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Veröffentlicht am 25.02.2017

Glücksritter

Wenn ich jetzt nicht gehe
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Mauro Larrea steht vor dem Scherbenhaufen seiner Existenz.Vor 20 Jahren kam er als Witwer und Vater zweier KInder nach Mexiko und schaffte es durch harte Arbeit und viel Wagemut zu einem der ...

Mauro Larrea steht vor dem Scherbenhaufen seiner Existenz.Vor 20 Jahren kam er als Witwer und Vater zweier KInder nach Mexiko und schaffte es durch harte Arbeit und viel Wagemut zu einem der reichsten Männer von Mexiko-Stadt aufzusteigen.Aufgrund einer Fehlinvestition steht er nun vor dem finanziellen Ruin.In einer Nacht-und Nebelaktion verpfändet er seinen Palast und verkauft seinen ganzen restlichen Besitz um seine Schulden begleichen zu können.Danach besteigt er,nur von seinem Diener Santos begleitet, ein Schiff nach Kuba.Dort beginnt die abenteuerliche und auch gefährliche Suche nach Reichtum und dem großen Glück.Dabei begegnet er der klugen, schönen und geheimnisvollen Soledat.Eine Begegnug,die seinem Leben eine erneute Wendung geben wird....

Die Protagonisten wirken lebensecht und authentisch.Der charismatische und zugleich draufgängerische Mauro,der mit dem Mut der Verzweiflung sein altes Leben hinter sich lässt und einen Neuanfang wagt.Andrade,sein Prokurist und enger Vertrauter,der ihm immer den Rücken stärkt.Mariana,die schöne und auch kluge Tochter und Nicolas der Sohn,der seinen Weg erst noch finden muss.Santos,der treue Diener,der seinen Herrn niemals im Stich lässt und die kluge,schöne und geheimnisvolle Soledat.
Maria Duenas gelingt es ,eine großartige Geschichte zu erzählen.Sie verwebt mit ihrer Erzählkunst die einzelnen Schicksale meisterhaft miteinander und schickt den Leser auf eine Reise,die fesselt und in ihren Bann zieht.Man versinkt im Ozean der Wörter und taucht ein in einen Strudel aus Liebe,Hass, Verrat und der Suche nach dem großen Glück.
Dieses Buch bekommt meine absolute Leseempfehlung! 5 sehr verdiente Sterne!

Veröffentlicht am 21.02.2017

Sauer und lecker

Saures
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Das Kochbuch" Saures" von Freddi Janssen ist kein reines Kochbuch . Es gibt einiges zu lesen und man erfährt viel Wissenswertes rund um das Einlegen und Fermentieren.Das Buch beginnt damit,daß ...

Das Kochbuch" Saures" von Freddi Janssen ist kein reines Kochbuch . Es gibt einiges zu lesen und man erfährt viel Wissenswertes rund um das Einlegen und Fermentieren.Das Buch beginnt damit,daß die Autorin kurz ihren (sehr interessanten) Werdegang schildert.
Toll fand ich auch die Tips für ein gutes Gelingen.Zum Beispiel,daß die Gläser immer die gleiche Temperatur wie die Essiglake haben sollten,warum es wichtig ist hochwertige Zutaten zu verwenden,welche Ausrüstung man benötigt und vieles mehr.
Etliche Zutaten musste ich mir erst besorgen. Da sich in meinem näheren Umfeld leider kein Asia-Laden befindet,habe ich alles im Internet bestellt und auch erhalten.
Danach konnten meine Einlegeversuche beginnen:
Ich habe mich vorerst für die Essiggurken,die Chipotle-Eier und das eingelegte Gemüse Giardiniera entschieden.
Die Beschreibung aller Rezepte fand ich klar gegliedert.Alle Schritte waren gut erkärt und kinderleicht durchzuführen.Toll finde ich auch,daß Frau Janssen zu jedem Rezept eine kurze Info gibt,wann man das Eingelegte essen kann und wie lange es sich nach dem Anbruch hält.Abgerundet wird das Ganze durch viele liebevoll gestaltete Fotos. Das Einlegen ging relativ schnell von Statten und hat mir sehr viel Spaß gemacht.Die Gläser werden nach dem Befüllen entweder im Kühlschrank oder wie beim Gemüse in einem kühlen und dunklen Raum gelagert. Danach heißt es ein paar Tage warten.
Heute stand dann Testessen auf dem Programm und meine Erwartungen wurden nicht Enttäuscht. Die Gurken haben einen sehr feinen Geschmack.Ich fand sie lediglich etwas zu sauer.Daher werde ich das nächste mal am Mischungsverhältnis Wasser/Essig etwas ändern.
Die Chipotle -Eier haben ganz leicht den Geschmack der Adobo-Soße angenommen und schmecken leicht scharf. Sie passen bestimmt gut( wie im Buch empfohlen) zu Tortilla-Chips und Bier.
Das Gemüse muß leider noch ziehen,daher konnte ich es noch nicht testen.
Aber ich freue mich schon darauf.

