Profilbild von Eponine

Eponine

Lesejury Star
offline

Eponine ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Eponine über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.12.2023

Viel mehr als eine historische Familiengeschichte

Dornblüte
0

Darum geht’s:
Im Jahre 1824 lebt der Arzt Carl Haiden mit seiner Familie in ärmlichen Verhältnissen in Leipzig. Das Leben der Familie nimmt eine positive Wendung, als Baron Ferdinand von Siebenfels, einer ...

Darum geht’s:
Im Jahre 1824 lebt der Arzt Carl Haiden mit seiner Familie in ärmlichen Verhältnissen in Leipzig. Das Leben der Familie nimmt eine positive Wendung, als Baron Ferdinand von Siebenfels, einer von Carls Patienten, ihn großzügig in seinem Testament bedacht hat. Die Familie wohnt fortan auf einem fürstlichen Landsitz im Erzgebirge. Als sich immer wieder seltsame Dinge ereignen, ist die Neugier der Familie geweckt. Sie entdecken ein junges, verwildertes, sehr scheues Mädchen, das jeweils aus dem Nichts auftaucht und dann immer wieder verschwindet. Erst gelingt es nur dem 17jährigen Sohn mit der Unbekannten Kontakt aufzunehmen. Doch alle möchten unbedingt das Geheimnis um das wilde Mädchen lüften.

So fand ich‘s:
Bei diesem Buch waren es das Cover und der Titel, die mich neugierig gemacht hatten. Erwartet habe ich dann auch eher einen leichteren, historischen Roman. Aber der Autor Wolfgang Jaedtke hat mir dann rasch gezeigt, was er als Erzähler draufhat. Er beschreibt die Verhältnisse der damaligen Zeit auf eindrückliche und einfühlsame, aber auch auf spannende Art und Weise. Erschüttert haben mich vor allem die damaligen Methoden zur Behandlung psychisch erkrankter Patienten.

Besonders gut gefällt mir, wie lebendig und behutsam der Autor seine Figuren zeichnet, mit ihren Stärken aber auch mit ihren allzu menschlichen Schwächen. Als Leser begegnet man in dieser Geschichte auch spannenden Personen wie Jakob Grimm und anderen berühmten Zeitgenossen, was die historische Zuordnung abrundet.

Dem Autor ist es auch gut gelungen, mir „unterwegs“ nicht zu viel zu verraten, so dass sich der Plot immer wieder in eine überraschende Richtung weiterentwickelt.

Das Buch wirkt auf mich sehr realistisch, manchmal etwas bedrückend, aber immer wieder hoffnungsvoll. Und eine kleine, wohldosierte Prise Romantik vervollständigt die Geschichte für mich zu einem besonderen und angenehmen Leseerlebnis. Das heißt aber nicht, dass es sich um einen Liebesroman handelt. Der Schwerpunkt liegt hier definitiv im spannenden, historischen Bereich.

Für mich ist es ein Buch, bei dem ich mich jedes Mal besonders auf das Weiterlesen gefreut habe. Und auch das Ende ließ mich das Buch zufrieden zuklappen.

Ich bin sicher, dass „Dornblüte“ auch andere, die gerne historische Romane lesen, genauso zu begeistern vermag, wie mich.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 01.12.2023

Eine Geschichte, die den Zauber der Weihnacht zum Leuchten bringt

Der Markt der Wünsche
0

Darum geht’s:
Julie Marin wohnt mit ihrem herzkranken Sohn bei ihrer Tante in Bath. Ihre ganze Aufmerksamkeit schenkt sie ihrem Sohn und vernachlässigt dadurch ihre eigenen Bedürfnisse. Aber sie liebt ...

Darum geht’s:
Julie Marin wohnt mit ihrem herzkranken Sohn bei ihrer Tante in Bath. Ihre ganze Aufmerksamkeit schenkt sie ihrem Sohn und vernachlässigt dadurch ihre eigenen Bedürfnisse. Aber sie liebt die Weihnachtszeit mit all ihren Lichtern und Gerüchen. Mit viel Liebe gestaltet sie wie jedes Jahr den Adventskalender für John Woods traditionellen Spielzeugladen „Fabulous Emporium“, ein Paradies nicht nur für Kinder und eine Begegnungsstätte der besonderen Art. Hier treffen die unterschiedlichsten Personen aufeinander. Doch eines verbindet sie alle: die Begeisterung für die Weihnachtszeit. So entsteht auch die Idee zum Wunschbaum. Ob Nick, der verantwortlich für den Weihnachtsmarkt ist, in all dem Trubel den Weg zu Julies Herz finden wird?

So fand ich’s:
Der Prolog entführt einen direkt in die Welt von John Woods Fabulous Emporium, das mich kurzzeitig an Dustin Hoffmans Film „Mister Magorium’s Wonder Emporium“ erinnert hatte. Doch schnell merkte ich, dass John Wood und sein heimeliger Spielzeugladen ihren ganz eigenen Charme und Zauber ausstrahlen.

Auch im weiteren Verlauf der Geschichte lässt uns der Autor diese zauberhafte Atmosphäre spüren, was es zu einem perfekten Weihnachtsbuch macht. Es enthält genau die Zutaten, die ich mir für eine solche Geschichte wünsche: liebenswerte Figuren, der Duft von leckeren Weihnachtsspezialitäten, leuchtende Sterne sowie kleine und größere Wunder.

Die Liebesgeschichte nimmt hier gar nicht so viel Raum ein, wie man es von solchen Büchern gewohnt ist. Die Freundschaft und Zugewandtheit zwischen den Figuren und vor allem der Zauber der Weihnacht stehen absolut im Vordergrund. Und genau das macht dieses Buch für mich so besonders. Auch der Erzählstil hat mir sehr gut gefallen. Passend zum Thema ist er ein klein wenig verspielt, aber ohne jemals allzu kitschig zu werden.

Von der Geschichte möchte ich gar nicht mehr verraten, sie hat aber meine romantische Seele zum Lächeln gebracht. Und wenn es möglich wäre, würde ich am liebsten gleich die Koffer packen und nach Bath reisen, um im Fabulous Emporium zu stöbern und meinen Weihnachtswunsch… Fast hätte ich mich verplappert. Das müsst ihr schon selbst rausfinden, was dort mit den Weihnachtswünschen geschieht.

Wenn es also einen Ort gibt, an dem der Zauber der Weihnacht richtig leuchtet, dann ist es bestimmt der Weihnachtsmarkt in Bath!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 19.11.2023

Ein neues, spannendes Abenteuer im Flüsterwald

Flüsterwald - Eine neue Bedrohung. In den Fängen der Zauberin. Mit Farbschnitt nur in der 1. Auflage! (Flüsterwald, Staffel II, Bd. 3)
0

Achtung: Dieser Leseeindruck enthält Spoiler zu den vorherigen Bänden.

Darum geht’s:
Die Freunde rund um Lukas und Ella konnten die Zauberin noch nicht in ihre Schranken weisen. Und diese holt zum nächsten ...

Achtung: Dieser Leseeindruck enthält Spoiler zu den vorherigen Bänden.

Darum geht’s:
Die Freunde rund um Lukas und Ella konnten die Zauberin noch nicht in ihre Schranken weisen. Und diese holt zum nächsten Schlag aus: Sie entführt Ella! Bei der Suche könnte ihnen die Elfe Mirabella, die Spezialistin für Suchzauber, helfen. Doch ausgerechnet sie ist Felicitas Erzfeindin, die ihr im Elfeninternat das Leben schwer gemacht hatte. Wird Felicitas sich für ihre Freundin Ella überwinden können und mit Mirabella gemeinsame Sache machen? Und schaffen es die Freunde, Ella zu befreien?

So fand ich’s:
Andreas Suchanek hat es wieder getan! Er hat mich auch mit diesem 3. Band der zweiten Staffel ein spannendes und turbulentes Abenteuer im Flüsterwald erleben lassen. Ich bin nach wie vor fasziniert, dass der Autor sein Niveau über die ganze Reihe hinweg so hochzuhalten vermag. Mit Lukas, Ella, Rani und Co. wird es einfach nie langweilig. Diesmal hatte ich sogar den Eindruck, dass Andreas Suchanek in Sachen Spannung noch eine Schippe draufgelegt hat. Jedenfalls kann ich es kaum erwarten, bis der vierte und letzte Band dieser Staffel erscheint und ob es den Freunden gelingt, alle Zauberwälder zu retten.

Auch in diesem Buch kommt der Humor nicht zu kurz und vor allem Rani bringt mich immer wieder zum Lachen. Und auch diesmal gefällt mir ganz besonders, wie gezeigt wird, wie sich die Freunde aufeinander verlassen können und dass man gemeinsam stark ist.

Ich möchte auch die Illustrationen von Timo Grubing nicht unerwähnt lassen. Die Bilder sind so liebevoll und lebendig gezeichnet und runden damit das Lesevergnügen perfekt ab. Das Cover ist auch diesmal eine besondere Augenweide, finde ich.

„Der Flüsterwald“ ist und bleibt eine meiner Lieblings-Kinderbuch-Serien und ich beneide jeden, der diese Reihe noch kennenlernen darf. Es lohnt sich auf jeden Fall, sich auf den Weg in den Flüsterwald zu machen!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 19.11.2023

Spannendes Cyber-Abenteuer

RUN
0

Darum geht's:
Jans kleine Schwester ist verschwunden, doch es gibt keine Lösegeldforderung und die Polizei hat noch keine Spur. Da bekommt Jan eine Datenbrille zugeschickt, mit der er auf das interaktive ...

Darum geht's:
Jans kleine Schwester ist verschwunden, doch es gibt keine Lösegeldforderung und die Polizei hat noch keine Spur. Da bekommt Jan eine Datenbrille zugeschickt, mit der er auf das interaktive Onlinespiel „Run“ aufmerksam gemacht wird. Durch einen Hinweis auf Katja, wird er aufgefordert am Spiel teilzunehmen. Mit der Hoffnung, seine kleine Schwester zu finden, lässt er sich auf das geheimnisvolle Spiel ein, bei dem der undurchsichtige Spielleiter Zero ihm und sechs weiteren Jugendlichen jeden Tag eine neue Rätselchallenge aufträgt – jede gefährlicher als die andere. Bald wird Jan aber klar, dass sein Preis das Leben seiner Schwester sein würde. Daher ist aufgeben keine Option und das perfide Spiel geht weiter…


So fand ich's:
​​Die Autorin Mara Lang hält sich hier nicht mit einer langen Einführung auf und als Leser wird man direkt in die dramatischen Ereignisse rund um Katjas Verschwinden hinein geschupst. Man spürt förmlich die Verzweiflung der Eltern und des großen Bruders Jan. So konnte ich auch kurzzeitig verstehen, warum Jan erstmal seinen Eltern und auch der Polizei nichts von der Datenbrille erzählt, die ihn hoffentlich zu seiner Schwester führen würde. Trotzdem konnte ich nicht immer alle seine Entscheidungen nachvollziehen. Aber wer weiß, wie man selbst in so einer Situation reagieren würde…. Und es ist auch nur ein kleiner Kritikpunkt, der mein Lesevergnügen nicht wesentlich geschmälert hat.


Es hat nicht lange gedauert, bis sich ein richtiger Lesesog entwickelte. Die Autorin setzte bei dieser Geschichte vor allem auf Action und Spannung. Dafür kamen für meinen Geschmack ab und an die Beschreibungen und die Gefühle der Protagonisten etwas zu kurz. Aber es war dann so spannend, dass das in dem Moment keine große Rolle mehr spielte und ich einfach nur schnell weiterlesen wollte.


Gegen Ende hin spitzt sich die Spannung immer weiter zu und eines muss man auf jeden Fall der Autorin lassen: Nervenkitzel und Suspense kann sie! So war dieses Buch für mich eine Art Actionfilm in meinem Kopfkino und ich kann es allen empfehlen, die vor allem rasante Geschichten mit Thrill mögen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 19.11.2023

Gelungenes Serienfinale

Seahorse - Die Hoffnung der Wasserpferde
0

Darum geht‘s:
Shona ist unbeschadet auf der Insel der Wasserpferde angekommen. Sie und Cuan können sich jedoch nicht erklären, wie Shona diese andere Dimension erreichen und auch wieder ohne Probleme verlassen ...

Darum geht‘s:
Shona ist unbeschadet auf der Insel der Wasserpferde angekommen. Sie und Cuan können sich jedoch nicht erklären, wie Shona diese andere Dimension erreichen und auch wieder ohne Probleme verlassen kann, was zuvor noch keinem Menschen gelungen war. Bedeutet das, dass die beiden tatsächlich Halbgeschwister sind? Antworten können sie nur auf den verlorenen Seiten der Mythen finden. Gleichzeitig verfolgt der geheimnisvolle Peabody seinen eigenen dunklen Plan und bringt alle Wasserpferde in große Gefahr.

So fand ich’s:
Da ist er nun der heißersehnte dritte und letzte Band zu Karin Müllers Trilogie „Seahorse“. Da der zweite Band etwas länger her ist, musste ich mich zwar erst wieder zurechtfinden. Aber es hat dann nicht allzu lange gedauert, bis ich wieder mittendrin war in Shonas und Cuans Geschichte. Allerdings hat mir das wieder gezeigt, dass es sich absolut empfiehlt, diese Serie in der chronologischen Reihenfolge zu lesen, um alle Zusammenhänge und Entwicklungen zu verstehen.

In diesem dritten Teil ist sich die Autorin treu geblieben und hat in gewohnter altersgerechter, flüßiger und einfühlsamer Erzählweise mein Kopfkino auf Hochtouren laufen lassen. Neben den lebendigen Figuren hat sie die passende Prise an Landschaftsbeschreibungen gefunden, so dass man sich alles wunderbar bildlich vorstellen kann. Und auch diesmal hat sie es geschafft, eine ausgewogene Balance zwischen moderner Erzählung und alten Legenden und Mystik zu finden.

Vor allem in der zweiten Buchhälfte überschlagen sich die Ereignisse und schlussendlich werden alle offenen Fragen beantwortet. Auch wenn das Ende für meinen Geschmack etwas abrupt kam, war ich mit der Auflösung und den entsprechenden Entwicklungen zufrieden und konnte das Buch mit einem guten Gefühl zuklappen.

Mit dieser Trilogie kommen vor allem Pferdebücherfans auf ihre Kosten. Für mich hatte diese Geschichte auch etwas von den Romantik-Thrillern, die ich als junges Mädchen verschlungen hatte. Von mir gibt es daher eine begeisterte Leseempfehlung.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere