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Veröffentlicht am 18.11.2022

Lasst euch darauf ein

Das Gesetz der Natur
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Das Gesetz der Natur ist die "untypischste" fantasieangehauchte Dystopie, die ich bisher gelesen habe. Sie lässt sich mit keinem anderen mir bekannten Buch vergleichen und lädt somit ein, sich einfach ...

Das Gesetz der Natur ist die "untypischste" fantasieangehauchte Dystopie, die ich bisher gelesen habe. Sie lässt sich mit keinem anderen mir bekannten Buch vergleichen und lädt somit ein, sich einfach mal auszuprobieren.. denn das Lesegefühl, was ich dabei hatte bzw der Lesefluss in den mich die Seiten immer wieder gezogen haben, lässt sich nicht wirklich beschreiben.

So waren die Charaktere gleichzeitig so nahbar und unnahbar... man hat, hauptsächlich von Gaia, tiefe Gefühle kennengelernt und im nächsten Moment hat sie etwas getan, was zunächst auf sie als aufgebauten Charakter bezogen gar nicht nachvollziehbar war.
Zudem gab es einige Charaktere, die nie einen richtigen Namen bekommen haben, obwohl sie essenzielle Rollen spielen, und dann wiederum hat man tiefgreifende Entscheidungen und Gedanken von ihnen mitbekommen, wo man einfach mitfühlen musste.

Die Handlung ist geprägt von stetigem Wandel, d.h. es gibt ruhigere Abschnitte, aber auch solche wo Schlag auf Schlag ein Wechsel auf den nächsten folgt. Vielerlei gibt es genügend Spannung um im Lesefluss zu bleiben und neue sowie altbekannte Charaktere, die die unterschiedlichsten Gefühle in einem hervorrufen. Teilweise darf man auch nicht mit zu viel Logik an eine Szene herangehen, was vllt einen Teil der beinhalteten Fantasyelemente ausmacht..

Der Schreibstil ist mal poetisch, mal sehr trocken und unnahbar. Die Mischung daraus ergibt ein interessantes Konstrukt, von dem ich auf den ersten Seiten nicht erwartet hätte, dass er mich so mitziehen kann.
Für mich ist dieses Buch somit allein deswegen eine Bereicherung, um einmal solch einen Schreibstil zu erleben. Er ist meiner Meinung nach absolut einzigartig.

Der essenzielle Part um bei diesem Buch ein erfolgreiches Leseerlebnis zu haben, ist, nicht mit falschen Erwartungen an dieses heranzugehen. Es ist einfach kein typischer Roman! Auf dieser Aussage aufbauend, kann ich neugierigen Lesern Das Gesetz der Natur aber in der Tat empfehlen und wünsche viel Spaß beim Lesen.

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Veröffentlicht am 30.04.2022

Trägt den Titel Klassiker zurecht

Die Forsyte Saga
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Kurzmeinung:
Wortgewandheit seitens des Autors, Durchhaltevermögen und Einfühlvermögen seitens des Lesers.

Schreibstil:
Initial habe ich mich für diese wunderschöne Neuauflage beworben, da bereits in ...


Kurzmeinung:
Wortgewandheit seitens des Autors, Durchhaltevermögen und Einfühlvermögen seitens des Lesers.

Schreibstil:
Initial habe ich mich für diese wunderschöne Neuauflage beworben, da bereits in der Leseprobe ersichtlich wurde, dass der Autor ein Händchen für den Umgang mit Wörtern besitzt. Einige Passagen musste ich mir einfach markieren, weil die Worte so gut getroffen wurden.
Der Autor hatte jedoch gleichzeitig ziemlich Schwierigkeiten auf den Punkt zu kommen. Man sollte also darauf gefasst sein, dass man zunächst Seite um Seite um Seite liest, bis tatsächlich etwas passiert (oder auch nicht).
Dennoch hat mich der Schreibstil wirklich überzeugen können und ich kann die Lobpreisungen wirklich verstehen.

Handlung:
Bei dieser Trilogie erwartet hoffentlich niemand, dass man sich kaum von den Seiten losreißen kann, weil man unbedingt dieses oder jenes herausfinden will, da es spannungtechnisch so gut gemacht ist!
Dies trifft zwar nicht wirklich zu, aber da man über die Seiten immer tiefer die Familienmitglieder, ihre Ängste, Sorgen und Freuden kennenlernt, verspürt man (mal mehr, mal weniger) eine Verbundenheit zu ihnen, derer man über die vielen Seiten einfach nicht entgehen kann. Meine Meinungen zu den jeweiligen Charakteren war zwar stark schwankend, aber dennoch wollte ich wissen, ob gewisse Dinge wirklich so eintreffen, sodass ich dennoch gut unterhalten war.