Fazit:
Dieses Kochbuch ist ein Must Have für jeden,der Saures und Fermentiertes liebt.Die exotischen Gewürze und Zutaten runden das Ganze ab und verleihen den Speisen einen außergewöhnlichen Geschmack.Ich werde mit Sicherheit noch einiges daraus zubereiten.
Von mir eine klare Empfehlung: 5 verdiente Sterne!

Veröffentlicht am 22.01.2017

Geschichten,die das Leben schhreibt

Ab morgen wird alles anders
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Ab morgen wird alles anders.Wie oft hat ein jeder von uns dies schon gesagt,oder gedacht. Doch wer hat den Mut, auch wirklich seinem Leben eine andere Richtung zu geben?
In ihrem neuen Buch erzählt ...

Ab morgen wird alles anders.Wie oft hat ein jeder von uns dies schon gesagt,oder gedacht. Doch wer hat den Mut, auch wirklich seinem Leben eine andere Richtung zu geben?
In ihrem neuen Buch erzählt uns Anna Gavalda Geschichten von Menschen wie du und ich. Fünf Erzählungen,die tatsächlich so geschehen sein könnten.Wir begleiten Menschen,die den Mut haben,einen neuen Weg im Irrgarten ihres Lebens zu beschreiten und dadurch vielleicht sogar ihr Glück finden.Da ist zum Beispiel der LKW- Fahrer Jeannot,der seinen Hund auf seinem letzten Weg begleitet .Doch Jeannot's Weg geht weiter und vielleicht findet er etwas,das er schon verloren geglaubt hat...Oder die junge Mathilde,die haltlos durch ein ziemlich chaotisches und alkoholreiches Leben schlittert und dabei 10000€ ,verliert,die ihr nicht gehören.Doch der erwartete Supergau bleibt aus und Mathilde bekommt die Chance,einen ganz neuen Weg einzuschlagen.

Die Sprache von Anna Gavalda ist einzigartig.Flüssig und federleicht zu lesen aber gleichzeitig poetisch,mit viel Tiefgang,jedoch ohne Pomp and Circumstance.Dieses Buch ist ein geschriebenes Schatzkästchen.
Die Poesie des Lebens.The Circle of life..





Veröffentlicht am 13.01.2017

Armes,reiches Mädchen

Glücksmädchen
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Die 8 jährige Lycke wird in Stockholm als vermisst gemeldet.
Nachdem sie von ihrer Stiefmutter am Tennisplatz abgesetzt wurde hat niemand mehr etwas von ihr gesehen.
Die Kriminalreporterin Ellen ...

