgefallen sein, dass die Sommer heißer und trockener werden. Flüsse, Seen und Moore trocknen aus, während wir exakt da weiter machen, wo wir es nicht sollten. Klimaschutz ja bitte, aber doch keine Windräder vor meiner Haustür! Ich habe mir den Urlaub doch verdient, sollen andere auf ihre Flugreise verzichten! Ach, der eine tägliche Kaffee-To-Go-Becher, ich habe es doch eilig! Wohin dieses Ich-Denken führen kann, zeigt Uwe Laub gekonnt auf. Und ja, mir macht das Angst!
Gerne würde ich das Buch in die reine Fiktions-Leseecke packen, was durchaus möglich ist, da der Autor seinen Lesern den Spielraum lässt, mir gelingt das jedoch nicht. Vermutlich war ich deswegen etwas enttäuscht, dass er mit mehr Hintergrundinformationen geizte.
Trotzdem gefällt mir Buch und Handlung sehr! Ich liebe abgeschlossene Handlungsbereiche wie hier eine Aqua City Plattform. Grenzenlose Freiheit auf dem offenen Meer und doch scheinbar kein Entkommen vor einer Katastrophe. Nervenkitzel pur!

Dazu die oft heldenhaften Protagonisten, die alle hingebungsvoll kämpften. Egal ob Einzelkämpfer, oder in der Gruppe, jeder Charakter fand seinen Platz und griff wie ein Zahnrädchen ineinander. Ob ich mich an der Seite von Anne Hagen befand, die die Befreiung der Greifswald vor ihre eigene Gesundheit stellt oder bei Chris, der seinen Eltern helfen und die Alpakas seines Onkels vor dem Verdursten retten wollte. Oder gar dem Begründer der Aqua City, dem schrulligen Milliardär Ethan Holloway und seiner guten Seele Leonie Vargas. Uwe Laub nahm mich mit zu wunderbar ausgearbeiteten Personen, in die ich mich hineinversetzen und ihre Handlungen nachvollziehen konnte.

Mein Fazit
Mal wieder grandios und spannend! Kein reiner Fiktions-Roman sondern brannt aktuell!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 23.03.2024

erschreckend spannend

Das kleine Buch der großen Risiken
0

Um ehrlich zu sein, hat mich das Cover neugierig auf das Buch von Jakob Thomä gemacht. Nachtschwarzes Buch mit sonnengelben Buchstaben, dazu ein paar - vermutlich - nicht ganz ernst gemeinte Zeichnungen ...

Um ehrlich zu sein, hat mich das Cover neugierig auf das Buch von Jakob Thomä gemacht. Nachtschwarzes Buch mit sonnengelben Buchstaben, dazu ein paar - vermutlich - nicht ganz ernst gemeinte Zeichnungen eines ausbrechenden Vulkans und eines Alien in einer fliegenden Untertasse. Dazu der Titel, der von Atombomben bis hin zu Zombieapokalypse alles abdeckt. Und zack war meine Neugierde geweckt. Nachdem ich dann die Leseprobe geradezu verschlungen hatte, stand für mich fest: Das ist ein Buch, das ich haben muss!

Jakob Thomä schildert in dem kleinen Buch der großen Risiken, Gedanken und Befürchtungen, die jeder von uns bestimmt schon mal gewälzt hat. Wie sehr und wie intensiv, kommt wohl auf jeden selber und vor allem auf das Alter der betreffenden Person an; Und die Lebensumstände und persönlichen Vorlieben.
Aber genau das macht das Buch für mich zu etwas Besonderem. Während ich mir natürlich schon Gedanken um die Atombombe gemacht habe, habe ich Dinge wie DU noch nicht im Blick gehabt; andere Sachen, wie den Ausbruch eines Supervulkans oder die Zombieapokalypse eher aus Filmen oder Büchern und das ewige Leben eher dann, wenn ich mit dem Tod konfrontiert worden bin.
Jakob Thomäs Mischung in dem vorliegenden Buch ist teils gewagt, teils sehr aktuell, teil verblüffend und einiges hätte ich vermutlich lieber nicht erfahren. Aber sein unterhaltsamer und wissenschaftlich fundierter Schreibstil haben mich schnell gepackt und neugierig gemacht auf jedes einzelne Kapitel. Mal war ich fasziniert, mal angewidert, erstaunt und dann wieder ratlos, weil ich den wissenschaftlichen Ausführungen nicht folgen konnte. Aber genau das hat mich auch wieder gefesselt. Oft saß ich bis spät Abends vor dem Internet und habe Sachen nach gelesen, die ich nicht recht verstanden hatte oder glauben konnte / wollte.