Wichtig ist jedoch, dass man sich auf die Zeit und dessen Denkweisen einlässt. Dies war wohl mein größtes Problem, weil ich natürlich gerade zu Beginn zu unvertraut mit der Zeit war und deswegen einiges nicht nachvollziehen konnte. Mit den Seiten hat aber auch das relativ geklappt und ist weniger dem Autor geschuldet.

Charaktere:
Hierzu habe ich bereits einiges gesagt, aber  möchte nochmal etwas betonen: Es handelt sich um eine große Familie. Eine wirklich wirklich große Familie! Hierbei kommt man gerne mal mit den Namen durcheinander, sodass der beiliegende Stammbaum, durchaus eine gute Gedächtnisstütze sein kann. Dies ist aber wirklich mit Vorsicht zu genießen, weil der Stammbaum leider einiges (teils wirklich wichtiges) spoilern und ggf die Lesefreude mindern kann. Natürlich ist das irgendwie kaum vermeidbar, aber trotzdem wohl gut zu wissen.

Fazit:
Das wichtigste für ein gutes Leseerlebnis bei dieser Trilogie ist zu wissen, worauf man sich einlässt. Hat man alle obrigen Punkte im Kopf und hat weiterhin Lust auf diese Reihe, kann ich sie wohl guten Gewissens empfehlen. Mein Fall war dies leider nicht ganz.

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Veröffentlicht am 01.04.2022

Unvorhersehbarer und origineller geht es kaum!

Die sechs Kraniche (Die sechs Kraniche 1)
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Ein Buch, voll gepackt mit originellen Ideen und jede Menge Plot Twists.. selten ist es so gekommen, wie ich es vermutet habe.

Gestaltung:
Hier brauch man sicherlich nicht viel sagen, denn das Cover ...

Ein Buch, voll gepackt mit originellen Ideen und jede Menge Plot Twists.. selten ist es so gekommen, wie ich es vermutet habe.

Gestaltung:
Hier brauch man sicherlich nicht viel sagen, denn das Cover mit dem Buchschnitt sieht einfach wunderbar aus und passt auch zur Story.
Wenn ich mir das englische Cover aber anschaue, habe ich das Gefühl, zwei verschiedene Bücher mir anzugucken. Beide auf ihre Weise wunderschön.

Handlung:
Das Buch hat sich seine Sterne von mir ganz einfach dadurch verdient, weil es wirklich selten war, dass die Handlung so verlief, wie ich es vermutet habe!
Schon die Handlung verlief vom Aufbau her anders, als ich es vermutet habe. Man kann die Charaktere zunächst "in Ruhe" kennen lernen und lernt sie so immer mehr zu schätzen.
Sobald der Fluch dann wirklich eintritt, geht es aber so richtig los.. da bekommt man wirklich viel Action oder Erkenntnisse geliefert, was aber nie überzogen wirkte, sondern zumeist wirklich gut ausgeführt war.
Insbesondere hat mir gefallen, als herauskommt, wie der Fluch aufgelöst werden kann und was im letzten 1/4 des Buches passiert, war an Spannung und Plots echt kaum noch zu toppen.
(Naja, und selbst in wen Shiori sich letztlich verliebt, war mir zunächst überhaupt nicht klar)

Charaktere:
Shiori macht eine unfassbare Entwicklung innerhalb der Story durch. Zu Beginn kann man nicht anders, als sie naiv nennen und um ehrlich zu sein, wirkte sie auf mich recht selbstbezogen. Der naive Teil hat mich erst etwas gestört, aber letztlich war das von einer Märchen-Prinzessin auch erstmal zu erwarten. Recht schnell wird sie aber immer selbstständiger, kümmert sich rührend um die ihr liebgewonnenen Mitmenschen und (!) sie kann sich auf Kompromisse etc wirklich gut einlassen.

Ihre Brüder haben alle individuelle Eigenschaften, wobei das zuerst auch nicht geholfen hat, um mit die Namen zu merken. Davon abgesehen waren sie einfach wirklich gut ausgearbeitet und der ein oder andere hat die Dinge auch mal kritisch gesehen und nicht gleich von Shiori akzeptiert, was ich wirklich gut fand.

