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Veröffentlicht am 05.02.2020

Skurrile und phantastische Suche nach einem entführten Mädchen

Die Ewigkeit in einem Glas
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Der Klappentext gibt den Plot des Buches im Kern wieder: Die Londoner Privatdetektivin Bridie Devine wird Mitte des 19. Jahrhunderts damit beauftragt, die verschwundene Tochter von Sir Edmund Berwick zu ...

Der Klappentext gibt den Plot des Buches im Kern wieder: Die Londoner Privatdetektivin Bridie Devine wird Mitte des 19. Jahrhunderts damit beauftragt, die verschwundene Tochter von Sir Edmund Berwick zu suchen.

Wer jedoch eine glatte, unkomplizierte und rasch zu lesende Krimilektüre erwartet, wird nicht zufrieden sein. Wer hingegen nichts gegen einen satten Sprachstil, skurrile Figuren und mystische Elemente hat, den erwartet eine spannende Geschichte.

Die Handlung wird auf zwei Zeitebenen erzählt, der Entführungsfall spielt 1863, die Vorgeschichte, die Bridies Vergangenheit erzählt, geht zurück in die Jahre 1841-43. Ich habe nicht so leicht in die Geschichte hineingefunden, man muss sich auf den opulenten Sprachstil und die merkwürdigen Personen, Ereignisse und Zusammenhänge einlassen. Der Einstieg, die Szene auf dem Friedhof, war zunächst verwirrend und ich konnte sie gar nicht richtig einordnen. Wenn aber diese Klippe geschafft ist, nimmt die Handlung Gestalt an.

Mein Tipp ist daher, größere Abschnitte zu lesen. Kleine Häppchen würden meines Erachtens die Lesefreude trüben, es fällt dann teilweise schwer, wieder in die Geschichte zu finden.

Insgesamt eine faszinierende Geschichte voller dunkler und mysteriöser Erscheinungen. Völlig zu Recht als Roman und nicht als Krimi deklariert. Die Charaktere haben mir sehr gut gefallen, vor allem Bridie, Cora, Prudhoe und Ruby. Die Schilderung Londons im Jahre 1863 ist wahnsinnig interessant und detailreich.

Der Titel taucht auch im Buch auf und ist durchaus stimmig. Das Cover ist mir etwas zu dunkel, der Autorenname zu groß gegenüber dem Titel - ich dachte zunächst Jess Kidd wäre die Protagonistin. Was der geschliffene Edelstein aussagen soll, hat sich mir bisher nicht erschlossen.

Die mystischen Elemente sind nicht ganz meins, das Buch habe ich aber gerne gelesen und vergebe vier Sterne.

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Veröffentlicht am 30.01.2020

Spannende Mördersuche in einem eingeschneiten Hotel

Der zehnte Gast
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Endlich mal wieder ein Klappentext, der hält, was er verspricht. In typischer Whodunit-Manier wird in einem einsam gelegenen, von der Aussenwelt angeschnittenen Hotel ein Mörder gesucht.
Am einem Freitagnachmittag ...

Endlich mal wieder ein Klappentext, der hält, was er verspricht. In typischer Whodunit-Manier wird in einem einsam gelegenen, von der Aussenwelt angeschnittenen Hotel ein Mörder gesucht.
Am einem Freitagnachmittag trifft eine Gruppe von zehn Gästen im Mitchell‘s Inn ein. Eine sehr gemischte Gesellschaft will dort ein entspanntes Wochenende verbringen. Von der traumatisierten Kriegsreporterin über die glamouröse Schönheit bis zum Strafverteidiger sind zahlreiche interessante Personen - ja auch Klischee-Typen - vertreten. Der Hotelbesitzer und sein attraktiver Sohn sind das einzige Personal an diesem Wochenende, da ein Unwetter mit Schnee und Eisregen einsetzt. Strom- und Telefonverbindungen werden unterbrochen. Was romantisch altmodisch und erholsam beginnt, verwandelt sich bald in eine Todesfalle. Nicht alle Gäste werden wieder nach Hause reisen ...

Das Buch hat mich sehr gut unterhalten. Es war ohne Frage spannend zu lesen, ich würde es aber eher als Krimi denn als Thriller bezeichnen wollen. Es kommt meines Erachtens auch rasch in Fahrt. Zunächst müssen natürlich die Personen vorgestellt werden, im Hotel ankommen und etwas interagieren. Als Leser will man sich ja zunächst mit allen etwas vertraut machen. Dann gibt es bereits am Samstagmorgen eine Leiche und es bleibt kontinuierlich spannend bis zur Auflösung. Die kam ein bisschen flott daher am Ende, aber tatsächlich hat die Autorin Hinweise eingestreut, die man hätte bemerken können.