Ein faszinierendes und zu gleich erschreckendes Buch! Mich hat es gepackt und zum Nachdenken angeregt!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
Veröffentlicht am 10.03.2024

magisches Abenteuer

Trial of the Sun Queen
0

Seit Kindesbeinen an, sind die Geschwister Lor, Willow und Tristan in Nostraza eingekerkert. Ungeschützt sind die Kinder den brutalen Machenschaften der Werter und Mithäftlingen ausgeliefert. Doch die ...

Seit Kindesbeinen an, sind die Geschwister Lor, Willow und Tristan in Nostraza eingekerkert. Ungeschützt sind die Kinder den brutalen Machenschaften der Werter und Mithäftlingen ausgeliefert. Doch die Qualen machen sie stark und unbeugsam.
Als Lor eines Nachts entführt wird und auf dem Hof des Sonnenkönigs Atlas landet, ist sie gewillt, alles, wirklich alles zu tun, um als Tribut den Kampf um die Krone zu gewinnen. Denn wird Lor Sonnenkönigin, kann sie nicht nur ihre Geschwister retten, sondern sich auch an dem Aurorakönig rächen.
Mutig nimmt Lor jede Herausforderung an, die sie als Tribut gestellt bekommt. Doch nicht nur die Prüfungen sind hart, auch ihre Konkurrentinnen wollen den Sieg und kämpfen mit eisernen Bandagen um die Krone. Und nur wenige kennen Lors geheime Identität...

Das Cover ist in einem überladenen Goldton gehalten. Rosen, Schmuck, Spiegel, Masken und Handschellen sind mit in den üppigen Pflanzen verwoben. Trotzdem wirkt es auf mich ansprechend und spannend, denn immer mehr Einzelheiten schälen sich während des Lesens aus dem Bild. Ich mag es, das Cover zu betrachten und den Inhalt des Buches Revue passieren zu lassen.

Anfangs war ich etwas skeptisch; Wieder ein Fantasy Buch über eine Heldin, die Prüfungen bestehen muss, um Herz und Anerkennung zu gewinnen. Nebenbei noch die Welt und ihre Angehörigen retten und dabei noch sympathisch rüberkommen. Brauche ich wirklich die Serie von Nisha J. Tuli?
Ja! Ein ganz klares Ja! Der Schreibstil hat etwas frisches, etwas unvorhersehbares und immer wieder überraschendes, das mich begeisterte und an die Handlung fesselte. Die Handlung, die glasklar vor mir lag, war längst nicht so klar und vorhersehbar, wie ich dachte! Schnell gelang es der Autorin, meine Bedenken über Bord zu werfen und mich an ihr Werk zu fesseln. Ich tauchte ab in die wunderbare und faszinierende Welt von Ouranos mit seinen unterschiedlichen Königreichen. Ich bestaunte atemlos die dunkle und zugleich schillernden Welt des Aurorakönigs und ließ mich blenden von der goldenen Helligkeit und Wärme des Sonnenkönigs.
Aber nicht nur die unterschiedlichen Reiche hat die Autorin anschaulich ausgearbeitet, auch die dazugehörenden Lebensweisen faszinierten mich. Im Mittelpunkt der Geschehnisse stehen hier hell und dunkel. Doch wo Licht ist, ist auch Schatten und umgekehrt. Während mich die Welt des Aurorakönigs mit all seiner schillernden Farbenpracht noch in Atem hielt, ich über schwarzen Marmorboden wandelte und das Lichterspiel am Himmel bestaunte, stahl sich in der Welt des Sonnenkönigs goldenes Licht und Wärme in mein Empfinden. Und doch kann man Gold nicht essen und Reichtum korrumpiert, während die Dunkelheit zum Zusammenhalten einlädt. Mir hat es gut gefallen, dass die Autorin sich nicht nur auf den Vordergrund beschränkte, sondern mich auch hinter die Kulissen blicken ließ.

Aber erst durch die wunderbaren Charaktere haucht Nisha J. Tuli ihrem Buch tiefergehendes Leben ein. Auf jeder Seite, in jeder Zeile wird deutlich, dass die Autorin Herzblut mit in ihre Protagonisten hat einfließen lassen. Besonders gut hat mir natürlich Lor gefallen. Eine Heldin im Hintergrund; eine junge Frau, die nicht für sich, sondern für das Wohl anderer kämpft. Selbst für Menschen, die sich zuvor mit Verachtung und Häme überschüttet haben, setzt sie ihr Lebens aufs Spiel. Natürlich selbstlos. Aber auch mit einer großen Prise Humor, Selbstironie und Achtung für das Leben. Eine Heldin, die ich bewundern kann, aber auch Platz für Kritik lässt. Eben ein Mensch mit Ecken und Kanten! Ich liebe sie und kann es kaum erwarten, den nächsten Band zu lesen!
An ihrer Seite diverse Menschen, die mich fesselten und faszinierten. Besonders angetan hat es mir Nadir, der Prinz von Aurora, den eine dunkle Aura umgibt und der vor lauter Geheimnisse gefesselt scheint. Ich überlege und meine Gedanken rasen der Handlung vor weg und doch ist der Prinz nicht zu greifen. Für mich scheint er der Anti-Held der Serie zu werden und ich bin gespannt, ob meine Gedanken in die richtige Richtung gehen.
Aber auch den Sonnenkönig fand ich faszinierend, ganz zu schweigen von ihrer härtesten Konkurentin, dem Tribut Apricia oder ihrem Wächter Gabriel. Egal wer, jede Figur, mag sie noch so klein sein, ist irgendwie schillernd und packend.

