Wieder eine fantasiereiche Geschichte von Leigh Bardugo.
King of ScarsAls Zar Ravkas liegt Nikolai viel Verantwortung auf den Schultern. Er hat seinem Volk Frieden versprochen. Doch um diesen einzuhalten, muss er die dunkle Magie in ihm zerstören, die sich seit dem blutigen ...
Als Zar Ravkas liegt Nikolai viel Verantwortung auf den Schultern. Er hat seinem Volk Frieden versprochen. Doch um diesen einzuhalten, muss er die dunkle Magie in ihm zerstören, die sich seit dem blutigen Bürgerkrieg in ihm eingenistet hat. Ihm zur Seite steht die berüchtigte Grischa Zora, welche versucht sich gegen die Bedrohungen zu stellen..
Ich würde behaupten, dass es eine Voraussetzung ist, vor dem Lesen von „King of Scars“ die Grischa Reihe gelesen zu haben. Optional wäre auch die „Krähen“ Dilogie. Sonst könnte man gewaltig gespoilert werden.
Die Gestaltung des Buches ist einfach ein Traum! Mir gefällt das goldene Cover unglaublich gut, denn es wird damit treffend auf den Inhalt eingegangen. Der schwarze Buchschnitt und die wunderschön illustrierte Karte sind auch meine Highlights.
Wer die anderen Bücher aus dem Grischaverse bereits gelesen hat, wird die Hauptcharaktere Nikolai, Zoya und Nina bereits kennen. Ich war überrascht, dass sie wieder eine eigene Geschichte bekommen und hatte natürlich auch große Erwartungen.
Es gibt ein paar Rückblicke auf die anderen Geschichten der Autorin Leigh Bardugo, denn die Vergangenheit der Charaktere hängt eng mit diesen zusammen.
Mit Nikolais Humor und seiner charmanten Art habe ich mich sofort wieder Zuhause gefühlt. Er hat es geschickt geschafft mich um den Finger zu wickeln und erinnert mich ein Stück weit an Kaz aus "Das Lied der Krähen". Auch wenn seine Aktionen verrückt erscheinen, hat er doch einen Hintergedanken und ich vertraue immer darauf, dass er richtig reagieren wird, denn er möchte nur Gutes für das Land Ravka.
Zoya ist auch wiederum ein unverwechselbarer Charakter. Ihre zähzornige Art und, dass sie nicht zögert ihre Meinung zu sagen, habe ich sehr geschätzt. Ich habe mir immer gewünscht sie näher kennenzulernen und ich habe mich gefreut, dass dies nun eingetreten ist.
Nina ist ein Mitglied der "Krähen" und ich muss sagen, dass ich sie zwar immer mochte, sie aber nie mein Lieblingscharakter war. Nina ist sehr zielstrebig und tapfer, aber dennoch widersetzt sie sich in den unmöglichsten Situationen Befehlen.
Anders als ich gedacht habe ist dies keine Geschichte mit Charakteren, die wir kennen und einer unabhängige Handlung von den restlichen Büchern, sondern sie schließt an die "Grischa" Reihe an.
Wie bereits im Klappentext angedeutet wird, regt sich eine dunkle Magie in Nikolai. Davon bekommt man in den ersten Seiten bereits einen Eindruck und es wird in dem Laufe der Geschichte erweitert. Dabei werden Erkenntnisse gesammelt, die mir gegen Ende des Buches leider gar nicht mehr gefallen haben. Ich hätte mir einen anderen Handlungsstrang gewünscht, denn dieser ähnelt einer anderen Geschichte zu sehr, mit der ich aber schon abgeschlossen habe.
Der Anfang des Buches verlief schleppend und ein durchdachtes Abenteuer hat gefehlt. Zwar gibt es eine Grundhandlung, aber so durchdacht, wie ich es beispielsweise von "Das Lied der Krähen" kannte, war es leider nicht. Dafür nehmen hier die unterschiedlichsten Charaktere Platz ein und man lernt sie näher kennen.
Die Geschichte von Nina befindet sich allerdings an einem anderen Ort außerhalb Ravkas. Die Grundidee habe ich geliebt und ich wollte unbedingt mehr erfahren. Ich habe mich immer wieder gefreut aus ihrer Sicht zu lesen und war neugierig, was alles passiert. Die Ereignisse überhäufen sich teilweise. Man erfährt neues aus der Welt der Grischa und man hat hier besonders die Zielstrebigkeit Ninas vor Augen gesehen. Manche Erkenntnisse und Wendungen waren sehr erschreckend, sodass ich das Buch gar nicht mehr aus den Händen legen konnte. Ich freue mich schon sehr zu wissen, wie es weitergehen wird.
Fazit: Mich konnten nicht alle Handlungsstränge in diesem Buch begeistern, dafür aber die Charaktere. Ich habe mich wieder einmal in der fantasiereichen Welt von Leigh Bardugo wohl gefühlt und vergebe "King of Scars" 4 von 5 Sternen.