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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.09.2019

Ein Buch, das polarisiert

Aura 1: Aura – Die Gabe
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Im Herzen jung geblieben lese ich immer wieder gerne auch Jugendbücher. Daher habe ich mich auch hier schnell auf die Geschichte eingelassen und die ersten Kapitel flogen nur so dahin. Mit ihrem flüssigen ...

Im Herzen jung geblieben lese ich immer wieder gerne auch Jugendbücher. Daher habe ich mich auch hier schnell auf die Geschichte eingelassen und die ersten Kapitel flogen nur so dahin. Mit ihrem flüssigen Schreibstil konnte die Autorin die Stimmung der Protagonistin gut einfangen und rüber bringen. Ich konnte förmlich spüren, wie sehr Hannah Jan anschmachtet und wie sie versucht, ihre Gefühle in den Griff zu bekommen. Nach dem ersten Viertel des Buches wurde ich jedoch ein bisschen ungeduldig. Obwohl der aufmerksame Leser vermuten kann, was für eine Gabe Hannah hat, wollte ich doch endlich Gewissheit bekommen und vor allem erfahren, wohin die Reise gehen sollte. Allerdings bin ich von Haus aus ein eher ungeduldiger Mensch – daher kann es sehr gut an meiner eigenen Hibbeligkeit liegen, dass sich der Plot etwas hinzog. Als es dann doch langsam ans „Eingemachte“ ging, wurde ich dann überrascht – allerdings nicht unbedingt im positiven Sinne…

Obwohl ich die ersten Kapitel so gerne gelesen hatte, hat mich die Autorin unterwegs leider etwas verloren. Die überraschend hart beschriebene Gewalt passt meiner Meinung nach nicht zum Beginn der Geschichte. Auch verändert sich Hannahs Verhalten in einer abschreckenden Weise, die ich so nicht nachvollziehen kann. Es ist mir jedoch bewusst, dass junge Leser solche Szenen anders empfinden und ich möchte nicht behaupten, dass es nicht altersgerecht sei. Für meinen eigenen Geschmack nimmt die Gewalt und missbräuchliche Situationen jedoch zu viel Raum ein und ich muss das Buch erstmal sacken lassen, bevor ich mich entscheide, ob ich den zweiten Teil lesen möchte.

Veröffentlicht am 05.09.2019

Ein Buch, das einen nicht so schnell loslässt

Töchter der Lüfte
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Normalerweise ist es besser, wenn ich meinen Leseeindruck direkt nach dem Umblättern der letzten Seite formuliere. Wenn man dann weitere Bücher gelesen hat, verblassen so manche Details und Gefühle, die ...

Normalerweise ist es besser, wenn ich meinen Leseeindruck direkt nach dem Umblättern der letzten Seite formuliere. Wenn man dann weitere Bücher gelesen hat, verblassen so manche Details und Gefühle, die ich beim Lesen hatte doch mit der Zeit immer mehr. In diesem Falle war es mir jedoch aus diversen Gründen nicht möglich, meine Gedanken zeitnah zu Papier zu bringen. Bei diesem Buch ist das zum Glück kein Problem: Pam Jenoffs "Töchter der Lüfte" hat mich tief innen berührt und hallt auch heute nach einigen Wochen noch intensiv nach.

Die Autorin hat Isas und Astrids Geschichte sehr authentisch und einfühlsam erzählt. Das harte Leben im im Zirkus wird sehr lebendig dargestellt und die Schrecken des Krieges werden nicht beschönigt. Dennoch gibt es so viele Momente voller Freundschaft, Hoffnung und Liebe - aber immer ohne rührselig zu werden.

Dieses Buch hat für mich alles, was mein liebstes Hobby Lesen ausmacht: Authenzität, Spannung, Gefühle - eine Geschichte, die einen nicht so schnell wieder los lässt. Von mir gibt es daher die volle Punktzahl und eine unbedingte Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 05.09.2019

Einfach ponytastisch

Ponyschule Trippelwick - Hörst du die Ponys flüstern?
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Als kleines Mädchen habe ich Pferde- und Internatbücher verschlungen. Und da ich auch heute noch sehr gerne Kinder- und Jugendbücher lese, bin ich auch über die „Ponyschule Trippelwick“ gestolpert. Was ...

Als kleines Mädchen habe ich Pferde- und Internatbücher verschlungen. Und da ich auch heute noch sehr gerne Kinder- und Jugendbücher lese, bin ich auch über die „Ponyschule Trippelwick“ gestolpert. Was für ein Glück, dass auch ich den geheimen Weg in dieses besondere Pony-Internat gefunden habe. Denn es kann schliesslich nicht jeder in diese Schule gehen, die ausschliesslich Pony- und Pferdeflüsterer ausbildet. Dafür muss man aber eine besondere Gabe haben.

Annelie, die Hauptfigur in dieser sowohl textlich als auch illustratorisch liebevoll gestalteten Geschichte, hat dieses spezielle Talent und wird auf das Internat Trippelwick eingeladen. Jeder Schüler bekommt ein Pony als Gefährten zugewiesen. Allerdings wählen die Ponys ihre menschlichen Gefährten selber aus. Annelie zittert und bangt, ob sie denn auch ihr Lieblingspony als Gefährten bekommt. Und ihre Mitschülerin Dana ist ganz schön gemein und versucht das zu verhindern. Die Geschichte wird immer spannender und ich konnte gar nicht mehr aufhören mit lesen.