Mein Fazit
Ein Serienauftakt, der Lust auf mehr macht! Ich bin gespannt zu erfahren, wie es weitergeht und möchte Ouranos weiter erforschen. Ganz toll!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 03.03.2024

sehr spannend

Der Ausflug - Nur einer kehrt zurück
0

Die drei Freunde Anna, Henrik und Milena starten zu ihrer jährlichen Wanderung. Doch dieses Jahr ist nicht nur die Route anders, sonder es ist auch einer mehr von der Partie. Milena nimmt ihren neuen Freund ...

Die drei Freunde Anna, Henrik und Milena starten zu ihrer jährlichen Wanderung. Doch dieses Jahr ist nicht nur die Route anders, sonder es ist auch einer mehr von der Partie. Milena nimmt ihren neuen Freund Jakob mit, der sich direkt stark einbringt und die Planung der Gruppe über den Haufen wirft. Statt der der ursprünglichen Route geht es in den Nationalpark Sarek. Unberührte Natur, herrliche Landschaft, aber auch sehr gefährlich. Schnell gerät die Gruppe an ihre Grenzen und der Ausflug droht in einem Desaster zu enden.

Das Cover zeigt die unberührte Natur des Sarek. Unberührt, wild und ja, auch bedrohlich wirkt die Aussicht auf mich. Denn es ist nicht einfach ein See mit Wäldern und Bergen zu sehen, sondern die wirklich wilde Natur mit Steinen und abgestorbenen Bäumen. Dazu ein aufziehendes Gewitter. Anna steht am Ufer, ihre Körperhaltung ist entspannt, was einen starken Gegensatz zu dem heraufziehenden Unwetter ist.

Ich hätte mir gedacht, dass mich Ulf Kvensler so sehr in seinen Bann ziehen kann! Vor allem, weil das vermeidliche Ende des Buches schon im Titel verraten wird und ich dementsprechend auf fast jeder Seite eine Bestätigung der Aussage fand: Nur einer kehrt zurück. Der Autor lässt sein Buch mit der Vernehmung von Anna beginnen, die es mehr tot als lebendig aus dem Sarek geschafft hat. Blutend, mit gebrochenen Knochen, Würgemalen und ausgehungert wird Anna endlich gefunden und befindet sich im Krankenhaus. Ich finde den Einstieg sehr gewagt, da direkt klar ist, dass Anna eben die Eine sein wird. Doch wie es dazu kam, bleibt lange ein Rätsel.
Ulf Kvensler schafft es trotzdem oder gerade deswegen, eine enorme Spannung und Faszination auf mich auszuüben. Die Geschehnisse werden rückblickend berichtet und in den Rückblicken sind weitere Berichte zu einer noch weiter zurück liegenden Vergangenheit. Nach und nach erschließt sich erst ein Gesamtbild, mit dem ich so nicht gerechnet hätte. Von glasklar wurde mein Eindruck zu immer undurchsichtiger und verstrickter. Mir gelang es kaum, das Buch aus der Hand zu legen, da ich einfach gefesselt von der Erzählung war.

Ist die Handlung schon spannend, so sind die Charaktere der springende Punkt in dem Buch. Ulf Kvensler schildert jeden der vier authentisch und lebensnah, so dass ich eine Verbindung zu ihnen aufbauen konnte. Den einen mochte ich mehr, den anderen weniger, aber genau das übte eine starken Reiz auf mich aus. Was verbindet sie, wo liegen die Unterschiede, was hält die Gruppe zusammen? Und was an der Oberfläche ist, ist so ganz anders, als das, was unter der Oberfläche brodelt.

Mein Fazit
Spannend, packend, nervenaufreibend! Ich habe jede Zeile genossen!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 01.03.2024

weit weg und doch ganz nah

Antimatter Blues
0

Ruhe ist eingekehrt, in die Station der Menschen auf Niflheim. Sie versuchen den Planeten nutzbar zu machen und ein Leben aufzubauen. Jeder weiß, wo sein Platz ist. Selbst Mixkey 7 hat seine Nische gemeinsam ...

