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Veröffentlicht am 01.03.2024

Gelungener Auftakt einer fesselnden Dilogie für jüngere Bücherwürmer

Ice Guardians 1. Die Macht der Gletscher
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Darum geht’s:
Cléos Vater ist Musiker und zusammen bereisen die beiden fast die ganze Welt. Nur ihren Geburtsort in den französischen Alpen, von dem ihre Mutter auf mysteriöse Weise verschwunden ist, meidet ...

Darum geht’s:
Cléos Vater ist Musiker und zusammen bereisen die beiden fast die ganze Welt. Nur ihren Geburtsort in den französischen Alpen, von dem ihre Mutter auf mysteriöse Weise verschwunden ist, meidet ihr Vater konsequent. Als der Vater einen Unfall erleidet und ins Koma fällt, taucht Cléos unbekannte Großmutter auf und nimmt sie mit nach Frankreich in das geheimnisvolle Internat am Mont Blanc. Rätselhafte Ereignisse stacheln Cléos Neugier weiter an und sie versucht rauszufinden, was tatsächlich mit ihrer Mutter geschehen ist. Sie ahnt jedoch nicht, dass sie selbst in dieser geheimnisvollen Geschichte eine entscheidende Rolle spielt.

So fand ich‘s:
Als Kind der Berge, das gar nicht so weit weg vom Mont Blanc aufgewachsen ist, konnte ich an diesem Buch nicht einfach so vorbeigehen. So freute ich mich auch ganz besonders auf dieses spezielle Setting.
Der Prolog, der sich um die Murmeltierchefin Marmotte dreht, zeigt, dass es sich hier nicht um eine gewöhnliche Geschichte handelt und hat mich sofort für das Buch entflammt. Ich war nur etwas verwundert, dass die Marmotte eiskalte Luft liebte, sind doch Murmeltiere Winterschläfer. Aber es ist ja Fantasy und da kann ich über so etwas hinwegsehen.

Die Geschichte selbst beginnt allerdings auf Martinique, wo die Protagonistin Cléo auch schon mit den ersten mysteriösen Ereignissen konfrontiert wird. Sie scheint unter anderem die Sprache der Tiere zu verstehen. Die Autorin erzählt die Geschichte sehr bildlich und in einer leicht zu lesenden und altersgerechten Sprache. Ich konnte jedenfalls richtig mit Cléo mitleiden, als sie von ihrer gewohnten Umgebung weggerissen und in ihre eigentliche und dennoch unbekannte Heimat gebracht wurde. Es war spannend Cléo zu begleiten, als sie zum ersten Mal Schnee gesehen hat und im geheimnisumwitternden Mont-Blanc-Internat angekommen ist.

Zeitweise spielte für meinen Geschmack das gängige Internatsleben eine zu große Rolle und ich war immer etwas ungeduldig, bis es dann wieder mysteriöser wurde. Auch hätte ich erwartet, dass das auf dem Cover abgebildete Tier mehr Raum einnehmen würde. Ich hätte mir davon definitiv mehr gewünscht und hoffe jetzt auf den zweiten Band.

Trotz dieser kleinen Kritikpunkte gefällt mir die Geschichte wirklich gut und ich finde, der Plot sticht aus den üblichen Fantasy-Geschichten angenehm heraus. Ich freue mich jedenfalls auf den zweiten Teil und würde mir mehr Fantasy und vor allem auch mehr Geschichte rund um den Luchs wünschen.

Spannend ist es allemal und bei dem Ende des ersten Bandes ist es ganz normal, dass man dem zweiten entgegenfiebert, um rauszufinden, ob die eigenen Theorien und Spekulationen, zu denen man laufend animiert wird, sich erfüllen werden.

Für mich ist „Die Macht der Gletscher“ ein gelungener Auftakt zu einer fesselnden Dilogie vor allem für jüngere Bücherwürmer.

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Veröffentlicht am 16.02.2024

Spannende und originelle Romantasy

Love You in All Times
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Darum geht’s:
Raelyn vermisst ihren verstorbenen Vater sehr und entfernt sich immer mehr von ihrer Mutter, die unverständlicherweise nie über den Vater reden möchte. Ein bisschen Normalität findet sie ...