Die 8 jährige Lycke wird in Stockholm als vermisst gemeldet.
Nachdem sie von ihrer Stiefmutter am Tennisplatz abgesetzt wurde hat niemand mehr etwas von ihr gesehen.
Die Kriminalreporterin Ellen Tamm wird von ihrem Chef regelrecht genötigt,in diesem Fall zu recherchieren. Dieser Auftrag bringt Ellen jedoch an ihre psychischen und physischen Grenzen,denn er befreit die Dämonen ihrer Vergangenheit .Ellens Zwillingsschwester verunglückte tödlich,als beide im geichen Alter wie Lycke waren.Ellen fühlt sich bis heute verantwortlich für ihren Tod,den sie nie verarbeiten konnte...Fieberhaft sucht sie nach dem Kind und bringt nach und nach immer mehr Familiengeheimnisse ans Tageslicht.

Das Cover des Buches ist ein richtiger Eye-Catcher und hat mich auf Anhieb angesprochen. Leider hat der Roman dann doch nicht ganz gehalten,was das Cover und die Pressestimmen versprachen. Ich persönlich hätte für das Buch auch einen anderen Titel gewählt,weil er meiner Meinung nach nicht richtig zum Inhalt des Buches passt.
Ellen Tamm ist mir von Beginn an sehr sympathisch.Sie trägt eine schwere Last mit sich herum und in Liebesdingen scheint sie auch kein Glück zu haben.Für meinen Geschmack sucht sie jedoch zu oft Trost im Alkohol. In Vino veritas?
Die Familie Lyckes(wenn man es überhaupt so nennen kann,ich würde eher sagen die Ernährer) hat mich total schockiert. Eine Mutter,die keine richtige Bindung zu ihrer Tochter hat und sich nur für Geld und ihren Job als Maklerin interessiert und auch nach 8 Jahren eine Wochenbettdepression dafür verantwortlich macht; ein Vater,der eine neue Familie gegründet hat und sich um seine Erstgeborene überhaupt nicht kümmert. Und als Sahnehäubchen die böse,eifersüchtige Stiefmutter,die in Lycke nur einen Störenfried für ihre kleine Familie sieht und ständig versucht ,sie zu ihrer leiblichen Mutter abzuschieben.Einzig Mona,die Nanny scheint eine liebevolle Beziehung zu diesem einsamen Kind zu haben.
Auch in der Schule ist Lycke eine Außenseiterin.Sie hat keine Freunde,wird sogar gemobbt,aber niemanden interessiert es.Weder die Eltern,noch die Schulleitung.Armes ,reiches Mädchen.

Mikaela Bley schreibt in einer leicht verständlichen Sprache,die trotz des schweren Themas ins Ohr geht und sehr flüssig und ohne Langeweile zu lesen ist. Die Erzählung war zu keinem Zeitpunkt langatmig oder gar langweilig . Wer jedoch Hochspannung erwartet,der wird enttäuscht sein.Leider fehlte mir der Spannungsbogen,der für mich zu einem guten Psychothriller dazugehört.Außerdem war die Handlung von Anfang bis Ende sehr vorhersehbar,was auch für mich zu einem weiteren Spannungsverlust geführt hat. Nichtsdestotrotz hat mich dieses Buch sehr gut unterhalten.
Darum vergebe ich 4 Sterne.

Veröffentlicht am 11.01.2017

Percy,eine Heldin am Rande der Gesellschaft

Sweetgirl
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Das Cover hat mich auf Anhieb angesprochen und nun,wo ich das Buch in meinen Händen halte gefällt es mir noch besser. Es ist ganz in kalten Farben gehalten.Schwarz,weiß(leicht perlmutt) und eisblau.So ...

Das Cover hat mich auf Anhieb angesprochen und nun,wo ich das Buch in meinen Händen halte gefällt es mir noch besser. Es ist ganz in kalten Farben gehalten.Schwarz,weiß(leicht perlmutt) und eisblau.So kalt wie der Blizzard,der in den angedeuteten Bergen wütet.Die Überschrift Sweetgirl ist in das Cover eingestanzt und so mit geschlossenen Augen lesbar.