Und über die Stiefmutter lässt sich gut streiten.. eigentlich verkörpert sie im Verlauf ein ganz wunderbar klischeehaftes Bild einer Märchen-Stiefmutter.. aber warum auch immer habe ich sie zu Beginn der Story ins Herz geschlossen.. das hat alles sehr verkompliziert xD

Es tauchen noch zwei (wie ich zu Beginn dachte) potentielle Verehrer, auf die ich hier um der Spannung willen, nur kryptisch eingehen möchte.
Von einem wurde immer mehr und mehr seines tollen Charakters offenbart und ich habe zum Ende hin so große Sympathien zu ihm aufgebaut! Der andere hatte etwas.. ungleichmäßig verteilte Auftritte, die ihn aber wunderbar mysteriös und interesseerweckend dargestellt haben.

Schreibstil:
Welches Buch kann so gut sein, wenn nicht auch der Schreibstil grandios ist. Ich bin wirklich nur so durch die Seiten geflossen. Dieses Buch ist auf jeden Fall ein Kandidat, um es an einem Abend wegzulesen xD


Fazit:
Wer unvorhersehbare Handlungen kombiniert mit vielen originellen Ideen, v.a. was die von der Autorin modernisierten Märchenaspekte betrifft, liebt, ist hier wirklich gut beraten!
Eine ganz klare Empfehlung mit großer Vorfreude auf den 2. Band!

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Veröffentlicht am 26.12.2021

Ein wenig mehr Pepp hätte dem ganzen gut getan

Red Sky Burning (Bd. 2)
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Kurzmeinung:
Die meisten Erklärungen wurden wohl für Band 3 aufgesparrt, Spannung war dennoch durchaus vorhanden und ich freue mich auf den letzten Band!

Charaktere:
In diesem Band wird alles abwechselnd ...

Kurzmeinung:
Die meisten Erklärungen wurden wohl für Band 3 aufgesparrt, Spannung war dennoch durchaus vorhanden und ich freue mich auf den letzten Band!

Charaktere:
In diesem Band wird alles abwechselnd von der Perspektive Denzi und Tabby erzählt.

Denzis Perspektive habe ich zunächst gar nicht erwartet, aber ich bin trotzdem sehr schnell in seine Story hineingezogen worden. An ihm hat mich aber ein wenig seine Naivität gestört, die ihn in die ein oder andere prikäre Lage hätte bringen können. Ansonsten hat er sich vom Charakter her im Buch noch recht gewandelt. Dabei hat mir seine "neue" Art zwar sehr gefallen, aber irgendwie war diese Entwicklung doch nichts allzu überraschendes bzw. originelles.

Tabby verändert sich innerhalb des Buches auch ziemlich, was mir hier überaus gut gefallen hat. Zu ihr fällt mir tatsächlich auch nur positives ein, da bin ich sehr glücklich mit ihr.

Ansonsten fand ich in diesem Band insbesondere die Nebencharaktere ganz besonders toll und hoffe, dass wir von ihnen auch im 3. Band noch hören werden.

Handlung:
Hier hagelt es tatsächlich leider die meisten Kritik.
Mich hat nämlich am meisten gestört, dass vieles von der Story sehr vorhersehbar war und kaum Fragen aus Band 1 beantwortet wurden. Teilweise ist das zwar schon passiert, aber da fehlten mir dann weitere Infos, um es richtig nachvollziehen zu können. Somit ist dann erst zum Ende etwas wirklich heftiges passiert, was da aber leider auch nicht so tief behandelt wurde, wie man es sich gewünscht hätte.
Meiner Meinung nach hätte man lieber schon im 2. Band einige Fragen beantworten können und Red Sky Burning somit nicht (fast) nur die Rolle eines "Übergangs-Buches" zu geben.
Ein Pluspunkt ist von mir aber, dass auch ein wenig das Thema Technik/Internet angesprochen wird, was ich so nicht erwartet hätte, aber sehr interessant ist.

Schreibstil:
Jetzt habe ich ja sehr viel kritisiert, weswegen konnte ich das Buch denn trotzdem nicht einfach zur Seite legen?
Die Handlung mag zwar nicht allzu besonders gewesen sein, aber trotzdem war es einfach so gut geschrieben, dass die Spannung fast immer da war! Es hat einfach Spaß gemacht zu lesen und deswegen bereue ich es auf keinen Fall, das Buch in die Hand genommen zu haben.

