Fortsetzung mit Schwächen
Das Buch der gelöschten Wörter - Zwischen den SeitenAchtung: Hier sind Spoiler zum 1. Band (Der erste Federstrich) enthalten.
Darum geht‘s:
Hope Turner hat in der Bücherwelt ihren Platz als Verwandlerin gefunden und fühlt sich im Reich der Literatur viel ...
Achtung: Hier sind Spoiler zum 1. Band (Der erste Federstrich) enthalten.
Darum geht‘s:
Hope Turner hat in der Bücherwelt ihren Platz als Verwandlerin gefunden und fühlt sich im Reich der Literatur viel wohler als in der Echtwelt. Doch die Sorge, dass die Absorbierer es schaffen könnten, die Buch- als auch die Echtwelt in ein Chaos zu stürzen, lassen dunkle Wolken aufziehen. Vor allem auch der Verdacht, dass ihre Mutter von einer anscheinend vertrauenswürdigen Person vergiftet wurde, lassen Hope nicht zur Ruhe kommen. Wem kann sie noch vertrauen? Und wie kann sie es mit ihren neuen Freunden schaffen, die Absorbierer zu stoppen?
So fand ich’s:
Nachdem mir der erste Teil dieser Trilogie „Der erste Federstrich“ so gut gefallen hatte und mich mit einem fiesen Cliffhanger in der Luft hängen ließ, freute ich mich sehr darauf, wieder zusammen mit Hope in die Buchwelt einzutauchen. Die Rückkehr fiel mir auch nicht schwer und ich fand mich in der Geschichte sofort wieder zurecht. Auch diese Fortsetzung liest sich wieder leicht und locker.
Überraschenderweise wurde der Cliffhanger dann auch sehr schnell aufgelöst. Hier hätte es mir gut gefallen, wenn Mary E. Garner uns Leser ein bisschen länger hingehalten hätte. Es kam mir dann auch immer wieder vor, dass es die Autorin ein wenig eilig hatte, die Geschichte zu erzählen. Für meinen Geschmack wollte sie gar viel in den Plot reinpacken – manchmal wäre ein bisschen weniger tatsächlich mehr gewesen. So kam es dann auch, dass gesponnene Erzählfäden ins Leere liefen und Auflösungen und Erklärungen scheinbar aus dem Nichts kamen.
Ich könnte mir vorstellen, dass der Geschichte eine kompaktere Version, z.B. in nur zwei Teilen, gut getan hätte. Trotzdem habe ich dieses Buch gerne gelesen und habe mich auch gut unterhalten gefühlt. Das Setting gefällt mir nach wie vor sehr gut, wobei man als Leser in diesem Band weniger in der Literaturwelt verweilen und schwelgen kann. Für mich bleibt jedoch gerade das Verweben der Literaturwelten miteinander zur Stärke dieser Geschichte. Auch der Humor, wenn auch etwas klischeebehaftet, kommt nicht zu kurz.
„Das Buch der gelöschten Wörter“ bietet auch in diesem zweiten Teil kurzweilige Lesestunden und wartet auch hier am Ende mit einem Cliffhanger auf, der auf den dritten und letzten Teil neugierig macht. Auch wenn mich dieser Mittelband nicht so gepackt hat wie der erste Teil, freue ich mich auf den Abschluss der Geschichte. Und wer weiß, möglicherweise überrascht uns die Autorin und alle losen Fäden finden zu einem Knäuel zusammen. Ich bin jedenfalls sehr gespannt und übe mich nun bis zum Erscheinen von „Die letzten Zeilen“ in Geduld.