Ein solider dritter Band
Die Hornisse (Tom-Babylon-Serie 3)Darum geht‘s:
Der berühmte Rockmusiker Brad Galloway wird ermordet im Gästehaus der Polizei aufgefunden. Erste Hinweise auf den Täter erhoffen sich LKA-Ermittler Tom Babylon und seine Kollegin Sita Johanns ...
Darum geht‘s:
Der berühmte Rockmusiker Brad Galloway wird ermordet im Gästehaus der Polizei aufgefunden. Erste Hinweise auf den Täter erhoffen sich LKA-Ermittler Tom Babylon und seine Kollegin Sita Johanns von der geheimnisvollen Frau, die am Vorabend auf Galloways Konzert dem Musiker einen mysteriösen Umschlag überbrachte. Die Suche nach dieser Frau bringt die Beamten auf die Spur der „Hornisse“ – einem Decknamen einer Person, die vor dreißig Jahren an einer Kindesentführung beteiligt war. Tom Babylon bemerkt erst mit der Zeit wie sehr seine eigene Geschichte mit den aktuellen Ereignissen verwoben ist.
So fand ich‘s:
Wie schon in den ersten beiden Tom-Babylon-Bänden lässt Marc Raabe seinen Lesern nicht viel Zeit für den Einstieg in das Buch. Bereits beim Prolog habe ich mich dabei ertappt, wie ich zeitweise die Luft anhielt und gebannt weiter las. Und schon hatte der Autor mich am Haken…
Die Geschichte wird dann auch nicht etwa gemächlicher – im Gegenteil. Mit den kurzen Kapiteln und den Sprüngen zwischen zwei Zeitebenen blieb mir keine Zeit zum durch atmen. Diese Art von Spannungsbogen ist jedenfalls Marc Raabes große Stärke.
Seinen Schreibstil im Präsens muss man allerdings mögen. So gerne ich die Bücher lese und so gut mir die Ver- und Entwicklungen zwischen den verschiedenen Bänden gefallen, muss ich mich jedes Mal wieder erst an diese Erzählweise gewöhnen. Es vermag wohl dem Leser das Gefühl zu geben, dass die Ereignisse gerade in dem Moment geschehen. Dennoch wirkt es etwas holperig.
Der Plotaufbau bringt in diesem dritten Teil keine Überraschungen. Marc Raabe erzählt die Geschichte routiniert in seinem eigenen Erzählrhythmus, angefangen beim packenden Prolog bis hin zum spannungsgeladenen Showdown. Die Spannung wird dadurch permanent sehr hoch gehalten – aber auch für den Leser entwickelt sich das zu einer Routine, die einem beim Lesen ein bisschen den Fahrtwind nimmt.
Ungeachtet dessen wurde ich auch mit diesem soliden Thriller gut unterhalten und der Cliffhanger am Ende des Buches hat es wieder in sich. Ich kann also nicht anders und muss dann auch nach dem vierten Band Ausschau halten.