Darum geht’s:
Raelyn vermisst ihren verstorbenen Vater sehr und entfernt sich immer mehr von ihrer Mutter, die unverständlicherweise nie über den Vater reden möchte. Ein bisschen Normalität findet sie in der Schule und bei ihren Freundinnen. Doch dann entdeckt sie auf dem Dachboden eine Kiste von ihrem Vater, in der sich auch ein alter Handspiegel befindet, der seltsam zu leuchten beginnt, als sie ihn näher betrachtet. Es wird ihr kurz schwarz vor Augen und als sie sie wieder öffnet, findet sie sich im alten Schottland als junge Zofe namens Blair wieder, die ihre Lady zu deren Hochzeit begleiten soll. Überraschenderweise begegnet sie in der Vergangenheit ihrem Mitschüler Braden, der anscheinend auch ein Zeitreisender ist. Raelyn bewegt sich immer öfter zwischen den beiden Zeitebenen und die Grenzen zwischen der Vergangenheit und der Gegenwart verschwimmen immer mehr. Auch ihr Gefühlsleben wird gehörig durcheinandergewirbelt und sie steht bald vor schwierigen Entscheidungen…

So fand ich‘s:
Nach den ersten Seiten machte ich mir etwas Sorgen, dass es sich bei „Love You All the Times“ um eine typische Teenagerstory mit Schwärmerei für den tollsten Jungen der Schule handeln könnte. Als man als Leser jedoch Raelyn näher kennenlernt und ihre Trauer um ihren Vater miterlebt, bekommt die Geschichte mehr Tiefe. Und als sie dann dem Geheimnis ihres Vaters auf die Spur kommt und beginnt, Zeitreisen zu unternehmen, kam bei mir immer mehr Lesefreude auf.

Die Sprache ist sehr jugendlich und modern und angenehm zu lesen. Die Geschichte entwickelt sich spannend und für mich zum großen Teil auch unerwartet. Das Zeitreisethema hat die Autorin hier auf originelle und ganz eigene Weise gestaltet. Ich konnte nicht alles bis ins Detail nachvollziehen – z.B. überraschte mich, wie schnell Raelyn die Tatsache, dass sie sich in der Vergangenheit befindet, einfach so hinnimmt. Ich glaube, ich hätte da größere Probleme gehabt. Ich möchte jedoch der Autorin zugutehalten, dass Raelyn sehr jung ist und sich ohnehin schon in einer Ausnahmesituation befindet.

Das ist aber auch nur ein kleiner Kritikpunkt. Denn im Großen und Ganzen hat mir das Buch sehr gut gefallen. Auch das Thema der Trauer wusste die Autorin passend und einfühlsam umzusetzen, so dass die Geschichte nie ins Oberflächliche abrutscht.

Kurzum: Ich habe mich bestens unterhalten gefühlt und wer gerne Romantasy liest, ist in dieser Geschichte auf jeden Fall gut aufgehoben.

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Veröffentlicht am 02.02.2024

Spannend, gruselig und kurzweilig - ein Top-Thriller

Die Burg
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Darum geht’s:
Der Milliardär Nevio hat die baufällige Burg Greiffenau gekauft und instandgesetzt. Sein Hauptplan war der Bau einer einzigartigen Escape-Anlage, in der die Besucher mit Hilfe einer künstlichen ...

Darum geht’s:
Der Milliardär Nevio hat die baufällige Burg Greiffenau gekauft und instandgesetzt. Sein Hauptplan war der Bau einer einzigartigen Escape-Anlage, in der die Besucher mit Hilfe einer künstlichen Intelligenz ein aus ihren eigenen Wünschen individuell gestaltetes Escape-Spiel erleben können. Den Möglichkeiten und Rätseln sind also keine Grenzen gesetzt. Vor der offiziellen Eröffnung lädt Nevio ein paar ausgesuchte Personen ein, um diese neue Freizeit-Attraktion testen und promoten zu lassen. Zu Beginn sind auch alle begeistert und von den unendlichen Möglichkeiten beeindruckt. Als die KI eine Art Eigenleben entwickelt, wird aber aus Spaß bitterer Ernst…

So fand ich‘s:
Ursula Poznanski hat sich für ihr neues Buch mit einem sehr modernen und aktuellen Thema beschäftigt: Künstliche Intelligenz. Die Autorin hat mich dann auch mit der Umsetzung dieses Themengebietes in einem Thriller von der ersten bis zur letzten Seite überzeugt.

Ich bin zu wenig Technik-affin, um beurteilen zu können, wie realistisch die von der Autorin gezeichneten KI-Welt in den unterschiedlichen Escape-Räumen ist. Für mich ist jedoch alles in sich schlüssig und sehr lebendig dargestellt. Ich konnte mir alles sehr bildlich vorstellen und bin mehr als einmal richtiggehend erschaudert.

Auch wenn die Figuren das eine oder andere Klischee bedienen, fand ich die Zusammensetzung der Gruppe absolut passend zur Geschichte. Die Einführung der einzelnen Personen zu Beginn musste ich etwas bedächtiger lesen, um die Namen nicht durcheinander zu bringen. Die Charaktermerkale sind jedoch so dargestellt, dass es nicht allzu lange gedauert hat, die Figuren leicht zu unterscheiden.

Escape-Rooms sind ja zurzeit sehr beliebt und auch ich durfte solche Spiele schon erleben. Sollte ich Mal die Gelegenheit bekommen, bei einem KI-gesteuerten Spiel teilzunehmen, müsste ich mir das nach der Lektüre von „Die Burg“ jedoch sehr gut überlegen. Warum genau, wird an dieser Stelle selbstverständlich nicht verraten – das muss man schon selbst nachlesen.

Für mich war es ein spannendes, manchmal gruseliges und sehr kurzweiliges Leseerlebnis und ich frage mich, warum ich eigentlich bisher noch kein Poznanski-Buch gelesen hatte. Jedenfalls spreche ich sehr gerne und überzeugt eine klare Leseempfehlung für Thriller Fans aus.

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Veröffentlicht am 26.01.2024

Romantisch, frech und witzig

Liebe, Eis und Schnee
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Darum geht’s:
Natalie und Chase, beides Sprösslinge von steinreichen Familien, sind auf dem Weg zu einer einsamen Waldhütte, um ein romantisches Wochenende zu verbringen. Dabei geraten sie in einen Schneesturm ...

Darum geht’s:
Natalie und Chase, beides Sprösslinge von steinreichen Familien, sind auf dem Weg zu einer einsamen Waldhütte, um ein romantisches Wochenende zu verbringen. Dabei geraten sie in einen Schneesturm und bleiben unterwegs stecken. Jake, ein kauziger Eigenbrötler, rettet die beiden und nimmt sie mit in seine Hütte. Chase ist halb erfroren und während er sich gesund schläft, kommen sich Natalie und Jake immer näher. Doch Jake umgibt eine geheimnisvolle Aura, die Natalie nicht zu fassen bekommt…

So fand ich‘s:
Ja, es handelt sich um eine romantische Komödie. Aber ab und an tun solche gefühlsbeladenen Geschichten einfach der Seele gut.

Allerdings beginnt die Geschichte nicht sehr romantisch, streiten sich Natalie und Chase doch auf der Fahrt zu ihrem Pärchen-Wochenende. Und zu allem Übel bleiben sie auch noch in einer Schneewehe stecken, ohne Handy-Empfang und für die Jahreszeit nur spärlich gekleidet. Dass die Autorin ein Faible für Klischees hat, wird spätestens klar, sobald die beiden verwöhnten Millionärskinder von einem kauzigen, wild aussehenden Einsiedler gerettet werden.

Der Erzählstil ist passend zum Genre locker und flüssig und ich mochte vor allem Natalies Gedankengänge. Sie kam als patente und humorvolle, manchmal sarkastische Person rüber und es hat Spaß gemacht, ihren Überlegungen zu folgen. Zu Beginn empfand ich die Komik ein wenig zu bemüht, was aber mit der Zeit besser wurde und geschickter dosiert war.

Zum Schluss hin wurde es dann noch richtig spannend und die Autorin überraschte mich mit Verwicklungen, die für mich so gar nicht vorhersehbar waren.

Auch wenn die gesamte Geschichte etwas konstruiert wirkt, habe ich genau das bekommen, was ich erwartet hatte: eine frech erzählte Story mit Romantik, Humor und Spannung. Es ist das richtige Buch für alle, die gerne romantische mit einer kessen Protagonistin lesen.

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Veröffentlicht am 23.01.2024

Spannende und eindrückliche Dystopie

Boy from Mars – Auf der Jagd nach der Wahrheit
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Darum geht’s:
Auf dem Mars im Jahr 2099. Der dreizehnjährige Jonto lebt mit seinem Großvater in der Marskolonie, die während der Erdklimakriege gegründet wurde. Als sein Großvater stirbt, wird er auf die ...

Darum geht’s:
Auf dem Mars im Jahr 2099. Der dreizehnjährige Jonto lebt mit seinem Großvater in der Marskolonie, die während der Erdklimakriege gegründet wurde. Als sein Großvater stirbt, wird er auf die Erde zu seiner Mutter geschickt, die er nur über den Kommunikator kennt. Kurz vor seinem Tod hatte ihm sein Großvater von einer bahnbrechenden Erfindung, einem Supergenerator, erzählt, an der er während seiner Zeit auf der Erde gearbeitet hatte. Er überlässt Jonto sein Tagebuch mit kryptischen Hinweisen. Dieser Supergenerator könnte die Energie- und Klimaprobleme auf der Erde auf einen Schlag lösen und mit dem Geld hofft Jonto zum Mars zurückkehren zu können. Doch es scheint, dass auch zwielichtige Personen von dieser Superwaffe wissen und sich an Jontos Fersen heften, um an den Generator ranzukommen.

So fand ich‘s:
Gerade in der heutigen Zeit macht man sich viele Gedanken darüber, wie das Leben in der Zukunft sein wird. Die Klimaprobleme spitzen sich weiter zu und gleichzeitig entwickelt sich die Technik immer rasanter. Man mag sich gar nicht immer vorstellen, was noch alles auf die Menschheit zukommen wird.
Der Autor Christian Linker hat mit „Boy from Mars – Auf der Jagd nach der Wahrheit“ diesen Blick in die Zukunft gewagt und ein faszinierendes Bild einer zukünftigen Welt gezeichnet. Seine Ideen dazu sind nicht alle brandneu. Trotzdem empfinde ich diese als spannend und originell. In seiner Fantasie verändert sich zum Beispiel auch das Gendern in eine Richtung, die ich so gar nicht erwartet hätte. In welche, verrate ich an dieser Stelle jedoch nicht…

Er erzählt so manches Detail mit einem Augenzwinkern und im gesellschaftlichen Bereich „menschelt“ es genauso weiter wie in der heutigen Zeit. Dem gegenüber stellt er die modernen Errungenschaften und zeichnet auch ein bedrückendes Bild über die Zeit der Klimakriege und danach – jedoch durchweg in der dem empfohlenen Lesealter entsprechenden Intensität.

In diese eindrückliche, futuristische Kulisse, die wir zusammen mit Jonto, der auf der Erde neu ist, entdecken, verpackt der Autor ein spannendes und temporeiches Abenteuer, in der Jonto und seine neuen Freunde auf der Suche nach dem Superboost sind, der Geheimwaffe, die die Erde retten soll.

Ich habe das Buch sehr gerne gelesen. Und durch die rasante Erzählweise bin ich nur so über die Zeilen geflogen. Auch das Ende finde ich absolut passend und hat mich so das Buch zufrieden zuklappen lassen.
Für mich ist „Boy from Mars – Auf der Jagd nach der Wahrheit“ ein spannendes, mitreißendes und originelles Jugendabenteuer, das nicht nur junge Leser zu begeistern weiß.

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