Gelungener Auftakt einer fesselnden Dilogie für jüngere Bücherwürmer
Ice Guardians 1. Die Macht der GletscherDarum geht’s:
Cléos Vater ist Musiker und zusammen bereisen die beiden fast die ganze Welt. Nur ihren Geburtsort in den französischen Alpen, von dem ihre Mutter auf mysteriöse Weise verschwunden ist, meidet ...
Darum geht’s:
Cléos Vater ist Musiker und zusammen bereisen die beiden fast die ganze Welt. Nur ihren Geburtsort in den französischen Alpen, von dem ihre Mutter auf mysteriöse Weise verschwunden ist, meidet ihr Vater konsequent. Als der Vater einen Unfall erleidet und ins Koma fällt, taucht Cléos unbekannte Großmutter auf und nimmt sie mit nach Frankreich in das geheimnisvolle Internat am Mont Blanc. Rätselhafte Ereignisse stacheln Cléos Neugier weiter an und sie versucht rauszufinden, was tatsächlich mit ihrer Mutter geschehen ist. Sie ahnt jedoch nicht, dass sie selbst in dieser geheimnisvollen Geschichte eine entscheidende Rolle spielt.
So fand ich‘s:
Als Kind der Berge, das gar nicht so weit weg vom Mont Blanc aufgewachsen ist, konnte ich an diesem Buch nicht einfach so vorbeigehen. So freute ich mich auch ganz besonders auf dieses spezielle Setting.
Der Prolog, der sich um die Murmeltierchefin Marmotte dreht, zeigt, dass es sich hier nicht um eine gewöhnliche Geschichte handelt und hat mich sofort für das Buch entflammt. Ich war nur etwas verwundert, dass die Marmotte eiskalte Luft liebte, sind doch Murmeltiere Winterschläfer. Aber es ist ja Fantasy und da kann ich über so etwas hinwegsehen.
Die Geschichte selbst beginnt allerdings auf Martinique, wo die Protagonistin Cléo auch schon mit den ersten mysteriösen Ereignissen konfrontiert wird. Sie scheint unter anderem die Sprache der Tiere zu verstehen. Die Autorin erzählt die Geschichte sehr bildlich und in einer leicht zu lesenden und altersgerechten Sprache. Ich konnte jedenfalls richtig mit Cléo mitleiden, als sie von ihrer gewohnten Umgebung weggerissen und in ihre eigentliche und dennoch unbekannte Heimat gebracht wurde. Es war spannend Cléo zu begleiten, als sie zum ersten Mal Schnee gesehen hat und im geheimnisumwitternden Mont-Blanc-Internat angekommen ist.
Zeitweise spielte für meinen Geschmack das gängige Internatsleben eine zu große Rolle und ich war immer etwas ungeduldig, bis es dann wieder mysteriöser wurde. Auch hätte ich erwartet, dass das auf dem Cover abgebildete Tier mehr Raum einnehmen würde. Ich hätte mir davon definitiv mehr gewünscht und hoffe jetzt auf den zweiten Band.
Trotz dieser kleinen Kritikpunkte gefällt mir die Geschichte wirklich gut und ich finde, der Plot sticht aus den üblichen Fantasy-Geschichten angenehm heraus. Ich freue mich jedenfalls auf den zweiten Teil und würde mir mehr Fantasy und vor allem auch mehr Geschichte rund um den Luchs wünschen.
Spannend ist es allemal und bei dem Ende des ersten Bandes ist es ganz normal, dass man dem zweiten entgegenfiebert, um rauszufinden, ob die eigenen Theorien und Spekulationen, zu denen man laufend animiert wird, sich erfüllen werden.
Für mich ist „Die Macht der Gletscher“ ein gelungener Auftakt zu einer fesselnden Dilogie vor allem für jüngere Bücherwürmer.