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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.04.2025

Halbe, halbe

Erdbeersommer mit Aussicht
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Die weltberühmte Schmonzettenautorin Priscilla Verdebosco alias P. Greenwood hat eine Schreibblockade. Und was für eine. Am liebsten würde sie die Heldin ihrer aktuellen Buchreihe ermorden lassen, aber ...

Die weltberühmte Schmonzettenautorin Priscilla Verdebosco alias P. Greenwood hat eine Schreibblockade. Und was für eine. Am liebsten würde sie die Heldin ihrer aktuellen Buchreihe ermorden lassen, aber die Leserinnen warten nun bereits seit 2 Jahren darauf, wie es weitergehen wird. Sie hat privat mit Männern nix am Hut, lebt zurückgezogen in Venedig und träumt viel. Vieles davon wandert in ihre Liebesromane. Als sie eine Villa in Tigliobianco mietet, einem kleinen Dorf mit sehr speziellen Bewohnern, kann sie wieder schreiben und gerät in andere Turbulenzen.

Bis zur ersten Hälfte ist der Roman witzig und manchmal auch rührend. Dann aber kommen nach und nach immer mehr Figuren dazu und verwässern die Story. Priscilla ist zwar immer noch irgendwie die Hauptfigur, aber sie wandert irgendwie in die Rahmenhandlung ab. Es dreht sich mehr um Cesare, der sich in Priscilla verguckt, die Damen aus dem Mini-Buchclub, die Cesare vergöttern und Priscilla nicht mögen, die Bibliothekarin, die Cesares Bruder Ettore liebt (und er sie), die Kinder, die alles für ein Eis tun und die Jugendliche Agathe, die Priscilla aus dem Schneckenhaus lockt. Mir wurde es im letzten Drittel viel zu wuselig und ich fand Priscilla viel zu naiv. Das Dorfleben ist für ein verschlafenes Nest rasant aktiv.

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Veröffentlicht am 15.04.2025

Wow - Tintenwesen und Buchmagie :-)

Sepia 2: Sepia und die Verschwörung von Flohall
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Mir fehlt der erste Band, aber das macht gar nichts! Man kommt schnell in die Geschichte hinein. Als Leseratte finde ich die magische Bücherstadt Flohall mit ihren Tintenwesen und der Tintenmagie von Sepia ...

Mir fehlt der erste Band, aber das macht gar nichts! Man kommt schnell in die Geschichte hinein. Als Leseratte finde ich die magische Bücherstadt Flohall mit ihren Tintenwesen und der Tintenmagie von Sepia fantastisch. Spannend ist es außerdem und die Welt ist samt der Schreibe atmosphärisch dicht. Im ersten Band scheint ein mächtiger, böser Alchemist zu Fall gebracht worden zu sein. Und in diesem boykottieren kleine Erdbeben, seltsames Verhalten der Lettern in der Druckerei in der Sepia arbeitet und eine Stimme in ihrem Kopf, die ihr eindringlich vermittelt doch bitte den Bann zu lösen. Fragen über Fragen türmen sich auf und wären die magischen Papierwesen nicht, Sepia hätte noch mehr zu tun.

Ein Wow-Roman, der nicht nur Jugendliche begeistern kann sondern auch im Kopf junggebliebene Erwachsene!. Bin sehr gespannt auf den dritten Teil.

Veröffentlicht am 12.04.2025

Seicht, gut als Bettlektüre :-)

Das Glücksatelier am Meer
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Als Stellas Mann plötzlich stirbt, steht sie vor dem Nichts. Die Eigentumswohnung ist längst nicht abbezahlt, die Konten sind leer und sie ist alleinerziehend. Ihre Norderneyer Freundin lädt sie zu sich ...

Als Stellas Mann plötzlich stirbt, steht sie vor dem Nichts. Die Eigentumswohnung ist längst nicht abbezahlt, die Konten sind leer und sie ist alleinerziehend. Ihre Norderneyer Freundin lädt sie zu sich auf die Insel ein. Dort begegnet sie Mira.

Alle drei finden zueinander. Stella und Mira finden für sich neue Lebenswege und das Ganze ist nett erzählt. Es ist ein kurzer Roman und das ist gut so. So kann man sich launig auf die drei einlassen, ein bisschen mit träumen, mitfiebern und jeder, der Nordseeinselflair kennt und mag, träumt sich noch ein bisschen Richtung Nordsee, Strand und Dünen. Ein echter, wunderschöner Wohlfühlroman rund um Freundschaft unter Frauen! Ideal für den Strandkorb oder ein verregnetes Wochenende.

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Veröffentlicht am 12.04.2025

Stark erzählt. Natur pur und Survival

Die Frau und der Fjord
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Gro ist schon älter, circa Ende vierzig als ihr Mann Selbstmord begeht. Sie selbst ist als Geologin gerade auf der Ölplattform in der Nordsee als sie den Anruf erhält.

Sie ist eine gestandene Frau und ...

Gro ist schon älter, circa Ende vierzig als ihr Mann Selbstmord begeht. Sie selbst ist als Geologin gerade auf der Ölplattform in der Nordsee als sie den Anruf erhält.

Sie ist eine gestandene Frau und zerbricht fast an ihrer Trauer. Wie sehr, wird zum Ende hin deutlich, als es ihr besser geht und sie Freunde auf den Lofoten gefunden hat. Sie kann nicht so weiterleben wie bisher und zieht alleine an einen norwegischen Fjord auf eine kleine lofotische Insel. Dort lebt sie im einzigen Haus, der Besitzer lebt nicht mehr, und nutzt dessen Ausrüstung. Sie ist völlig auf sich allein gestellt, besitzt ein Motorboot und igelt sich ein. Lernt die Flora und Fauna ihrer Insel kennen, erinnert sich an Überlebensregeln, sammelt Muscheln und Tang, sorgt für ihre Nahrung und bevorratet sich für den Winter im Lebensmittelgeschäft auf einer der Nachbarinseln. Sie ist sehr stad. Sie heilt einen kleinen Vogel und zieht einen Schiffbrüchigen an Land. Damit merkt sie, dass sie doch noch Anteilnahme empfindet und es geht langsam wieder bergauf. Als man Öl in ihrem Fjord entdeckt, geht sie auf die Barrikaden.

Stark erzählt und so, dass man immer weiter lesen will. Mich hat es sehr berührt.

Veröffentlicht am 12.04.2025

Gut!

Lieber solo als allein
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Tessa Hennig schreibt normalerweise überseichte, aber lustige Wohlfühlromane. Dieser ist auch ein Wohlfühlroman, aber er ist weder überseicht noch lustig. Es gibt amüsante Momente, aber auch ernstere Themen, ...

Tessa Hennig schreibt normalerweise überseichte, aber lustige Wohlfühlromane. Dieser ist auch ein Wohlfühlroman, aber er ist weder überseicht noch lustig. Es gibt amüsante Momente, aber auch ernstere Themen, die lockerflockig verpackt sind, und es dreht sich sowohl um Leonie, die ihren Luca bei seiner umbrischen Familie heiraten möchte. Als auch um ihre geschiedenen Eltern, die sich immer noch lieben, aber bisher nicht zueinander fanden. Sowie um ihre fränkische Oma Gabriele, die sich das erste Mal seit Jahren und zwangsweise alleine aus ihrem fränkischen Dorf wagt. Früher viel gereist, seit Leonies Opa tot ist, gar nicht mehr.

Leonie ist lieb und Luca auch. Das Hotel seiner Eltern ist ziemlich marode, aber die Familie kommt wegen der Hochzeit zusammen, alle lernen sich genauer kennen und schätzen. Lucas Eltern sind super, haben auch ihre Geheimnisse. Gabriele überrascht total und ist eine liebenswerte Figur, ebenso wie Francesco, der ein Auge auf sie wirft und für amüsante Momente sorgt. Leonies Eltern erleben ebenfalls Überraschungen bei denen der Witz nicht zu kurz kommt. Das einzige Störelement für mich ist der Ausritt, den alle zusammen als versierte Reiter unternehmen. Und da erwarte ich auch bei Autoren, die keine Ahnung vom Reiten haben, sich aufzuschlauen. Kein versierter Reiter zieht in vollem Galopp die Zügel, "tritt in die Eisen" und reißt sein Pferd herum. Haarsträubend. Das vergällte mir das Ende. Ansonsten: endlich mal ein echt netter Wohlfühlroman von Tessa Hennig.