Profilbild von Eponine

Eponine

Lesejury Star
offline

Eponine ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Eponine über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.09.2019

Ein Buch, das Lesen noch schöner macht

Die verborgenen Stimmen der Bücher
1

Emmet Farmers Geschichte spielt in einer Zeit, in der Bücher geächtet werden - eine unfassbare Vorstellung für mich als Büchereule. Ein Szenario, das ich mir für mich nie und nimmer ausmalen möchte. Und ...

Emmet Farmers Geschichte spielt in einer Zeit, in der Bücher geächtet werden - eine unfassbare Vorstellung für mich als Büchereule. Ein Szenario, das ich mir für mich nie und nimmer ausmalen möchte. Und dennoch schafft es die Autorin mit ihrer Sprache mich sehr schnell in die Geschichte eintauchen zu lassen. Ihr Erzählstil hat etwas Märchenhaftes und vor allem die Figur der Buchbinderin Seredith faszinierte mich in all ihren Facetten. Auch als Leser blieb sie für mich lange mysteriös und undurchsichtig. Ist sie eine Hexe? Ist sie den Menschen wohlgesonnen oder führt sie Böses im Schilde? Nur allmählich begreift man als Leser zusammen mit Emmet, was das Buchbinden wirklich bedeutet und vor allem, welchen Wert die Bücher für uns alle haben.

Die Geschichte wird in drei Teilen erzählt. Obwohl diese Abschnitte aufeinander aufbauen und meiner Meinung nach plotmässig perfekt miteinander abgestimmt sind, ist jeder einzelne Teil für sich etwas Besonderes. Der erste Teil erzählt in erster Linie Emmets Zeit bei Seredith und hat mir persönlich gerade auch sprachlich am Besten gefallen. Mit ihren schönen und originellen Beschreibungen zaubert die Autorin eine spannende und märchenhafte Atmosphäre.

Im zweiten Teil klärt sich einiges auf und die Geschichte geht dann in eine Richtung, die ich so nicht erwartet hatte. Ich liebe unerwartete Wendungen in Büchern und hier ist es Bridget Collins sehr gut gelungen mich zu überraschen. Die unvorhergesehene Liebesgeschichte wird sehr einfühlsam dargestellt und auch hier zeigt sich wieder das grosse Erzähltalent der Autorin.

Auch der dritte Teil vermochte mich zu überraschen. In diesem Abschnitt wird der Ton etwas härter und hat daher für mich etwas von dem Zauber, der mich vor allem im ersten Teil begeisterte, verloren. Nichtsdestotrotz passt auch hier der Erzählstil zu den Umständen und bis zum Schluss hin wird es nochmals richtig spannend.

Bei allen drei Teilen - so unterschiedlich sie auch sind - konnte ich in die Geschichte eintauchen und mit den Figuren mitfiebern, mitleiden und mitlieben. Zwischen den Zeilen schwebt viel Märchenhaftes. Trotz allem Zauber wirkt die Geschichte aber nie verklärt oder kitschig. Und auch die Realität bekommt viel Raum. Ich könnte mir vorstellen, dass die Autorin gerade um diesen Effekt zu erreichen, nähere Zeitangaben bewusst vermieden hat. Als Leser befinde ich mich gefühlsmässig in der Vergangenheit (ich denke da an die Kutschen, die als Verkehrsmittel eingesetzt werden). Und dennoch birgt das Buch auch das eine oder andere an Aktualität.

Ich habe "Die verborgenen Stimmen der Bücher" sehr gerne gelesen und es jeweils nur ungern beseite gelegt. Es hat mich in seinen Bann geschlagen und gleichzeitig meine Phantasie beflügelt. Es ist für mich eines der Bücher, die mir mein liebstes Hobby noch schöner machen.

Veröffentlicht am 05.09.2019

Natur, Tiere, Verhaltensforschung

Die Sprache der Tiere
0

Zu Beginn gleich ein Geständnis: ja, ich spreche mit Tieren. Allen voran natürlich mit meinen eigenen Haustieren und ich glaube fest daran, dass sie mich verstehen.

Daher war ich natürlich sehr neugierig ...

Zu Beginn gleich ein Geständnis: ja, ich spreche mit Tieren. Allen voran natürlich mit meinen eigenen Haustieren und ich glaube fest daran, dass sie mich verstehen.

Daher war ich natürlich sehr neugierig auf Karsten Brensings Buch "Die Sprache der Tiere: Wie wir einander besser verstehen" und ich wurde nicht enttäuscht. Obwohl Kartsen Brensing ein absoluter Fachmann auf seinem Gebiet ist, versteht er es, dem Leser in leicht verständlicher Weise sein Wissen zu vermitteln und ihn für die Natur zu begeistern.

Die Berichte von Experimenten und Forschungsreihen haben mich regelrecht in den Bann gezogen. Trotzdem ist es kein Buch, das ich in einem Rutsch lesen konnte. Ich habe das Buch zwischendurch immer wieder zur Hand genommenund darin geschmöckert und dann das Gelesene erst auf mich Wirken lassen. Zugegebenermassen bin ich auch ab und an ins Grübeln geraten, um mich und meine Einstellung als "Naturtourist" zu hinterfragen und den einen oder anderen Wunsch, den ich für Reisen nocht hatte, zu verwerfen - den Tieren zu liebe. Ich glaube, damit hat der Autor bestimmt ein Teilziel erreicht...

Fazit: "Die Sprache der Tiere: Wie wir einander besser verstehen" ist eine eindrückliche Lektüre, die einem für manches die Augen öffnet und sollte eigentlich viele Leser erreichen.

Veröffentlicht am 05.09.2019

Ein Buch das gut tut

Hochsensibilität und Stress
0

Hochsensibilität – eine Thematik, der ich im Alltag immer wieder begegne und die mich daher auch sehr beschäftigt. Ich bin also nicht ganz unbedarft an die Lektüre dieses Ratgebers rangegangen. Ich war ...

Hochsensibilität – eine Thematik, der ich im Alltag immer wieder begegne und die mich daher auch sehr beschäftigt. Ich bin also nicht ganz unbedarft an die Lektüre dieses Ratgebers rangegangen. Ich war dann auch schon bald angetan von der klaren Sprache, in der die Autorin wissenschaftliche Aspekte zum Thema für jeden gut verständlich erklärt. Da ich mich ja schon öfters mit diesem Thema beschäftigt hatte, war mir schon sehr vieles bekannt und so manchen Tipp hatte ich selbst schon ausprobiert. Aber das Büchlein gab mir ein gutes Gefühl – ein Gefühl, dass ich mit meiner Denkweise und mit so manchem Verhalten nicht alleine bin. Es erinnerte mich an so manche Tipps und Tricks, wie ich für mich den Alltag leichter gestalten kann.
Interessant fand ich auch die Hinweise auf die Homepage der Autorin. Und der Verlag schenkt zudem dem Leser eine Kurzversion der angesprochenen Meditationen unter https://kamphausen.media/hochsensibel/, was ich als ganz besondere Geste und als zusätzliche wertvolle Hilfe empfinde.
Alles in allem hat mir das Buch gut getan. Und ich werde es bestimmt immer wieder Mal in die Hand nehmen und ein bisschen drin blättern, nachlesen, das eine oder andere „nachmachen“ und mich wohlfühlen…

Veröffentlicht am 05.09.2019

Ein Leseerlebnis - nicht nur für Kinder

Rodrigo Raubein und Knirps, sein Knappe
0

Eine liebe Miteule hatte mich auf "Rodrigo Raubein und Knirps, sein Knappe" aufmerksam gemacht. Das liebevoll gestaltete Cover und die originellen Namen im Titel haben es mir dann unmöglich gemacht, dieses ...

Eine liebe Miteule hatte mich auf "Rodrigo Raubein und Knirps, sein Knappe" aufmerksam gemacht. Das liebevoll gestaltete Cover und die originellen Namen im Titel haben es mir dann unmöglich gemacht, dieses Buch nicht weiter zu beachten.

Jedenfalls stelle ich es mir sehr schwer vor, ein Romanfragment weiter zu entwickeln und gar zu vollenden. Aber ich finde, dass das Wieland Freund hier vortrefflich gelungen ist. Die bunten, charakterstarken Figuren wurden vor meinem inneren Auge lebendig und mir gefiel besonders, dass jede Figur ihre Ecken und Kanten und Macken hatte. Ich fühlte mich beim Lesen selber mittendrin in Knirps' Abenteuer, das sich immer spannender entwickelte. Überraschende Wendungen liessen nie eine Langeweile aufkommen, so dass das Büchlein fast zu schnell ausgelesen war.

Die Illustrationen von Regina Kehn runden dieses schöne Leseerlebnis perfekt ab. Sie hat meiner Meinung nach den richtigen Pinselstrich getroffen, um die Geschichte zu untermalen und gleichzeitig die Phantasie weiter anzuregen.

Wieland Freunds Erzählkunst steht hier der von Michael Ende in nichts nach und ich bin überzeugt, dass dem verstorbenen Autor diese Weiterentwicklung seiner Idee auch sehr gut gefallen hätte. Da ich nach wie vor sehr gerne Kinder- und Jugendbücher lese, werde ich mir Wiland Freunds anderen Werke unbedingt Mal genauer anschauen.

Veröffentlicht am 05.09.2019

Weihnachtslektüre

Hauptsache, der Baum brennt
0

Zugegeben - für ein Weihnachtsbuch ist es jetzt im Februar etwas spät. Aber da ich die Advents- und Weihnachtszeit sehr mag, habe ich nichts dagegen, mir diese "schönste Jahreszeit" etwas länger als üblich ...

Zugegeben - für ein Weihnachtsbuch ist es jetzt im Februar etwas spät. Aber da ich die Advents- und Weihnachtszeit sehr mag, habe ich nichts dagegen, mir diese "schönste Jahreszeit" etwas länger als üblich zu erhalten und dabei hat mir das Buch "Hauptsache der Baum brennt" von Sina Beerwald gut geholfen.

Sina Beerwald kenne ich vor allem durch ihre historischen Romane. Mit ihren Möwenkrimis hatte sie schon bewiesen, was für eine humorvolle Autorin sie ist. Und auch mit diesem Buch hat sie mich immer wieder zum Schmunzeln und gar laut Lachen gebracht. ​Die Geschichte selber wirkte an der einen oder anderen Stelle etwas konstruiert - aber in einem Weihnachtsbuch verzeiht man so etwas gerne. Und Seltsames und Magisches gehört nunmal zur Zeit des Kerzenscheins und Glühweindufts einfach dazu. Auch die nachdenklichen Momente kommen nicht zu kurz und runden zusammen mit dem angenehmen Schreibstil der Autorin das alles in allem unbeschwerte Lesevergnügen ab.

Sina Beerwald hat wieder ein Buch geschrieben, das mich beim Lesen aus dem Alltagstrott zu entführen vermochte und mir auch jetzt Anfang des Jahres noch ein paar weihnachtliche Momente schenkte. Ich vergebe 5 leuchtende Sterne.