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Veröffentlicht am 11.11.2019

Der zehnte Gast - ein Pageturner

Der zehnte Gast
1

Zum Inhalt
Zehn Gäste reisen teilweise als Paar, manche auch als Alleinreisende aus unterschiedlichen Gründen zu einem abgelegenen Hotel in den Wäldern von Catskill Mountains, um dort das Wochenende zu ...

Zum Inhalt
Zehn Gäste reisen teilweise als Paar, manche auch als Alleinreisende aus unterschiedlichen Gründen zu einem abgelegenen Hotel in den Wäldern von Catskill Mountains, um dort das Wochenende zu verbringen. Es ist ein kleines, aber sehr feines Haus und zieht vor allem Menschen an, die dem Alltag für ein paar Tage entfliehen möchten. Es gibt kein Handyempfang und kein Internet – also der richtige Ort zum Abschalten oder um ein romantisches Wochenende zu verbringen. Die Gäste fühlen sich auch sichtlich wohl in der behaglichen Atmosphäre, für die der Hotelier und sein Sohn sorgen. Die Stimmung ändert sich jedoch als der angekündigte Schneesturm heftiger aufzieht als gedacht und das Hotel von der Außenwelt nicht mehr erreichbar ist. Dennoch versuchen alle das Beste aus der Situation zu machen – bis ein mysteriöser Todesfall die Stimmung endgültig kippen lässt. War es ein Unfall oder weilt ein Mörder unter den Eingeschlossenen?

Meine Gedanken zum Buch
Shari Lapena hat schon ab der ersten Seite eine dichte Atmosphäre geschaffen, die in manchen Momenten an die unvergessenen Werke von Agatha Christie erinnern und dennoch nicht kopiert wirken. Bereits bei den Anreise-Szenen erfährt man einiges über die Figuren – über ihre Erwartungen, Sorgen und gar Ängsten. Obwohl ich als Leser der außenstehende Beobachter war, fühlte ich mich mittendrin im Geschehen und konnte dennoch alles und vor allem jeden im Blick behalten. Aus der Inhaltsangabe wusste ich, dass bald jemand sterben würde. Dieses Wissen hat die Spannung, die sich im Hotel allmählich aufbaute, noch weiter angestachelt und ich konnte das Buch vor lauter Anspannung kaum aus der Hand legen.

Auch wenn dann die Auflösung für meinen Geschmack etwas „aus dem Nichts“ kam, empfinde ich den Plot insgesamt als in sich logisch und schlüssig. Besonders gefällt mir, dass der aufmerksame Leser tatsächlich den einen oder anderen Hinweis auf den Täter oder die Täterin bemerken könnte. Ich habe wohl zu atemlos gelesen, da ich lange Zeit auf dem Holzweg war. Aber das hat meinen Spaß am Buch nicht geschmälert – im Gegenteil. Die Autorin liefert so viel Stoff zum Grübeln und Spekulieren, so dass man immer unbedingt weiterlesen muss und als Leser in interessante Gedankenflechte hineingerät. Zeitweise war ich fast soweit, jeder Figur eine Greueltat zuzutrauen.

Meiner Meinung nach ist der Autorin ein sehr interessantes und spannendes Bild der Abgründe der menschlichen Psyche gelungen und sie zeigt auf, dass in jedem kriminelle Energie stecken kann. Shari Lapena erzählt die Geschichte auf eine sehr ruhige Weise und gänzlich ohne Effekthascherei. Dennoch wird der Spannungsbogen bis zum Zerreissen angespannt und wurde für mich zum „Pageturner“. Da ich die Autorin noch nicht kannte, möchte ich mir unbedingt ihr Vorgänger-Buch näher anschauen. „Der zehnte Gast“ kann ich jedenfalls schon allen Krimilesern sehr empfehlen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Spannung
  • Idee
  • Geschichte
  • Erzählstil
Veröffentlicht am 09.10.2019

Spannung in den Wäldern Alaskas

Dear Logan
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Maddie, die Tochter des Sicherheitschefs des Weißen Hauses in Washington und der US-Präsidentensohn Logan sind im Kindesalter beste Freunde. Ein Anschlag auf die Präsidentenfamilie reißt die beiden Kinder ...

Maddie, die Tochter des Sicherheitschefs des Weißen Hauses in Washington und der US-Präsidentensohn Logan sind im Kindesalter beste Freunde. Ein Anschlag auf die Präsidentenfamilie reißt die beiden Kinder auseinander und sechs Jahre vergehen, ohne dass die beiden Kontakt zueinander haben. Maddie schreibt lange Zeit Briefe und wartet verzweifelt auf eine Antwort. Als Logan tatsächlich eines Tages wieder vor ihr steht, ist nichts mehr wie früher. Doch die beiden haben keine Zeit, sich wieder anzunähern. Logan wird entführt und es scheint, dass Maddie die einzige ist, die ihn in den Wäldern Alaskas retten kann.

Die Geschichte hat mich zu Beginn ein bisschen an die Filme „Wer ist Hanna“ und „Big Game“ erinnert. Das hat aber vor allem damit zu tun, dass es sich in allen drei Geschichten um Kinder, sprich Jugendliche handelt, die sich in weiten und einsamen Wäldern behaupten müssen. Die Autorin hat nicht viel Zeit verloren und ist ohne Umschweife gleich „zur Sache gegangen“, was mir sehr gut gefallen hat. Dennoch war ich von Maddies und ihrem Vater überstürzten Abreise aus Washington genauso überrascht wie das Mädchen und konnte nicht verstehen, warum das notwendig war. Das Motiv von Maddies Vater bleibt auch sehr lange unklar.

Den Zeitspurung von sechs Jahren hat Alley Carter gut überbrückt und durch Maddies Briefe jeweils zu Beginn der Kapitel bekommt man einen guten Eindruck vom Gefühlsleben des jungen Mädchens und davon, wie sie die vorangegangenen Jahre in Alaska erlebt hatte. Logans Auftauchen – vor allem die Gründe dafür, empfand ich dann etwas zu konstruiert. Dennoch freute ich mich über das Wiedersehen der beiden und war gespannt, wie sich die Beziehung von den beiden entwickeln würde. Die Autorin lässt den beiden aber keine Zeit und kaum war Logan angekommen, begann das große Abenteuer in den Wäldern Alaskas.

Die Geschichte wurde immer spannender und auch das zwischenmenschliche zwischen den beiden sich wiedergefundenen Freunde kam nicht zu kurz. Auch wenn die Entwicklungen mir gut gefallen und mir kurzweilige Stunden beschert haben, wunderte ich mich immer wieder über Maddies Fähigkeiten à la MacGyver. Gegen Ende hin hat die Autorin für meinen Geschmack schon ein bisschen dick aufgetragen. Aber es ist ihr gelungen, mich durch Spannung bei Stange zu halten und ich konnte nicht anders und bin auf den letzten Seiten über die Zeilen geflogen.

Im Großen und Ganzen habe ich das Buch gerne gelesen und die Spannung hat mich das eine oder andere Mal ein Auge zudrücken lassen. Möglicherweise könnte dieses Buch eher Mädchen gefallen. Wer spannende Geschichten mag und wem die Realitätsnähe nicht so wichtig ist, kann hier vergnügliche und kurzweilige Lesestunden verbringen.

Veröffentlicht am 30.09.2019

Lasst die Magie beginnen

Waldo Wunders fantastischer Spielzeugladen
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Lenni, der eigentlich Lennart heisst aber nicht so genannt werden möchte, lebt mit seiner Mutter zwei Stockwerke über Herrn Waldo Wunders Spielzeugladen. Er ist eigentlich ein ganz normaler Junge, der ...

Lenni, der eigentlich Lennart heisst aber nicht so genannt werden möchte, lebt mit seiner Mutter zwei Stockwerke über Herrn Waldo Wunders Spielzeugladen. Er ist eigentlich ein ganz normaler Junge, der am liebsten mit seinen Freunden im Park skatet. Doch Waldo Wunder scheint viel mehr in ihm zu sehen und vertraut Lenni sogar seinen Laden an, als er verreisen muss. Lenni übernimmt die Aufgabe voller Vorfreude darauf, ungestört und vor allem unbeobachtet im Laden spielen zu können. Doch als dann merkwürdige Dinge geschehen, steckt er bald mitten drin in einem zauberhaften Abenteuer.


Auch als Leser fühlt man sich magisch von Waldo Wunders Spielzeugladen angezogen und die Neugierde darauf, was nachts im Spielzeugladen los ist, hat einen schnell gepackt. Neben all dem Zauberhaften kommt auch die Spannung nicht zu kurz und die Geschichte entwickelt eine Art Sorg und man möchte unbedingt rasch weiterlesen. Die Figuren sind in Worten und auch in den Illustrationen liebevoll gezeichnet und wirken sehr lebendig. Die Sprache ist altersgerecht und das Buch eignet sich wunderbar zum Selberlesen, Vorlesen oder auch um es miteinander zu lesen. Die eigene Phantasie wird angeregt und man kann über die Geschichte lebhaft diskutieren und spekulieren. Den „magischen Aktivteil zum Mitmachen“ finde ich ebenfalls sehr schön gestaltet und mir gefällt vor allem, dass die „Mitmachenden“ sich hier auch nochmal ausführlicher mit dem schön gestalteten Cover beschäftigen können.