Der Schreibstil ist etwas nüchtern und ich hätte ihn mir atmosphärischer gewünscht, aber man kann die Geschichte sehr rasch und gut lesen.

Für Krimifans eine sehr gute Empfehlung.

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Veröffentlicht am 30.01.2020

Buch kann als Thriller nicht überzeugen - Spannung sucht man vergeblich

Cold Case - Das verschwundene Mädchen
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Leider hat mich das Buch sehr enttäuscht. Der Klappentext klingt großartig, aber die reißerische Ankündigung der Serienmörderjagd verpufft nach kurzer Zeit.

Das Cold Case- Team um Tess Hjalmarsson ist ...

Leider hat mich das Buch sehr enttäuscht. Der Klappentext klingt großartig, aber die reißerische Ankündigung der Serienmörderjagd verpufft nach kurzer Zeit.

Das Cold Case- Team um Tess Hjalmarsson ist in die Suche nach einem Serientäter, dem Valby-Mann, involviert. Da taucht ein winziger Hinweis auf einen 16 Jahre zurückliegenden Vermisstenfall auf. Hängen die Taten zusammen und ist der Täter in beiden Fällen die gleiche Person?

Nachdem ich den ersten Abschnitt mit dem rasanten Einstieg wirklich noch prima fand und dem Mittelteil noch wohlwollend gegenüberstand, bin ich vom letzten Drittel des Buches enttäuscht.
Für mich ist hier überhaupt keine Spannung mehr aufgekommen, dabei kann ein Krimi (denn um den handelt es sich hier größtenteils) oft zum Schluss hin noch mal richtig aufdrehen. Das ist aber hier nicht geschehen. Gerade im letzten Teil hat es für mich viele geradezu verschenkte Szenen gegeben.

Am Schreibstil kann man nichts aussetzen, denn lesen kann man das Buch flott. Die Spannungskurve bricht aber völlig weg, sowohl im Cold Case-Fall als auch beim Valby-Mann. Insgesamt ist die Verbindung der beiden Fälle auch recht dünn und konstruiert. Inhaltlich lief irgendwie soviel ins Leere, als ob versehentlich zu viel gestrichen worden wäre. Zahlreiche Personen treten in Erscheinung, nur um dann wieder in der Versenkung zu verschwinden. Bei einigen hat man das Gefühl, sie sind zum Ende hin einfach vergessen worden. Im Stamm-Team der Ermittler gibt es beim Personal gute Ansätze, das Potential wird aber nicht genutzt. Da hilft es auch nicht, dass ein nächster Teil erscheint. Ich möchte ein Buch einigermaßen zufrieden weglegen, nachdem ich es gelesen habe. Hier bleibt zu viel offen und unbeantwortet, außerdem trüben einige Logikfehler die Lesefreude zusätzlich.

Das Buch wird - als Krimi- sicherlich seine Leser finden, die Geschmäcker sind verschieden. Allerdings verspricht der Klappentext einen Thriller, den ich nach dem ersten Viertel des Buches vergeblich gesucht habe.
Für erfahrene Thriller- und Krimileser kann ich daher keine Leseempfehlung aussprechen.

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Veröffentlicht am 28.01.2020

Verhängnisvolles Gerücht setzt dramatische Ereigniskette in Gang - hochspannend

Das Gerücht
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Ein wirklich spannendes Erstlingswerk hat die Britin Lesley Kara hier vorgelegt. Ihre Geschichte über die Kindermörderin Sally McGowan, die als zehnjährige einen fünfjährigen Jungen getötet hat, erinnert ...

Ein wirklich spannendes Erstlingswerk hat die Britin Lesley Kara hier vorgelegt. Ihre Geschichte über die Kindermörderin Sally McGowan, die als zehnjährige einen fünfjährigen Jungen getötet hat, erinnert auf erschreckende Weise an eine reale Tat aus 1993. Damals wurde in Großbritannien ein zweijähriger Junge aus einem Einkaufszentrum entführt und von zwei Zehnjährigen umgebracht.

