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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.10.2023

Paris mit Hausboot

Tausend Lichter über der Seine
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Josephine ist freie Übersetzerin finnischer Literatur ins Französische und verliert gerade ihren Großkunden. In ihrer Familie ist sie das schwarze Schaf: kein anständiger Beruf, der ordentlich Geld einbringt, ...

Josephine ist freie Übersetzerin finnischer Literatur ins Französische und verliert gerade ihren Großkunden. In ihrer Familie ist sie das schwarze Schaf: kein anständiger Beruf, der ordentlich Geld einbringt, kein Mann - nicht einmal einer in Sicht!, und überhaupt. Wie sehr dieses "Überhaupt" wirkt, erfährt man bei einem Adventsessen im Kreis der Familie nachdem die missratene Tochter ein Hausboot erbte. Sehr amüsant und zugleich kann man locker mitfühlen. Dieses Hausboot birgt einen Mieter, der Josephine auf die Palme bringt. Und etwas bewirkt.
Dazu kommen noch zwei Kumpel und die Beschreibungen über die Wohnsituation in Paris und das Leben an sich. Aus der Ich-Perspektive und eher beschreibend gehalten.

Ein netter, kurzer Roman für abends im Bett.

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Veröffentlicht am 27.10.2023

Friedrichstadt erleben

Die Weihnachtsliste
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Ben lebt noch in Amsterdam und wird bald nach Singapur ziehen, für seine Firma. Doch dann erhält er einen Brief vom Notar seines kürzlich verstorbenen Onkels und leiht sich den Ferrari seines Kollegen,

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Ben lebt noch in Amsterdam und wird bald nach Singapur ziehen, für seine Firma. Doch dann erhält er einen Brief vom Notar seines kürzlich verstorbenen Onkels und leiht sich den Ferrari seines Kollegen,

um nach Friedrichstadt zu brausen. Das Erbe wird er selbstredend ablehnen! Doch, es kommt – man ahnt es, anders. Denn der Onkel hatte nicht nur einen bezaubernden Spielzeugladen und spezielle Arrangements, die Friedrichstädter warten darauf, dass er dessen weihnachtlichen Verpflichtungen nachkommt. Von denen Ben nichts ahnt, denn die Beziehung zu seinem Onkel ließ er einschlafen.
Es ist ein Weihnachtsroman, leicht seicht, sehr warm und wunderbar. Die Schreibe von Mommsen ist flüssig, sie zieht von der ersten Seite in den Roman hinein. Sehr interessant fand ich die Beschreibungen des Eislaufens auf den Grachten und das es statt Hausnummern Symbole für jedes Haus der Altstadt gibt. Die Geschichte ist in sich rund und wartet immer mal wieder mit kleinen Überraschungen auf. Für Ben, aber auch für Leser:innen.

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Veröffentlicht am 27.10.2023

Zwischen Ibbenbüren und Osnabrück

Gut Friesenhain - Zwischen Traum und Freiheit
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Der Roman ist im Prinzip eine Art Familien-Pferde-Roman für Erwachsene 🙂 Vieles dreht sich um die Zucht und das Reiten von Friesen und Hannoveranern für den Eigenbedarf und das Dragonerregiment in Oldenburg.

Der ...

Der Roman ist im Prinzip eine Art Familien-Pferde-Roman für Erwachsene 🙂 Vieles dreht sich um die Zucht und das Reiten von Friesen und Hannoveranern für den Eigenbedarf und das Dragonerregiment in Oldenburg.

Der verträumte Erstgeborene liest gerne und hat insgeheim Angst vor Pferden, wird jedoch das Gestüt erben. Clara ist seine jüngere Schwester, akribisch von klein auf interessiert an allem das Gestüt und die Tiere betreffende. Sie würde gerne alles einmal führen und weiß, dass es ihr verwehrt werden wird. Aber sie bekommt eventuell eine andere Chance. In diesem ersten Band dreht es sich vornehmlich um die Älteste, Louise. Sie ist ungestüm, macht, was sie will und setzt letztendlich ihren Kopf durch. Dies jedoch nie, wenn andere zu Schaden kommen könnten. Das Ganze spielt sich in der Nähe von Ibbenbüren kurz vor der vorletzten Jahrhundertwende ab. Dampfmaschinen sind erfunden, es gibt eine Zugverbindung von Hannover nach Osnabrück, die Soziale Arbeiterpartei hat sich gegründet. All dies bekommt man so nebenbei mit und Louise steckt ihre Nase wissbegierig überall hinein. Und nimmt Lesende mit.

Man bekommt viel mit. Sowohl von der Art der Erziehung von Pferden, Hunden und Kindern als auch vom Umgang untereinander. Louise soll heiraten, jemanden aus der mütterlichen, niederländischen Linie der Gräfin. Es gibt mehrere „Aber“ und manche davon sind sehr berechtigt.

Eine gefällige Schreibweise, die Gegebenheiten vor Ort könnten ein bisschen besser beschrieben und recherchiert sein. Auch wäre es interessant zu erfahren, wo sich die Frauenbewegung in Osnabrück traf (ich lebe in der Stadt an der Hase) und so ein wenig mehr vom Ibbenbürener Leben um die Zeit zu erfahren. Dies jedoch ist ziemlich oberflächlich beschrieben. Es ist eine wunderbare historische Familiengeschichte mit einem guten Anteil „Pferd“ und ich freue mich tatsächlich auf den zweiten Band! Es ist ein idealer Schmöker.

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Veröffentlicht am 27.10.2023

EINE KURZE BEGEGNUNG

Eine kurze Begegnung
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Die Japanerin Mizuki lebt in Tokio und hatte vor ihrer Heirat ein deutlich bewegteres Leben als heute. Sie verbrachte ein Jahr in Nordamerika, lernte als sie zurück kehrte, Tatsu kennen, heiratete und ...

Die Japanerin Mizuki lebt in Tokio und hatte vor ihrer Heirat ein deutlich bewegteres Leben als heute. Sie verbrachte ein Jahr in Nordamerika, lernte als sie zurück kehrte, Tatsu kennen, heiratete und hat nun zwei entzückende Kleinkinder.

Aber sie ist keine typische Hausfrau und Mutter. Dafür ist sie leicht chaotisch und holt ihre Kinder auch schon mal einige Minuten zu spät ab. Andere Mütter reagieren darauf schockiert. Sie sei unhöflich den Erziehern gegenüber. Unhöflich, wie unmöglich als Japanerin. Tatsu ist mit seiner Arbeit und seinem Mobilphone verheiratet. Als Mizuki einen anderen Mann kennenlernt, fragt sie sich, was sie sich eigentlich von ihrem Leben erwartet. Will sie weiterhin fremdgesteuert sein oder selbst mit bestimmen? Und falls ja, wie? Denn das japanische Leben lässt ihr durchaus Möglichkeiten…

Der Schreibstil ist wunderbar aufrecht und mitfühlend, zugleich auch sachlich beschreibend. Ich konnte mich in die Situationen hineindenken und blieb gespannt, wie sich die Geschichte entwickelt. Ebenso schön ist die Beziehung zu ihrer neuen Bekanntschaft, die Einblick in das Leben einer japanischen Familie und die Erwartung an Ehefrauen und Mütter.

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Veröffentlicht am 12.10.2023

Klasse

Fairies 1: Kristallblau
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Der erste Satz haute mich etwas um. So imposant wurde selten in einem Fantasyroman ein Bergmassiv beschrieben. Poetisch und wunderbar. Darauf folgt zunächst eine ganz normale Urlaubsgeschichte, die sich ...

Der erste Satz haute mich etwas um. So imposant wurde selten in einem Fantasyroman ein Bergmassiv beschrieben. Poetisch und wunderbar. Darauf folgt zunächst eine ganz normale Urlaubsgeschichte, die sich jedoch bald wandelt. Sophie lernt in der Disco einen Typen kennen und erfährt durch ihn und seine Kumpane eine neue Welt. Sie ist eine wieder auferstandene Fairy und soll jetzt lernen, was es damit auf sich hat. Wer an Wesen mit Flügeln und Zauberstab denkt, liegt hier total falsch. Der Roman entpuppt sich als spannend mit lockerleichtem Schreibstil, der oft sehr bildhaft daher kommt und niemals etwas überstrapaziert. Ich habe ihn zwar erst spät angefangen zu lesen, konnte danach allerdings nur ungern wieder loslassen. Bestimmt ein Buch, dass sich öfter zur Hand nehmen lässt ohne langweilig zu werden. Freue mich auf den nächsten Band!

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