Ich habe mich mit der Geschichte trotz meinem Alter sehr wohlgefühlt. Ich wünsche mir ganz viele Leser für dieses zauberhafte Buch, das Magie, Abenteuer aber auch Freundschaft in den Vordergrund stellt. Also auf in Waldo Wunders fantastischen Spielzeugladen und lasst die Magie beginnen!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Geschichte
  • Handlung
  • Lesespaß
  • Fantasie
Veröffentlicht am 24.09.2019

Zauberhaft!

Green Witch
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Eines meiner Lieblingsbücher ist auch heute noch die kleine Hexe, daher wundert es auch nicht, dass mich die Kurzbeschreibung und der schöne Buchumschlag gleich neugierig gemacht haben. Das Cover ist sehr ...

Eines meiner Lieblingsbücher ist auch heute noch die kleine Hexe, daher wundert es auch nicht, dass mich die Kurzbeschreibung und der schöne Buchumschlag gleich neugierig gemacht haben. Das Cover ist sehr liebevoll gestaltet und genauso liebevoll werden auch Lizzys Abenteuer als Junghexe erzählt. Auch als Erwachsene konnte ich wunderbar in die Geschichte eintauchen und habe mit Lizzy zusammen mitgefiebert, zu was für einer Hexe sie sich ausbilden lassen darf. Ich habe mit ihr mitgelitten, als sie ihr grosses Geheimnis vor Stina, ihrer besten Freundin, verheimlichen musste. Und ab sofort sehe ich Spinnen mit anderen Augen… Warum verrate ich hier aber nicht.

Die Sprache empfand ich als absolut altersgerecht. Erst wunderte ich mich etwas über den englischen Titel – aber im Buch wird der Begriff erklärt, was mir gut gefallen und mich somit mit dem Titel versöhnt hat. Die Geschichte, in der es auch um Freundschaft geht, ist sehr spannend und eignet sich sowohl zum Vorlesen als auch zum Selberlesen.

Andrea Russo hat mir mit „Green Witch“ sehr schöne, vergnügliche, ja einfach zauberhafte Lesestunden geschenkt und insgeheim hoffe ich auf ein Wiedersehen mit Lizzy und Stina.

Veröffentlicht am 05.09.2019

Eine etwas andere Schiffsreise

Wunder & so - Falls ich dich küsse
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Eine Schiffsreise wie anno dazumal klingt einfach traumhaft für Lou und ihre beste Freundin Amy. Lous Opa hat einen Hybrid-Antrieb entwickelt, der Kreuzfahrten umweltfreundlicher macht und wird daher mit ...

Eine Schiffsreise wie anno dazumal klingt einfach traumhaft für Lou und ihre beste Freundin Amy. Lous Opa hat einen Hybrid-Antrieb entwickelt, der Kreuzfahrten umweltfreundlicher macht und wird daher mit seiner Familie auf die Jungfernfahrt der Galatea, die nach dem Vorbild der Titanic gebaut wurde, eingeladen. Es soll eine besondere Reise werden, bei der sich die Passagiere wie zur Zeit der Titanic kleiden und die Gäste von Butlern betreut werden. Lou und Amy geniessen diesen für sie ungewohnten Luxus in vollen Zügen und sie finden auch schnell Anschluss. Doch wer ist der geheimnisvolle Junge, zu dem Lou eine ungewöhnliche Verbindung zu haben scheint? Sein Verhalten macht ihn immer wieder verdächtig und schon stecken Lou und ihre Freundin mitten in einem Abenteuer drin, mit dem sie nicht gerechnet hatten.

Mir erging es ähnlich wie den beiden Freundinnen: die Geschichte entwickelte sich für mich auf überraschende Weise, die ich so von der Kurzbeschreibung her nicht erwartet hätte. Das tat jedoch meinem Lesevergnügen keinen Abbruch – im Gegenteil. Die Geschichte wurde immer spannender und ist somit weit mehr als eine reine Liebesgeschichte.

Mich hat vor allem auch die altersgerechte Sprache überzeugt, mit der die Autorin die Geschichte auf frische und witzige Art erzählt. Auch die Romantik kommt sehr gut rüber, ohne zu kitschig zu werden. Der Plot ist in sich schlüssig, lässt allerdings einige Fragen offen. Da es sich jedoch um den Auftakt einer Trilogie handelt, kann ich gut verzeihen, dass uns die Autorin in dem einen oder anderen wesentlichen Punkt noch im Unklaren lässt.

Ich freue mich jedenfalls auf die Fortsetzung, denn ich muss unbedingt erfahren, was Lou und…. Nein, gespoilert wird natürlich nicht! Ich hoffe einfach, dass ich nicht zu lange auf die Folgebände warten muss, denn die Autorin hat mich hier definitiv am Haken.