Die alleinerziehende Joanna lebt in dem beschaulichen Küstenort Flinstead. Zufällig hört sie vor der Schule ihres Sohnes von dem Gerücht, dass die Kindermörderin Sally McGowan ausgerechnet hier mit einer neuen Identität leben soll. Eigentlich will Joanna von dem Gerücht nichts hören. Allerdings trägt gerade sie kurz darauf dazu bei, dass es sich rasch weiter verbreitet. Ganz schnell wird jede ältere Dame mit anderen Augen betrachtet. Ist sie es oder nicht? Misstrauen und Spekulationen heizen die Stimmung in Flinstead an.

Kara erzählt die Geschichte aus der Ich-Perspektive von Joanna. Durch ihre inneren Dialoge erfährt man, warum sie wie handelt. Das ist immer nachvollziehbar, aber gelegentlich auch etwas naiv. Ihr Charakter ist mir nicht ganz zu 100% sympathisch gewesen. Dennoch habe ich mit ihr mitgefiebert.
Es dauert nicht lange, bis die Autorin etliche Damen in der Handlung auftauchen lässt, die alle die Gesuchte sein könnten. Das ist ziemlich raffiniert gemacht. Joannas Neugier lässt sie im Internet nach Informationen suchen und die gefundenen Artikel, die auch als solche abgedruckt sind, bringen den Lesern zusätzliches Hintergrundwissen.

Die Geschichte liest sich leicht und flüssig. Kein hochkomplexer Schreibstil aber optimal an Zweck und Zielgruppe ausgerichtet.
Wer eine wirklich spannende Geschichte lesen möchte und sich von einem sehr gut durchdachten Schluss überraschen lassen möchte, kann mit „Das Gerücht“ nichts falsch machen.
Ich kann das Buch nur empfehlen und vergebe vier sehr gute Spannungssterne.

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Veröffentlicht am 25.01.2020

Drollige Halb-Geisterfledermaus flattert durch eine witzig-coole Geschichte

Vincent flattert ins Abenteuer (Band 1)
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Vincent, leider nur eine Halb-Geisterfledermaus, sucht für seinen geräumigen Dachboden einen Freund und Mitbewohner, um es gemeinsam gegen die hässliche Katze aufzunehmen und in die Geisterwelt zu reisen. ...

Vincent, leider nur eine Halb-Geisterfledermaus, sucht für seinen geräumigen Dachboden einen Freund und Mitbewohner, um es gemeinsam gegen die hässliche Katze aufzunehmen und in die Geisterwelt zu reisen. Bis ein akzeptabler Freund anklopft, stehen ganz schön schräge Typen bei Vincent vor der Dachluke.

Die Autorin Sonja Kaiblinger hat dem kleinen, drolligen Vincent ein eigenes Abenteuer geschenkt. Viele Kinder kennen ihn schon aus den Scary Harry-Büchern, wo er bisher rumgeflattert ist.

Hier steht er im Mittelpunkt, umringt von zahlreichen skurrilen Tieren und einem Poltergeist. Das Buch habe ich meinem fast siebenjährigen Sohn in einem Rutsch vorgelesen. Er war gleich vom Beginn des Buches gefangen, da fielen die Begriffe “Geisterhaus“ und „geheimes Portal in der Schornsteinklappe“ und dann kam die hässliche Katze. Ihm hat die Geschichte sehr gut gefallen, vor allem die lustigen Szenen und Figuren. Einige Stellen musste ich mehrfach vorlesen.

Die großzügigen, detailreichen und liebevollen Zeichnungen haben ihm auch gefallen und unterstützen den Text hervorragend. Auf Nachfrage hätte er sich die Geschichte aber auch ohne Bilder angehört.

Die Textdarstellung ist besonders, da sie sich an Comics anlehnt. Es gibt kleine, ergänzende Beschriftungen der großflächigen Zeichnungen, verschiedene Schrifttypen und -größen, um zu unterscheiden, wer gerade spricht. Kleine Textabschnitte, die optisch an Sprechblasen erinnern. Dies schafft kleine Leseeinheiten für noch ungeübte Leser, für die die Bücher zum Selbstlesen gedacht sind. Die verschiedenen Schrifttypen und -größen lockern das Schriftbild für diese Zielgruppe auf. Beim Vorlesen war es für mich an wenigen Stellen etwas verwirrend, wer gerade spricht und was zuerst gelesen werden sollte.

Das gebundene Buch ist hochwertig ausgestattet, mit einem farbigen Buchblock und festen, griffigen Seiten.

Insgesamt eine lustige Geschichte zum Vor- und Selbstlesen mit winzigen Gruselspritzern, coolen Sprüchen, einer tollen Aufmachung für junge Leser und wunderschönen Zeichnungen.

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