Ruhe ist eingekehrt, in die Station der Menschen auf Niflheim. Sie versuchen den Planeten nutzbar zu machen und ein Leben aufzubauen. Jeder weiß, wo sein Platz ist. Selbst Mixkey 7 hat seine Nische gemeinsam mit Nasha gefunden. Bis, ja bis plötzlich keine Energie mehr da ist und Mickey sich gezwungen sieht, zurück zu den Creepern zu gehen. Er soll die Bombe zurück holen, die er vor einigen Jahren als Pfand da gelassen hat. Wäre es doch so einfach...

Das Cover zeigt Mickey 7. Er steht an einem Kraterrand und blickt in die rotglühende Tiefe. Ich finde das Bild etwas merkwürdig gewählt, da Niflheim zwar für Menschen lebensfeindlich ist, aber längst nicht so karg, wie es das Bild vermittelt. Zudem passt der Raumanzug meiner Meinung nach nicht ins Bild, auch wenn die Menschen noch Unterstützung beim Atmen benötigen, ist die Atmosphäre durchaus nicht bedrohlich für sie. Trotzdem wirkte das Bild vertraut auf mich und passt sehr gut zum ersten Teil; und es war natürlich mit ein Grund, warum ich zu dem Buch gegriffen habe.

Den ersten Mickey 7 Band habe ich vor einer gefühlten Ewigkeit gelesen. Und doch kam ich überraschend schnell wieder in die Geschehnisse rein, erinnerte mich an die Protagonisten und die Handlung. Ganz klar liegt das an dem wunderbaren Schreibstil von Edward Ashton, der mit viel Witz, Esprit, aber auch Ernsthaftigkeit Niflheim vor meinen Augen entstehen lässt. Mittlerweile sind einige Jahre ins Land gezogen und die Menschen haben sich einen Platz auf dem Planeten erkämpft. Ich mag die Beschreibungen des Autor von Niflheim, einem mir sehr fremden und doch vertrauten Planeten. Lebensfeindlich und zugleich lebensfreundlich, wenn man die richtigen Voraussetzungen mitbringt. Ich erkundet die Umgebung gerne, war von dem Wachstum der Pflanzen überrascht, aber auch von dem dort vorherrschenden Leben, was mich in seiner Andersartigkeit begeisterte. Auch hier bricht der unnachahmliche Schreibstil von Edward Ashton sich seine Bahn, da ich zwar mit Staunen auf den fremden Planeten blickte, aber zu gleich sein Zwinkern im Blick und Schmunzeln auf den Lippen spürte. Ein Autor, der sich nicht ganz so ernst nimmt und mit einer unglaublichen Leichtigkeit und Lebendigkeit die Umgebung und seine Protagonisten gestaltet. Einfach toll!

Besonders gut sind ihm meiner Ansicht nach die Creeper gelungen. Bis zur letzten Seite habe ich diese fremden Wesen immer noch nicht packen oder ergründen können. Maschinen? Tiere? Haben sie ein eigenes Bewusstsein oder doch eher Schwarmintelligenz? Ganz klar, sie faszinierten mich sofort und gedanklich bin ich immer noch bei ihnen.
Die Menschen wirken fast etwas farblos neben ihnen. So gewöhnlich und nichtssagend mit ihren Problemen. Und doch kreist natürlich das ganze Buch um das Überleben dieser Wenigen. Ich mag die skurrilen Charaktere und konnte sofort und ohne wenn und aber ein Verhältnis zu jedem einzelnen aufbauen; mich in ihre Gedanken und Gefühle hineinversetzen und ihre Entscheidungen nachvollziehen. Nachvollziehen ja, aber nicht immer gutheißen. Besonders dann, als klar wurde, dass Commander Marshall Mickey 9 und 10 in den Einsatz schickte und das klammheimlich. Auf der einen Seite wird ein Leben hoch geschätzt und dann ist es weniger wert als Dreck unter den Nägeln, denn Mickey ist nur ein Wegwerfklon.

Diese Gegensätze machen das Buch wirklich zu einem Lesehochgenuss. Zwischen Hochachtung und Verachtung liegt meist nur ein Download. Um Leben zu schützen, zu retten und zu bewahren muss eine Bombe gefunden werden. Damit die Menschen überleben, sollen andere Spezies Abstriche machen. Kontrovers und doch mit viel Humor entführt Edward Ashton seine Leser weit, weit weg in fremde Galaxien und doch wirkt alles vertraut.

Mein Fazit
Eine sehr starke Fortsetzung, die mich von der ersten Seite an gefesselt und begeistert hat! Ich liebe die Serie um Mickey 7 und kann den nächsten Band kaum erwarten!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere