Halbe, halbe
Erdbeersommer mit AussichtDie weltberühmte Schmonzettenautorin Priscilla Verdebosco alias P. Greenwood hat eine Schreibblockade. Und was für eine. Am liebsten würde sie die Heldin ihrer aktuellen Buchreihe ermorden lassen, aber ...
Die weltberühmte Schmonzettenautorin Priscilla Verdebosco alias P. Greenwood hat eine Schreibblockade. Und was für eine. Am liebsten würde sie die Heldin ihrer aktuellen Buchreihe ermorden lassen, aber die Leserinnen warten nun bereits seit 2 Jahren darauf, wie es weitergehen wird. Sie hat privat mit Männern nix am Hut, lebt zurückgezogen in Venedig und träumt viel. Vieles davon wandert in ihre Liebesromane. Als sie eine Villa in Tigliobianco mietet, einem kleinen Dorf mit sehr speziellen Bewohnern, kann sie wieder schreiben und gerät in andere Turbulenzen.
Bis zur ersten Hälfte ist der Roman witzig und manchmal auch rührend. Dann aber kommen nach und nach immer mehr Figuren dazu und verwässern die Story. Priscilla ist zwar immer noch irgendwie die Hauptfigur, aber sie wandert irgendwie in die Rahmenhandlung ab. Es dreht sich mehr um Cesare, der sich in Priscilla verguckt, die Damen aus dem Mini-Buchclub, die Cesare vergöttern und Priscilla nicht mögen, die Bibliothekarin, die Cesares Bruder Ettore liebt (und er sie), die Kinder, die alles für ein Eis tun und die Jugendliche Agathe, die Priscilla aus dem Schneckenhaus lockt. Mir wurde es im letzten Drittel viel zu wuselig und ich fand Priscilla viel zu naiv. Das Dorfleben ist für ein verschlafenes Nest rasant aktiv.