Viel zu schnell musste ich die letzte Seite und Trippelwick schweren Herzens wieder verlassen. Ich habe mich dort auch wegen des angenehmen und absolut altersgerechten Erzählstil sehr wohlgefühlt. Die kurzen Kapitel laden ein, vor dem Einschlafen noch schnell eines zu lesen. Es gibt viele fröhliche, spannende, manchmal ein bisschen bedrückte Momente – alles, was Mädchen in dem Alter so beschäftigt. Es ist eine Geschichte mit magischen Elementen, aber auch eine einfühlsame Geschichte um Freundschaft und über das „Sich-hinaus-wachsen“. Originelle Wortkreationen brachten mich immer wieder zum Schmunzeln. Ich werde trotzdem jetzt nicht verraten, was Pofu und Posei ist. Das muss schon jeder für sich heraus finden.

Jedenfalls finde ich es ponytastisch, dass im Frühjahr 2020 einen Folgeband geben wird und ich freue mich heute schon auf ein Wiederlesen mit Annelie, ihren Freundinnen und den Ponygefährten.

Veröffentlicht am 04.09.2019

Ein Genuss für Thrillerfans

Zimmer 19
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Dass Marc Raabe packende Thriller schreiben kann, wusste ich bereits. Und die offenen Fragen am Ende von Band 1 der Babylon-Reihe („Schlüssel 17“) zwangen mich regelrecht dazu, „Zimmer 19“ unbedingt zu ...

Dass Marc Raabe packende Thriller schreiben kann, wusste ich bereits. Und die offenen Fragen am Ende von Band 1 der Babylon-Reihe („Schlüssel 17“) zwangen mich regelrecht dazu, „Zimmer 19“ unbedingt zu lesen. Aber das war gut so – denn ich bin jetzt nach Band 2 noch begeisterter von der Reihe.

Auch in diesem Buch fackelt der Autor nicht lange rum und es geht gleich zur Sache. In kurzen Kapiteln mit so manchem Cliffhanger begibt man sich als Leser zusammen mit den Ermittlern Tom und Sita auf eine rasante Jagd nach der Wahrheit. Die raschen Perspektivwechsel und die beiden unterschiedlichen Zeitebenen, in denen die Geschichte spielt, verlangen eine gewisse Konzentration vom Leser, sind jedoch logisch miteinander abgestimmt und steigern immer wieder die Spannung. Ein paar Zusammenhänge und Zufälle empfinde ich als ein wenig zu konstruiert und nicht immer ganz so glaubwürdig. Dennoch konnte ich nicht anders und bin über die Zeilen geflogen als zum Schluss hin der Spannungsbogen nochmals angezogen wurde. Der Fall löst sich dann in sich schlüssig auf und es bleiben nicht so viele Fragen offen, wie am Ende vom ersten Teil, was ich als sehr angenehm empfinde. Das was offen bleibt, macht jedenfalls neugierig auf den dritten Teil.

Meiner Meinung nach, hat Marc Raabe hier nochmals eine Schippe drauf gelegt und mich erneut von seinem Erzähltalent überzeugt. Ich hoffe, wir müssen nicht allzu lange auf Band 3 warten.

Veröffentlicht am 02.09.2019

Nicht einfach nur ein Thriller

Kalte Wasser
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Obwohl ich im Grunde eine zartbesaitete Seele bin, grusele ich mich hin und wieder doch sehr gerne. Daher hatte mich die Kurzbeschreibung von „Kalte Wasser“ sofort angesprochen. Umso überraschter war ich ...

Obwohl ich im Grunde eine zartbesaitete Seele bin, grusele ich mich hin und wieder doch sehr gerne. Daher hatte mich die Kurzbeschreibung von „Kalte Wasser“ sofort angesprochen. Umso überraschter war ich dann, als sich die Geschichte ganz anders als erwartet entwickelte.

Ich muss gestehen, dass mich die Erwähnung der Polizistin Harper in der Inhaltsangabe dazu verleitete anzunehmen, es handele sich hier um einen klassischen Psychothriller. Dass diese Geschichte doch viel mehr als das war, konnte ich erst mit der Zeit erkennen. Allerdings brauchte das seine Zeit, da gerade zu Beginn des Buches die Autorin weit ausholte und Laurens Entbindung und die darauffolgenden Komplikationen bis ins kleinste Detail schilderte. Für meinen Geschmack war das etwas zu viel des Guten und eine zeitlang musste ich mich zwingen weiter zu lesen.

Alleine die Neugierde, was es mit der geheimnisvollen Gestalt wirklich auf sich hatte und auch wie die Polizistin Harper in die Geschichte rein passen sollte, hielten mich zu dem Zeitpunkt bei der Stange. Auch der angenehme Schreibstil hat mich dann doch durchhalten lassen und am Ende wurde ich für das Durchhalten belohnt.

Die Bezeichnung Mysterythriller ist meiner Meinung nach hier unerlässlich, um enttäuschte Leser zu vermeiden. Schlussendlich hat für mich der Mysteryanteil jedenfalls überwogen, was meinem Lesegeschmack jedoch sehr entgegen kommt. Reine Krimi- und Thrillerleser könnten eventuell enttäuscht werden. Aber für mich ist dieses Buch weit mehr als ein Thriller und die Autorin hat mich mit dieser subtilen Geschichte – gerade auch durch ihr Schlusswort – doch auch tief innen berührt. Es war für mich keine leichte Lektüre und man kann sie auch nicht einfach in ein Schema packen. Die Stärke dieses Buches erlebe ich vor allem im Nachhall und schlussendlich bin ich froh, dass ich das Buch gelesen habe.