Inhalt:
Die 16-jährige Percy lebt am Rande der Gesellschaft. Ihre Mutter ist seit Jahren drogenabhängig und kann sich nicht um ihre Kinder kümmern.Seit Percys Schwester geheiratet hat und mit ihrem Mann nach Portland gezogen ist,ist Percy auf sich alleine gestellt.Sie bricht die Schule ab und arbeitet,um sich und ihre Mutter über Wasser halten zu können.
Als sie während eines Blizzards ihre Mutter im Haus des Drogendealers Shelton sucht,findet sie dort ein verwahrlostes,halb verhungertes und fast erfrorenes Baby,dessen Mutter komplett high und weggetreten in Sheltons Wohnzimmer liegt. Für Percy ist sofort klar,daß sie das Baby retten muß,also schnappt sie sich einen Rucksack mit Babysachen und flüchtet aus dem Haus des Dealers.
Weil der Blizzard tobt und ihr bewusst ist,daß sie Hilfe braucht schlägt sie sich zu Portis,einem alkoholsüchtigen Ex-Freund ihrer Mutter durch.
Gemeinsam versuchen sie Jenna in ein Krankenhaus zu bringen,wohl wissend,daß Shelton Jagd auf sie machen wird.
Eine gefährliche Flucht durch Michigans tiefverschneite Berge und Wälder beginnt......

Meine Meinung:

Percy ist ein tolles Mädchen,aber leider ohne jede Chance,etwas aus ihrem Leben zu machen.Denn anstatt zur Schule zu gehen und ein normales Teenagerdasein zu leben kümmert sie sich um ihre drogenabhängige Mutter.
Als sie Baby Jenna findet,erwachen sofort Muttergefühle und ein Beschützerinstinkt in ihr.Ohne Rücksicht auf ihre eigenen Befindlichkeiten (zum Beispiel die Frostbeulen,Hunger und Müdigkeit) hat sie nur noch ein Ziel vor Augen: Die Rettung Jennas.
Auch Portis ist eigentlich ein anständiger Kerl.Obwohl er eigentlich nichts mehr mit Percy's Leben zu tun hat und ein eigenbrödlerischer Alkoholiker ist hilft er ganz spontan ,wohl wissend,wie Gefährlich die Flucht vor Shelton und seinen Schergen sein wird.
Percy's Mutter Carletta würde ich am liebsten windelweich prügeln.Sie ist eine typische Drogenabhängige,die sich nur um ihren nächste Trip sorgt. Sie hat ein so tolles Mädchen wie Percy gar nicht verdient .Für mich ist ihr Verhalten unentschuldbar.
Shelton könnte sogar ein ganz netter Kerl sein,wenn er nicht so tief in seiner Abhängikeit stecken würde.Eigentlich möchte er Jenna ja nur zu ihrer Mutter zurückbringen,erkennt aber in seinem drogenvernebelten Gehirn nicht,daß das Baby bei seiner drogensüchtigen Mutter keine Überlebenschance hat.

Fazit:

Sweetgirl ist eine großartige Erzählung über Menschen,die am Rande der Gesellschaft leben.In phantastischer Art und Weise gelingt es Travis Mulhauser eine Geschichte zu erzählen,die tragisch,komisch und spannend zugleich ist.Dieser Roman hat mich be-und angerührt,zum lachen und zum weinen gebracht.Die Sprache Mulhausers ging mir sofort ins Ohr,wie eine angenehme Melodie und lies mich durch die Seiten fliegen. Gewürzt durch einen Hauch Tragikomik und eine Prise schwarzen Humors war die Geschichte trotz der Tragik leicht zu lesen und zu keinem Zeitpunkt langatmig. Leider war sie viel zu schnell zu Ende.
Ich freue mich schon sehr auf weitere Bücher von diesem großartigen Erzähler.