Fazit:
Vielleicht ist das Buch von der Handlung und den Charakteren nicht perfekt, aber wenn im letzten Band all die Fragen geklärt werden, dann bin ich mir ziemlich sicher, dass Teil 3 ein sehr gutes Buch wird.
Wenn einem Dark Blue Rising gefallen hat, dann lohnt es sich also trotz allem das Buch zu lesen, solange man keine zu hohen Erwartungen hat.

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Veröffentlicht am 20.12.2021

Ein kleines großes Meisterwerk

Wolkenkuckucksland
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Kurzmeinung:
Wortgewaltig mit so unfassbaren Plot Twists... es hat das Buch zu einem ganz besonderen Leseerlebnis gemacht!

Aufbau:
Das Buch hat einen Teil seines Charmes, durch seinen besonderen Aufbau ...

Kurzmeinung:
Wortgewaltig mit so unfassbaren Plot Twists... es hat das Buch zu einem ganz besonderen Leseerlebnis gemacht!

Aufbau:
Das Buch hat einen Teil seines Charmes, durch seinen besonderen Aufbau bekommen. Bevor es in den Kapiteln richtig los geht, gibt es jeweils einen kurzen Ausschnitt aus der Erzählung von Antonios Diogenes, die innerhalb der Story der verschiedenen Charaktere jeweils wieder aufgegriffen wird.
Dabei ist anfangs der Bezug der jeweiligen Charaktere zu der Erzählung nicht unbedingt direkt klar. Teilweise löst sich dies auch erst auf den letzten Seiten auf, was die Spannung natürlich ziemlich erhöht.

Charaktere:
In dem Buch erfährt man die Geschichte von fünf verschiedenen Charakteren, aber wisst ihr was das beste ist? Ich hatte trotz eines anfänglichen "Oh gott"-Moment in Bezug auf eine Charakter, nie die eine Lieblingsperson, weil wirklich bei allen eine solche Spannung aufgebaut wird, sie so unterschiedliche Charme entwickeln und allesamt einfach faszinierend sind. Man erfährt nach und nach so viel von ihnen, dass man einfach mit allen mitfiebern muss.
Durch diese Situation hat der Autor meiner Meinung nach gezeigt, was für großartige schreibtechnische Fähigkeiten er besitzt.

Handlung:
Man ist sich natürlich von Anfang an bewusst, dass es einen Zusammenhang zwischen allen Figuren geben muss. Bei einigen dachte ich mir auch, dass dieser ganz offensichtlich wäre. Ich würde mal so sagen: am Ende habe ich vor Staunen meinen Mund kaum noch zu bekommen und damit übertreibe ich keineswegs, denn ich habe diese Zusammenhänge absolut gar nicht kommen sehen.
Das gehört zwar gewissermaßen zum obrigen Punkt, aber ich muss doch nochmal hervorheben, dass es auch bei den einzelnen Storylines so geniale Plot Twists gab! Insbesondere der Plot auf der Argos war ein ziemlicher Geniestreich.
Ich kann also mit der Handlung wirklich nicht zufriedener sein und nachdem man auf den ersten dutzend Seiten in die Geschichten eingeführt wird, werden spätere Leser merken, was ich meine.

Schreibstil:
Für mich hat Doerr einen Schreibstil, an den man sich vielleicht zu Beginn einmal gewöhnen muss, der einen danach aber absolut in seinen Bann zieht.
Immer wieder habe ich Zeilen gelesen, die ich so schön fand, dass ich sie noch ein zweites und gar drittes Mal gelesen habe. Vor allem zum Ende hin, hat sich dies nochmal ganz stark verstärkt, aber da will ich lieber nicht spoilern ;)
Ich kann das Buch also tatsächlich alleine wegen des Schreibstiles und den übermittelten Botschaften schon empfehlen.

Fazit:
Dieses Buch ist für mich nicht nur äußerlich ein Schmuckstück, sondern auch von Aufbau bis hin zum Schreibstil.
Ich würde sogar so weit gehen, dass ich es als einer meiner Jahreshighlights sehe, da es wirklich meisterhaft geschrieben und die Charaktere in einen Zusammenhang gebracht hat.
Eine ganz eindeutige Leseempfehlung meinerseits!

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